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Was passiert mit der deutschen Jugend?

ZeroCool

Fuji
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Bei solchen Problemen ist es v.a. wichtig die Themen zu erörtern. Warum benehmen sich die Leute so?
Das was ich am meisten beobachten konnte ist die Tatsache, dass die Erziehung dieser Leute durch die Eltern (bzw. anderweitige Erziehungsberechtigte) immer mehr nachlässt, sei es durch eigene Probleme (Job, Schulden...) oder sinkendes Interesse.
In meiner Gemeinde gibt es solche Randalierer auch und wenn man sich die Eltern anguckt, wundert einen es nicht, dass soviel schief geht. Selbst Kontrollen durch Polizei/Ordnungsamt bringen nichts, wenn man die Ursache nicht erforscht und "bekämpft".

Hier fehlen außerdem noch Freizeitmöglichkeiten für die Jugendlichen, sodass sie sich aus reiner Langeweile mit Alkohol vollschütten, andere Drogen konsumieren, fremdes Eigentum aus Langeweile zerstören und nichts und niemanden achten.
Wenn man sich das Sozialsystem in anderen Ländern (z.B. Dänemark) oder der ehemaligen DDR anguckt, fällt sofort auf, dass für die Freizeit der Kinder/Jugendlichen viel mehr getan wird als es bei uns heute der Fall ist. Die Eltern könnten sich dann auch für die Vereinsarbeit engagieren.....
Das Geld wird viel lieber für Straßensanierung ausgegeben (was meist extrem überteuert ist und wobei Anwohner 90 % der Kosten tragen) und für die Verwaltung (gehören zu den Leuten, die eindeutig überbezahlt sind) verschwendet. Es wird einfach nicht richtig investiert, da es immer Volksvertreter gibt, die sich nur um ihr eigenes Interesse kümmern und nicht um das Allgemeinwohl der Wähler.
 

fabischm

Zabergäurenette
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Die "jungendlichen" (eigetnlich müssten sie "die armen Menschen" heissen), die nicht mehr so jung sind lernen, genauso wie jeder andere Mensch aus Fehlern!
Lasst sie doch Fehler machen nur irgendwann fallen sie auf die Fresse! Dann passiert sowas: klick mich zu youtube
 

Slashwalker

Winterbanana
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Die "jungendlichen" (eigetnlich müssten sie "die armen Menschen" heissen), die nicht mehr so jung sind lernen, genauso wie jeder andere Mensch aus Fehlern!
Lasst sie doch Fehler machen nur irgendwann fallen sie auf die Fresse! Dann passiert sowas: klick mich zu youtube

Alt aber gut ;) Ich glaub die wissen nun, dass man keine Frauen schlägt.
Wobei das Video vertont noch besser kommt: Klick
 

DesperateApfel

Goldparmäne
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Aha, na wenn du meinst das ich mir ein reines Gewissen machen will. Du musst es ja wissen. Wollte ich im übrigen nicht, ich hatte vor mit anderen mal sachlich über dieses Thema, welches mir schon lange durch den Kopf geht, zu diskutieren. Was mit dir anscheinend nicht möglich ist. Wenn du in Zukunft nichts konstruktives zum Thema beitragen kannst, dann behalte deine geistigen Ergüsse einfach für dich. Rummaulen kann jeder. Ich mache mich schon genug für andere stark, oder setze mich für diverese Dinge demonstrativ ein, darauf gehe ich aber jetzt nicht genauer ein, das führt nur zu anderen Diskussionen hier...aber glaube mir, ich gucke nicht nur zu!
 

Peitzi

Blutapfel
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Und wo genau war jetzt Irreversibels Beitrag unsachlich und nicht konstruktiv?

Ferner habe ich nirgens entdecken können, dass der Beitrag speziell an dich adressiert war.


Ich persönlich finde seinen Beitrag sehr passend. Denn was der gute Mann da beschreibt, ist doch auch so.
Eine Gaffer und Wegguckgesellschaft ist das hier. Gucken ok, aber wenn dann wirklich mal jemand fragt, was denn gewesen wäre, wills wieder keiner gesehen haben.
Man kann es natürlich verstehen, wenn alte Menschen, Frauen, Kinder etc. nicht eingreifen, aber gestandene Männer sollten doch etwas Mumm haben.
Klar sollte man keinen Helden spielen, besonders nicht wenn Waffen im Spiel sind, aber wenn eine Gruppe halbwüchsiger Gernegroße meinen, irgendwelche Wildfremden Leute (am besten noch alte Menschen oder Frauen) anzupöbeln, dann guck ich da doch nicht einfach weg.
Und wer dann noch meint, er könne bei solchen Leuten mit Worten fruchten, der lebt wohl etwas an der Realtität vorbei, denn Worte verstehen solche Typen schon lange nicht mehr.

Ich glaube die Ärzte waren es, die mal sagten, "Gewalt erzeugt Gegengewalt". Ein, meiner Meinung nach, durchaus treffendes Statement.
 
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PsyPro

Braeburn
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Hier mal ein kleiner Rundumschlag:

Kleine Kinder wachsen bei überforderten Eltern auf, deren normales Mittel um Konflikte zu lösen Anschreien ist. Auf der anderen Seite wenig Aufmerksamkeit, bzw. wie im ersten Satz negative Aufmerksamkeit. Flächendeckende Hilfe für Eltern gibt es nicht. Durch das ständige Schreinen geht den Eltern ein Mittel der Sanktion verloren, weil sie es ständig tun. Der Fernseher stellt die Kinder ruhig, der allerdings häufig die selben kranken Mittel der Kommunikation in den Sendungen zeigt, wie die Eltern sie benutzen. Andere Ideale lernt das Kind in der frühen Zeit nicht kennen.
Ich kürze es an dieser Stelle ab.
Die Kinder treffen nun in Kindergarten und Grundschule auf andere Schüler, die sich ähnlich verhalten. Da diese Einrichtungen jedoch eine wirklich individuelle Betreuung nicht erlauben, verfestigt sich das Verhalten der Kinder, weil sie scheinbar Erfolg haben. Schüchterne Kinder werden untergebuttert und das falsche Verhalten der dominaten oder in Extremfällen gewaltätigen Kinder nicht ausreichend korrigiert. Dann kommt es plötzlich im Regelfall zu einer Selektion. Es gibt plötzlich Noten und die Aufteilung der Schüler in verschiedene Leistungsgruppen.
Dabei spielt auch das bisher an den Tag gelegte Sozialverhalten eine Rolle. Problemfälle werden in Schulformen konzentriert. Gymnasiasten z.B. verlieren jeglichen positiven emotionalen Bezug zu den Jugendlichen auf den anderen Schulformen. Der vermeintliche Erfolg sich lautstark oder gewalttätig gegen andere durchzusetzen endet darin in einer sozialen Schicht zu bleiben oder abzurutschen. Der anhaltende Misserfolg führt dann in einigen Fällen zu Resignation, Kriminalität oder auch zu psychischen und physischen Krankheiten. Überlagert und kultiviert wird der Misserfolg und die falschen Ideale in Teilen z.B. der HipHop-Kultur (Frauenbild,Gangsta-Attitüde) oder z.B. der Punkkultur (Antihaltung, geistige Abgrenzung vom System oder Gesellschaft). Die Institutionen schaffen es nicht, (mit Klinsis Worten:) jeden jeden Tag in allen Bereichen besser zu machen. Denn um im Bildungssystem erfolgreich zu sein ist ein gewisses soziales von Nöten, dass aber nicht von dem selbigen vermittelt wird.

Fazit:
Alle diese von anderen genannten negativen Phänomene fußen auf dem Versagen des Staates dem Individuum eine bestmögliche Entwicklung zu garantieren und aktiv zu fördern. Ich bin der Meinung man sollte Eltern Mittel an die Hand geben, wie man Kinder erzieht. Wie kann ich mein Kind von meinem Standpunkt überzeugen, ihm zeigen was richtig und was falsch ist.
Danach ist der Kindergarten oder andere Institutionen verplichtet jedes kind dahin zu bringen, dass es im Schulsystem erfolgreich sein kann. Dazu gehört insbesondere Sozialkompetenz und Charakterbildung. Wenn man mit sich selbst im Reinen ist, dann tritt man auch gegenüber anderen gelassener auf! Es sind nicht alle gleich und deswegen müssen Schüler mit höherer sozialer Kompetenz, die schwächeren unterstützen und nicht von ihnen getrennt werden. Verantwortung muss also auf der Seite der Stärkeren gelehrt werden.

so erstma keine lust mehr... unklarheiten erkläre ich gerne
 

DesperateApfel

Goldparmäne
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OMFG

krankes Video, so ein Arschloch, wie er voll auf die Frau einschlägt, oder den Typen am Boden. Der brauch anscheinend auch mal eine richtige Abreibung. Aber: was ist denn nun mit dem Kameraman passiert??? o_O
 

Tommy*

Angelner Borsdorfer
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Naja fakt ist auch dieses Gruppengefühl ,dass die vermutliche starken erst stark macht. Wenn die alleine rumlaufen sind sie wie rohe kücken aber in der Gruppe sind sie plötzlich Silberrücken.


Das ist sone Sache, die man in Deutschland einfach nicht versteht... In Italien, Spanien, Türkei, Ungarn und vielen anderen südländischen Gegenden gibt es nichts normaleres, als wenn 5 - 6 Freunde durch die Stadt laufen. Hier erweckt das sofort aufsehen...

Und die "Macho-Kultur" vieler "Ausländer" kommt nunmal aus Regionen, wo es nicht wie hier einen Rechtstaat gibt, in dem jeder unschuldig ist, bis ihm das Gegenteil bewiesen wurde, sondern solche, wo Korruption zu Familienbande führt. Wenn du auf dem Land wohnst und jeder kann "ungestraft" dein Haus rauben, dann hält man zusammen.

Dass das keine Entschuldigung für aggresives und provokatives Verhalten hier ist, ist doch klar, aber das hat meist auch ganz andere Gründe.
 
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CaptainDickei

Querina
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ja genau wenn jemand ein Messer zückt verpasst du ihm eine ? sehr logisch. Ich denke, dass du vorher wohl das Messer im Bauch stecken hast ;)

Ich habe deine Beträge gelesen, du scheinst dich ja ganz schön erwachsen zu fühlen mit zierlichen 14 jahren...

bye
 

baldmacuser

Cripps Pink
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So, das dazu, und was ich sagen wollte:
Was passiert nur mit der Deutschen Jugend? Warum findest man meiner Meinung nach immer mehr solcher heruntergekommenen Gestalten in den Städten, vor allem in Kleinstädten und Dörfern. Und was wird nur mal aus solchen Leuten? Das sind zwar die normalen Große-Klappe-Nix-Dahinter-Typen, aber was wollen die damit bezwecken? Ich versteh es nicht, ich mein, ich bin gerade mal 18, also im Prinzip die selbe Generation, aber ich verstehe nicht, warum die Jugend immer dümmer und assozialer wird...
was meinte ihr dazu? Kennt ihr solche Fälle? Habt ihr eine Erklärung dafür?

Hmm, die Meinung kann ich ganz und gar nicht teilen, gerade in den Dörfern sind die Jugendlichen wesentlich besser erzogen, als in der Stadt. Kann man, wie so ziemlich alles nicht pauschalieren, aber ich selbst komme vom platten Lande, wohne in nem Dörfchen mit 1000 Einwohnern, und umliegende sind noch wesentlich kleiner, und heir gibt es keine solchen "Asoziallen", wie du sie beschreibst, im Gegenteil, hier gibts noch einen gewissen Zusammenhalt. Jeder kennt jeden, deßhalb baut man keinen Mist, auf jeden Fall nicht diejenigen, die seid ihrer Geburt in dem Dorf wohnen. Natürlich machen auch wir unsere Scherze, aber so eng sehen das die Alten nicht.

Wenn ich meine Schwester besuche, die In Düsseldorf wohnt, dann komm ich ja auch mal zum Zugfahren, und je näher man in Richtung Ballungsräume kommt, desto "unsozialer" werden die Menschen.. (Allerdings sind die Leute hier in unserer Gegend kickerig, und je südlicher man kommt, desto "spendabler" werden sie)

Also, ich glaube eher, dass in großen Städten die Menschen so merkwürdig drauf sind, auf dem Lande eher weniger... Allerdings merke ich auch jedes Mal, wenn ich in Düsseldorf bin, dass ich nicht so Weltoffen bin, wie ich denke.. Getreu dem Motto "Watt dei Bur nich kennt, frett he nich!"- "Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht!" :-D
 

Irreversibel

Holländischer Prinz
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Hier mal ein kleiner Rundumschlag:

Kleine Kinder wachsen bei überforderten Eltern auf, deren normales Mittel um Konflikte zu lösen Anschreien ist. Auf der anderen Seite wenig Aufmerksamkeit, bzw. wie im ersten Satz negative Aufmerksamkeit. Flächendeckende Hilfe für Eltern gibt es nicht. Durch das ständige Schreinen geht den Eltern ein Mittel der Sanktion verloren, weil sie es ständig tun. Der Fernseher stellt die Kinder ruhig, der allerdings häufig die selben kranken Mittel der Kommunikation in den Sendungen zeigt, wie die Eltern sie benutzen. Andere Ideale lernt das Kind in der frühen Zeit nicht kennen.
Ich kürze es an dieser Stelle ab.
Die Kinder treffen nun in Kindergarten und Grundschule auf andere Schüler, die sich ähnlich verhalten. Da diese Einrichtungen jedoch eine wirklich individuelle Betreuung nicht erlauben, verfestigt sich das Verhalten der Kinder, weil sie scheinbar Erfolg haben. Schüchterne Kinder werden untergebuttert und das falsche Verhalten der dominaten oder in Extremfällen gewaltätigen Kinder nicht ausreichend korrigiert. Dann kommt es plötzlich im Regelfall zu einer Selektion. Es gibt plötzlich Noten und die Aufteilung der Schüler in verschiedene Leistungsgruppen.
Dabei spielt auch das bisher an den Tag gelegte Sozialverhalten eine Rolle. Problemfälle werden in Schulformen konzentriert. Gymnasiasten z.B. verlieren jeglichen positiven emotionalen Bezug zu den Jugendlichen auf den anderen Schulformen. Der vermeintliche Erfolg sich lautstark oder gewalttätig gegen andere durchzusetzen endet darin in einer sozialen Schicht zu bleiben oder abzurutschen. Der anhaltende Misserfolg führt dann in einigen Fällen zu Resignation, Kriminalität oder auch zu psychischen und physischen Krankheiten. Überlagert und kultiviert wird der Misserfolg und die falschen Ideale in Teilen z.B. der HipHop-Kultur (Frauenbild,Gangsta-Attitüde) oder z.B. der Punkkultur (Antihaltung, geistige Abgrenzung vom System oder Gesellschaft). Die Institutionen schaffen es nicht, (mit Klinsis Worten:) jeden jeden Tag in allen Bereichen besser zu machen. Denn um im Bildungssystem erfolgreich zu sein ist ein gewisses soziales von Nöten, dass aber nicht von dem selbigen vermittelt wird.

Fazit:
Alle diese von anderen genannten negativen Phänomene fußen auf dem Versagen des Staates dem Individuum eine bestmögliche Entwicklung zu garantieren und aktiv zu fördern. Ich bin der Meinung man sollte Eltern Mittel an die Hand geben, wie man Kinder erzieht. Wie kann ich mein Kind von meinem Standpunkt überzeugen, ihm zeigen was richtig und was falsch ist.
Danach ist der Kindergarten oder andere Institutionen verplichtet jedes kind dahin zu bringen, dass es im Schulsystem erfolgreich sein kann. Dazu gehört insbesondere Sozialkompetenz und Charakterbildung. Wenn man mit sich selbst im Reinen ist, dann tritt man auch gegenüber anderen gelassener auf! Es sind nicht alle gleich und deswegen müssen Schüler mit höherer sozialer Kompetenz, die schwächeren unterstützen und nicht von ihnen getrennt werden. Verantwortung muss also auf der Seite der Stärkeren gelehrt werden.

so erstma keine lust mehr... unklarheiten erkläre ich gerne

Hehe, suuuper :). Wenn's mal so einfach wäre o_O. Aber wie man so sagt...: "Das haben wir so bestellt, das wird jetzt auch so geliefert." Jahrelang hatten andere Dinge Priorität, im Endeffekt ist der aktuelle Stand der Dinge eines der Ergebnisse einer jahrelangen Entwicklung, die aber auch nicht unbedingt als Dystopie hingestellt werden muss. Ja, man kann sagen dass die Medien, die Politik und sowieso alles was in den letzten 50 Jahren aufgekommen ist schuld sind, aber würden wir darauf verzichten wollen zugunsten von, sagen wir Presseverbot, Diktatur und Prügelstrafe in der Schule? Unter den Früchten die wir ernten sind auch ein paar faule Äpfel dabei, aber die können wir nicht einfach wegwerfen, die gehören zur Ernte dazu. Der Preis für unsere westliche Lebensart ist, dass auch die Idioten und Bauernschlauen in Politik, Medienlandschaft und Schulbildung mitzureden haben. Leider können wir keinen Klon aus den Genen von Bertrand Russell, Hannah Arendt und Ghandi schaffen und Deutschland zu einer Epistokratie machen - wenn das Prinzip überhaupt funktionieren würde. So müssen wir uns auch mit den Nachteilen der Gesellschaft abfinden in der wir leben, was von empfindsamen Menschen als durchaus dystopisch wahrgenommen werden kann.

Ich würde nicht anhand von Einzelfällen konstruieren dass Jugendliche allgemein nichts taugen, warum auch? Ihr tut ja z.T. so als müsse man sich permanent fürchten zusammengeschlagen zu werden. Als ich Anfang der 80er auf die Schule geschickt wurde war es dort nicht wesentlich anders als heute, einem Freund von mir wurde in der Grundschule so lange in den Unterleib getreten bis er blutend am Boden lag und das einfach nur weil er schnell mal einen lockeren Spruch auf der Lippe hatte. Damals gab's aber weder Bild-Leserreporter noch Youtube um den Mist unter's Publikum zu bringen. Ich hab mich auch geprügelt und wurde oft verprügelt - das war nicht toll aber damals hab ich da noch nicht in einem Forum darüber berichten können wo es dann Zuspruch, Vereinnahmung und Kutschikutschi gibt.

Es war nicht schlechter, es war aber auch nicht besser. Es war einfach ein bisschen anders. Kinder müssen heute viel mehr wissen und wesentlich komplexere Erfahrungen sammeln als noch vor ein paar Jahren. Vielen Jugendlichen kann man auch nicht mehr viel vormachen, es wirken nicht dieselben Parolen wie noch vor 10 Jahren mit denen vielleicht noch einige von uns, garantiert aber unsere Eltern aufgewachsen sind.

Wenn jetzt so jemand wie DesperateApfel kommt und sagt "Alles ist scheisse geworden!" dann frage ich: Über welchen Zeitraum hinweg betrachtet denn bitteschön? Es ist sehr einfach eine pessimistische Sicht auf das Leben das wir leben zu kultivieren - wenn überhaupt, dann bitte differenziert. Ich diskutiere gerne, aber dieses undifferenzierte Gewäsch reizt mich nicht gerade zu Beiträgen. Das wird sowieso meist überlesen, beispielsweise antwortet keiner auf PsyPros wirklich nicht uninteressanten Beitrag, dafür gucken sich alle bei Youtube an wie sich ein paar Leute prügeln und kommentieren das mit rechtschaffener Empörung. Bäh. Wie gesagt, mir fehlt die kritische, nuancierte Auseinandersetzung mit dem Thema.

Aber das ist etwas, das man erst selbst entwickeln muss, das kann man keinem erklären. Man wird mit der Zeit einfach weniger wütend und gewinnt an Einfühlungsvermögen. Das soll nicht heissen dass ich eine anfliegende Faust nicht als solche erkenne, ich sehe nur nicht hinter jeder Ecke eine.
 

PsyPro

Braeburn
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Hehe, suuuper :). Wenn's mal so einfach wäre o_O. Aber wie man so sagt...: "Das haben wir so bestellt, das wird jetzt auch so geliefert." Jahrelang hatten andere Dinge Priorität, im Endeffekt ist der aktuelle Stand der Dinge eines der Ergebnisse einer jahrelangen Entwicklung, die aber auch nicht unbedingt als Dystopie hingestellt werden muss. Ja, man kann sagen dass die Medien, die Politik und sowieso alles was in den letzten 50 Jahren aufgekommen ist schuld sind, aber würden wir darauf verzichten wollen zugunsten von, sagen wir Presseverbot, Diktatur und Prügelstrafe in der Schule? Unter den Früchten die wir ernten sind auch ein paar faule Äpfel dabei, aber die können wir nicht einfach wegwerfen, die gehören zur Ernte dazu. Der Preis für unsere westliche Lebensart ist, dass auch die Idioten und Bauernschlauen in Politik, Medienlandschaft und Schulbildung mitzureden haben. Leider können wir keinen Klon aus den Genen von Bertrand Russell, Hannah Arendt und Ghandi schaffen und Deutschland zu einer Epistokratie machen - wenn das Prinzip überhaupt funktionieren würde. So müssen wir uns auch mit den Nachteilen der Gesellschaft abfinden in der wir leben, was von empfindsamen Menschen als durchaus dystopisch wahrgenommen werden kann.

Meine Meinung dazu ist, dass es in den 70er einen ehrenhaften Versuch gab Dinge im Bildungssystem zu verändern. Leider blieb es dabei. Wir haben seit dem zig Projektschulen und trotzdem wird nix umgesetzt. Selbstbestimmtes Lernen wurde von vielen als "lass das kind machen was es will falsch umgesetzt", sodass jahrzehnte lang diese Gedanken der 70er negativ behaftet waren. Erst Begriffe der Globalisierung wie human resources, die durch verstärkten Wettbewerb auftauchen, aber eigentlich alt sind, ziehen diese schon altbekannten Lösungsansätze wieder in den Mittelpunkt. (Außer bei etwas begriffsstutzigen Konservativen)
 

Dietmar

Ribston Pepping
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Alle diese von anderen genannten negativen Phänomene fußen auf dem Versagen des Staates dem Individuum eine bestmögliche Entwicklung zu garantieren und aktiv zu fördern.
Seit wann ist denn der Staat für die Erziehung bzw. die persönliche Entwicklung jedes einzelnen verantwortlich?
Gesellschaften, in denen der Staat die Kinder "erzieht", sind im allgemeinen nicht allzu demokratisch geprägt ...
(Aber das meintest Du ja sicherlich nicht)
Ich bin der Meinung man sollte Eltern Mittel an die Hand geben, wie man Kinder erzieht.
Erziehung ist in erster Linie natürlich Sache der Eltern/Familien, jedoch nicht nur. Als 57jähriger hatte ich meine Kindheit bzw. Jugend zu einer Zeit, als es in vielen Familien noch üblich/nötig war, daß beide Elternteile berufstätig waren. Ich kenne allerdings keinen meiner Jugendfreunde, der durch die Freizeit nach der Schule in irgendeiner Form "asozial" oder gar kriminell wurde ...
Danach ist der Kindergarten oder andere Institutionen verplichtet jedes kind dahin zu bringen, dass es im Schulsystem erfolgreich sein kann. Dazu gehört insbesondere Sozialkompetenz und Charakterbildung.
Wunderbar, wenn ich die/meine Verantwortung auf andere Institutionen delegiere, kann ich mich ja beruhigt zurücklehnen ...
Warum sollen andere "verpflichtet" werden, wenn ich selbst nicht in Lage bin, meinen elterlichen Pflichten nachzukommen? Nur muß ich meinem Kind frühzeitig vermitteln, daß das Leben nicht nur aus Spaß und Spiel, sondern auch aus Aufgaben und Regeln besteht, die auch im zwischenmenschlichen Miteinander zu beachten sind.
Kurz, früher nannte man das Erziehung.
Im Übrigen: Mein erster Weg nach der Schule führte nach Hause. Dann wurde zu Mittag gegessen und anschließend standen Hausaufgaben auf dem Programm. Erst wenn ich diese erfolgreich bewältigt hatte, konnte ich an Freizeitaktivitäten denken ...
Es sind nicht alle gleich und deswegen müssen Schüler mit höherer sozialer Kompetenz, die schwächeren unterstützen und nicht von ihnen getrennt werden. Verantwortung muss also auf der Seite der Stärkeren gelehrt werden.
Das wäre schön, wenn es denn so wäre ...
Das "Lehren" solcher Charaktereigenschaften sehe ich dabei als Problem an. Sie sollten besser vorgelebt werden.

Meine Lebenserfahrung hat mich gelehrt, daß nicht immer " die anderen" für eine persönliche (Fehl)Entwicklung verantwortlich sind. Sie sind es auch, aber nicht nur.

Mit Gruß
Dietmar
 
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PsyPro

Braeburn
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Der Staat das sind wir und wenn wir bestimmte Werte erhalten wollen, dann kommt man nicht drum herum diese auch zu lehren. Wenn man sich Wahlbeteiligung und Desinteresse an der Allgemeinheit anguckt, dann muss ich konstatieren, dass nicht genügend Menschen bewusst ist, welchen Schaden Passivität der Demokratie zufügt. Dies ist nur eine Erkenntnis, die für mich faktisch in der Erziehung durch die Eltern kaum noch vorkommt. Durch alle Schichten! Das andere ist ein gewisses Maß an Aufgeklärung, dass ebenfalls nicht ausreichend vermittelt wird. Die Diktaturen versuchen durch staatliche Erziehung das System aufrecht zu erhalten. Das gleiche muss auch die Demokratie tun, sonst überlebt sie nicht. Genauso wenig kann ein Land ohne Militär überleben. Die richtigen Werte sind die Waffe der Demokratie! Die historisch begründete Angst der Deutschen vor Manipulation ist nachzuvollziehen, aber in diesem Fall hemmend für die erfolgreiche Bewältigung der Herausforderungen der heutigen Zeit, denn es geht ja nicht um die Vermittlung eines Führerkultes, Militarismus, Antisemitismus oder eines Feindbildes, sondern um die Grundpfeiler einer demokratischen Gesellschaft.

Jeder sollte die gleichen Chancen haben sich entfalten zu können. Doch was kann ein Kind dafür, wenn es in einer Familie aufwächst, die es vernachlässigt und ihm nicht die nötigen Mittel auf den Weg gibt sich in der Gesellschaft zu behaupten? Nichts! Da es aber immer diese Unterschiede zwischen den familiären Verhältnissen geben wird, braucht es eine Institution, die es jedem ermöglicht sich zu entfalten. Dabei sind individuelle Lösungen gefordert. Ich habe grade Eltern und Schule in Pflicht genommen. Beides muss top sein.

Vorleben ist ein Bestandteil des Lehrens. Es erzeugt Glaubwürdigkeit, den realen Bezug, Routine und wahrhaftige Autorität.

Hoffe ich konnte einige besser darstellen.

@Dietmar: Denke du hast mir nicht wiedersprochen oder sehe ich das falsch?
 

Dietmar

Ribston Pepping
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@Dietmar: Denke du hast mir nicht wiedersprochen oder sehe ich das falsch?
Ich wollte dir auch nicht widersprechen.
Es ging mir lediglich darum, deutlich zu machen, daß

- Erziehung in erster Linie Elternsache ist und
- die eigene Entwicklung nicht immer das Ergebnis vom persönlichen Umfeld sein muß.

Kurz gefaßt: Fehlverhalten muß nicht immer etwas mit Herkunft, Erziehung, Ausbildung usw. zu tun haben, einen gewissen Anteil daran tragen wir selbst.

Mit Gruß
Dietmar
 

Irreversibel

Holländischer Prinz
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Es ist vollkommen richtig dass Eltern in erster Linie verantwortlich für die Erziehung ihrer Kinder sind. Allerdings liegt es im Interesse der Allgemeinheit, sagen wir "des Staates", dass diese Kinder ihren Platz in unserer Gesellschaft einnehmen können - ich schreibe hier bewusst nicht von der "richtigen" Erziehung, nur von der Erziehung die im Sinne des Staates ist. In vielen Meinungen überschneiden sich die Interessen des Staates, nämlich Steuer- und Rentenzahler hervorzubringen mit der Meinung, das wäre die richtige, rechtschaffene Erziehung, die natürlich auch Werte die weit darüber hinausgehen vermitteln muss.

Das Erziehungsthema ist ehrlich gesagt kein Lieblingsthema von mir, da gibt es einfach keine klare Position die man vertreten kann. Mal mischt der Staat sich zu sehr ein, mal lässt der Staat die Kinder verkommen. Ich denke es liegt im Interesse der Demokratie Eltern bei der Erziehung ihrer Kinder so gut wie möglich zu unterstützen und Kindern jeglicher Herkunft zumindest weitgehend ähnliche Chancen einzuräumen. Wie das praktisch zu realisieren ist? Uff, keine Ahnung.

In einer demokratischen Gesellschaft muss der Mensch das Recht haben zu verkommen. Das wäre der humanistische Ansatz. Irgendwann gehen Aufwand und Einmischung zu weit, dann muss es eine Sicherstellung der Grundversorgung geben (die es ja schon gibt). Das wäre demokratisch, nicht dass der Staat versucht jeden mit in seine Kiepe zu nehmen sondern dass er Verweigerung akzeptiert und die Versorgung dieser Verweigerer sicherstellt. Das ist auch nicht einfach zu vertreten, aber es hat ja auch keiner behauptet Humanismus wäre leicht.

Was man mit Sicherheit sagen kann: Man wird die Erfolge und Misserfolge einer aktuellen Erziehungs- und Schulpolitik erst in 20 Jahren wirklich sehen können. Bis dahin kann keiner genau sagen welche Auswirkungen von dieser oder jener Methodik ausgehen.
 

Dietmar

Ribston Pepping
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Es ist vollkommen richtig, ... ff.
Zustimmung bis:
..., dann muss es eine Sicherstellung der Grundversorgung geben (die es ja schon gibt) und die Versorgung dieser Verweigerer sicherstellt.
Warum soll ich einem Verweigerer den Lebensunterhalt finanzieren?

Es ist richtig; jeder kann das Leben führen, welches er führen möchte - aber bitte nicht mit dem Anspruch, andere für diese Lebensführung zahlen zu lassen.
Wenn ich die Unterstützung der Allgemeinheit in Anspruch nehme, dann muß ich auch bereit sein, eine Gegenleistung zu erbringen. Für mich ist das eine Selbstverständlichkeit.
Wo, bitte, steht geschrieben, daß das Leben nur aus Nehmen besteht ...
Was man mit Sicherheit sagen kann: Man wird die Erfolge und Misserfolge einer aktuellen Erziehungs- und Schulpolitik erst in 20 Jahren wirklich sehen können. Bis dahin kann keiner genau sagen welche Auswirkungen von dieser oder jener Methodik ausgehen.
Hier stimme ich dir auch wieder zu.

Mit Gruß
Dietmar