yjnthaar schrieb:
Ist doch irgendwie schon traurig. Kuckt mal auf meine letzte Suche nach "Neue Beiträge" (Anhang). Ist das die Zukunft von Apfeltalk?
Wahrscheinlich schon, zum Teil, und das stimmt mich durchaus froehlich.
Die Windows-vs.-Mac-OS-Vergeicherei halte ich naemlich fuer den Ausdruck eines Phantomschmerzes, der bei frischen Switchern oft auftritt, wenn etwas nicht ganz so funktioniert, wie sie es bisher gewohnt waren. Archetypisches Dialogbeispiel:
Switcher: Unter Windows konnte ich Programme starten, indem ich auf's Startmenue klicke. Wo ist bei Mac OS das Startmenue?
Mac-Erfahrener: Es gibt keines. Das musst Du anders machen ... bla bla ... Dock ... bla bla ... Finder ... bla bla ... Zusatzprogramme.
Switcher: Gibt es kein Mac-OS-Programm, das das Startmenue nachbildet?
Mac-Erfahrener, gereizt: Nein. Du musst es eben anders machen, siehe oben.
Switcher, Provokation in Kauf nehmend: Ich haette aber gerne ein Startmenue. Ist doch ein echter Vorteil von Windows, dass es da ein Startmenue gibt.
Mac-Erfahrener, gereizter: Ist es nicht. Sei mal ein bisschen flexibel!
Switcher, Provokation beabsichtigend: Das ist aber schwach, dass ich den Mac nicht an meine Arbeitsweise anpassen kann.
Mac-Erfahrener, am gereiztesten: Warum? Der Mac-Weg, Programme zu starten, ist eh besser. Warum hast Du Dir denn einen Mac zugelegt?
Erster Unbeteiligter, streitlustig: Typisch Mac-Glaeubige. Koennen keine Frage ohne Propaganda beantworten!
Zweiter Unbeteiligter, mindestens so streitlustig: Typisch Windows-Nutzer. Fangen an zu quengeln, wenn nicht alles genau so geht, wie sie's gewohnt sind!
Dann driftet der Thread zunehmend in Richtung Grundsatzdiskussion ab: Diskussionsstil, Moralpolizei, Toleranz, Karma, Apfeltalk-Niedergang. Dafuer ist jetzt Zeit, die Sachfrage ist ja geklaert.
Ergebnis: Der Mac-Erfahrene regt sich ueber die Windowisierung seines Apfeltalk-Traditionsclubs auf; und der Switcher aergert sich ueber die Tatsache, dass er seine Arbeitsweise umstellen muss.
Diesem Aerger macht er unter Umstaenden noch in ein paar Windows-zentrischen Threads Luft, was manche Windows-Erwaehnung hier erklaert.
Nach ein paar Wochen wird er aber u.U. einsehen, dass der Mac-Weg, das urspruengliche Problem zu loesen, nicht unbedingt schlechter ist.
Kurzfassung: Wo's mehr Switcher gibt, da gibt's mehr Windows-Erwaehnungen. Und das macht mich, wie gesagt, eher froh als traurig, weil es naemlich bedeutet, dass der Mac-
Marktanteil waechst. Und das bedeutet langfristig mehr Programme und billigere Hardware fuer alle Mac-Nutzer und mehr Umsatz und Zukunft fuer diejenigen unter uns, die im Mac-Umfeld ihr Geld verdienen. Und es bedeutet, dass Apfeltalk waechst, was weniger Uebersichtlichkeit, mehr Streit, aber auch mehr Sichtweisen und damit weniger Elfenbeinturm-artige Diskussionen zur Folge hat.
Dafuer kann ich persoenlich ein paar zusaetzliche Windows-Erwaehnungen leicht verkraften.
