• Apfeltalk ändert einen Teil seiner Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB), das Löschen von Useraccounts betreffend.
    Näheres könnt Ihr hier nachlesen: AGB-Änderung
  • Viele hassen ihn, manche schwören auf ihn, wir aber möchten unbedingt sehen, welche Bilder Ihr vor Eurem geistigen Auge bzw. vor der Linse Eures iPhone oder iPad sehen könnt, wenn Ihr dieses Wort hört oder lest. Macht mit und beteiligt Euch an unserem Frühjahrsputz ---> Klick

Topfilm: Der Baader Meinhof Komplex

macgear

Riesenboiken
Registriert
08.06.08
Beiträge
285
Interessant ist auch Schleyers Biografie. Im Grunde war er ja ein Nazi, dennoch nach Revision nur als Mitläufer eingestuft trotz Mitgliedschaft in der NSDAP. Sofort nach seiner Kriegsgefangenschaft, hat er in der neuen BRD "Karriere" gemacht und war Arbeitgeberpräsident. Also wirklich keiner, der sich "sozial" engagiert hätte. ich empfehle die Lektüre "das soziale Modell" von ihm selbst. Ironischer Weise, ist vieles von den Inhalten leider Realität.

Natürlich rechtfertigt dies den Mord in keiner Weise, will nur sagen, er war kein "friedlicher" Zeitgenosse mit dem man gern mal gemütlich geplaudert hätte. Einer, der drei Leibwächter zum Schutz braucht, hat wenig Freunde und viele Feinde.
 

Macdeburger

Welscher Taubenapfel
Registriert
05.07.05
Beiträge
765
Na da bin ich mal gespannt ob der Film auch die Opfer näher beleuchtet, oder ob er sich nur auf die RAF konzentriert.

Schön fand ich heute auch den Kommentar von Oliver Schlicht in der Magdeburger Volksstimme.
 

Pongoo

Zuccalmaglios Renette
Registriert
31.12.07
Beiträge
255
So, gerade zwei Tickets für die Vorpremiere am Mittwoch gekauft! :)
 

Montrak

Uelzener Rambour
Registriert
08.04.07
Beiträge
369
Herr Schlichting, wie einige andere, verwechseln Nachinszenierung mit Geschichtsaufarbeitung. Schon der Hitlerfilm war genau so eine Katastrophe. Aber wenn schon die Tagesschau meldet, dass der Film für den Oskar nominiert wird, obwohl die Entscheidung noch aussteht, wird kinematographischer Sachverstand ausgeschaltet.
 

Macdeburger

Welscher Taubenapfel
Registriert
05.07.05
Beiträge
765
Was hätte Deutschland denn sonst adäquates zu bieten? Mir fällt da nichts ein. o_O
 

Pongoo

Zuccalmaglios Renette
Registriert
31.12.07
Beiträge
255
Mir auch nicht ... ;)

Kein Ohr Hase? LOL! :D :D :D
 

Montrak

Uelzener Rambour
Registriert
08.04.07
Beiträge
369
Gute deutsche Filme gibt es seit Jahren genug. Dass die nicht die großen Pressehype machen, ist eine andere Sache. Das Problem sind da eher die informellen Oscar-Bedingungen für den besten ausländischen Film. Jeder US-Amerikaner soll dem Film folgen können, ohne allzuviel Gehirnschmalz einsetzen zu müssen. Darum haben da asiatisch oder afrikanische Filme kaum eine Chance.

Herr Eichinger wird dann noch schnell eine US-Premiere ansetzen müssen, damit die offiziellen Bedingungen noch erfüllt werden, unabhängig ob das für den Film gut ist.

Er hat übrigens versucht, Journalisten daran zu hindern, eventuelle negative Rezensionen zu veröffentlichen.
 

Macdeburger

Welscher Taubenapfel
Registriert
05.07.05
Beiträge
765
Gute deutsche Filme gibt es seit Jahren genug.
o_O

Ich habe mal gelesen das über die Hälfte der Filme die in Deutschland gedreht werden nach Abschluß der Dreharbeiten sofort in der Schublade verschwinden. Und mit ihnen die Fördergelder die dafür ausgegeben wurden.

Aber durchaus möglich das das in Hollywood nicht anders aussieht.
 

Montrak

Uelzener Rambour
Registriert
08.04.07
Beiträge
369
Das ist so eine typische Presseformulierung. Unter den gefördeten Filmen sind etliche Hochschulfilme, die schon aufgrund von Musikrechten u.a nicht öffentlich aufgeführt werden. Zudem gibt es für Kurz- und Dokumentarfilme kaum einen Markt.

Hinzu kommt, dass (nicht nur in Deutschland) Hollywood für viele als das Mass aller Dinge gilt. Da laufen dann die US-Teeniefilme besser als die deutschen Pendants, auch wenn letztere viel näher am hiesigen Leben sind. Aber die amerikanischen Streifen haben dann die angeblich coolen Lifestyle gadgets oder pseudo-männliche Gesten oder Knarren, mit denen man alles regeln kann. Und US-Remakes euröpäischer oder asiaischer Filme laufen dann besser als die Originale. Ein Beispiel aus Deutschland ist Bella Martha, bei dem das Remake mit Zeeta-Jones ein mehrfaches der Zuschauerzahlen verzeichnen konnte.
 
  • Like
Reaktionen: Macdeburger

RedCloud

deaktivierter Benutzer
Registriert
02.06.08
Beiträge
6.036
Ich habe mal gelesen das über die Hälfte der Filme die in Deutschland gedreht werden nach Abschluß der Dreharbeiten sofort in der Schublade verschwinden.

Was? Es gibt noch schlechtere Filme? o_O

Und mit ihnen die Fördergelder die dafür ausgegeben wurden.

Die Fördergelder waren doch dafür dass die teilnehmenden Schauspieler, Kameraleute,
Beleuchter etc. nicht in der Arbeitslosenstatistik auftauchen! o_O
 

kayone

Zabergäurenette
Registriert
24.09.07
Beiträge
603
werde den film im der nächste woche auch ansehen
 

Montrak

Uelzener Rambour
Registriert
08.04.07
Beiträge
369
Was? Es gibt noch schlechtere Filme? o_O



Die Fördergelder waren doch dafür dass die teilnehmenden Schauspieler, Kameraleute,
Beleuchter etc. nicht in der Arbeitslosenstatistik auftauchen! o_O

Ich weiss ja nicht, ob das ironisch gemeint war. Anderenfalls zeugt es nur von Nichtwissen.
 

rzr

Becks Apfel (Emstaler Champagner)
Registriert
14.12.05
Beiträge
335
Ich finde das ein Film den Leuten gemacht haben, die die Zeit selber erlebt haben, durchaus als Dokument der Zeitgeschichte durchgehen kann. Außerdem sollen ja auch jede Menge original Fernsehausschnitte dabei sein.

Unabhängig davon, dass der Film vermutlich eher auf Unterhaltung als auf die Dokumentation und Aufarbeitung geschichtlicher Ereignisse ausgelegt ist, spiegelt er die gegenwärtige Sicht (oder zumindest die Sicht von Stefan Aust) wider. Ein Dokument der Zeitgeschichte wäre dann doch eher z.B. eine alte Sendung der Tagesschau aus den Siebzigern, die über die RAF berichtet.

Zumindest der Trailer des Films suggeriert die Oscar-Kompatibilität. Selten einen anderen deutschen Film gesehen, der so amerikanisch wirkt, obwohl er eigentlich ein Thema behandelt, das außerhalb von Deutschland wenig Relevanz besitzt (von Parallelen der RAF wie den Roten Brigaden in Italien einmal abgesehen).

Aber ein Eichinger ist ein Eichinger ist ein Eichinger.
 
  • Like
Reaktionen: afri und RedCloud

Montrak

Uelzener Rambour
Registriert
08.04.07
Beiträge
369
Aber ein Eichinger ist ein Eichinger ist ein Eichinger.

Du solltes Dir den Satz schützen lassen. Besser kann man es nicht ausdrücken.
 

Pongoo

Zuccalmaglios Renette
Registriert
31.12.07
Beiträge
255
So, ich war gerade in der Vorpremiere und ich kann im Moment erstmal nicht mehr sagen, als dass der Film absolut atemraubend war. Wirklich grandios. Mehr morgen!
 

Pongoo

Zuccalmaglios Renette
Registriert
31.12.07
Beiträge
255
Ganz großes Tennis, äh Kino!

Vorneweg überrascht es mich, dass der Film ab 12 Jahren freigegeben ist. Die dargestellte Gewalt - gerade in den Anfangsszenen und auch zur Mitte hin bei den Anschlägen - wird sehr deutlich gezeigt. Aber gut, auch das gehört zur der Geschichte und der damit verbundenen und notwendingen Aufklärung junger Menschen wohl dazu.

Der Film dauerte rund 150 Minuten, also gute zweieinhalb Stunden. Meiner Meinung nach nicht zu lang und nicht zu kurz. Ich werde hier nicht genauer auf den Inhalt eingehen, da ich wohl einer der Ersten war, die den Film gesehen haben. Von daher will ich nicht alles spoilern. Klar, die Geschichte der RAF ist (sollte !!!) bekannt, aber trotzdem.

Moritz Bleibtreu spielt Andreas Baader auf eine solch atemberaubende und authentische Art und Weiße, da kann einem schonmal der Atem Stocken. Egal ob der typische Gesichtsausdruck, seine Wutanfälle oder einfach nur seine Art. Bleibtreu überzeugt - mal wieder - auf ganzer Linie.

Das zweite Highlight war in meinen Augen ganz klar Bruno Ganz, der den Chef-Ermittler bei BKA spielt. Die meisten kennen ihn sicherlich als Hitler aus der Untergang und dieser Hintergedanke, wohl mit dem Gewissen, dass er auch wegen dieser Rolle gewählt wurde, verleihen dem Ganzen einen gewisse Prisanz.

Ensselin (Johanna Wokalek) und Meinhof (Martina Gedeck) werden ebenfalls gut dargstellt, wobei mir Erstere noch am meisten gefallen hat.

Was den Film in meinen Augen so brilliant macht ist die direkte, unzensierte und schonungslose Darstellung der Dinge. Egal ob prügelnde Polizisten, explodierende Fahrzeuge oder der Auftritt von Baader/Bleibtreu vor Gericht, welcher einem einen Schauer über den Rücken laufen lässt

Ich werde mir den Film nächste Woche direkt nochmal anschauen!