Time to Play fair - Spotify legt Beschwerde gegen Apple bei EU ein

[MichaNbg]

Natürlich hat es damit zu tun. Weshalb sollte die Justiz oder Gesetzgebung regulierend in einen Markt eingreifen, um den Marktführer zu stärken? Es ist genau das Gegenteil dessen, was das Wettbewerbsrecht bezwecken soll.

Nein, hat mir der gerade diskutierten Frage nichts zu tun. Außerdem geht es nicht darum, den „Marktführer zu stärken“.

 

[Martin Wendel]

Ansichtssache, würde ich sagen.

 

[MichaNbg]

Ansichtssache, würde ich sagen.

Nö. Eigentlich nicht. Im Moment fragen wir uns, ob sich Apple mithilfe seiner Position als Gatekeeper und Plattform“Gesetzgeber“ und gleichzeitig Wettbewerber einen unfairen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Anbietern verschafft.

Zusammengefasst aus den letzten Seiten:
Suchst du im AppStore nach Deezer oder Spotify zeigt sich Apple erstmal selbst an. Dann möchte Apple bei der Konkurrenz an den Abogebühren mitverdienen und verhindert gleichzeitig, dass die Anbieter alternative Zahlungsmethoden einfach zugänglich machen. Gleichzeitig bieten sie selbst ihre Dienste im gleichen Markt an und ist auf den Geräten auch noch vorinstalliert.
Sie greifen die Konkurrenz also sowohl finanziell als auch in der Sichtbarkeit an.

Frage: missbraucht Apple seine Position um sich selbst einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen?

 

[Joh1]

Lieferheld aber zum Beispiel darf aber in Bar, Paypal, Sofortüberweisung oder Kreditkarte auswählen. Alles Zahlungsmöglichkeiten bei denen Apple nicht mitverdient.

Apple unterscheidet zwischen realen und digitalen Dingen. Siehe Amazon App. Die bluray kann ich in der App kaufen den digitalen Film aber nicht.

Suchst du im AppStore nach Deezer oder Spotify zeigt sich Apple erstmal selbst an.

Suche mal 10x hintereinander spotify im AppStore. Mit wird dann jedes Mal etwas anderes über spotify angezeigt.

 

[MichaNbg]

Suche mal 10x hintereinander spotify im AppStore. Mit wird dann jedes Mal etwas anderes über spotify angezeigt.

Hab’s jetzt auch gerade ein paar mal versucht bei beiden ... nur Apple Music in den ads.

Mag jetzt nicht bei jedem so sein. Dass sie sich überhaupt selbst bei der Suche nach Wettbewerbern bewerben und dafür garantiert keinen so großen finanziellen Aufwand haben, wie tidal oder deezer, hat trotzdem ein „G‘schmäckle“. Man erinnere sich an Google das auch gern mal GMail beworben hat, wenn man nach „GMX“ oder „Hotmail“ gesucht hat


Nein, das ist kein Urteil. Nur eben der Grund, weshalb es Sinn macht, das alles mal wieder zu begutachten und neu zu bewerten.

 

[Martin Wendel]

Frage: missbraucht Apple seine Position um sich selbst einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen?

Natürlich nutzt Apple seine Plattform, um einen Wettbewerbsvorteil zu haben. Missbrauchen ist das falsche Wort, da ein Anbieter klarerweise seine eigenen Dienste bevorzugen darf - solange er keine marktbeherrschende Stellung hat. Das wurde ja zB mal Microsoft zum Verhängnis, oder auch Google. Apple hat aber weder im Smartphone- noch im Streaming-Bereich eine marktbeherrschende Stellung. Genau genommen klagt jetzt der Marktbeherrscher darüber, dass er vom kleineren Mitbewerber schlecht behandelt wird. Bisschen absurd die Sache, je mehr man drüber nachdenkt. :rolleyes:

 

[MichaNbg]

Natürlich nutzt Apple seine Plattform, um einen Wettbewerbsvorteil zu haben. Missbrauchen ist das falsche Wort, da ein Anbieter klarerweise seine eigenen Dienste bevorzugen darf - solange er keine marktbeherrschende Stellung hat. Das wurde ja zB mal Microsoft zum Verhängnis, oder auch Google. Apple hat aber weder im Smartphone- noch im Streaming-Bereich eine marktbeherrschende Stellung. Genau genommen klagt jetzt der Marktbeherrscher darüber, dass er vom kleineren Mitbewerber schlecht behandelt wird. Bisschen absurd die Sache, je mehr man drüber nachdenkt. :rolleyes:

Stimmt. Wenn man so über diesen Beitrag nachdenkt ist es wirklich absurd ...

Apple der „kleine Mitbewerber“

 

[Martin Wendel]

Warum setzt du „kleine Mitbewerber“ in Anführungszeichen, wenn ich das gar nicht gesagt habe? Absicht oder Fehler?

 

[giesbert]

Hab’s jetzt auch gerade ein paar mal versucht bei beiden ... nur Apple Music in den ads.

 

[MichaNbg]

Warum setzt du „kleine Mitbewerber“ in Anführungszeichen, wenn ich das gar nicht gesagt habe? Absicht oder Fehler?

iPhone hat aus „kleinere“ „kleine“ gemacht.

Apropos ... ist Apple Music in den USA nicht schon Marktführer?

 

[Joh1]

Anhang anzeigen 156862

So sieht es bei mir auch aus.

 

[XS°XR]

Also das ist jetzt ja wohl total undankbar .... es ist absolut gerechtfertigt, dass du im ersten Jahr 30% deiner monatlichen Einnahmen an Apple abdrücken darfst. Immerhin wird deine App unter ihrem Namen an zweiter Stelle der Suchergebnissen angezeigt. Zwar irgendwie so am unteren Rand des Bildschirms... aber sie wird gefunden. Hinter dem Konkurrenzprodukt des Plattformbetreibers. Apple geht es da nur um die Entwickler und die Kreativität.


Ernst beiseite.... es gibt wohl doch genügend Gründe, sich den Sachverhalt nach acht Jahren nochmal anzusehen. Die Entwicklung seitdem zu begutachten und die ganze Situation offen neu zu bewerten.

Da gibt es nichts zu bewerten. Apples Plattform, Apples Regeln. Niemand muss Apples Plattform nutzen. Manche tun ja so als wären die Entwickler gezwungen Apps für iOS zu entwickeln.

 

[Mokotschombo]

Irgendwann gibt's keine Apps, alles wird von Apple in iOS integriert. Wird ein Spaß.

 

[rootie]

Irgendwann gibt's keine Apps, alles wird von Apple in iOS integriert. Wird ein Spaß.

Das ist aber jetzt schon eine kleine Themaverfehlung, oder?

Also ich gebe da @Martin Wendel tatsächlich Recht. Weder ist Apple irgendwo der größte Streaminganbieter, noch muss es sich als Plattformanbieter vorschreiben lassen, was wie viel kosten soll.

Wir haben ja hier keinen Monopolmissbrauch und von daher ist es OK.

Die medienwirksame Beschwerde seitens Spotify zeigt mir, dass Spotify den App Store mehr denn je braucht. Wenn dem nicht so wäre, würden sie die App einfach zurückziehen. Und das wäre im Endergebnis für sie wohl sehr schlecht.

Ich denke auch, dass sich das im Sande verlaufen wird. Ich nutze übrigens weder Spotify noch Apple Music

 

[geniussoft]

Wenn ich spotify haben will und gegenüber Apple Music bevorzuge, komme ich problemlos da ran, ich muss das Abo nicht in der iOS App abschließen. Habe ich jedenfalls so gemacht. Deshalb halte ich die Beschwerde von spotify auch für unbegründet. Trotzdem fände ich es gut, wenn Apple spotify, Prime, deezer abo‘s als Ausnahme behandeln und nicht beaufschlagen würde. Das wäre insofern fair play, als das alle gleiche Vorausetzungen haben und eher Innovation entsteht weil man sich über Inhalte, Bedienkonzepte usw. absetzt.

 

[Ulrich Reinbold]

Warum setzt du „kleine Mitbewerber“ in Anführungszeichen, wenn ich das gar nicht gesagt habe? Absicht oder Fehler?

Martin, es ist einfach so wie bei jedem Rechtsthema hier: Grundsätzlich hat fast keiner eine Ahnung von der Materie, doch eine sehr, sehr starke Meinung. Dann wird dann eben das eigene Verständnis von Wettbewerb als Grundlage genommen. War mit dem Dash Botton so, war mit dem iMessage Bug so, ist jetzt hier mit Apple Music so und wird beim nächsten Rechtsthema genauso sein. Die Frage, ob iOS oder der App Store überhaupt im wettbewerbsrechtlichen Sinn relevant ist, wird da gar nicht sachlich betrachtet. Da kann man sich noch so viel Mühe geben. Dass Spotify die Nummer bereits vor 1 bis 2 Jahren fahren hat, war beim mir gar nicht auf dem Schirm. Danke für die Info.

 

[rootie]

Trotzdem fände ich es gut, wenn Apple spotify, Prime, deezer abo‘s als Ausnahme behandeln und nicht beaufsichtigen würde.

Ne das klappt nicht. Das hätte man beispielsweise damals mit dem Nichtrauchergesetz gesehen, welches Ausnahmen für größere Gaststätten hatte. Da waren diejenigen benachteiligt, die nicht mindestens 60 Quadratmeter Raum hatten.

Es gibt nur schwarz oder weiß. Ansonsten wird sich immer irgendwer benachteiligt fühlen, weil es keine klaren Grenzen gibt.

 

[MichaNbg]

Martin, es ist einfach so wie bei jedem Rechtsthema hier: Grundsätzlich hat fast keiner eine Ahnung von der Materie, doch eine sehr, sehr starke Meinung. Dann wird dann eben das eigene Verständnis von Wettbewerb als Grundlage genommen. War mit dem Dash Botton so, war mit dem iMessage Bug so, ist jetzt hier mit Apple Music so und wird beim nächsten Rechtsthema genauso sein. Die Frage, ob iOS oder der App Store überhaupt im wettbewerbsrechtlichen Sinn relevant ist, wird da gar nicht sachlich betrachtet. Da kann man sich noch so viel Mühe geben. Dass Spotify die Nummer bereits vor 1 bis 2 Jahren fahren hat, war beim mir gar nicht auf dem Schirm. Danke für die Info.

Wenn man sich den Thread ansieht, lautet die Botschaft eigentlich: „es hat sich in acht Jahren viel getan, es ist es wert, dass nochmal zu beleuchten und zu bewerten, denn da könnte etwas sein“

Eine „Meinung“ mit abschließender Bewertung sehe ich eigentlich nur bei der „da ist nichts, Apple kann tun was sie wollen“-Fraktion.

Oder meinst du sowieso dich mit „keine Ahnung aber starke Meinung“?

 

[rootie]

Ja und sie haben es mit einem Statement beleuchtet und die Situation wie wie jetzt ist für gut befunden. Aber das Statement ist nicht identisch mit Deinen Ansichten und deswegen ignorierst Du es

Nicht böse gemeint, aber Apple hat sich doch schon geäußert. Was erwartest Du jetzt noch zusätzlich? Sie haben es beleuchtet und sie sehen keinen Änderungsbedarf. Damit sollte das Thema ja eigentlich durch sein, oder?

 

[MichaNbg]

Ja und sie haben es mit einem Statement beleuchtet und die Situation wie wie jetzt ist für gut befunden. Aber das Statement ist nicht identisch mit Deinen Ansichten und deswegen ignorierst Du es

Nicht böse gemeint, aber Apple hat sich doch schon geäußert. Was erwartest Du jetzt noch zusätzlich? Sie aber es beleuchtet ne sie sehen keinen Änderungsbedarf. Damit sollte das Thema ja eigentlich durch sein, oder?

Dass Apple da keinen Handlungsbedarf sieht ist schon richtig. Die haben das in letzter Konsequenz aber nicht zu entscheiden.

Spotify hat die EU-Wettbewerbshüter angerufen und die haben gesagt, sie wollen sich das nochmal ansehen. Und das sollen sie tun und ihre aktuelle Einschätzung geben.

Danach geht’s dann weiter.