Jetzt habe ich auch noch mal Lust, meine Meinung hier los zu werden.
Eigentlich finde ich die ganze Tibet-Diskussion und die Vorschläge, die erhoben werden, ziemlich dubios.
Uno-Soldaten nach Tibet? Klar, sofort! Unsere KSK-Soldaten machen die Chinesen in Null-Komma-Nix platt!
Boykott chinesischer Waren? Natürlich! Allerdings sollten wir uns dann als nächstes gleich mal Fujitsu-Siemens Teile kaufen ...
Natürlich unterdrückt China die tibetische Kultur. Das ist klar. Allerdings sind die Chinesen der Meinung, dass Tibet schon immer zu China gehöre.
Das ergibt sich aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Tibet
Viele Staaten sind so mit ihren Minderheiten bis heute verfahren. Aktuelle Beispiele gibt es in der Türkei, in Thailand, in Russland, in Afrika, jeweils mit viel mehr Toten. Aber das interessiert niemanden, zumindest nicht die human-bewegten hier und auch unsere Bundesregierung.
Ich halte auch den Dalai Lama für eine eher nebulöse Politiker-Figur, nicht was seine Politik, sondern die Selbstvermarktung angeht.
Letztes Jahr hat es eine mehrtägige (sehr medienwirksame) Veranstaltung zur Präsentation und Meditation des tibetischen Buddhismus in Hamburg gegeben. Die Tagespreise für den Eintritt (mit jeweils garantierter Präsenz des Dalai Lamas) lagen bei ca. 60 Euro.
Mein Business-Partner hat mir als Incentive einen Empfang in Wiesbaden angeboten. Special Guests:
Roland Koch und der Dalai Lama
Ich kann mir nicht vorstellen, dass der gute Dalai Lama umsonst auf ein Firmen-Event kommt.
Nebenbei bemerkt: Roland Koch war einer der ersten, der einen Olympia-Boykott ins Spiel brachte....
Was kann man denn machen? Eine Drohung zum Boykott der Eröffnungsfeier könnte vielleicht helfen. Allerdings sollte dann da die gesamte europäische Union als Einheit auftreten. Ob das klappt??