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Tibet

Cord

Antonowka
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Man stelle sich doch einfach das Desaster vor, würden Tausende von westlichen Journalisten über zensiertes Internet oder Repressalien durch die Staatsgewalt berichten - und genau das möchte China ja offensichtlich verhindern, wenn es bestimmte Internetseiten sperrt, oder Journalisten ausweist...

Im Zweifel wäre ihnen das egal. Die Nationale Einheit geht über allem.
 

Cord

Antonowka
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Ich verstehe zwar auch den Denkansatz und Vergleich zu den Spielen in Berlin, aber frage ich dann immer irgendwie, welchen Unterschied es gemacht hätte, die Spiele zu boykottieren?

Es brauchte danach eine ganze Weile, bis man bereit war, massenhaft Juden aufzunehmen. Denn, Deutschland "ist doch sehr weltoffen gewesen, was sollen die Juden da zu befürchten haben?"
 

winnie

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...und China ist alles andere als "Weltoffen"! Das tolle daran ist, die versuchen ja schon nicht mal mehr das zu verschleiern!:mad:
 

T-lo

Weißer Winterglockenapfel
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So argumentierte man auch 1936. Das Ergebnis ist bekannt.

Vielleicht ein bisschen global betrachtet, meinst Du nicht auch?!

Die Frage die sich mir nach diesem Kommentar aufdrängt ist: hätte der Boykott das Ergebnis verhindert, oder zumindest effektiv verbessert?! Doch wohl eher nicht, oder, denn abgesehen davon dass tatsächlich unzählige Faktoren dabei eine Rolle spielen, hätte eine frühere Isolation Deutschlands zu dieser Zeit unter Umständen sogar mehr Schaden angerichtet...

Aber was mir in dieser Diskussion ein wenig fehlt ist die Anerkennung eben der Tatsache, dass der Konflikt erst durch die Olympischen Spiele wieder publik wird. Die Spiele geben nicht nur dem kommunistischen Regime Chinas eine Plattform, sondern auch den Tibetern, und darin liegt ihr Vorteil, oder meinst Du nicht? Geht wirklich jemand davon aus, dass der eskalierende Konflikt nicht durch das nahe sportliche Großereignis ausgelöst wurde...?!
 

winnie

Rheinischer Winterrambour
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Der Konflikt zwischen Chinesen und Tibetern besteht schon sehr lange. Nur schauen jetzt eben mehr Menschen zu was die Sache an sich nun ach nicht besser oder schlimmer macht! Aber gerade weil solche Ereignisse in China keine Seltenheit sind, ja schon täglich die Würde der Menschen, vorallem die der Arbeiterklasse auf welcher der Wirtschaftsaufschwung beruht, mit Füßen getreten wird, ist es meiner Meinung blanker Hohn oder einfach Ironie, dass in solch einem Land die Olympischen Spiele stattfinden. Sport hat sehr viel mit Fairness zu tun mit Teamgeist, mit Gerechtigkeit aber vorallem geht von ihm etwas aus, was Menschen verbindet, Menschlichkeit.
Fairness, Teamgeist, Gerechtigkeit und Menschlichkeit sind es nicht gerade diese Tugenden, welche der Kommunismus in China so hart bekämpft?
 

ametzelchen

Rheinischer Bohnapfel
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Vielleicht ein bisschen global betrachtet, meinst Du nicht auch?!

Die Frage die sich mir nach diesem Kommentar aufdrängt ist: hätte der Boykott das Ergebnis verhindert, oder zumindest effektiv verbessert?! Doch wohl eher nicht, oder, denn abgesehen davon dass tatsächlich unzählige Faktoren dabei eine Rolle spielen, hätte eine frühere Isolation Deutschlands zu dieser Zeit unter Umständen sogar mehr Schaden angerichtet...

...
Keiner von uns kann wohl mit Sicherheit sagen, ob ein Boykott der Spiele 1936 irgend etwas verändert hätte, wir bewegen uns hier wohl eher im Bereich der Spekulation - ebenso ist es imho spekulativ, ob der Boykott "mehr Schaden" ( ist mir nicht ganz klar, was Du damit meinst, Tilo?) angerichtet hätte.
Damals gab es jedenfalls Bestrebungen, auch in den USA. Leider setzte sich Avery Brundage, der Vorsitzende des US-amerikanischen NOK und entschiedener Befürworter einer Teilnahme an den Spielen von 1936 durch ( nachzulesen zb. hier.
Bis zu der Entscheidung gab es allerdings einige Staaten, die zunächst abgewartet haben, wie sich die "Großen" verhalten.
Mir fehlt zu viel Hintergrundwissen, um argumentativ für oder gegen einen Boykott zu werben, zumal wie bereits mehrfach erwähnt, S.H. der Dalai Lama nicht für einen Boykott wirbt.
Gleichwohl setzt sich bei mir ein Gefühl der Wut auf meine Ohnmacht (und Unfähigkeit?).
Gilt nicht "heute" wie damals :

Olympia als Verschleierungstaktik

Welche Verschleierungstaktiken waren dafür besser geeignet als das olympische Politikspektakel mit sportlicher Tarnkappe? Konkrete innenpolitische Funktionen der Spiele waren eine Förderung von Massenloyalität bzw. des nationalen Zusammengehörigkeitsgefühls durch Integrations- und Identifikationseffekte, die Ablenkung von inneren Schwierigkeiten und als Nebenaspekt Spekulationen auf den wirtschaftlichen Nutzen.

Außenpolitisch kamen ein internationaler Prestigegewinn im Kampf gegen Isolationsbestrebungen und die Darstellung als demokratischer Staat hinzu.

Quelle des Zitats:Klick
 

Cord

Antonowka
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Vielleicht ein bisschen global betrachtet, meinst Du nicht auch?!

Die Frage die sich mir nach diesem Kommentar aufdrängt ist: hätte der Boykott das Ergebnis verhindert, oder zumindest effektiv verbessert?! Doch wohl eher nicht, oder, denn abgesehen davon dass tatsächlich unzählige Faktoren dabei eine Rolle spielen, hätte eine frühere Isolation Deutschlands zu dieser Zeit unter Umständen sogar mehr Schaden angerichtet...

Siehe #22
 

Irreversibel

Holländischer Prinz
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China beobachte ich mit Spannung. Verwandte von mir arbeiten in Shanghai, HongKong, Peking. Was man von denen zu hören bekommt ist mehr als interessant. China gleicht einem riesigen Schwamm, der alles aufsaugen kann von dem wir bisher geglaubt haben, es gehöre uns. Ein Schwamm, der vorerst noch um seine innere Integrität kämpft. Man kann annehmen dass die Streitfrage um Tibet und Taiwan von China mit aller Härte beantwortet wird, selbst wenn die Chinesen die einzigen wären, die zu den olympischen Spielen antreten würden.
 

space

Neuer Berner Rosenapfel
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Ja.
Vorhin wurde der Kosovo erwähnt. Noch näher ist die Parallele des hierzulande bekanntesten Konfliktes Russlands zwischen der Grossmacht und Tschetschenien.
Die Vielvölkerstaaten Russland und China können es --aus ihrer Sicht-- nicht zulassen, dass autonome Republiken/Gebiete ihre Unabhängigkeit erhalten. Auch wenn beide Tschetschenien und Tibet weder strategisch noch ökonomisch eine gravierende Rolle spielen, so würden weitere Unabhängigkeitsfeuer entfachen und gewaltige Bürgerkriege ausbrechen mit einem unvermeidlichen Zusammenbruch des Staates.

Tschetschenien ist im Westen wegen der agressiven Vorgehensweise bekannt, Tibet wegen seines religiösen Oberhauptes. Es gibt etliche andere "Herde", so auch schon das von mir erwähnte Xinjiang. 17000 uigurische politische Gefangene werden z.Z. angenommen. Dort gibt es keinen prominenten Fürsprecher- sind es doch Moslems - und China hat es nach dem 9/11 geschafft, die uigurische Untergrundbewegung mit Al Qaida in Verbindung zu bringen, also den Gürtel des international geächteten (islamischen) Terrorismus um diese Bewegung zu legen.

Lhasa und Kaschgar gleichen heute dem Bild einer x-beliebigen chinesischen Drecks-Ratten-Grossstadt. In beiden Städten stellen chinesische Aussiedler den grössten Bevölkerungsanteil.
China muss nur lange genug warten und durchhalten … dann haben sich diese "Probleme" von selber erledigt.

Unabhängigkeit kann nur ein Langziel bleiben (Aufgeben sollte man den Gedanken nicht). Vorrangig geht es um den Erhalt der Identität dieser Völker, um Zuzugsstopp für chinesische Aussiedler, kulturelle Selbstbestimmung und ähnliche Maßnahmen.

Dazu gehören in erster Linie die Menschenrechte. Es geht nicht um Tibet (allein). Es geht um viel mehr.

Ein Boykott wäre ein deutliches Zeichen. Aber weder die Sportler noch die Wirtschaft haben ein Interesse an solchen Massnahmen. Und Wirtschaft = Politik, oder :-$ ?
 
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ZIG-ZAG

Finkenwerder Herbstprinz
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Zitat von Utz Gordon
Hallo,

heute morgen im Pressespiegel auf WDR 5 wurde die Gazetta Polska (?) zitiert, die vorschlug, die olympischen Spiele als gewaltige Plattform zu benutzen, indem z.B. sich die Athleten während der Spiele "Tibet"-Armbinden überziehen. Dagegen kann die Pressezensur nichts machen - es sei denn, sie lässt alle Athleten gleichzeitig disqualifizieren. Ich halte das für die eleganteste Lösung.


Ich gehe jede Wette ein, dass ein Sportler, der das macht, umgehen von SEINEM Landesverband gesperrt wird!

Die Funktionäre knicken doch schneller ein, als der Chinese "Geldverdienen" sagen kann......

Die Idee von Utz, bzw. die der Gazetta Polska fiel mir auch recht spontan ein, als ich über das Thema Boykott nachgedacht habe. Meiner Meinung auf jeden Fall besser als die Olympiade zu boykottieren, was den Tibetern unter Strich sicher auch nichts bringen würde. "Spontane", phantasievolle Formen des Protestes durch Sportler werden zwar auch nicht für ein freies Tibet sorgen, aber die Olympiade als Plattform zu nutzen würde die Tibetfrage über Wochen zu weltweiter Präsenz verhelfen.

Man stelle sich nur mal einen chinesischen Funktionär vor, der einem Sportler eine Medaille überreichen will, der plötzlich sein Trikot auszieht und darunter ein T-Shirt mit der Aufschrift "FREE TIBET" zum Vorschein kommt. Man könnte mit solchen und ähnlichen Aktionen die ach so weltoffenen Chinesen mit Sicherheit vorführen, so das sie sich wünschen würden sich nie für die Ausrichtung der Olympiade beworben zu haben. Per Genickschuss hinrichten könnten sie den betreffenden Sportler wohl kaum.

@Cord Was Besseres könnte doch gar nicht passieren. Sicher einem Sportler aus Nordkorea würde ich nicht empfehlen zu protestieren. Einem amerikanischem, deutschem oder australischem aber sehr wohl. Spannende Frage ob es ein Verband der "freien Welt" wagen würde, den betreffenden Sportler zu sperren. Vorstellen kann ich mir das durchaus, aber ich bin mir auch sicher dass das die Öffentlichkeit nicht widerspruchslos hinnehmen würde, also ich würde das zumindest nicht tun...

Was ich zutiefst bedaure: Ich bin leider in keiner Sportart, selbst wenn ich morgen meinen Job kündige und 10 Stunden am Tag trainiere "olympiaverdächtig" :) hoffe zutiefst, dass sich wenigstens zwei drei mutige Athleten finden, die vor einem Milliardenpublikum Tibet ins Rampenlicht rücken.
 

ZIG-ZAG

Finkenwerder Herbstprinz
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China beobachte ich mit Spannung. Verwandte von mir arbeiten in Shanghai, HongKong, Peking. Was man von denen zu hören bekommt ist mehr als interessant. China gleicht einem riesigen Schwamm, der alles aufsaugen kann von dem wir bisher geglaubt haben, es gehöre uns. Ein Schwamm, der vorerst noch um seine innere Integrität kämpft. Man kann annehmen dass die Streitfrage um Tibet und Taiwan von China mit aller Härte beantwortet wird, selbst wenn die Chinesen die einzigen wären, die zu den olympischen Spielen antreten würden.
Stimmt, siehe hierzu SPIEGEL Nr. 12, 2008, S.106
Letztlich ist es resignierend, mir fällt kein realistischer Weg ein Wirtschaftsmacht Nr. 4 (Tendenz steigend) zum einlenken zu bewegen, weder in der Tibetfrage, noch was Taiwan betrifft. Hier scheint ein Waffengang eher eine Frage der Zeit als des obs.

Mir ist zwar klar, dass auch wirtschaftliche "Sanktionen" wenig bringen und uns am Ende wohl mehr schaden als den Chinesen, trotzdem würde ich deutlich lieber einen Apple Rechner "Made in USA oder Europe" kaufen.
 

samu_ro

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@Cord Was Besseres könnte doch gar nicht passieren. Sicher einem Sportler aus Nordkorea würde ich nicht empfehlen zu protestieren. Einem amerikanischem, deutschem oder australischem aber sehr wohl. Spannende Frage ob es ein Verband der "freien Welt" wagen würde, den betreffenden Sportler zu sperren. Vorstellen kann ich mir das durchaus, aber ich bin mir auch sicher dass das die Öffentlichkeit nicht widerspruchslos hinnehmen würde, also ich würde das zumindest nicht tun...

Der Präsident von "Swiss Olympic" Jörg Schild hat gestern im Schweizer Fernsehen erklärt, es wäre jedem Sportler selber überlassen wie er handeln will. Sei das nun ein Boykott oder sonstwas...

Zum Thema: Ich finde es sowieso traurig was in Tibet abgeht. Seit 50 Jahren werden tagtäglich Tibeter gefoltert und umgebracht. Aber leider hat es bis heute gedauert, bis es die Weltöffentlichkeit angefangen hat zu merken... Wie zum Teufel kommt man denn auf die Idee, einem solchen Land die Olympischen Spiele zuzusprechen?

Ich bin nun schon ein paarmal in Tibet gewesen und ich habe viele Freunde dort, mit denen ich rege eMail Kontakt pflege. Meine Familie hat mitgeholfen, eine tibetische Schule, an der auch diee tibetische Kultur unterrichtet wird, aufzubauen. und ich habe schon ein paarmal den Schülern dort Unterricht gegeben.Aus Gesprächen weiss ich, dass praktisch jede Familie dort mindesten ein Familienmitglied im Gefängniss hat, oder jemand der im Gefängniss durch Folter gestorben ist. Oftmals wird auch, wenn jemand sich kritisch zu China äussert, gleich die ganze Familie verschleppt.
Wenn ich jetzt aber nichts mehr von meinen Kontakten höre, macht mich das im Moment extrem traurig und wütend. Auch weil die Internationale Staatengemeinschaft immernoch am schweigen ist...
 

ZIG-ZAG

Finkenwerder Herbstprinz
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Da wird außer ein paar lauwarmen Appellen auch nichts kommen. Wer will es sich schon mit Wirtschaftsmacht Nr. 4 (noch!) verscherzen? Frau Merkel durfte ja die chinesische Reaktion auf ihr Treffen mit dem Dalai Lama erleben. Das wird ihr kein zweites Mal "passieren", jetzt wo sie doch weiß wie empfindsam die lieben Chinesen doch sind... und die anderen Politrickser sind aus dem gleichen holz geschnitzt, sonst wären sie nicht dort wo sie heute sind.
 

Irreversibel

Holländischer Prinz
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Stimmt, siehe hierzu SPIEGEL Nr. 12, 2008, S.106
Letztlich ist es resignierend, mir fällt kein realistischer Weg ein Wirtschaftsmacht Nr. 4 (Tendenz steigend) zum einlenken zu bewegen, weder in der Tibetfrage, noch was Taiwan betrifft. Hier scheint ein Waffengang eher eine Frage der Zeit als des obs.

Mir ist zwar klar, dass auch wirtschaftliche "Sanktionen" wenig bringen und uns am Ende wohl mehr schaden als den Chinesen, trotzdem würde ich deutlich lieber einen Apple Rechner "Made in USA oder Europe" kaufen.

Uff, den Spiegel lese ich leider nicht, daher kann ich da nicht den Ball zurückwerfen, aber was ich dazu denke lässt sich folgendermaßen beschreiben:

Es geht m.E. nicht darum, "China" im Sinne von "die Regierung Chinas" zum Einlenken zu bewegen sondern der chinesischen Opposition zu zeigen, dass Empörung über die Regierung nichts ist, was unerlaubt sein sollte und im Ausland nicht bemerkt wird. Wenn sich etwas dort verändert, dann durch die Menschen die dort leben. Viele Chinesen sind nicht mit Chinas Tibetpolitik einverstanden, viele sind allerdings auch nicht so sehr am Weltgeschehen interessiert. Aber wir hören ja schon kaum Neuigkeiten aus Tibet, von der Oposition in China hört man wegen der Kontrolle der Medien überhaupt nichts. Daher muss man ins Dunkle agieren, seine Unterstützung auch den Leuten versichern die man niemals zu Gesicht bekommt, von denen man nichtmal genau weiß, dass es sie gibt.

Ein Warnschuß gegen Chinas Bug wäre mehr als angebracht. China kann es sich genausowenig leisten, die beleidigte Leberwurst zu spielen wie der Rest der Welt sich ein Ausscheiden Chinas aus dem Weltmarkt leisten könnte. Die Chinesen sind da Pragmatiker, der Besuch des kahlgeschoreren Lächlers in Deutschland (in Münster habe ich ihn und den von ihm verursachten Menschenauflauf kurz gesehen) hat den Beziehungen zu China auch nicht geschadet.
 

Patrick Rollbis

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AT Moderation
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Mich trifft die ganze Sache sehr als überzeugter Buddhist.
Ich würde mir sehr wünschen, daß die UNO Truppen versendet um den Frieden wiederherzustellen.
Schlimm auch, daß alle Ausländer diese Region verlassen müssen, denn genau diese wurden einigermaßen verschont und hätten helfen können.

Unfassbar, daß die UNO nicht versteht was da vorsich geht. China führt eine Diktatur, wie sie nicht sein darf.
 

WDZaphod

Prinzenapfel
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Tja, wenn schon die Sportler die Sache nicht boykottieren (ich hoffe trotzdem noch) - dann wenigsten als Zuschauer.
Schade, daß unsere Politiker da überhaupt kein Rückgrat zu besitzen scheinen. Aber wenn der, der mich bezahlt, gerne mit denen Geschäfte macht, dann sollte man lieber still seino_O
Man sollte etwas Öl in Tibet verbuddeln, dann werden die Menschenrechtsverletzungen sicher schnell interessant für die USA ;)
 

Blutkuss

Grahams Jubiläumsapfel
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YouTube haben die Chinesen ja auch schon gesperrt weil sie angst haben das die Bevölkerung zu viele Infos bekommt.

Ich finde das ganze eine Sauerei und leider gibt es dies nicht nur in China so sondern auch noch in anderen Ländern.

Zum Glück äußern sich ja schon ein paar Politiker gegen die Spiele und ich hoffe auch das sie abgesagt werden warum noch Geld in die Kassen eines solchen Landes einspielen. So was würde mir nie in den Sinn kommen.

Aber leider kann man gegen solch eine Schweinerei nichts machen oder besser gesagt nicht viel.

Die Chinesen verweisen ja auch schon Ausländern aus dem Land damit sie keinen potenziellen Zeugen mehr haben.

Ich bin dafür die Spiele abzusagen
 

Irreversibel

Holländischer Prinz
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Mich trifft die ganze Sache sehr als überzeugter Buddhist.
Ich würde mir sehr wünschen, daß die UNO Truppen versendet um den Frieden wiederherzustellen.

Uff, also diesen Verbalbuddhismus finde ich äusserst schwer verdaulich.

Heute habe ich in einer kurzen Pause in der SZ gelesen, dass China wesentlich härter vorgeht als angenommen, es ist von mehreren Hundert Toten die Rede und chinesische Paramilitärs sollen in Lhasa von Tür zu Tür gehen und Leute mitnehmen.

Das ist etwas, das ich mich eigentlich gar nicht zu erwarten getraut hatte, passt aber ins Bild. Die Chinesen hauen vor den olympischen Spielen noch einmal "auf den Sack", und zwar richtig - sie spekulieren darauf dass man das alles in 6 Monaten bereits vergessen hat, womit sie auch gar nicht so falsch liegen. Von den wahren Umständen dieser Tage erfahren wir sowieso erst in Jahren, bis dahin wird der tibetische Widerstand mit bekannt mörderischer Effizienz ausgerottet worden sein. Jetzt scheint die Gelegenheit gekommen zu sein, ungeliebte Dissidenten aus dem Weg zu räumen und wenn sie es schon machen dann gleich richtig. Und was können wir tun? Mir fällt absolut keine Lösung darauf ein. Die UdSSR wurde 1980 auch schon boykottiert, es hat nichts gebracht. Man könnte den Menschen in Lhasa so signalisieren, dass man sie in ihrer Lage sieht - aber ich glaube die Tibeter haben momentan ganz andere Probleme als fehlende Beachtung der Weltöffentlichkeit. Man kann nur dastehen, das nicht gut finden und sich mies dabei vorkommen. Die UNO bekommt es nichtmal hin, irgendwelche Warlords in Somalia maßzuregeln, eine Intervention gegen eine Nation hinter deren Worten Atomwaffen stehen ist ein absolutes Hirngespinst. Eher singen ab morgen sämtliche Kühe auf der Weide "ich will mit leckerer Bratensoße übergossen werden" als dass auch nur ein UN-Bevollmächtigter tibetischen Boden betritt.

Die Volksrepublik beweist wieder einmal, wie wehrhaft sie wirklich ist. Sie übervorteilt gnadenlos alle demokratischen Bemühungen im eigenen Land durch schnelle, effiziente und skrupellose Entscheidungsfindung. Von den Entscheidungsträgern bis zu den ausführenden Kräften scheint alles in einer Linie zu arbeiten, Politiker versichern gleichzeitig das gemäßigte Vorgehen der Streitkräfte während diese mit der von den politischen Kadern gewünschten Effizienz vorgehen. Ich habe keinen wirklich treffenden Eindruck von dem Land, aber alles was ich bis jetzt aus 1. Hand gehört und gelesen habe (und ich bin sehr interessiert an China) deutet darauf hin, dass China viele Dinge relativieren und neu definieren wird in Bezug auf moralisches Handeln von Nationen. Um die Ideologie geht es den Chinesen ja schon lange nicht mehr - ich bin der Ansicht dass China bereit wäre, alles zu tun was sich auf lange Sicht lohnen würde...

Wenn wir in 100 Jahren noch als demokratische Nation unsere eigenen Geschichtsbücher schreiben dürfen, werden wir sicher darin von diesen Jahren lesen, so oder so.
 
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Montrak

Uelzener Rambour
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Was für gnadenlose Heuchler sich hier zu Wort melden. Wenn der Westen Leute in Massen umbringt kein Problem. Wir sind ja Demokraten. Wo bleiben die Boykottaufrufe gegen die USA, Großbritannien und andere, die in den Irak einmarschiert sind. Unter Herrschaft des Dalai Lamas haben kritische Geister Jahre in tibetischen Gefängnissen verbracht und sind misshandelt worden. Der jetzige Dalai Lama war zwar ein Kind, aber nicht sein Herrschaftsapparat. Das war eine ziemlich harte Feudalherrschaft. Und wie man auch hier sieht scheint ein Krieg gegen China durchaus akzeptabel zu sein. Womit ich die Ereignisse nicht rechtfertige.

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