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Switchen mal anders - und mein Abschiedsthread

Scotch

Bittenfelder Apfel
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Das Ende einer Ära - ich habe gestern nach 15 Jahren zum ersten Mal wieder Komponenten für einen PC bestellt, da der Nachfolger meines betagten iMac kein Mac mehr wird.

Für die, die mich schon ein bisschen länger kennen wird klar sein, dass das keine spontane Entscheidung war und dem eine ausführliche Beschäftigung mit dem Thema vorausging - insb. wie ich meine Workflows und Programme denn unter Windows weiter führen kann und was ich ändern muss.

Ich gehe davon aus, dass ich so die nächsten vier bis sechs Wochen damit beschäftigt sein werde, alle Komponenten zusammen zu kriegen, alles möglichst perfekt einzurichten und meine Daten zu transferieren/exportieren/importieren. Danach werde ich dann wohl (noch) weniger aktiv sein, als die letzten paar Jahre - insofern ist das hier dann auch irgendwie mein Abschiedsthread (ich höre das erleichterte Aufatmen der halben Moderation und einger Foranten förmlich aus dem Browser ;)).

Falls es noch mehr gibt, die auf Grund der katastrophalen Softwarequalität und der - höflich ausgedrückt - seltsamen Richtung, die Apple mit macOS inzwischen einschlägt sich mit dem Thema "Ist macOS wirklich immer noch das beste OS der Welt?" oder "Wieviel Aufpreis ist mir ein Apfel auf dem Gehäuse eigentlich wert?" beschäftigen, lasst mich wissen, ob ihr mein "Switchen" hier mitverfolgen möchtet. Dann werde ich den einen oder anderen Beitrag zum Thema "Warum", "Wie" und "Was" hier einstellen.

Die Moderation möge bitte direkt einschreiten, wenn das Thema auch im Café nicht genehm ist, damit ich mir nicht erst die Mühe mit Beiträgen mache.

Ansonsten meld' ich mich, wenn das Werk vollbracht ist - und sag' Tschüss' ;)
 

wir43

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Ich will doch hoffen, dass wir dich trotz deines Wechsels ins andere Lager weiter hier lesen. Bin selber in beiden Lagern unterwegs, beruflich Windows, privat Mac. Somit habe ich in beide Welten einen Einblick und meine Erfahrungen.
Und ich sehe keins der beiden Systeme als das allumfassende System.
Windows hat mit Windows 10 und ihrer Cloud-Strategie in den letzten Jahren vieles richtig gemacht.
Bei macOS und vor allem bei iOS schätze ich aber nach wie vor die oft durchdachte und funktionierende Integration diverser Funktionen.

Viel Spaß mit deinem neuen PC und danke an dieser Stelle für viele fachliche und sachliche Beiträge. Und eine sachliche Diskussion mit unterschiedlichen Meinungen gehört zu einem Forum, auch wenn du dem einen oder anderen Mod mal gerne auf die Füße getreten bist 😉.
 

Nathea

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... (ich höre das erleichterte Aufatmen der halben Moderation ).
...
Die Moderation möge bitte direkt einschreiten, wenn das Thema auch im Café nicht genehm ist, damit ich mir nicht erst die Mühe mit Beiträgen mache.
Bei allen Meinungsdifferenzen in der Vergangenheit muss ich ehrlich sagen: Mir wird was fehlen! Du warst/bist stets ein unverwechselbares "Original" mit viel Fachkompetenz, das zu Apfeltalk einfach dazugehört, insofern wirst Du definitiv fehlen.

Ich hoffe aber, dass es kein Abschied auf immer sein wird und dass Du hier Dein Konto nicht löschen lassen wirst, sondern ab und zu (und sei es auch nur aus Nostalgiegründen) hereinschaust und uns zeigst, dass Du lebst und es Dir gut geht.
 

Marco_R

Grahams Jubiläumsapfel
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Hallo.

Bedauere das sehr, wenn du dich hier endgültig verabschiedest.
Damit verliert das Forum einen kompetenten Ansprechpartner.
 

BalthasarBux

Schweizer Glockenapfel
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Ich bin viel zu frisch hier als dass wir jemals aneinander geraten hätten können ;)
Aber ich bin sehr gespannt und hoffe auf Umstiegsberichte, denn die gleichen Fragen stelle ich mir seit der Vorstellung der MBPs 2016. Ich fahre hier zwar probehalber mehrgleisig, würde lieber zu Linux als auf Windows wechseln, aber da fehlen mir noch Monate-Jahre der Beschäftigung mit Workflows/Programmen.
Ich würde also jeden Beitrag zu deinen Vorüberlegungen und/oder Praxis-Stolpersteinen lesen.

@meru Lesezeichensync: Hier bin ich auf Firefox umgestiegen. Der läuft auf jedem OS.
 
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Papa_Baer

Jakob Lebel
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lasst mich wissen, ob ihr mein "Switchen" hier mitverfolgen möchtet.

Natürlich gerne.👍 Auch wenn ich im Moment nicht vor einem Wechsel stehe interessieren mich Eindrücke von anderen beim Systemwechsel.


und sag' Tschüss'

Das fände ich sehr schade.😢 Deinen Ton empfand ich zwar oft als „schroff“ oder sagen wir lieber eigen (Wahrnehmung ist ja immer sehr subjektiv) aber fachlich fand ich das du deine Meinung immer gut vertreten und verständlich gemacht hast.

Wäre schon sehr schade wenn du hier komplett verschwinden würdest.😔
 
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u0679

Moderator
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Auch mich würden Deine Erfahrungen und Berichte sehr interessieren bezüglich Switch zu Windows.
 
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doc_holleday

Roter Herbstkalvill
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Dem Tenor des Threads schließe ich mich an.

Ich würde gerne etwas darüber lesen, welche Workflows/Aufgaben/Anforderungen du wie umsetzen wirst.

Und ich würde mich auch freuen darüberhinaus hin und wieder mal einen Beitrag von dir hier zu erspähen, selbst wenn nur mal wieder irgendein Schlendrian ein sinngemäßes ‚RTFM‘ um die Ohren gewickelt bekommt :)
 

kolvi

Aargauer Weinapfel
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Ich beschäftige mich auch immer mehr mit dem Thema, zumindestens erstmal für die iCloud.
Mein Synology hat im Prinzip fast alle Dienste um die Cloud local zu ersetzen. Erste Tests laufen.

Zb. Kalender, Adressbuch, Drive, Notestation (Erinnerungen und Notizen)

Es gibt auch Dienste wo aber noch längere Testphasen für mich erforderlich sind.
Fotos (hier gibt es 2 unterschiedliche Dienste), Musik, Chat app (zumindestens als Ersatz innerhalb der Familie)

Mit Zusatzsoftware kommt man auch mit Passwörtern und Backups ohne Cloud aus.

Das einzigste was ich noch nicht richtig ohne iCloud sehe, sind die Ortungsdienste für die Freunde und Leisezeichensync.

Gruß M

P.s. gehst du zu Windows?
Zur Synology und den diesbezüglichen Diensten - gibt es hierzu bzw zur Einbindung der Apple-Dienste einen eigenen Thread? Bislang habe ich immer nur teile irgendwo recherchieren können, bin aber auch in der Konfiguration noch nicht viel weiter gekommen - z.B. mit caldav - es gelingt mir nicht, einen "vernünftigen" gemeinsamen Kalender auf allen Geräten (iPhone, iPad, MacBook, iMac, windows-laptop) von mir und Frau zusammen zu führen - in der Apple Welt für sich ja, aber die Kalender App auf dem iPhone finde ich ggü der Ansicht auf dem iMac/book überhaupt nicht praktisch / schön...
habe allerdings auch nicht immer die Zeit u Lust, mich tiefer damit zu befassen, nennen wir es im Moment "Versuchsphase" und "Spielerei"...
 

Mitglied 39040

Gast
Zwar fiele mir der Umstieg sicherlich schwer (dem steht viel Gerät und noch mehr Gewohnheit entgegen) – so ertappe ich mich (unfreiwillig!) nun doch immer häufiger bei Gedanken, dass es eine Zeit nach/ohne MacOS geben könnte, da – langsam aber sicher – die Mängel der Apple-eigenen Weichware nachgerade drückend werden.

Insofern bin auch ich sehr interessiert an Deinen Erlebnissen, @Scotch – persönlich finde ich Deinen Ausstieg höchst traurig*, die künftigen Lücken bedenkend.
In jedem Falle: Alles Gute für Dich!


*aber nachvollziehbar
 
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Balkenende

Manks Küchenapfel
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Hast Du nicht noch im privaten noch was mit Apfel...?

Würde gerne Eiter von Dir hören, zumal ich selbst ja in beiden Welten unterwegs sein muss.

Der Switch hiesse ja ggf nur, auch die andere Seite, wenn auch primär, zu nutzen.

Wobei andere Seite ja schon Quatsch in der Formulierung ist.
 

Wuchtbrumme

Golden Noble
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Das Ende einer Ära - ich habe gestern nach 15 Jahren zum ersten Mal wieder Komponenten für einen PC bestellt, da der Nachfolger meines betagten iMac kein Mac mehr wird.

Für die, die mich schon ein bisschen länger kennen wird klar sein, dass das keine spontane Entscheidung war und dem eine ausführliche Beschäftigung mit dem Thema vorausging - insb. wie ich meine Workflows und Programme denn unter Windows weiter führen kann und was ich ändern muss.

Ich gehe davon aus, dass ich so die nächsten vier bis sechs Wochen damit beschäftigt sein werde, alle Komponenten zusammen zu kriegen, alles möglichst perfekt einzurichten und meine Daten zu transferieren/exportieren/importieren. Danach werde ich dann wohl (noch) weniger aktiv sein, als die letzten paar Jahre - insofern ist das hier dann auch irgendwie mein Abschiedsthread (ich höre das erleichterte Aufatmen der halben Moderation und einger Foranten förmlich aus dem Browser ;)).

Falls es noch mehr gibt, die auf Grund der katastrophalen Softwarequalität und der - höflich ausgedrückt - seltsamen Richtung, die Apple mit macOS inzwischen einschlägt sich mit dem Thema "Ist macOS wirklich immer noch das beste OS der Welt?" oder "Wieviel Aufpreis ist mir ein Apfel auf dem Gehäuse eigentlich wert?" beschäftigen, lasst mich wissen, ob ihr mein "Switchen" hier mitverfolgen möchtet. Dann werde ich den einen oder anderen Beitrag zum Thema "Warum", "Wie" und "Was" hier einstellen.

Die Moderation möge bitte direkt einschreiten, wenn das Thema auch im Café nicht genehm ist, damit ich mir nicht erst die Mühe mit Beiträgen mache.

Ansonsten meld' ich mich, wenn das Werk vollbracht ist - und sag' Tschüss' ;)

verflixt, wenn ich meinen PC-Kauf schon dokumentiert hätte, dann würdest Du nicht switchen. Natürlich wirst Du sorgfältig abgewogen haben und ich drück Dir die Daumen, aber es ist trotz aller Kritik deutlich schlechter auf PC-Seite. Und was noch schlimmer ist: es ist dort alles schlimmer geworden, inkl. dem Kommerz, wobei ich das jetzt in eine bestimmte Richtung meine.

Anyway, ich rate dazu, die Brücken nicht komplett abzureißen ;) — wenn es ganz schlimm wird, kannst Du ja zurückkommen.
 

Mitglied 235800

Gast
... lasst mich wissen, ob ihr mein "Switchen" hier mitverfolgen möchtet. Dann werde ich den einen oder anderen Beitrag zum Thema "Warum", "Wie" und "Was" hier einstellen.
Wenn du die Zeit dazu findest kann ich nur sagen: Gerne doch!
 

double_d

Baumanns Renette
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Als insgesamt 4. Moderator (der zu Deiner Zeit aktiven Moderatorenschaft), melde ich mich zu Wort und mache die von Dir vermutete nicht aufatmende Hälfte somit voll. Bin aber sicher, dass es hier keine zwei geteilten Lager gibt, denn ein Scotch ist auch irgendwie zu einer AT Institution geworden.

Deine kompetente (wenn auch urig schrullige) Art, Probleme mit Sachverstand zu lösen, wird ganz sicher fehlen, weshalb ich auch hoffe, dass Du Dich nicht ganz abwendest und mal zwischendrin vorbei schaust.

Ansonsten: RAID ist kein Backup. 😂😂
 
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Scotch

Bittenfelder Apfel
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Das Interesse scheint ja doch da zu sein... also dann (Vorsicht, lang):

Teil 1: Warum wechsle ich von macOS zu Windows?

Eigentlich stand da zunächst "warum wechselt man ..." - aber das ist natürlich Quatsch. Das ist eine individuelle Entscheidung und meine Gründe mögen gerade im Apple-Universum für manche nicht nachvollziehbar sein. Ich bin ja einer der alten Säcke im Forum und das bringt es so mit sich, dass ich Mac OS und OS X lange bevor jemand das iPhone erfunden hatte benutzt habe. Deshalb war und ist die perfekte Integration von iPhone und macOS nie ein Grund für mich, Macs zu benutzen. Das wird für viele "jüngere" (egal ob an Lebensjahren oder Mac-Jahren) anders sein.

Vielleicht fange ich die Geschichte besser damit an, warum ich eigentlich irgendwann zum Mac "geswitched" bin. Dann wird glaube ich eher verständlich, was mir inzwischen fehlt.

Aus den bisherigen Kommentaren lese ich heraus, dass einige glauben, ich wüsste nicht, worauf ich mich da einlasse. Oder sehen größere Schwierigkeiten mit der Umstellung. Das ist irgendwie ganz nett und lustig, aber da doch sehr viele mich inzwischen nur noch von meiner ruhigen, entspannten und eher introvertierten Seite kennen (sic!) :innocent:, schreibe ich vielleicht ganz kurz was zu meinem Hintergrund, damit die jüngeren Apfeltalker meinen Schrieb' insbesondere auch fachlich etwas besser einordnen können. Ältere Apfeltalker, die meine Exkurse mit Silent oder dem Sultan noch mitgelesen haben, können den nächsten Absatz getrost überspringen ;)

Zu meinem Hintergrund: Ich beschäftige mich intensiv seit gut 40 Jahren mit Computern. Als Kind/Jugendlicher war ich die erste Generation, die Zugang zu "Heimcomputern" hatten und das Thema hat mich nicht mehr los gelassen. Ich habe in den Neunziger- und Nuller-Jahren in so ziemlich jeder gängigen Sprache programmiert (außer Cobol), in meinem ersten Berufsleben habe ich als Physiker am CERN "hauptberuflich" in Fortran und C Code für die LHC-Experimente geschrieben und später dann 15 Jahre lang in der Telekommunikationsindustrie Mobilfunksysteme (2G/3G/4G) in Assembler und einem Smalltalk-Derivat entwickelt. Ich entwickle hauptberuflich seit bald 30 Jahren unter VMS, Linux (und noch ein paar anderen Unixen), Solaris und Windows SW in allen denkbaren technischen und nicht-technischen Positionen. Seit ein paar Jahren kommt noch embedded SW dazu. Ich habe von ca. 1990-2000 privat PCs benutzt - Anfangs unter Umgehung von allem, was mit Microsoft zu tun hatte, weil Windows eine Krankheit war, der Monopolist vernichtet gehörte und damals DR-DOS und NDOS die deutlich leistungsfähigeren Alternativen waren - insb. wenn man sich so wie ich in einer Zeit vor vereinheitlichten Treibermodellen intensiv mit Computerspielen und den aufkommenden Sound- und 3D-Karten beschäftigte (AWE32 und Vodoo anyone? ;)). Als Student habe ich dann Geld als Tester für "Chicago" (Win95) und als Mitglied im Team OS/2 (ab V1.2) verdient und bin dann irgendwann mit NT 3.51 endgültig im "Windows-Lager" angekommen. Ich bin (bzw. war mal) MCSE, MCSD und MOS für Office und Project. Ich habe seit NT 3.51 stabile Windows-Rechner, die man nicht regelmässig neu installieren muss(te) und davon zwischenzeitlich bis zu 6-8 gleichzeitig in Betrieb, da mich privat und beruflich Netzwerktechnik immer interessiert hat und wer mich kennt weiss ja, das ich selten über Sachen schreibe, die ich nicht selbst gemacht bzw. ausprobiert habe. Virtualisierung und Docker gibt's noch gar nicht so lange, so dass das Thema regelmässig mehrere Rechner voraussetzte. Meine PCs habe ich alle (!) seit 1990 selbst gebaut, erweitert und umgebaut - weil mir das Spass machte, man. insb. vor 30 Jahren damit eine Menge Geld sparen konnte und weil es damals wie heute den für einen selbst optimalen Rechner nicht von der Stange gibt. Mit Linux entwickle ich aktiv seit 1993 oder so (SLS 0.1!), mit Macs arbeite ich seit 1995 beruflich - damals am CERN und da habe ich bei meinem Büronachbarn NextStep kennengelernt. Das war im Vergleich zu meiner DECstation so viel cooler - alleine schon der Automatisierungs-Baukasten! - dass mich das nach Jahren wieder so begeisterte, wie vorher eigentlich nur die virtuelle NT-Maschine unter OS/2 oder DirectX unter Windows. Der Kollege hiess übrigens Tim Berners-Lee, der eine oder andere wird von ihm gehört haben. Ich hab' auf dem Ur-Webserver noch meine mails gelesen. Ein paar Jahre später kam dann OS X heraus und es gelang mir, einen G3 mini günstig zu kaufen um mir das mal anzugucken und hier geht dann die Geschichte für alle weiter. Dieser Absatz diente nur dazu, dass ihr meinen Hintergrund einordnen könnt - ich kenne mich auch jenseits von Macs und macOS ziemlich gut aus und setze auch aktuell zur Steuerung meines Hauses zahlreiche Linux-Systeme ein und arbeite hauptberuflich seit 20 Jahren mit und in einer Windows-Umgebung - mit nicht mehr oder weniger Problemen, als unter OS X. In den letzten Jahren eher mit weniger Problemen. Rein technisch ist das "switchen" also sicher keine Herausforderung ;)

Warum bin ich also vor 15 Jahren auf OS X gewechselt? Dafür gab es ein paar einfache Gründe:
  • Mir wurde Windows zu langweilig, ich wollte was Neues probieren. Ich wusste auf PCs von der Hardware über die kleinsten Schräubchen an den Treibern bis zum OS und der Registry Bescheid. Meine Systeme liefen einfach. Ich konnte das ewige Rumjammern, wie doof Windows doch ist, nur weil Hinz und Kunz wieder irgendwas von einer Heft-CD installiert hatten und dann irgendwas nicht funktionierte nicht mehr hören. Auch hier im Forum habe ich mir ja das eine oder andere Mal im Kontext von Windows- oder Office-Fragen angehört, dass ich weder das eine oder andere nicht intensiv nutze, "denn sonst hättest du auch Probleme" ;)
  • Ich hatte und habe viele Linux-Systeme. Die sind (waren) unter Windows nur recht umständlich und nicht mit Bordmitteln anzusprechen (keine X-Server, kein SSH, kein Terminal...). Linux als Desktop war keine Option, weil es zu viele Programme, die ich regelmässig benutzte einfach nicht gab (PS, LR, Logic/Cubase, Finanz-SW usw.)
  • Ich hatte entschieden, mich aus dem Computerspiele-HW-Schweinezyklus auszukoppeln und bin auf eine Konsole zum Zocken gewechselt. Die Macs waren damals - wenn man die dann nicht mehr benötigten High-End-Grafikkarten aus der Gleichung entfernte - konkurrenzlos im Stromverbrauch. Das hat mir auf Grund der Vielzahl an Maschinen die ersten Jahre viel Geld gespart. Tut es immer noch, aber da haben PCs seit knapp 10 Jahren bei sorgfältiger Auswahl der Komponenten gleichgezogen.
  • Bei meiner Wahl von Komponenten - und ich konnte meine Systeme immer ziemlich gut dimensionieren - waren Macs nur relativ wenig teurer als vergleichbare PCs. Man zahlte so 10-20% "Apple-Steuer" und kriegte dafür schickes Design und ein paar Goodies, die es bei PCs nicht oder nur schwer gab. Damals wie heute gab es keine "Low-End" Rechner, aber das war für mich auch nie interessant.
  • Ich hatte keine Lust mehr, sorgfältig Komponenten auszuwählen ;)
  • Das dauernde Zusammensuchen von Treiber-Updates auf x-verschiedenen Herstellerseiten ging mir auf die Nerven.
Wichtig für alle jüngeren (egal ob vom Alter, oder von ihrer Aufenthaltsdauer im Apple-Universum her): iDevices gab es damals noch nicht. Das spielte (und spielt) also alles keine Rolle für mich. Mein iPhone und meine iPads haben auch heute praktisch nichts mit meinen Macs zu tun - auf Grund von Apples Cloud-Strategie wird das auch eher noch uninteressanter, als es das bisher für mich sowieso schon war.

Was hat sich also geändert, so dass ich jetzt wechsle:
  • Wer meine Beiträge hier im Forum verfolgt weiss, dass es unter macOS inzwischen meiner Meinung nach so aussieht, wie vor 15 Jahren unter Windows: Hinz und Kunz kauft einen Mac, dubiose "Cleaner" und andere Vaporware schiesst aus dem Boden und wird "mal ausprobiert". Die Standard-Fehlerbehebung wenn man ein Problem hat ist mittlerweile auch "hast du mal einen clean install gemacht" - u.a. weil es schon immer auf einem Mac schwieriger war, "unter die Haube" zu gucken, als unter Windows. Da m.M.n. die nachfolgende Generation an Computerbenutzern ganz sicher nicht über mehr Fachwissen verfügt als meine, wird die Fehlerbehebung unter macOS nicht einfacher und die Qualität der Tips der "Experten" nicht besser. Insofern fühle ich mich da genau wie unter Windows vor 15 Jahren - macOS hat da für mich keinen Vorteil mehr. Dazu kommt noch, dass die SW-Qualität bei Windows stetig besser wird, während man bei Apple eigentlich kein neues OS mehr vor den ersten "SPs" mehr installieren kann. Das war mal der (berechtigte) Ruf von Windows. Eine neue Version von OS X hat man einfach installiert... Catalina und iOS 13 markieren da sicherlich einen neuen Tiefpunkt. Der Umgang mit Sicherheitslücken tut dann noch ein übriges dazu.
  • Der nächste Punkt ist einfach: Windows hat mit der PowerShell schlicht und einfach seit einigen Jahren die leistungsfähigste Kommandozeile, die man derzeit kriegen kann am Start. Dank OpenSSL Integration und Linux-Subsystem ist Windows derzeit daher für mich die leistungsfähigste Umgebung, um mit Linux-Hosts zu arbeiten abgesehen von einem, nunja, Linux Host. Und auch da gibt es inzwischen die PowerShell ;) macOS ist da immer noch auf dem Stand von vor 20 Jahren. Ohne Zusatztools kann man das produktiv gar nicht effizient nutzen (oder muss sich umständlich für alles und jedes was skripten - geht, aber das ist wie gesagt der Stand von vorvorgestern).
  • Stromverbrauch ist kein Thema mehr - sorgfältig konfigurierte PCs und Macs tun sich nichts
  • PCs kosten heute bei gleicher (oder besserer) Leistung und Ausstattung in etwa die Hälfte (!) von einem Mac. Dazu in einem späteren Teil mehr.
  • Ich habe immer noch keine Lust, Komponenten auszuwählen ;) Ich habe allerdings durchaus erstaunt festgestellt, welche Wahlmöglichkeiten man alle nicht hat, wenn man sich nur mit Macs beschäftigt...! Auch dazu in einem späteren Teil mehr.
  • Auch unter Windows werden inzwischen viele Treiber über die System-Update-Funktion verteilt. Außerdem haben natürliche viele Komponenten heute auch SW, die sich um Treiber-Updates automatisch kümmern. Unter macOS gibt es dagegen inzwischen mehr und mehr Programme, die sich der zentralen SW-Verteilung entziehen und für die ich auch manuell (oder automatisch über ein Tool) Updates einspielen muss. Bei mir z.B. ganz Konkret HW von Native Instruments und Behringer und auch die Treiber-Verteilung von Canon für meinen Drucker klappt nicht zuverlässig. Trotzdem denke ich, dass das der Bereich ist, wo ich macOS am meisten vermissen werde.
Es gibt ein paar Punkte, die im Laufe der Jahre dazu gekommen sind, die mir nicht gefallen:
  • Apple hat bis heute keine entspiegelten Displays für Normalsterbliche im Programm.
  • Das wird zusätzlich dadurch erschwert, dass das Produktmanagement für den einzigen Computer mit Wahlmöglichkeit - der mini - gelinde gesagt unverständlich ist. Wer kommt auf die Idee, einem Hexacore oder mehr so eine Witz-GPU an die Seite zu stellen? Und das für den Preis?
  • Die nahezu nicht-existente Aufrüstbarkeit auch der Desktop-Modelle ist aus Nachhaltigkeitsgründen für mich unakzeptabel. Bei CPUs oder GPUs könnte ich da noch 'drüber hinweg sehen, bei (je nach Modell) RAM und SSDs/HDDs ist es einfach unzeitgemäss und unakzeptabel. Und ja, ich weiss, wie ich meine Computer trotzdem noch aufrüsten könnte (und habe das auch bei diversen meiner minis, ATV 1. Gen. und MBs gemacht) - aber dann bin ich völlig jenseits des "Apple-Universums", denn das ist ungleich aufwändiger und komplizierter, als bei jedem PC.
  • Die Entwicklung von macOS geht seit Jahren für mich in die falsche Richtung:
    • Apple entwickelt stetig seine eigenen Frameworks weiter - nur interessiert das keinen. Ich will z.B. kein Metal, ich will DirectX (das braucht man nicht nur für Spiele!). Oder wenigstens ein zeitgemäßes OpenGL ES. Und Apple soll von seinem hohen Roß herunter und bei den GPU-Herstellern - allen voran NVidia - mal Männchen machen, als die alle zu vergraulen! Dann gibt's vielleicht auch mal native CUDA-Unterstützung in PS... aber nein, Apple kann das mit OpenCL und CoreML ja alles viel besser...
    • Ich will eine vernünftige SMB-Unterstützung (dazu wird's später viel mehr geben, wenn ich mit meinem neuen Rechner mal Vergleichsmessungen machen kann!) und nicht mehr Cloud-Dienste! Apple hat schlieslich selbst entschieden, keine Server mehr herauszubringen und AFP verschrottet - also sollten wir wenigstens eine Perfomante Alternative haben (und nein, NFS ist keine Alternative für mich, aber das wäre ein anderer thread).
    • Ich will kein APFS, sondern BTRFS. Oder ZFS. Oder NTFS. Oder wenigstens native Unterstützung für diese FS.
    • Ich will (wieder) native Unterstützung für LDAP.
    • Ich will eine "Registry" (Windows) oder einen Sammelpunkt für Text-Konfigurationen (Linux) - aber nicht dieses Durcheinander von völlig willkürlich verteilten Konfigurationsoptionen unter macOS, je nachdem wann und wie ein Programm installiert wurde, bzw. wo es ursprünglich mal her kommt/kam.
    • Ich will keinen Mac App Store und das Hantier mit SW aus (seriösen) Drittquellen! Warum kann ich keine Whitelist pflegen, wenn das schon so restriktiv behandelt wird?
    • Ich will einen "Defender" für macOS - da war Apple mal führend. Jetzt haben wir noch ein bisschen Sandboxing, Signaturüberwachung und eine Firewall aus dem vorigen Jahrhundert. Windows macht vor, wie das richtig geht.
    • Für mich nicht mehr aktuell, aber ich will standesgemäße Funktionen zum Jugendschutz im OS.
Abschliessend ist vielleicht noch der Auslöser für meinen Wechsel relevant: Ich arbeite auf meinem iMac von 2010 (i7, 12GB RAM, 256GB SSD, 1TB HDD). Das geht, weil ich im Gegensatz zum Gros der Apfeltalker statt Mail und Web nur wenig anspruchsvolle Anwendungen mache, so wie Swift, C++ und Java programmieren, Konstruieren mit Fusion 360 und Modellieren mit Blender, Slicen mit Cura und Slic3r, Bildbearbeitung mit PS & LR, mehrere VMs laufen lassen usw. ;) (Sorry, den konnte ich mir nicht verkneifen - aber wenn ich die Fragen in der Kaufberatung lese, komme ich aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus.) Der hat es aber so langsam hinter sich, da er weder über dieses Jahr hinaus Sicherheitsupdates bekommen wird und mindestens die SSD, ich glaube aber auch das MB, langsam aber sicher stirbt. Das ist nach 10 Jahren mit viel 24/7 Einsatz auch völlig OK. Aber da wie ihr lesen könnt der Rechner mein intensiv genutztes Produktivsystem ist, kann und will ich nicht auf einen Ausfall warten.

Das sind meine wesentlichen Gründe, für meinen Wechsel - ich hoffe, diese längliche Einleitung war sinnvoll und nicht zu langweilig für euch. Ab dem nächsten Teil wird's technisch. Versprochen ;)
 

Scotch

Bittenfelder Apfel
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Um zu den ganzen Erkenntnissen aus Teil 1 zu kommen, war/ist es natürlich erforderlich, zunächst einmal zu ermitteln, welchen Bedarf ich an Hard- und Software habe. Erst danach ist es ja möglich, eine Betrachtung vorzunehmen, ob und mit welchem Aufwand so ein Systemwechsel überhaupt sinnvoll ist. Betrachtet habe ich da Systemleistung, Kosten für Hard- und Software, sowie den Aufwand für die Migration von Daten. In 15 Jahren intensiver Nutzung kommt da ja so einiges zusammen.

Ich halte mich aus den Kaufberatungsthemen eher 'raus, was mir aber auffällt ist dort, dass den meisten ihre Anforderungen gar nicht bewusst sind. Dann wird "sicherheitshalber" mal zwei Nummern größer gekauft - kann ja nicht schaden ;) Wenn einem egal ist, wieviel Geld man ausgibt, ist das (übrigens system- und plattformunabhängig) auch nicht ganz falsch. Wenn aber auch nicht-funktionale Anforderungen z.B. an Lautstärke, Stromverbrauch, Erweiterbarkeit oder auch an z.B. Audioqualität wichtig werden, dann ist das nicht mehr so einfach.

Vielleicht ist daher meine "Anforderungsanalyse" für mein Benutzerprofil für den einen oder anderen völlig unabhängig von diesem thread nützlich, wie man an die Ermittlung der wichtigsten Parameter "seines" Computers herangehen kann.

Teil 2: Systemanforderungen ermitteln

Wie eingangs erwähnt stand für mich am Anfang die Analyse, was meine Anforderungen als Benutzer an das System sind. Ich habe da mit der von mir regelmäßig/überwiegend genutzten Software und wo notwendig deren Ressourcenbedarf angefangen. Daraus ergeben sich dann automatisch Anforderungen an die Hardware und natürlich auch an die Software - welche Programme gibt es auch unter Windows, für welche brauche ich eine Alternative und in letzterem Fall: Welcher Aufwand entsteht für die Datenmigration.

Fangen wie mit meinem Benutzerprofil an. Wenn sich dadurch automatisch Anforderungen ergeben, schreibe ich sie direkt dahinter, das dürfte sich dann am Ende besser lesen, als das alles im Abschnitt für die Hardwareanforderungen wieder aufzugreifen:

  • Digitale Dunkelkammer mit Lightroom; alle aktuellen CPUs und RAM >=8GB erfüllen meine Anforderungen
  • Montagen mit Photoshop; mache ich selten, keine über LR hinausgehenden Anforderungen
  • Softwareentwicklung "zum Spaß"; alle aktuellen CPUs und RAM >=8GB erfüllen meine Anforderungen
  • Testsystem(e) für mein Smarthome, dafür brauche ich im Schnitt zwei VMs parallel, allerdings mit relativ wenig RAM (sind Linux-Server ohne GUI); CPU >=4 (echte) Kerne, min. 4GB RAM zusätzlich zu allen anderen Anforderungen
  • Konstruktion mit Fusion 360; alle aktuellen CPUs und RAM >=8GB erfüllen meine Anforderungen, selbst meine alte Radeon HD5750 reicht dafür noch
  • Modeling mit Blender; alle aktuellen CPUs und RAM >=8GB erfüllen meine Anforderungen, aktuelle (unterstützte) GPU für's Rendering gewünscht (Raytracing brauche ich nicht)
  • Digitales Archiv mit DevonThink Pro - stellt keine relevanten Anforderungen, bzw. bleibt hinter den Punkten oben zurück, ist aber meine größte Baustelle für die Migration, daher hier explizit aufgeführt
  • Der Rest (Office, Web, Mail, Notation mit Finale, Arrangieren mit Band-in-A-Box und Garage Band etc.) stellt keine relevanten Anforderungen, bzw. bleibt hinter den Anforderungen oben zurück
Abgesehen davon ist mir folgendes wichtig:
  • Hochwertiger Bildschirm, idealerweise entspiegelt
  • Möglichkeit zum Mehrschirmbetrieb
  • Möglichst lautloser Betrieb
  • Effektive Stromsparfunktionen
  • Ich möchte wenn möglich keine Wasserkühlung einsetzen
  • Keine HDD
Genau so wichtig ist es festzustellen, was einem nicht wichtig ist - das ist vielleicht für die grundlegende Auswahl nicht so relevant, aber kann sehr wichtig werden, wenn man sich zwischen zwei Optionen entscheiden muss. Auf Grund der stark beschränkten Komponentenauswahl im Apple-Universum nicht so wichtig, aber bei PC-Komponenten sehr wichtig. Das ist natürlich noch individueller als die Punkte oben:
  • Farbe des Gehäuses ist mir egal, solange es schwarz oder Alu Natur ist
  • Marken sind mir mit Ausnahme der Speichermedien egal
  • Ich lege keinerlei Wert auf LED-Beleuchtungen und ähnliche Gadgets
  • Wenn kein Apple, dann kein AiO - i.W. wegen freier Monitorwahl
  • Ich spiele (so gut wie) nicht mit meinem System - dafür hab' ich 'ne Xbox. Daher keiner Anforderungen bzgl. spieletauglichkeit an Grafikkarte usw. - lediglich DirectX 12 sollte unterstützt werden (wegen Stand der Technik).
  • Mit meinen Anforderungen sollte das System maximal zu 70% ausgelastet sein, damit ich auch unter (meiner) "Vollast" noch bequem arbeiten kann. Das System braucht darüberhinaus keine Reserven, um für irgendwas gerüstet zu sein, was ich vielleicht auch mal machen will - komm' ich eh' nicht zu und wenn dass dann wichtig ist, kaufe ich halt einen neuen/weiteren Computer (oder im Fall eines PC: Baue um).
  • Auch wenn das nach meiner Einführung komisch klingen sollte: Der Systempreis spielt keine wirkliche Rolle. Ich bin in der glücklichen Situation, da nicht wirklich sparen zu müssen und das ist mein Hauptwerkzeug. Ich bin allerdings nicht bereit, ein beliebigen Aufpreis für Marke oder Optik zu zahlen, oder für Funktionalität, die ich nicht benötige. Oder um es kurz zu fassen: Ein Mac Pro würde alle meine Anforderungen (auch) erfüllen und ich halte den für den einzigen preiswerten Mac derzeit. Ich habe aber schlicht keine Anwendung für dessen Power und stelle mir daher kein 8k€-Gerät unter den Schreibtisch, um dem beim idlen zuzusehen.
  • Ich brauche keinen enormen SSD oder HDD Speicherplatz, da ich bekanntlich mehrere NAS und Cloud-Dienste dafür nutze. Mit 1TB schnellem Speicher komme ich locker hin, der Rest muss entweder nicht lokal liegen (z.B. die Mehrzahl meiner Medien) oder wird nur temporär gebraucht und kann dann verschoben werden (z.B. habe ich RAW-Dateien nur so lange lokal, bis ich mit der Bearbeitung fertig bin, dann können die ruhig auf ein Netzwerk-Share).
  • Audioqualität ist mir weitgehend egal: Ich höre keine Musik auf dem Mac oder gucke Filme und wenn ich für's Arrangieren oder Produzieren gute Qualität brauche, nutze ich eh' externe Hardware.
  • Ich suche einen desktop, kein Notebook
Was für eine Systemkonfiguration kommt da jetzt bei heraus (Hardware)?
  • >=4 (echte Kerne)
  • >=12GB RAM
  • 1TB SSD
  • Monitor >=4k (plus Möglichkeit mindestes zwei davon zu betreiben)
Übersetzen wir das mal ins Apple Universum (Speichererweiterung habe ich mal ignoriert, das würde ich eh' nicht von Apple ordern) - da kommt dann das bei heraus (dürfte schon der Sweetspot sein - ein paar hundert Euro spielen aber auch bei der späteren Preisbetrachtung keine Rolle, wie man sehen wird):
  • 3Ghz Hexacore
  • 8GB RAM (müssten natürlich eigentlich min. 12GB sein)
  • 1TB SSD
  • Radeon Pro 570X
  • 5k Retina
  • 2.699€
Soweit so langweilig - kleine Randbemerkung: Ich käme locker mit dem "kleinsten" iMac hin. Vmtl. nutze ich meine Macs einfach nicht intensiv genug, wenn ich hier so andere threads verfolge... ;)

Ich will jetzt nicht im Detail durch die Komponentenauswahl für einen gleichwertigen PC gehen. Das ist der Punkt, den ich wirklich nicht vermisst habe: Man kann alles indviduell konfigurieren - muss man aber auch, wenn man ein optimales System bezogen auf eigene Wünsche, Preis, Leistung usw. haben möchte. D.h. ich hab' mich etliche Abende durch Chipsets, Mainboards, GPUs, PCI 3./4., SSD-Technologien usw. gefräst. Das kam dann als Anforderungsprofil für einen PC dabei heraus. Das detaillierte "warum genau die Komponenten und nicht eine andere" wäre hier zu sehr OT, bei einigen Punkten gebe ich aber eine Kurzfassung meiner Entscheidungsgrundlage an.
  • Ryzen 5 (Hexacore) - die aktuelle 3er Serie ist konkurrenzlos in allen Disziplinen: Mehr Leistung bei geringerer Wärmeentwicklung und Stromaufnahme
  • 16GB RAM, DDR4-3200 - es gibt schnellere, aber für meine Konfiguration ist das der Preis-/Leistungs-Sweetspot, da die schnelleren Module nur eine meßbare, aber keine merkbar bessere Leistung liefern würden
  • 1TB NVMe SSD - gibt's bezahlbar so ohne weiteres leider nur mit PCI 3.0
  • Gedämmtes (Midi-)Tower-Gehäuse mit 500W 80Plus Gold NT (Leistung ergibt sich aus den verbauten Komponenten)
  • GTX1660 - ist unwesentlich teurer als die 1050-Modelle und gibt's mit überlegener Lüftersteuerung (Passivbetrieb, wenn keine 3D-Grafik abgerufen wird). Meine Alternative war eine komplett passiv gekühlte Karte - die hätte die Hälfte gekostet. Die Leistung wäre dann aber bei einem 4k-Monitor bereits so am Anschlag, dass der relativ überschaubare Aufpreis dann tatsächlich mein Zugeständnis an "Zukunftssicherheit" war.
  • B450 Chipset - ich sehe auch auf Dauer keinen Bedarf an den zusätzlichen PCI-lanes des X470 oder gar X570; die anderen zusätzlichen Peripheriekanäle brauche ich sowieso nicht (bzw. der B450 hat schon mehr, als ich jemals brauchen werde)
Ganz kurz (und ohne Begründung, siehe oben ;)) meine Komponentenauswahl, damit wir einen Preis zum Vergleich haben:

  • Ryzen 5 3600 (3.6Ghz x6), hochwertiger Kühler (boxed-Version ist mir zu laut)
  • 32GB RAM (weil's im Angebot war)
  • 1TB 970 EVO+
  • Gehäuse, ein paar 12-14cm Lüfter, be!quiet-500W-NT
  • MSI GTX 1660, 6GB DDR5 und ganz wichtig: TwinFrozr Gen7!
  • MSI Mortar Max (Preis-Leistungs-Sieger der ct' - gibt zu viele Mainboards mit zu viel Schnickschnack, als dass ich mich jenseits des Chipsets da hätte durch alle Handbücher lesen wollen)
  • 27" 4k-Monitor Iiyama XUB2792UHSU-B1 - 5k-Monitore haben keine so große Auswahl, das ist vmtl. der deutlichste Abstrich gegenüber einem iMac. Ich kann allerdings nicht wirklich einen Unterschied zwischen 4k und 5k iMacs erkennen, der Iiyama ist konkurrenzlos günstig bei gleichzeitig hervorragender Bildqualität und ich kann mir vier davon für den Preis eines 5k-Monitors hinstellen (und an die Grafikkarte auch anschliessen ;)) - wenn doof, kommt ein anderer Monitor 'dran
  • Kostet inkl. eines M-DISC Brenners (geht am Mac m.W. gar nicht) 1.627€
Den Preis muss man erst mal sacken lassen - wir reden über fast den halben Preis bei deutlich höherer Systemleistung. Da ändert sich auch nicht viel 'dran, wenn man noch rd. 200€ für OS und Tastatur dazu rechnet (hochwertige Maus habe ich - CAD geht auch am Mac nicht mit Apple-Mäusen ;)). Auch wenn ich nochmal 400€ für einen 5k-Monitor 'drauf lege bin ich noch gute 25-30% günstiger - bei immer noch höherer Systemleistung. Oder anders formuliert: Apple würde mich bei deutlich geringerer Leistung rund 1.000€ mehr kosten. Das war dann der Punkt, wo ich mir das systematisch angeguckt habe - ein paar hundert Euro wäre mir die Bequemlichkeit vmtl. noch wert gewesen. Obwohl das Problem der SW-Qualität und seltsamen Richtung, in die macOS geht davon unberührt bleiben - sonst hätte ich ja gar nicht erst mit einem Preisvergleich angefangen...

Bleibt die Software-Seite, denn schliesslich ist der Computer nur das Mittel zu Zweck. Kurz und knapp mein aktuelles Set-up und die Umsetzung unter Windows. Auf Devonthink gehe ich in einem eigene Teil ausführlicher ein - da laufen gerade erste Tests meines Migrationsszenarios ;)
  • Digitale Dunkelkammer mit Lightroom - läuft auch unter Windows
  • Montagen mit Photoshop - läuft auch unter Windows
  • Softwareentwicklung "zum Spaß" - i.W. mit VS Code für Python, Java und JavaScript, sowie die DSL von OpenHAB - läuft auch unter Windows; ich habe in den letzten Jahren wenig macOS-spezifische Entwicklung gemacht, deshalb ist der Abschied von Xcode kein Problem
  • Testsystem(e) für mein Smarthome, dafür brauche ich im Schnitt zwei VMs parallel, allerdings mit relativ wenig RAM (sind Linux-Server ohne GUI) - ist systemunabhängig, die kann ich einfach unter Windows weiter nutzen; mit Hyper-V geht das sogar mit Bordmitteln
  • Konstruktion mit Fusion 360 - läuft auch unter Windows
  • Modeling mit Blender - läuft auch unter Windows
  • Digitales Archiv mit DevonThink Pro - das ist meine größte Baustelle, dazu kommt später mehr
  • Der Rest (Office, Web, Mail, Notation mit Finale, Arrangieren mit Band-in-A-Box und Garage Band etc.) - läuft alles auch unter Windows
So, ich hoffe, das war für den einen oder anderen interessant genug, um bis hier zu lesen ;) Die ganzen Komponenten sollten ab dem 5.3. hier eintrudeln, d.h. Baubericht und Systemeinrichtung kommen frühestens in zwei Wochen. Vielleicht gibt's zwischendurch ja schon mal einen Report zum Thema Dokumentenmanagement - hängt davon ab, wie gut ich vorankomme. Teaser: So eine geniale und bequeme Lösung wie Devonthink Pro habe ich bisher nicht finden können...
 

Kaffee

Klarapfel
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Devonthink pro ist wohl einzigartig und ein Grund nicht zu wechseln 😁 überlege es dir gut!:rolleyes:
Übrigens dies hier ist guter und interessanter Bericht, dank für deine Mühe und das du es hier so ausführlich erläutertst.
 

doc_holleday

Roter Herbstkalvill
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@Scotch: zu deinem sehr schön beschriebenem, weil so vernunftbasiertem, Anforderungsermittlungsprozess hätte ich noch zwei Rückfragen.

1) Erwartest du zukünftig spürbar andere Wartungsaufwände für dein Gesamtsystem? Wenn ja, höher oder niedriger und warum?

2) Da nicht genannt, unterstelle ich mal, dass die sonstigen Features, die Apple standardmäßig mitliefert (z.B. Time Machine, Migrationsassistent, Internet Recovery, iCloud Synchronisation, Quicklook, AirPlay, AirDrop, Vorschau.app, ...) für deine Umstellung keine Rolle spielen. Richtig 'unterstellt'?