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Steven Wilson

philr3x

Antonowka
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Aber die liegen doch weiterhin als 44khz vor, oder? Also besser als CD ist's dann auch nicht. Wo ist da jetzt der Gewinn? iTunes hat ja fast alles als 256er AACs vorliegen, was mit 320er MP3s vergleichbar ist.

Ja, aber FLAC und Vinyl bietet heutzutage kaum einer mehr an. Und da beginnt erst die wirkliche Erfahrung von Musik. Musik mit hoher Qualität kann über eine gute Anlage genauso so massiv klingen wie der Sound in einem großen Kino. Und damit meine ich nicht sinnloses Bassgewummere, wie man es aus manchen Autos hört.
Bei FLAC und Vinyl gibts keine Kompression, die die Dynamik der Musik zerstört. Man glaubt gar nicht, wie sehr so ein iTunes-Einkauf nach "Dose" klingt neben solchen Formaten (- vorausgesetzt die Musik ist vernünftig gemixt und gemastert, aber das ist ja bei Steven Wilson der Fall).
 

TheFuror

Zuccalmaglios Renette
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Ein paar PT-Alben gibt es als Audio-DVD. Ich denke mal, dass die gemeint sind :)
 

Tekl

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Kann iTunes solche Audio-DVDs einlesen oder kommt OS X generell damit zurecht?
 

TheFuror

Zuccalmaglios Renette
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Das weiß ich nicht. Aber es wäre auf jeden Fall nur sinnvoll, wenn man es dann auch in Surround abspielen kann ;)
 

philr3x

Antonowka
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Höre gerade die neue "We lost the Skyline" Live CD. Eigentlich sollte das ja ein normales Konzert werden, aber aufgrund von Platzmangel haben Steven Wilson und Tour-Gitarrist John Wesley aus dem Stegreif ein 2-Stimmen-2-Gitarren-Konzert gegeben.
Ich finde es einfach unglaublich, wie intensiv die Songs klingen, obwohl mehr als die Hälfte der Band fehlt. Porcupine Tree sind live einfach spitzenklasse - sogar besser als im Studio IMHO.
 

Remus

Wohlschmecker aus Vierlanden
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Was meinst du mit höherer Auflösung?
Mit höherer Auflösung meine ich Audio-DVDs. Eine solche liegt z. B. seinem Solo-Album "Insurgentes" bei. Eine normale Audio-CD hat eine Abtastfrequenz von 44,1 khz bei einer Auflösung von 16 bit. Die Audio-DVDs von Wilson haben eine Abtastfrequenz von 48 khz bei einer Auflösung von 24 bit. Theoretisch sind Abtastfrequenzen bis zu 96 khz bei einer Auflösung von bis zu 192 bit möglich. Soweit geht Wilson aber nicht, denn sonst wäre es nicht mehr möglich, sowohl höher auflösendes Stereo als auch eine 5.1-Abmischung auf eine einzige Scheibe zu pressen. Dennoch höre ich mit meinen Sennheiser-Kopfhörern einen Unterschied zur CD-Version. MP3s in jeglicher Form haben mit hoher Auflösung übrigens nicht das Geringste zu tun. Auch nicht solche, die mit 320 kbit/s kodiert sind. ;)

Ich finde es generell gut, dass er dem MP3- und iPod-Hype mal Paroli bietet. Habt ihr nicht die Videos auf der Insurgentes-Homepage gesehen, wo Wilson iPods auf mehrere Arten ins Jenseits befördert? :p Er sträubt sich gegen diese "download culture", wie er es nennt. Auf Youtube gibt es auch ein paar Interviews, in denen er sich zu der Thematik äußert.

Übrigens bietet die Band auf dem Label Burningshed viele ihrer Alben günstig zum Download an, allerdings im FLAC-Format. Hierbei handelt es sich um verlustfreie Audio-Kompression. Ihr habt hier also dieselbe Klangqualität wie wenn ihr die CD kaufen würdet. Wilson ist zwar eigentlich gegen die Download-Kultur, aber weil der Markt nun mal heutzutage so läuft, bietet dieses Label die Alben wenigstens in sehr gutem Klang an. Und die Band verdient daran auch mehr, als wenn ihr die Alben z. B. bei iTunes herunterladen würdet.

Rippen kann man solche Audio-DVDs mit iTunes nicht. Für Windows gibt es dafür allerdings diverse Tools, die das erledigen. Da das aber nicht ganz legal ist, beende ich hiermit meine Ausführungen.
 

maery

Cox Orange
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Höre gerade die neue "We lost the Skyline" Live CD. Eigentlich sollte das ja ein normales Konzert werden, aber aufgrund von Platzmangel haben Steven Wilson und Tour-Gitarrist John Wesley aus dem Stegreif ein 2-Stimmen-2-Gitarren-Konzert gegeben.
Ich finde es einfach unglaublich, wie intensiv die Songs klingen, obwohl mehr als die Hälfte der Band fehlt. Porcupine Tree sind live einfach spitzenklasse - sogar besser als im Studio IMHO.

das heißt, ich darf mir das konzert im oktober in nürnberg WIRKLICH NICHT entgehen lassen. ou man, keine will da mit mir hin. ich glaube ich kenn einfach zu viel zu gute musik. ;) aber das wird ein geiler herbst: dream theater, porcupine tree, muse
 

Tekl

Fairs Vortrefflicher
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Danke für den Burningshed-Link. Das ist wirklich günstig. Weißt du welche „Auflösung“ die FLAC-Dateien haben?

Ich bin immer wieder überrascht, welche Einstellung Musiker zur Download-Kultur haben. Das geht die doch eigentlich nichts an, wie, wann und wo ich deren Musik höre. Gäbe es deren Musik nicht als Download, hätten sie einen Fan weniger. Ich habe schon seit Ewigkeiten keinen CD-Player mehr. CDs würden bei mir eh verstauben. Das Booklet ist mir auch egal, da ich es eh nicht bei mir habe. Ich höre Musik auch selten in hermetisch abgeschirmter Umgebung zum Selbstzweck, wo ich das letzte Quäntchen Audio-Qualität auch wahrnehmen könnte. Musik begleitet mich eher in Umgebungen wo es laut ist (Bahn) oder wo ich beschäftigt bin (Renovieren, Parties, Surfen etc.). Wenn ich mich wirklich mit Musik auseinandersetzen will, dann bevorzuge ich das Konzert, aber auch da kann es sein, dass die Musik nur begleitend ist.

Bin ich jetzt in Wilsons oder Keenans Augen ein minderwertiger Hörer weil ich nicht das Album am Stück höre und meist nebenbei auch andere Sachen mache? Warum sind solche Download-Kultur-Kritiker eigentlich nicht auch gleich Merchandising-Kritiker?

Sicher haben Sie mit ihrer Kritik nicht ganz unrecht, da sie gesellschaftliche Veränderungen in Richtung unreflektiertem Konsum anprangern. Aber wie jemand mit seinem „Besitz“ umgeht ist außerhalb deren Reichweite. Auch CDs oder Schallplatten werden gerippt und Songs aus ihrem Kontext gerissen. Für mich ist digitale Musik und deren Komfort ein Segen, da ich dann viel länger etwas von „meiner“ Musik habe.

Ich mag nämlich überhaupt keine Dauerwiederholungen. Wenn Songs immer in der gleichen Reihenfolge abgespielt werden oder sich oft wiederholen bin ich sie irgendwann leid. Deswegen höre ich auch keine Radio. Ein Lied darf mir nicht mehrmals in ein paar Stunden unterkommen. Bands wie Tool, Porcupine Tree oder Riverside sind bei mir so mit die einzigen Ausnahmen, wo ich das Album in der vorgegebenen Reihenfolge öfter hören kann. Aber das möchte ich für mich selbst entdecken, statt vorgeschrieben bekommen.
 

philr3x

Antonowka
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das heißt, ich darf mir das konzert im oktober in nürnberg WIRKLICH NICHT entgehen lassen. ou man, keine will da mit mir hin. ich glaube ich kenn einfach zu viel zu gute musik. ;) aber das wird ein geiler herbst: dream theater, porcupine tree, muse

Geh hin. Ist egal, ob allein oder nicht. Geh hin. ;)
 

Remus

Wohlschmecker aus Vierlanden
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Danke für den Burningshed-Link. Das ist wirklich günstig. Weißt du welche „Auflösung“ die FLAC-Dateien haben?
Es handelt sich dabei um die CD-Auflösung, also 44,1 Khz / 16 Bit.

Soweit ich das noch richtig im Gedächtnis habe, geht es Wilson darum, dass viele Leute wegen der Download-Kultur keine ganzen Alben mehr hören oder kaufen, sondern nur noch einzelne Songs. Wilson möchte aber, dass seine Alben komplett und in der richtigen Reihenfolge gehört werden. Er sieht sich nicht nur als Musiker, sondern auch als Künstler (Kanye West z.B. ist für ihn nur ein Entertainer, aber kein Musiker). Bei Konzeptalben wie "Deadwing" oder "Fear Of A Blank Planet" kann ich das auch durchaus nachvollziehen. Außerdem liebt er auch einfach die Haptik von Musik. Im Plattenladen stöbern, die Artworks der Cover studieren usw. Vor allem liebt er natürlich Vinylplatten. Er findet es einfach erschreckend, dass man heutzutage die gesamte Diskographie eines Künstlers innerhalb weniger Minuten aus dem Netz saugen kann, legal wie illegal. Die Musik verkommt dadurch für ihn immer mehr zu einem Konsumprodukt, das man heute kauft (oder auch nicht) und morgen wieder löscht. Für ihn wird Musik dadurch einfach entwertet. Und ganz ehrlich: Ich bin da mit ihm völlig einer Meinung!

Der andere Punkt ist die Klangqualität der Downloads. Wilson findet es sehr bedauerlich, dass viele Kids heute nur noch ausschließlich ihre Musik in schlechter Qualität auf ihrem iPod hören. Er meint, dass viele Kids gar nicht mehr wissen, wie gut Musik tatsächlich klingen kann. Und da muss ich ihm auch wieder recht geben. Wenn ich sehe, dass die meisten Leute nur noch mit diesen total primitiven iPod-Kopfhörern hören, find ich das echt schade und bedauerlich. Sorry Apple, so sehr ich euch auch mag, aber eure Kopfhörer sind großer Müll!
Wilsons Ansicht nach denken die Kids heute, dass Musik so klingen muss wie durch die dummen iPod-KH. Dabei ist das Potential doch viel größer, das in der Musik liegt. Eine gut abgemischte CD klingt über eine fette Anlage in Verbindung mit guten Sennheiser-KH einfach toll. Kein Vergleich mit portablen Playern, was Transparenz, Frequenzumfang, Wärme etc. angeht. Man hört Instrumente, die man vorher nie wahrgenommen hat. Er hat mal gesagt, dass er sich fragt, wieso er sich mit der Abmischung eigentlich so viel Mühe gibt, wenn die Leute ihre Musik zu großem Teil nur noch auf jene Weise hören. Ich kann ihn echt verstehen und finde es gut, wenn er die Leute darauf aufmerksam macht.

Und ja, ich setze mich regelmäßig entspannt aufs Sofa, setz die KH auf und hör mir eine CD bewusst an, blättere im Booklet, lese mir die Lyrics durch, mache mir Gedanken zu den Texten und was der Künstler uns damit sagen will. Aber natürlich höre ich Musik auch nebenbei bei anderen Tätigkeiten. Aber Leute, die ihre Musik nur nebenbei hören, verpassen viel! Meine Meinung. Viele Leute hören ja nicht mal darauf, was die Musiker überhaupt singen. Sie interessieren sich null für die Message, die der Künstler ausdrücken will. Für solche Leute ist Musik meiner Meinung nach wirklich nur ein Konsumprodukt. Zwar lade ich auch gelegentlich ein Album bei iTunes oder Amazon, allerdings nur, wenn es dort ein besonders gutes Angebot gibt. Meist nutze ich die Download-Dienste nur zum Kennenlernen neuer Künstler. Bei Gefallen wird die CD gekauft.

Wenn ich mich wirklich mit Musik auseinandersetzen will, dann bevorzuge ich das Konzert, aber auch da kann es sein, dass die Musik nur begleitend ist.

Für dich ist die Musik bei einem Konzert also oft nur begleitend? Was machst du denn sonst da? Dich unterhalten bei der Lautstärke? Kaffeekränzchen halten? :p Sorry, aber sowas kann ich nicht nachvollziehen. Wenn ich zu einem Konzert gehe, konzentriere ich mich auf die Musik und auf nichts anderes.

EDIT:
Ah, hab das Interview wiedergefunden: KLICK
 

philr3x

Antonowka
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...Irre langer Text...

Besser kann man es nicht sagen. Tonträgermusik ist heutzutage ein Konsumprodukt und keine Kunst mehr.
Früher hat sich die ganze Familie abends um ein Radio gesetzt, um die abendliche halbstündige Musikzeit zu genießen. Das war ein Erlebnis und alle haben sich darauf gefreut.

Ergänzend möchte ich noch auf die ganzen Handy-HipHopper hinweisen, die ihre Musik ausschließlich über Handy-Lautsprecher hören. Das ist der Höhepunkt des Schwachsinns meiner Meinung nach.

Aber wie man mit einem Kunstobjekt umgeht, ist bekanntlich jedermanns eigene Sache.
Solange es noch Leute gibt, die es als etwas besonderes betrachten und sich damit auseinandersetzen ist die Welt für mich noch nicht untergegangen.
 

Tekl

Fairs Vortrefflicher
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Für dich ist die Musik bei einem Konzert also oft nur begleitend? Was machst du denn sonst da? Dich unterhalten bei der Lautstärke? Kaffeekränzchen halten? :p Sorry, aber sowas kann ich nicht nachvollziehen. Wenn ich zu einem Konzert gehe, konzentriere ich mich auf die Musik und auf nichts anderes.

Ich sprach nicht von oft, sondern dass es passieren kann. Das ist abhängig von der Band, der Stimmung und dem Konzert. Es kann schon sein, dass ich mir die Band nur von der Theke aus anschaue und mich unterhalte oder einfach nur Menschen anschaue. Auf Festivals beschäftige ich mich auch nur mit einem geringen Teil der Musik, aber Festivals sind ja auch eine wahre Konsumveranstaltung, in allen Belangen quasi.

Seit ich berufstätig bin finde ich einfach keine Zeit, mich hinzusetzen und mal zwei Stunden nur Musik zu hören, dazu ist der Abend einfach zu kurz.

Dein Urteil zu den iPod-Kopfhörern kann ich nur bedingt nachvollziehen. Der Klang ist nämlich extrem vom individuellen Ohr abhängig. Ich höre z. B. keine Bässe, weil die Teile in meinen Ohren zu weit raus stehen. Drücke ich sie etwas an die Ohren ist der Klang deutlich besser. Sicher kein Hi-Fi, aber das kommt, wie du schon sagtest, auch eh nicht aus dem iPod raus. Da kann ich natürlich Wilsons Argumente zur Abmischung gut verstehen. Aber er macht ja eh keine Massentaugliche Musik.

Mir persönlich sind Texte übrigens ziemlich egal. Mich interessiert nur die Musik. Deswegen höre ich auch gerne Bands wie Long Distance Calling und ungerne deutsche Musik, da ich dort den Text zwangsläufig verstehe. Wenn ich tolle Inhalte haben will, dann lese ich. System of a Down war bislang die einzige Band wo ich mir von jedem Song auch den Text angeschaut habe. Das lag vor allem an der Stimme von Serj Tankian. Er hat die Inhalte nicht einfach nur runtergesungen, sondern mit seiner Stimmlage den Texten noch Ausdruck verliehen. Da wollte ich einfach wissen, was hinter diesem „Ausdruck“ steckt.

Ob ich jetzt ein gewisses Instrument nicht raushöre ist mir bis auf dem Schlagzeug ziemlich egal. Wichtig ist mir vor allem die Stimmung die rüberkommt und da ist die Klangqualität nicht das wichtigste. So gefällt mit Imagine von A Perfect Circle trotz gleichem Inhalt und einem gewissen instrumentalen Minimalismus tausend mal besser als das Original von John Lennon.

Es ist nun mal so, dass selten die Intention wirklich erfasst wird. Viele konsumieren was auch immer, um von sich abzulenken. Das können auch hochliterarische Bücher, schwierige Theaterstücke, Dokumentationen, Arbeit oder eben auch Musik sein. Der eine lenkt sich durch die Beschäftigung mit dem Erlebten ab, der andere einfach durch das Erleben. Nicht, dass alles immer nur der Ablenkung dient, aber heutzutage ist es einfach sehr häufig, dass Menschen ein Problem damit haben mal keinen Input von außen zu bekommen, mich eingeschlossen.
 

maery

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ich glaube herr wilson wäre stolz auf dieses thema. :) meine herren, was für beiträge. respekt!

ein kleiner beitrag dazu von mir als kleiner laie: als ich mir letztes jahr in spanien ein paar schallplatten gekauft habe, weil ich die re-releases meiner lieblingsband unbedingt auch in "voller" größe im schrank stehen haben wollte, war ich wirklich sehr begeistert. denn - und ich finde das wird bei der diskussion von größtmöglicher "auflösung" der soundfiles oftmals unterschätzt - den vollen klang einer super aufgenommenen, gemischten und gepressten platte ist nicht zu übertreffen. :)
 

philr3x

Antonowka
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ich glaube herr wilson wäre stolz auf dieses thema. :) meine herren, was für beiträge. respekt!

Hoffen wir, dass er es auch liest und versteht. ;)
Soweit ich weiß, kann er nur englisch und ein wenig hebräisch (von Aviv Geffen).
 

Remus

Wohlschmecker aus Vierlanden
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Auf Festivals beschäftige ich mich auch nur mit einem geringen Teil der Musik, aber Festivals sind ja auch eine wahre Konsumveranstaltung, in allen Belangen quasi.
Ja, Festivals sind noch einmal eine andere Sache. Bei Festivals interessieren einen ja auch nicht alle Bands. Außerdem hat man ja auch nicht die Ausdauer, sich allen Auftritten zu widmen. Selbst denjenigen, die einen interessieren. Da lässt man sich halt öfters schon mal berieseln.
Seit ich berufstätig bin finde ich einfach keine Zeit, mich hinzusetzen und mal zwei Stunden nur Musik zu hören, dazu ist der Abend einfach zu kurz.
Ich weiß zwar nicht, was du beruflich machst, aber ich denke, wenn man sich wirklich etwas Bestimmtem widmen möchte, dann nimmt man sich auch die Zeit dazu. Deine Feierabende sind sicherlich nicht nur 2 Stunden lang, oder? Zumal ein Album maximal 80 Minuten Zeit in Anspruch nimmt.
Dein Urteil zu den iPod-Kopfhörern kann ich nur bedingt nachvollziehen. Der Klang ist nämlich extrem vom individuellen Ohr abhängig. Ich höre z. B. keine Bässe, weil die Teile in meinen Ohren zu weit raus stehen. Drücke ich sie etwas an die Ohren ist der Klang deutlich besser. Sicher kein Hi-Fi, aber das kommt, wie du schon sagtest, auch eh nicht aus dem iPod raus.
Natürlich spielt auch die Form der Ohren eine Rolle, allerdings nur eine kleine, wie ich denke. Für dich wären dann vielleicht InEar-KH die bessere Wahl. In dem Bereich gibt es auch schon für kleineres Geld gute Modelle, die wesentlich besser klingen als die iPod-KH. Aber wenn man etwas nicht kennt, vermisst man es auch nicht...
Der iPod als Quelle (jedenfalls der iPod Touch) taugt eigentlich schon ganz gut. Glaube mir, in ihm steckt mehr Potential als du denkst, vorausgesetzt man nimmt andere KH.
Mir persönlich sind Texte übrigens ziemlich egal. Mich interessiert nur die Musik. Deswegen höre ich auch gerne Bands wie Long Distance Calling und ungerne deutsche Musik, da ich dort den Text zwangsläufig verstehe. Wenn ich tolle Inhalte haben will, dann lese ich. System of a Down war bislang die einzige Band wo ich mir von jedem Song auch den Text angeschaut habe. Das lag vor allem an der Stimme von Serj Tankian. Er hat die Inhalte nicht einfach nur runtergesungen, sondern mit seiner Stimmlage den Texten noch Ausdruck verliehen.
Diese Einstellung finde ich äußerst bedauerlich und auch ein wenig merkwürdig. Das wäre genauso, als ob du dir in einem Museum immer nur die Hälfte eines Gemäldes ansiehst und die andere ignorierst. Oder ein Buch in der Mitte zuklappst und fortan nicht mehr anrührst. Long Distance Calling sagt mir nichts und ich weiß nicht, ob du sonst recht anspruchsvolle Musik hörst, aber bei vielen Künstlern verpasst du einfach was. Dann könnten sie ja genauso gut irgendeine Phantasiesprache erfinden oder wirre Laute ausstoßen. Würdest du dir das dann trotzdem noch anhören? Ich kenne außerdem viele gute Sänger, die Texten richtig Ausdruck verleihen. Vielleicht solltest du dich mal beraten lassen, was gute Bands mit guten Sängern angeht. ;) Zumal es auch deutsche Künstler gibt, die gute Texte schreiben, wie z. B. Grönemeyer oder Tocotronic.
Es ist nun mal so, dass selten die Intention wirklich erfasst wird. Viele konsumieren was auch immer, um von sich abzulenken. Das können auch hochliterarische Bücher, schwierige Theaterstücke, Dokumentationen, Arbeit oder eben auch Musik sein. Der eine lenkt sich durch die Beschäftigung mit dem Erlebten ab, der andere einfach durch das Erleben. Nicht, dass alles immer nur der Ablenkung dient, aber heutzutage ist es einfach sehr häufig, dass Menschen ein Problem damit haben mal keinen Input von außen zu bekommen, mich eingeschlossen.
Schon mal darüber nachgedacht, dass es durchaus möglich ist, Musik zu erleben und währenddessen oder danach sich mit dem Erlebten zu beschäftigen und es zu reflektieren? Das eine schließt das andere keinesfalls aus! Wir leben heutzutage allerdings in einer Zeit, in der wir medial so "zugebombt" werden, dass es quasi einem medialen Super-GAU gleichkommt. Wir lassen uns lieber vorschreiben, was wir sehen, hören und denken sollen, anstelle selbst zu denken. Wir sind aufgrund der Fülle an Möglichkeiten einfach überfordert. Wir lassen uns lieber ablenken und berieseln. Es würde der Gesellschaft sicherlich gut tun, sich mal wieder stärker mit den Glaubengrundsätzen der Aufklärung zu beschäftigen. Aber ich schweife ab...

Jedenfalls scheint du genau einer von den Leuten zu sein, denen zumindest ein Teil von Wilsons Kritik gilt, die er u.a. auch in seinem Album "Fear Of A Blank Planet" und in einigen Songs anderer Alben zur Sprache bringt. Was ich meine? Das steht in den Lyrics... ;)
 

92Phips

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Habe jetzt "Blackfield" von Blackfield und "Stupid Dream" von Porcupine Tree. Sind beides wirklich wunderschöne Alben! :)
 

maery

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weil ich gerade wieder einmal etwas gestöbert habe: wie findet ihr eigentlich deftones? ich finde sie haltlos unterschätzt und unterbewertet: ich war damals von white pony und vor allem dem übersong "passenger" (mit unserem helden maynard keenan) sehr beeindruckt. auch das neueste werk saturday night wrist ist super.

aber ich glaube, man muss die stimme von chino mögen, und vor allem die sehr "breite" produktion. und natürlich braucht man auch manchmal einfach diese "gewisse stimmung".

alles in allem finde ich es sehr schade, dass deftones sehr schnell in die ecke "nu metal" gesteckt wurde und damit immer auch ablehnung und viele vorurteile verbunden waren.

klar, dass deftones mit dem - ich sag mal - "feinen" (kopflastigen, auch akkustisch interessierten) musiker wilson schwer zu vergleichen ist, aber da am anfang des themas auch die rede von tool war und vor allem auch gerade der atmosphärische aspekt bei herrn wilson beeindruckt, finde ich darf deftones nicht unerwähnt bleiben. wer sich im bezug auf vorurteile (siehe oben) angesprochen fühlt, sollte wirklich einmal in whity pony reinhören! vor allem passenger,

liebe grüße
maria
 

Tekl

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Ich weiß zwar nicht, was du beruflich machst, aber ich denke, wenn man sich wirklich etwas Bestimmtem widmen möchte, dann nimmt man sich auch die Zeit dazu. Deine Feierabende sind sicherlich nicht nur 2 Stunden lang, oder? Zumal ein Album maximal 80 Minuten Zeit in Anspruch nimmt.

Okay, prinzipiell hätte ich schon die Zeit, meine Prioritäten sind aber eher, so dass andere Dinge Vorrang haben, und falls da nichts ist, möchte ich auch mal unter Leute.

Der iPod als Quelle (jedenfalls der iPod Touch) taugt eigentlich schon ganz gut. Glaube mir, in ihm steckt mehr Potential als du denkst, vorausgesetzt man nimmt andere KH.

Ich habe den 1G und der rauscht, wenn man ihn ordentlich aufdreht. Über meine Sony-Kopfhörer hört man das zwar nicht so extrem, aber über die Anlage oder Aktiv-Boxen schon. Im vergleich zum Audio-Ausgang vom weißen iMac ist der Sound auch irgendwie undefinierter, was man besonders bei Live-Aufnahmen hört.

Diese Einstellung finde ich äußerst bedauerlich und auch ein wenig merkwürdig. Das wäre genauso, als ob du dir in einem Museum immer nur die Hälfte eines Gemäldes ansiehst und die andere ignorierst. Oder ein Buch in der Mitte zuklappst und fortan nicht mehr anrührst.

Das wäre eher, als würde ich bei den Bildern Abbildungen von Personen ignorieren und mir nur das Drumherum, oder die Details wie die Haut gemalt wurde betrachten.

Long Distance Calling sagt mir nichts und ich weiß nicht, ob du sonst recht anspruchsvolle Musik hörst, aber bei vielen Künstlern verpasst du einfach was.

Hör mal rein: http://www.myspace.com/longdistancecalling

Ich höre von Jazz über Klassik bis zu C64-Sid-Musik nahezu alle Richtungen, ausgenommen Hip Hop und Pop-Charts.

Dann könnten sie ja genauso gut irgendeine Phantasiesprache erfinden oder wirre Laute ausstoßen. Würdest du dir das dann trotzdem noch anhören?
Wenn’s gut oder interessant klingt, sicher doch. Bei englischer Musik verstehe ich eh selten den gesamten Text. Ich höre auch gerne französische Musik wie z. B. von Bertrand Burgalat und verstehe außer Merci kein Wort Französisch.

Ich kenne außerdem viele gute Sänger, die Texten richtig Ausdruck verleihen. Vielleicht solltest du dich mal beraten lassen, was gute Bands mit guten Sängern angeht. ;) Zumal es auch deutsche Künstler gibt, die gute Texte schreiben, wie z. B. Grönemeyer oder Tocotronic.
Grönemeyer ist bei mir Grenzwertig, ich mag da nur recht wenig. Bei Tocotronic ist das ähnlich für mich.

Schon mal darüber nachgedacht, dass es durchaus möglich ist, Musik zu erleben und währenddessen oder danach sich mit dem Erlebten zu beschäftigen und es zu reflektieren? Das eine schließt das andere keinesfalls aus!
Ich weiß beim Spülen z. B. höre ich auch intensiver zu, aber ich setze mich eben mit der Musik, dem Klang, Melodien und den Instrumenten auseinander.

Wir leben heutzutage allerdings in einer Zeit, in der wir medial so "zugebombt" werden, dass es quasi einem medialen Super-GAU gleichkommt. Wir lassen uns lieber
vorschreiben, was wir sehen, hören und denken sollen, anstelle selbst zu denken.
Das ist ja quasi ein Argument für mich, ich lass mir nicht vorschreiben was ich denken soll, deswegen höre ich bei Vorschriften in Gesangsform gar nicht hin. ;)

Jedenfalls scheint du genau einer von den Leuten zu sein, denen zumindest ein Teil von Wilsons Kritik gilt, die er u.a. auch in seinem Album "Fear Of A Blank Planet" und in einigen Songs anderer Alben zur Sprache bringt. Was ich meine? Das steht in den Lyrics... ;)
Dann werde ich im Zug statt Podcasts mal wieder Musik hören und vorher die Lyrics in die Songs einbetten und mitlesen. Mal schauen, ob die Kritik wirklich mich trifft, oder mir eher aus der Seele spricht. Auch wenn mein individueller Umgang mit Musik das für dich nicht erwarten lässt, sehe ich mich schon als recht gesellschaftskritisch an. Ich verwehre mich auch bewusst Berieselungen wie Radio und TV und informiere mich lieber gezielter.
 

TheFuror

Zuccalmaglios Renette
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Habe jetzt "Blackfield" von Blackfield und "Stupid Dream" von Porcupine Tree. Sind beides wirklich wunderschöne Alben! :)

Herzlichen Glückwunsch, zwei absolute Meisterwerke :)

@maery: Die Deftones finde ich auch grandios. Vor allem natürlich White Pony. So eine Atmosphäre hat man selten. Die Band hatte meiner Meinung nach nur das Pech, damals bei der New Metal Welle groß rausgekommen zu sein. Dadurch wurden sie auch immer mit in diese New Metal Ecke gestellt, obwohl sie meiner Meinung nach dort absolut nichts verloren haben.
Den einzigen "Durchhänger" hatten sie meiner Meinung nach mit dem selbstbetitelten Album. Das ist zwar nicht schlecht, aber nach dem grandiosen Vorgänger konnte es natürlich nur verlieren. Die aktuelle finde ich dafür wieder richtig geil. Hoffe, es kommt bald mal wieder was neues.
 

Tekl

Fairs Vortrefflicher
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Deftones sehe ich auf dem Area4. Ich freue mich tierisch.