[AW 3] Series 3: Seit Update stark abweichende Entfernungsmessung seit OS8

[alba63]

Ich habe seit knapp 2J eine Series 3, die ich zu 99% nur für Sport (Langlauf) verwende. Bei neuen OS- Updates hatte ich häufig das Problem, dass die Uhr zu wenig Speicher meldete. Ich habe letztlich das Update auf Watch OS 8 (derzeit 8.4) geschafft - entkoppeln, neu koppeln, sehr aufwändig - nun habe ich festgestellt, dass für exakt dieselbe Laufstrecke plötzlich deutlich abweichende Kilometer- Marken angezeigt werden und - wenn ich mal davon ausgehe, dass die Kilometer "gestreckt" werden, die Kilometer- Zeiten, also die "pace", spürbar länger waren als sonst, wie bei gestreckter Längenmessung zu erwarten.

Ich weiß jetzt nicht, was außer dem GPS noch für die Streckenmessung verantwortlich ist, und wie man das irgendwie resetten kann. Hat jemand einen Tipp? Da ich davon ausgehe, dass meine Laufstrecke heimlich nicht geschrumpft ist, und die Uhr an sich funktioniert, nehme an, dass es eher ein Software- als ein Hardware- Problem ist. Da die Uhr nur sehr wenig verwendet wird, habe ich auf einen Neukauf eigentlich keine Lust. Knapp 2J ist kein Alter...

 

[Wuchtbrumme]

Wohnst Du im Ostseeraum? Dort wurden seit Beginn des Ukraine-"Spezialeinsatzes" erstaunliche GPS-Änderungen "bemerkt".

 

[alba63]

Nein, in Berlin... Also runde 250km Luftlinie südlich davon.

 

[Wuchtbrumme]

ist doch fast noch Ostsee. Des Berliners liebstes Ausflugsziel

Neustart hast Du schon?

 

[alba63]

Ja klar, vor dem Laufen heute neu gestartet. Sie war ja aus.

 

[Wuchtbrumme]

die ganzen Geräte haben zwar GPS, Glonass und Galileo usw. integriert, nutzen aber meist A-GPS, was heißt, dass sie nach den (vermeintlichen) Standorten von WLANs gehen, da die Benutzung von GPS und Co. energieintensiv ist.
Ich halte es für unwahrscheinlich, dass bei A-GPS eine Fehlerquelle liegt, da sich das in der großen Masse als zuverlässig bewiesen hat, sonst würde man das nicht machen.

Seit Clinton 1995 GPS auch für private Nutzung freigegeben hat sind mir nur vereinzelt Infos in die Quere gekommen, dass die zivile Nutzung absichtlich verungenaut wurde. Aber wenn nicht jetzt, wann denn dann? Ich halte das also für gut möglich, dass die Ukraine-Lage Auswirkungen zeigt. Die Uhr würde ich deswegen nicht wegwerfen. Allerdings ist für GPS auch das Einstellen des Breitengrads (?) notwendig, was ungefähr 15min bei gutem Empfang dauert. Ein Einschalten erst kurz vorher ist also der Genauigkeit *falls GPS verwendet werden soll und nicht A-GPS* echt nicht zuträglich.

Außerdem werden nach irgendwelchen relativ unbekannten Verfahren auch Schritte mit einberechnet.

Egal wie, metergenau ist das aber sowieso alles nicht.

 

[kelevra]

Du hast die Watch entkoppelt und wieder gekoppelt. Dabei wird die Watch auch gelöscht. Neben GPS nutzt die Watch auch die Schrittlänge. Diese muss dann aber neu kalibriert werden. Siehe dazu auch folgendes Support Dokument:

Apple Watch für genauere Trainingseinheiten und Aktivitäten kalibrieren - Apple Support (DE)

Verbessere die Genauigkeit der Messungen von Entfernung, Tempo und Kalorienverbrauch.

support.apple.com

 

[NorbertM]

nutzen aber meist A-GPS, was heißt, dass sie nach den (vermeintlichen) Standorten von WLANs gehen

A-GPS unterstützt die schnellere Ortung via GPS, es ersetzt sie nicht.

 

[Wuchtbrumme]

A-GPS unterstützt die schnellere Ortung via GPS, es ersetzt sie nicht.

ich weiß, was das alles ist - Du müsstest mir mal erklären, warum noch normales GPS benutzt werden soll, wenn über A-GPS eine hinreichend gute Position bereits approximiert wurde? Ist vermutlich eine Frage, was "unterstützt" genau heißen soll

 

[kelevra]

A-GPS hat zwei Aufgaben:

1. Aktualisierung des Almanach (Bahnparameter und Fehlerkorrekturen der Satelliten)

2. Über eine Signallaufzeit zu benachbarten Mobilfunkzellen wird die Ortung unterstützt. Immerhin sind die Positionen der Mobilfunkmasten bekannt und damit schon mal ungefähr die Position des Endgerätes. Über die Signallaufzeiten von 2-3 weiteren Stationen lässt sich das sehr schnell und sehr präzise verfeinern. Ein großer Vorteil in dicht und hoch bebauten Gebieten.

 

[NorbertM]

GPS-Ortung ist auf eine dauerhafte Verbindung ausgelegt. Wenn sie, wie bei iPhone und Watch, immer wieder unterbrochen wird, geht die Ortung nicht schnell genug. Deshalb werden Daten aus den Mobilfunknetzen zur Assistenz verwendet, um das Ganze zu beschleunigen.

 

[Wuchtbrumme]

GPS-Ortung ist auf eine dauerhafte Verbindung ausgelegt. Wenn sie, wie bei iPhone und Watch, immer wieder unterbrochen wird, geht die Ortung nicht schnell genug. Deshalb werden Daten aus den Mobilfunknetzen zur Assistenz verwendet, um das Ganze zu beschleunigen.

jaja - aber mal angenommen, Du hast nicht genug Sicht zu hinreichend vielen Satelliten, aber hast "A"-GPS. Mit einem bekannten WLAN kannst Du die Position auf +/-100m genau bestimmen. Oder bist in einen Funkmast eingebucht - noch genauer. Warum sollte man in dem Fall Batterie verschwenden? GPS ist nach dem Display das stromfressendste Feature - in einem auf Mobilbetrieb angelegten Gerät. Wie ich schon schrieb, den Almanach herunterzuladen kann etwas dauern, da kann ich nicht ins Detail gehen da ich davon keine Ahnung habe (aber da kann A-GPS helfen, das zu beschleunigen) - nur ist es wiederum nicht nötig. Denn A-GPS alleine reicht bereits zur Näherung.

GPS wird eindeutig überbewertet. Andersherum formuliert, ich glaube, der nicht-A-GPS-Teil wird vermutlich prozentual so gut wie gar nicht wirklich benutzt. Wenn er aber benutzt wird, wird man das am Quäken des Benutzers "bäh, Akku leer!" merken.

 

[AndreasB73]

1. Wie stark ist die Abweichung im Vergleich zu vorher?
2. Woher weißt du welche Werte richtiger sind?
Ganz genau sind beide sowieso nie.

Eigentlich egal, du kannst es eh nicht beeinflussen.

Ich habe das gleiche Phänomen bereits im September bemerkt.
Ich laufe mit der Apple Watch 6 bzw. 7 mit Strava.
Seit September ist die Strecke um ca. 100-200m kürzer auf 7km.
Allerdings habe ich bei Wettkämpfen festgestellt, dass die Watch vorher immer etwas zu viel angerechnet hat. Jetzt passt es meist so ziemlich genau.

Ob das bei mir an einem watchOS Update, Strava Update, der neuen Watch oder an GPS selbst lag, kann ich nicht mehr feststellen.

 

[NorbertM]

Mit einem bekannten WLAN kannst Du die Position auf +/-100m genau bestimmen.

Damit kann man sogar auf wenige Meter orten, ich habe meine WLAN-Geräte zu diesem Zweck mit Geo-Koordinaten registriert. Das ist dann aber kein A-GPS, sondern WLAN-basierte Ortung. 😇

 

[Wuchtbrumme]

die Übergänge sind fließend

 

[Sequoia]

Du hast die Watch entkoppelt und wieder gekoppelt. Dabei wird die Watch auch gelöscht. Neben GPS nutzt die Watch auch die Schrittlänge. Diese muss dann aber neu kalibriert werden. Siehe dazu auch folgendes Support Dokument:

Apple Watch für genauere Trainingseinheiten und Aktivitäten kalibrieren - Apple Support (DE)

Verbessere die Genauigkeit der Messungen von Entfernung, Tempo und Kalorienverbrauch.

support.apple.com

Das wird der springende Punkt sein.

dass die zivile Nutzung absichtlich verungenaut wurde

2003 gab es mehrere Tage eine Ablage von ca. 50-80km.
Habe es damals auch erlebt. Heute aber schwer machbar, zumindest im großen Stil, da es die Luftfahrt massiv beeinträchtigen würde, bei der das Meiste GPS gestützt funktioniert. Damals war GPS in der Luftfahrt kaum genutzt.

 

[kelevra]

Die Signalverschlechterug für die zivile Nutzung wurde ja bereits 2000 entfernt.

 

[dtp]

Also bei mir hat sich in den letzten Jahren einzig beim Wechsel von der AWS4 auf die AWS7 etwas in der GPS-Streckenaufzeichnung geändert. Die AWS4 hatte mir auf einer Strecke von ca. 8,5 km immer knapp 300 Meter mehr angezeigt als es jetzt die AWS7 tut. Ansonsten hat sich da aber nichts verändert. Weder durch den Ukraine-Konflikt noch durch die watchOS-Updates. Seitdem ich die AWS7 habe, zeigt sie mir auf meinen beiden Laufstrecken immer sehr konstante GPS-Werte an.

Die Schrittweite dürfte bei einer GPS-Messung dagegen keine Rolle spielen.

 

[kelevra]

Die Schrittweite dürfte bei einer GPS-Messung dagegen keine Rolle spielen.

Bei der GPS-Messung an sich nicht. Jedoch schreibt Apple selbst:

Eine Kalibrierung kann zudem zu genaueren Schätzungen deines Kalorienverbrauchs in der Trainings-App führen. Gleiches gilt in Bezug auf den Kalorienverbrauch, Entfernungen, Bewegung und Trainingseinheiten in der Aktivität-App.

Siehe Link oben.

 

[dtp]

Na ja, um Kalorien ging's dem TO aber doch gar nicht.