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Religionsfrage!

  • Ersteller Stiffler
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guy_incognito

Oberdiecks Taubenapfel
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Hoffentlich kommt es dann nicht wieder zu fundamentale Was-die-Welt-im-Innersten-zusammenhält-Dispute. :)
 

mumrik

Empire
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Hallo Zusammen
Ich bin römisch katholisch und glaube aus überzeugung. Wurde Getauft, gehe jeden Sonntag zur Kirche, wurde vor nicht allzulanger Zeit gefirmt und bin, in dieser hinsicht, eigendlich ganz glücklich und zufrieden.
:)
 
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T-lo

Weißer Winterglockenapfel
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Immer her mit der Erklärung, wenn's dir nichts aus macht :)

Okay, dann klär ich euch mal auf, aber versuche mich dabei kurz zu fassen:

Es gibt einige Gründe, warum mich Glaube fasziniert, und die mich dazu bringen, zu glauben.
Ich meine, einmal abgesehen davon, dass wohl die Meisten von uns getauft wurden, und damit in die Religion herein gepresst wurden, gibt es ja noch Facetten des kirchlichen Glaubens, die über den Kirchgang zu Weihnachten hinaus gehen...
Ich finde es beispielsweise sehr faszinierend, dass es eine Kraft gab, die vor etwa 760 Jahren die Menschen dazu trieb, Bauwerke wie den Kölner Dom zu errichten... -ich meine, noch heute sind solche Bauwerke eine wirklich Kunst, aber damals, vor über 7 Jahrhunderten?! Ohne Kräne, ohne Computer, ohne die moderne Technik...?!
Ich habe keine Ahnung, wie viele Menschen allein an der Baustelle des kölner Domes gestorben sind, aber ich denke, irgendwetwas muss ihnen Kraft gegeben haben, um ein Gebäude zu errichten, dass 760 Jahre nach Grundsteinlegung noch immer Menschen fasziniert. Vor dem man steht, in den Himmel schaut, und nicht fassen kann, dass soetwas möglich ist...
Außerdem gibt mir mein Glaube kraft! Wann immer ich in einer schlechten, um nicht zu sagen schlimmen Situation war, hat es mir geholfen, daran zu glauben, dass es jemanden gibt, der da ist, und auf mich aufpasst.
Dabei geht es nicht darum, die Verantwortung für mein Handeln auf Gott abzuwälzen, sondern es geht darum, zu wissen dass ich sicher bin. Ich bin in gewisser Weise ein Drahtseil-Artist, der durch das Netz sicher ist... -Ich provozieren nicht den Fall, fühle mich aber geborgen dadurch, dass ich weiß, das es ein Netz gibt!
Ich mag die Menschlichkeit, die uns allen die Religion vorlebt! Und jetzt geht mir weg mit Kreuzzügen, Hexenverbrennung, und Religionskriegen... -Religion und Kirche haben nur bedingt etwas miteinander zu tun! Die Kirche mag verbrechen begangen haben, der Glaube war es jedoch sicher nicht! Genau so wenig, wie jemand Mercedes anklagen würde, weil ein betrunkener mit einem 190D ein Kind überfahren hat...
Der Glaube an sich bedeutet Menschlichkeit. Und das in letzter Konsequenz! Daher: Hut ab vor jedem, der nach dem Glauben lebt...
Apropos "nach dem Glauben leben": was meint ihr, woher unsere Gesetze stammen...?! Natürlich haben wir die Trennung von Staat und Kirche, unsere moralischen, ethischen und juristischen Regeln, die wir heute "Gesetze" nennen, die haben wir allerdings einem "Ding" entnommen, was wir alle heute als "Glauben" kennen... -10 Gebote! Klingets bei irgendwem...?! ;)
Und ganz ab von diesen Glaubensfragen: die Bibel ist eines der spannendsten Bücher, die je geschrieben wurden! Ich kann nur jedem Zweifler nahelegen, sich einmal mit der Exegese der Bibel auseinander zu setzen -er wird erkennen, dass sie nicht weniger spannend und fesselnd ist, als "Saw2" oder irgendein anderer packender Film!
Abgesehen davon ist wohl Religion, und besonders die Bibel, nahezu elementar, um Klassiker wie den "Faust" zu verstehen...

Ich denke, unsere Kultur hat ihren Ursprung im Glauben, und daher würde der Verlust des Glaubens bedeuten, auch die eigene Kultur ein Stück weit aufzugeben. Über die Tatsache, dass wir alle ohne Glauben wohl nur ein Haufen von Pessimisten wären, brauchen wir wohl erst gar nicht sprechen, oder...?! ;)
 

iKnow

Empire
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Hm...
Ich glaube an Gott .
Und die Göttlichkeit von Haile Selassie .
Ja , ich würde mich selbst als Rasta bezeichnen .
 

Muskelprotz

James Grieve
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Okay, dann klär ich euch mal auf, aber versuche mich dabei kurz zu fassen:

Es gibt einige Gründe, warum mich Glaube fasziniert, und die mich dazu bringen, zu glauben...
Also ich muss sagen, dass ich froh bin, dass es noch Leute wie dich gibt. :-D
Jetzt war dein toller Bericht jedoch nur die eine Seite. Die andere Seite wäre jetzt, nach dem zu leben, was du geschrieben hast. Und tust du das? Gehst du jeden Sonntag in die Kirche?
 
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ich bin evangelisch.
meine eltern haben damals drauf bestanden das ich konfemird werde.
ich persönlich halte von religionen bzw gott usw rein garnichts
 

Danisahne

Gast
...Ich habe keine Ahnung, wie viele Menschen allein an der Baustelle des kölner Domes gestorben sind, aber ich denke, irgendwetwas muss ihnen Kraft gegeben haben, um ein Gebäude zu errichten, dass 760 Jahre nach Grundsteinlegung noch immer Menschen fasziniert...


Angst hat den Menschen Kraft gegeben.
 

Danisahne

Gast
...Ich mag die Menschlichkeit, die uns allen die Religion vorlebt!

Ja, die gleiche Menschlichkeit, die dazu führte, dass man Saddam Hussein aufhängt? Wie hat sich der gläubige Mr. Busch doch dafür eingesetzt, dass der Mann so schnell wie möglich an den Galgen kommt?
Oder meinst Du die Tiertransporte und Schlachthöfe, weil Tiere ja dazu da sind, um vom Menschen gegessen zu werden, weil Gott den Menschen ja als Krone der Schöpfung erschaffen hat.
Ist das Menschlichkeit? Christliche Menschlichkeit?

Oder meinst Du die menschliche Auge um Auge und Zahn um Zahn Denkweise? Das ist Steinzeit.

Welche Menschlichkeit lebt uns welche Religion vor?
Du meinst doch nicht etwa das Christentum?

Sorry, aber setz mal die rosa rote Brille ab.
 

vanillaShake

Cox Orange
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Wann immer ich in einer schlechten, um nicht zu sagen schlimmen Situation war, hat es mir geholfen, daran zu glauben, dass es jemanden gibt, der da ist, und auf mich aufpasst.Dabei geht es nicht darum, die Verantwortung für mein Handeln auf Gott abzuwälzen, sondern es geht darum, zu wissen dass ich sicher bin.

hum.. also ich habe auch "jemanden", der mir halt gibt und auf den ich mich immer verlassen kann. aber ich glaube mein vorteil dir gegenüber ist, dass meine mama, meine oma oder einen meiner freunde mich in den arm nehmen können und ich tatsächlich spüren kann dass sie da sind. finde ich etwas angenehmer als alleine rumhocken und mir das ganze vorstellen zu müssen. hey, manchmal hocke auch ich alleine rum und brauche kraft, die mir andere in dem moment nicht geben können - aber die gebe ich mir dann selbst. sowas nennt man selbstbewusstsein. [welches ich übrigens durch interaktion in einem sozialen netz aufgebaut habe - also sind da wieder friends+family zu finden.] so bin ich bis jetzt eigentlich auch ganz glücklich..

Der Glaube an sich bedeutet Menschlichkeit. Und das in letzter Konsequenz!
was meinst du mit "letzter konsequenz"? ...meinst du nicht, das menschlichkeit nicht auch ohne glauben existieren kann? ich habe mir eigentlich immer eingebildet, ich könnte manchmal recht sozial sein.. ist vielleicht aber auch nur einbildung ;)

Ich kann nur jedem Zweifler nahelegen, sich einmal mit der Exegese der Bibel auseinander zu setzen -er wird erkennen, dass sie nicht weniger spannend und fesselnd ist, als "Saw2" oder irgendein anderer packender Film!
nya.. ich will ja jetzt nicht verleugnen, dass "saw2" in gewisser hinsicht "packend" sein mag - aber ich wundere mich irgendwie, dass du gerade diese film als beispiel dafür nimmst, wie die bibel auf dich wirkt und was du an ihr toll findest.. sicher, der bezug ist da. mord und totschlag [sowie genrell "sex'n'crime"] sind ja ein äußerst beliebtes motiv in der bibel. aber hattest du nicht eben noch etwas von "menschlichkeit" erwähnt, die dir so wichtig wäre..? mutet aus meiner sicht etwas seltsam an, wenn du verstehst o_O
 

yupvpyu

Gast
so so

Ich bin serbisch Orthodox, darf Weihnachten am 7. Januar un Neujahr am 14. Januar nochmal feiern!!!!! Was fürn Spass :-D
 

samro

Riesenboiken
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Ja, die gleiche Menschlichkeit, die dazu führte, dass man Saddam Hussein aufhängt? Wie hat sich der gläubige Mr. Busch doch dafür eingesetzt, dass der Mann so schnell wie möglich an den Galgen kommt?
Oder meinst Du die Tiertransporte und Schlachthöfe, weil Tiere ja dazu da sind, um vom Menschen gegessen zu werden, weil Gott den Menschen ja als Krone der Schöpfung erschaffen hat.
Ist das Menschlichkeit? Christliche Menschlichkeit?

Oder meinst Du die menschliche Auge um Auge und Zahn um Zahn Denkweise? Das ist Steinzeit.

Welche Menschlichkeit lebt uns welche Religion vor?
Du meinst doch nicht etwa das Christentum?

Sorry, aber setz mal die rosa rote Brille ab.

Hallo, jetzt melde ich mich doch wieder ganz dezent. ;)

Das mit Saddam Hussein und George Bush ist sicher so eine Sache. Beide beanspruchen, der eine früher, der andere später, auf Gottes Seite zu stehen (gestanden zu sein). Schwierig, sehr schwierig. Genauso war es ja im zweiten Weltkrieg. Alle Kriegsparteien haben für den Sieg gebetet, und oft zum gleichen Gott. Überhaupt sind ja die meisten Kriege mehr oder weniger Religionskriege (Yugoslawien-Krieg, Nordirland, usw.). Nein, da wird Gott für politisch-religiöse Themen und Anliegen instrumentalisiert. Das ist als absolut negativ zu bewerten.

Auch die Tiertransporte, die Massentierhaltung und die Schlachthöfe sind sicher nicht im Sinne Gottes. Der Mensch hat aufgrund seiner besonderen Stellung auch eine besondere Verantwortung gegenüber seinen Mitgeschöpfen. Für einen denkenden und ethisch sensiblen Menschen, egal ob gläubig oder nicht, sollte es heutzutage nicht schwer sein, Argumente zu finden, Vegetarierer zu werden und diesen Wahnsinn nicht zu unterstützen.
Übrigens, als kleine Fußnote sei erwähnt, dass Gott laut der Bibel die Tiere nicht dazu geschaffen hat, damit sie von den Menschen gegessen werden. Der Mensch war nach der Schöpfung Vegetarier. Erst nach der Sintflut wurde es dem Menschen erlaubt, auch Tiere zu essen. So weit hätte es aber gar nicht kommen müssen. Interessant, dass die WHO heute sagt, dass die beste Ernährung die vollvegetarische ist (Getreide, Obst, Gemüse, Nüsse). Genau diese Ernährung gab es im Garten Eden.

Du bemerkst richtig, dass die Denkweise "Auge um Auge, Zahn um Zahn" menschlich ist. Wir finden diesen Ausspruch zwar in der Bibel, leider hat der Mensch ihn aus dem Kontext gerissen und ihm in der Praxis Gewalt angetan. Liest man diesen Abschnitt in 2. Mose 21 im Kontext, dann stellt man sehr schnell fest, dass es allein um den Gedanken des Schadenersatzes geht. Diesen finden wir ja auch im modernen Rechtswesen. Wer einem anderen Schaden zufügt, sei es körperlicher oder materieller, der soll dafür aufkommen. Das ist fair und für jeden nachvollziehbar.

Jesus war ein Mann des Volkes, nicht der Kirche. Institutionen haben den Hang dazu, Macht auszuüben und diese auszunutzen. Das scheint zutiefst menschlich zu sein und zeigt uns, dass im Menschen nicht viel Gutes zu schlummern scheint.

Nichtsdestotrotz, gebe es nicht die viele gelebte Menschlichkeit in unserer Gesellschaft, die auch gerade von den einzelnen Christen ausgeht, es sähe finsterer aus.

Wenn auch die meisten christlichen Hilfsorganisationen einer Institution angehören, so leben diese doch von einzelnen Menschen, die häufig ihre Freizeit aufopfernd in den Dienst armer und leidender Menschen stellen. Man könnte auch das Wort Nächstenliebe gebrauchen. Wer schon einmal in die strahlenden Kinderaugen geschaut hat, wenn man mit einem Hilfstransport Nahrung, Kleidung und ein wenig Spielzeug gebracht hat, der weiß, was wirklich im Leben zählt.

Ich sage da nur, nicht nur über die Zustände in der Welt meckern, sondern mithelfen, dass es auch anders geht.

Die Welt verändern, ein Leben nach dem anderen!

Deshalb, ich unterscheide den gelebten Glauben, der zutiefst pro-menschlich ausgerichtet ist von der Institution Kirche, die allzuhäufig in die Tretmühle der politischen Interessen hineingeraten ist und auch heute noch hineingerät.

Dort, wo Glaube gesund gelebt wird, ist diese Welt ein besserer Ort. Das habe ich erlebt.

Best Wishes!

Sascha
 
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guy_incognito

Oberdiecks Taubenapfel
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[...] Ich mag die Menschlichkeit, die uns allen die Religion vorlebt! Und jetzt geht mir weg mit Kreuzzügen, Hexenverbrennung, und Religionskriegen... -Religion und Kirche haben nur bedingt etwas miteinander zu tun! Die Kirche mag verbrechen begangen haben, der Glaube war es jedoch sicher nicht! Genau so wenig, wie jemand Mercedes anklagen würde, weil ein betrunkener mit einem 190D ein Kind überfahren hat...
Der Glaube an sich bedeutet Menschlichkeit. Und das in letzter Konsequenz! Daher: Hut ab vor jedem, der nach dem Glauben lebt [...]

Soo nun muss ich mal was zu sagen.

Glaube ist Menschlichkeit in letzter Konsequenz. Demnach ist ja Nichtglauben Barbarei in letzter Konsequenz. Hmm; genau damit wurden und werden Kriege, Völkermorde und Unterdrückung auf der gesamten Erde begründet.
Als atheistisch erzogener Mensch müsste ich ja demnach ein Barbar sein und mit der Keule schwingen. o_O Für Menschlichkeit und auch den Regeln des friedlichen Zusammenlebens braucht man keinen Glauben und keine Religionen. Die Vorschriften, die eigentlich jede Religion erlässt, sind ja nichts weiter als Regeln des Zusammenlebens, die der Menschheit schon vor Jahrmillionen in die Wiege gelegt worden sind.


Ich denke, unsere Kultur hat ihren Ursprung im Glauben, und daher würde der Verlust des Glaubens bedeuten, auch die eigene Kultur ein Stück weit aufzugeben. Über die Tatsache, dass wir alle ohne Glauben wohl nur ein Haufen von Pessimisten wären, brauchen wir wohl erst gar nicht sprechen, oder...?! ;)

Natürlich wurde unsere derzeitige Kultur durch den Glauben sehr stark geprägt (wie soll es auch anders aussehen nach zwei Jahrtausenden Christentum); aber die Regeln des Zusammenlebens gab es doch schon weit vor der Steinzeit, als religiöse (bzw. kultische) Handlungen noch in den Kinderschuhen (oder noch gar nicht vorhanden) war. Oder schau dir unsere lieben Vorfahren an. Auch sie haben stark ausgeprägte Sozialstrukturen und Regeln des Zusammenlebens. Habe Affen deswegen einen Glauben oder eine Religion?

Was nützt dir Optimismus, den du dir mittels Glauben herbeiredest, wo er nicht angebracht ist. ;)

In dem Sinne
Guten Tag
g_i
 
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newman

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Das mit Saddam Hussein und George Bush ist sicher so eine Sache. Beide beanspruchen, der eine früher, der andere später, auf Gottes Seite zu stehen (gestanden zu sein). Schwierig, sehr schwierig. Genauso war es ja im zweiten Weltkrieg. Alle Kriegsparteien haben für den Sieg gebetet, und oft zum gleichen Gott. Überhaupt sind ja die meisten Kriege mehr oder weniger Religionskriege (Yugoslawien-Krieg, Nordirland, usw.). Nein, da wird Gott für politisch-religiöse Themen und Anliegen instrumentalisiert. Das ist als absolut negativ zu bewerten.
DAS ist aber genau das Problem mit Religionen - es sind schlicht und einfach Vereine, Vereine mit einem an den Haaren herbeigezogenen Alleinseeligmachend-Anspruch. Da reicht ein Dogmatiker und Schafherde/Inquisition/Lynchmob setzt sich in Bewegung. Da Religionen mangels Masse per se sachlich nicht diskutiert werden können, kämpft man der Einfachheit halber mit Waffen für die Idee.
Interessant, dass die WHO heute sagt, dass die beste Ernährung die vollvegetarische ist (Getreide, Obst, Gemüse, Nüsse). Genau diese Ernährung gab es im Garten Eden.
Mich würde mal interessieren, WO die WHO dies sagt, denn mir ist nichts dergleichen bekannt. Ich bitte deshalb um einen Beleg für diese Aussage.
Du bemerkst richtig, dass die Denkweise "Auge um Auge, Zahn um Zahn" menschlich ist. Wir finden diesen Ausspruch zwar in der Bibel, leider hat der Mensch ihn aus dem Kontext gerissen und ihm in der Praxis Gewalt angetan. Liest man diesen Abschnitt in 2. Mose 21 im Kontext, dann stellt man sehr schnell fest, dass es allein um den Gedanken des Schadenersatzes geht. Diesen finden wir ja auch im modernen Rechtswesen. Wer einem anderen Schaden zufügt, sei es körperlicher oder materieller, der soll dafür aufkommen. Das ist fair und für jeden nachvollziehbar.
Nein, wenn es körperlich ist, ist das nicht nachvollziehbar - jedenfalls nicht wenn man Maßstäbe anlegt welche ein ganz klein wenig höher als die von Höhlenmenschen sind. Da gibt es nichts zu beschönigen, das alte Testament ist voll von diesem erbärmlichen, unmenschlichem Zeug und es berichtet von einem psychopathischen, cholerischen Gott, der nach unseren heutigen Maßstäben in die geschlossene Psychiatrie eingeliefert werden müsste. Dem hat er sich aber geschickt durch den "neuen Bund" entzogen. ;)
Jesus war ein Mann des Volkes, nicht der Kirche. Institutionen haben den Hang dazu, Macht auszuüben und diese auszunutzen. Das scheint zutiefst menschlich zu sein und zeigt uns, dass im Menschen nicht viel Gutes zu schlummern scheint.
Jesus war kein Mann des Volkes. Jesus würde über jene, die heute den Anspruch geltend machen ihn und seine Ideen zu vertreten höchstens ausspucken. Glaube im Sinn Jesu, des neuen Testaments, der Bergpredigt und gleichzeitig Zugehörigkeit zu einer der beiden großen christlichen Organisationen sind ein unglaublicher Spagat. Einer der Gründe für den Mitgliederschwund der evangelischen und katholischen Kirche und bestimmt auch ein Motiv warum sich heute bereits sehr viele Christen in freien Gemeinden organisieren.
Nichtsdestotrotz, gebe es nicht die viele gelebte Menschlichkeit in unserer Gesellschaft, die auch gerade von den einzelnen Christen ausgeht, es sähe finsterer aus.
Die einzigen Menschen von denen in der Neuzeit kein großer Krieg vom Zaun gebrochen wurde, sind die Agnostiker. So viel zu diesem Thema.
Wenn auch die meisten christlichen Hilfsorganisationen einer Institution angehören, so leben diese doch von einzelnen Menschen, die häufig ihre Freizeit aufopfernd in den Dienst armer und leidender Menschen stellen. Man könnte auch das Wort Nächstenliebe gebrauchen. Wer schon einmal in die strahlenden Kinderaugen geschaut hat, wenn man mit einem Hilfstransport Nahrung, Kleidung und ein wenig Spielzeug gebracht hat, der weiß, was wirklich im Leben zählt.
Ich möchte ganz gerne mal sehen, wie viel Geld anteilig aus den unterschiedlichen Gruppen in der Gesellschaft gespendet wird. Es ist nicht belegbar dass religiöse Menschen grundsätzlich mehr spenden/helfen als nicht religiöse.
Ich sage da nur, nicht nur über die Zustände in der Welt meckern, sondern mithelfen, dass es auch anders geht.

Die Welt verändern, ein Leben nach dem anderen!
Dann sollten wir alle damit anfangen den Hauptverursachern des Terrors und des Krieges die Macht zu nehmen: Den großen Religionen! Denn egal wo man hinblickt - fast jeder Krieg und jeder Terror auf diesem Planeten ist religiös motiviert!
Deshalb, ich unterscheide den gelebten Glauben, der zutiefst pro-menschlich ausgerichtet ist von der Institution Kirche, die allzuhäufig in die Tretmühle der politischen Interessen hineingeraten ist und auch heute noch hineingerät.

Dort, wor Glaube gesund gelebt wird, ist diese Welt ein besserer Ort. Das habe ich erlebt.
Glaube wird offenbar nirgendwo gesund gelebt, zu dem Fazit muss man zwangsläufig kommen wenn man sich den Planeten 2007 ansieht.

Ich behaupte: Dort wo Menschen das Leben als ihr einziges ansehen, als einmalige Chance, ihm einen entsprechend hohen, einmaligen Wert beimessen, DORT ist die Welt ein besserer und vor allem friedlicherer Ort.
 
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samro

Riesenboiken
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@ Newman

Vielen Dank für deine ausführliche Reaktion auf meine Gedanken. Schön, dass wir so offen über dieses wichtige Thema reden können. Ich schätze Menschen wie dich, die sich um Frieden, Gleichheit und Gerechtigkeit bemühen, egal mit welcher Motivation oder aus welchem Hintergrund auch immer.

Einige Beobachtungen zu deinen Aussagen möchte ich dir von meiner Seite weitergeben.

Zu deiner ersten Aussage fällt mir sehr schnell die religionsfeindliche Ideologie im 3. Reich ein. Hitler und seine Schergen verabscheuten alles, was mit Kirche oder Religion zu tun hatte. Es gab Pläne, die Institituion Kirche nach dem Endsieg ganz abzschaffen, genauso übrigens wie es Napoleon für einige Jahre nach der Französichen Revolution getan hatte.
Hitlers Ideologie stand auf dem Fundament der Selektion und der Rassenlehre, die durch Charles Darwin zu großer Popularität bis heute geführt wurde. Das Wort Evolutionslehre ist ja jedem bekannt. Hitler dachte den Gedanken der Rassen in der Tierwelt konsequent auf das Tier "Mensch" weiter und schaffte dadurch die Legitimation des Genozids an Millionen von Menschen. In den sogenannten Kaderschmieden (Napolas) wurde den jungen Menschen dies beigebracht.
Hatte man gedacht, dass mit der Beseitigung des Schöpfungsglauben durch die Philosophen und die Evolutionstheorie endlich Ruhe auf diesem Planeten einkehren würde, sah sich spätestens beim Ausbruch des ersten Weltkriegs bitter enttäuscht. Der Mensch, der nun befreit von der Geißel der Kirche war und seinen Verstand einsetzte, führte nur umso brutaler seine Kriege und setzte mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln seine Interessen durch.

Zu deiner Anfrage für Quellen kann ich sagen, dass die WHO und andere Organisationen, sowie Ministerien an vielen Stellen in ihre Berichten und Stellungnahmen die gesundheitlichen Vorteile der vegetarischen Ernährung betonen:

http://www.health.gov/DietaryGuidelines/dga2005/report/

Vegetarier haben klare gesundheitliche Vorteile
BMFT-Journal, Nr. 1, Februar 1990, Seite 11
(BMFT = Bundesministerium für Forschung und Technologie)
Zitat: Die Vegetarier wurden mit gesundheitsbewußten Nichtvegetariern verglichen. Es konnte der Nachweis erbracht werden, daß gesundheitliche Vorteile für die Vegetarier existieren.

Hier noch ein Zitat:

Während der 113. Vorstandssitzung der Weltgesundheitsbehörde in Genf wurden Themen wie SARS und eine umfassende Strategie zu Fragen der Ernährung, der körperlichen Aktivität und der Gesundheit diskutiert.

"In seinem Vorwort zum Weltgesundheitsbericht von 2003 hat der WHO-Generaldirektor ausgeführt, dass «vor zwanzig Jahren die Weltgemeinschaft durch die Alma-Ata-Deklaration aufgefordert wurde, allgemein gültige Grundregeln der Gesundheitspflege als den Weg zur Überwindung erheblicher Unterschiede zwischen und innerhalb von Ländern zu akzeptieren. ‹Gesundheit für alle› wurde das Schlagwort für eine Bewegung. Dabei handelte es sich nicht nur um ein Ideal, sondern um ein Prinzip: Jeder benötigt und hat Anspruch auf den höchstmöglichen Gesundheitsstandard. Die damals definierten Grundregeln bleiben unverzichtbar im Interesse einer einheitlichen Vision globaler Gesundheit …»

In einer Epoche von zunehmend vernetzten Gesellschaften und erhöhter Beweglichkeit werden Gesundheitsprobleme in jeder Region der Welt eine Bedrohung für alle. Erst vor kurzem wurde wieder klar, wie stark die Tourismusindustrie und der Export beeinflusst werden durch BSE, Vogelpest und SARS (in diesem Jahr erneut ausgebrochen, nachdem es schon, lt. WHO-Informationen, bis Anfang August 2003 über 30 Länder mit einer Gesamtzahl von 8422 wahrscheinlichen Erkrankungen und 916 Todesfällen verbreitet war).

All die oben angeführten Probleme und viele andere, vor allem in Bezug auf Tierkrankheiten, haben einen gemeinsamen Nenner: Fleisch.

In dem gemeinsamen Bericht von WHO/FAO vom letzten Jahr zur Ernährung und Vermeidung von chronischen Erkrankungen (WHO/FAO Joint Report on Diet, Nutrition and the Prevention of Chronic Diseases-Advisory) wurde festgestellt, dass der Verzehr von Obst und Gemüse, Nüssen und Getreide und der Wechsel von gesättigten tierischen Fetten zu ungesättigten pflanzlichen Fetten wichtige gesundheitliche Vorteile mit sich bringt."


Zu dem Schadenersatz. Natürlich erhalte ich auch Schadenersatz bei einem Unfall, wenn ich Schmerzen und Verletzungen davontrage. Man nennt das Schmerzensgeld. So ist das da gemeint. Von Rache oder ähnliches ist da nichts zu finden. Wenn die Menschen das daraus gemacht haben, echt schade und tragisch.
Naja, du beschreibts Gott da ziehmlich heftig. Ich sage mal so. Ursache und Wirkung sollte man da nicht außer Acht lassen. Obwohl ich auch nicht immer alles nachvollziehen kann, was zur Zeit des Alten Testamentes los war.
Und der Neue Bund ist auch nicht gerade zimperlich (Apostelgeschichte 5:1-11 und dann die Beschreibungen in der Offenbarung).

Du pauschalisierst die Christen in den beiden großen Kirchen (du meinst sicher römisch-katholisch und die evangelischen Landeskirchen). Ich gebe dir Recht, dass da einiges schief gelaufen ist. Ich gehöre auch einer kleinen Freikirche an.

Und ich finde es toll, wenn es Menschen gibt, die keine Kriege begonnen haben.

Wieviel wer gibt, das möchte und kan ich nicht beurteilen. Ich kann nur von mir sprechen, dass ich mehr gebe seit ich Christ bin. Ich denke, dass die Hilfsorganisationen von allen Menschen viel Geld, Kleidung und Lebensmittel erhalten. Da soll man keinen Unterschied machen.

Best Wishes!

Sascha
 
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T-lo

Weißer Winterglockenapfel
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Oder meinst Du die menschliche Auge um Auge und Zahn um Zahn Denkweise? Das ist Steinzeit.

Genau genommen ist es nicht Steinzeit, sondern Babylonisches Exil! Zu dieser Zeit entstand nämlich das alte Testament, und aus diesem geht der berühmte Satz hervor...
Allerdings hast Du Dir mit deisem Zitat selber Unwissen bescheinigt:
denn erstens ist das alte Testament die Bibel des jüdischen Glaubens, und nur eingeschränkt die des Christlichen. -Das Christentum beginnt nämlich im Jahre 0, also bei der Geburt Christi, welche ja von den verschiedenen Evangelien im NEUEN Testament beschrieben wird,
und zweitens hats Du an "Auge um Auge, Zahn um Zahn" etwas falsch verstanden! Es geht dabei nicht um Rache, auch wenn es heute gern so ausgelegt wird, um den jüdischen Glauben zu diffamieren. Das genannte Zitat bedeutet aber "wiedergutmachung", was etwas grundlegend anderes ist!

Und wenn Du schon Bush, Hussein (nicht den jordanischen König, sondern den ehemaligen Irakischen Machthaben) ansprichst:
ich denke nicht, dass man Religion an einer bestimmten Person festmachen sollte, die nunmal gerad im öffentlichen Leben steht, und mit dieser religion hausieren geht.
Außerdem stelle ich mir noch immer die Frage, warum wir nicht damit leben können, dass Saddam Hussein per Gesetz zum Tode verurteilt wurde, aber auf der anderen Seite Otto Graf von Stauffenberg verehren, der Hitler töten wollte, obwohl es KEIN rechtskräftiges Urteil gab... -Lynchjustiz wie es im Fall von Stauffenberg gewesen wäre ist also moralisch korrekter als die geltenden Gesetze eines Landes...?!
Außerdem bitte ich dabei zu bedenken, dass Hussein nach den Gesetzen zum Tode verurteilt wurde, die er selbst erlassen hat!