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Religionsfrage!

  • Ersteller Stiffler
  • Erstellt am

Zareyja

Idared
Registriert
07.09.05
Beiträge
27
Leider konnten wir uns über diesen Punkt bisher noch nicht einigen - und es besteht die Gefahr, dass eine Einigung nicht eintreten wird.

In dem Punkt sind wir uns schonmal einig ;)

Gerade deswegen wehre ich mich dagegen, dass für so eine logische Argumentation der aus dem 'Alltagsverstand' bekannte Determinismus kritiklos verwendet wird, obwohl er im 'wissenschaftlichen logischen Verstand' schon lange als falsch widerlegt wurde.

In der Wissenschaft kenne ich mich nicht gut genug aus um zu sagen, wie dort der Determinismus bewertet wird. Philosoophisch ist der Determinismus nicht wiederlegt, deswegen kann er zu jeder philosophischen Überlegung verwendet werden.


Für den Beweis werden zwei Prämissen verwendet, von denen wir eigentlich wissenschaftlich überhaupt keine Ahnung haben, ob sie überhaupt stimmen. Für den freien Willen gibt es genügend Kritiken, obwohl wir ihn subjektiv immer wieder erleben (und ich hoffe, dass es so sei) und auch für die Prämisse des allmächtigen Gottes gibt es genügend Kritikpunkte, ob die Prämisse so eingesetzt werden darf:
- es gibt die Frage, ob Gott überhaupt allmächtig sein muss, um als Gott angesehen zu werden (wie ich oben darlegte, kann man ihn sich auch gut anders vorstellen).
- auch wenn er allmächtig/allwissend definiert wird, gebt es genügend Argumente, dass man sich diese Allwissenheit auch so vorstellen kann, dass sie nichts mit unserer menschlich eingeschränkten Wahrnehmung zu tun hat (ebenso wie obern versucht darzulegen, obwohl mir dazu wohl etwas die passendsten Worte fehlen).
[...]
Wissenschaftlich korrekt wäre es, vor dem Einsatz einer Prämisse zu zeigen, dass diese Prämissen selbst korrekt sind und so durch andere Überlegungen bewiesen sind.
[...]
Gibt es Argumente, weshalb die Prämissen als korrekt anerkannt werden können? Gibt es Beweise, dass der Mensch einen freien Willen hat? Gibt es Hinweise darauf, dass Gott (falls er denn existiere) allmächtig zu sein habe?

Nur weil eine Prämisse wissenschaftlich gestürtzt wird bedeutet das nicht, dass sie wahr sein muss. Umgekehrt genauso. Etwas, das heute als wissenschaftlich falsch dargestellt wird, kann sich in hundert Jahren als richtig herausstellen.
Die Frage, nach einer wissenschaftlichen Begründung von Prämissen die in einem Argument verwendet werden, das etwas beschreibt, dass nicht wissenschaftlich nachzuweisen ist, ist also unnötig.
Bei den Prämissen geht es um die Nachvollziehbarkeit des Arguments.


So dass diese Fragestellung hier für mich ein Ende nimmt. Meine kritischen Argumente bezüglich der Prämissen habe ich aus meiner Sicht alle dargelegt. Da könnte ich tatsächlich nichts mehr ergänzen.

Man könnte diese Diskussion durchaus noch weiter fortführen, aber da keiner von uns beiden eine Ausarbeitung zu diesem Thema schreiben muss, wäre es wahrscheinlich ziel- und endlos.


Bezüglich der Diskussion um evidente ethische Grundnormen bin ich nicht gleicher Meinung. Du bringst Beispiele, in denen Personen solche Normen nicht einhalten, als Begründung, dass es solche Regeln nicht geben könne bzw. sie nicht evident seien.

Diese Argumentation funktioniert nicht. Die Tatsache, dass solche einfachen Prinzipien, die wohl jedem Menschen, der sie auch nur einmal gehört hat wohl rasch verstehen kann, nicht eingehalten werden kann nicht als Argument verwendet, dass es sie nicht gäbe oder dass sie nicht richtig seien.

Deshalb funktioniert diese Argumentation nicht - im Gegensatz zu einer anderen Argumentation, dass es tatsächlich Menschen gibt, die zuwenig intellektuelle Möglichkeiten haben, als dass sie das tatsächlich verstehen könnten.

Nein: In den meisten Fällen ist es einfach so, dass sich Menschen bewusst und willkürlich über das ihnen eigentlich wohl bekannte Recht eines anderen Menschen hinwegsetzen und dann all die genannten Taten machen.

In diesem Sinne halte ich ethische Grundprinzipien, die sich optimalerweise auch möglichst gut im Rechtssystem widerspiegeln für ausserordentliche verdienstvolle kulturelle Errungenschaften des Menschen, die dem whs. genetisch verankerten Prinzip des Stärkeren entgegengesetzt wird...

Auch hier gehen wir von unterschiedlichen Voraussetzungen aus. Diesmal wegen der Begrifflichkeit des Wortes 'evident'.
Du sagst, bestimmte Regeln sind evident und meinst (vermutlich), dass alle Menschen verstehen, was damit gemeint ist, es aber nicht alle nachvollziehen können.
Für mich bedeutet eine evidente Regel, dass sie einsichtig ist und Übereinkunft erzeugt. Eine evidente Regel ist für mich eine Regel, mit der jeder Mensch übereinstimmt und an die sich jeder Mensch hält..
Allein aus dieser Unterscheidung resuliert eine gewaltige Schieflage der Positionen.
Ich bin auch der Meinung, dass es Dinge gibt, die man verstandssmäßig einsehen sollte, aber ich denke nicht, dass es objektive, jedem einsichtige Regeln gibt.
Um das Zusammenleben der Menschen zu ermöglichen sind Regeln notwendig. Wer sich nicht an diese Regeln hält wird notwendigerweise eine Strafe erhalten, aber das bedeutet nicht, dass die Regeln jedem einleuchten.
Um mit einer Regel nicht überein zu stimmen muss ein Mensch nicht einmal zuwenig intelektuelle Möglichkeiten haben.
 

cdek

Granny Smith
Registriert
23.08.06
Beiträge
12
Gibt es Argumente, weshalb die Prämissen als korrekt anerkannt werden können? Gibt es Beweise, dass der Mensch einen freien Willen hat? Gibt es Hinweise darauf, dass Gott (falls er denn existiere) allmächtig zu sein habe?
Nun, es kommt darauf an, wie man einen freien Willen definiert, aber der Wille scheint doch relativ frei zu sein, wenn auch beeinflussbar.
Ein Gott (Gott= komische, unheimlich mächtige Märchengestalt) muss allerdings nicht immer allmächtig sein (Allmacht kann logisch gesehen sowieso nicht funktionieren).
Soweit ich weiß, sind Götter polytheistischer Kulturen nicht allmächtig.



Ja, offensichtlich ist der mensch zu eigenständigem ethischen Handeln nicht fähig. Schade eigentlich.

Bezüglich der Diskussion um evidente ethische Grundnormen bin ich nicht gleicher Meinung. Du bringst Beispiele, in denen Personen solche Normen nicht einhalten, als Begründung, dass es solche Regeln nicht geben könne bzw. sie nicht evident seien.

Diese Argumentation funktioniert nicht. Die Tatsache, dass solche einfachen Prinzipien, die wohl jedem Menschen, der sie auch nur einmal gehört hat wohl rasch verstehen kann, nicht eingehalten werden kann nicht als Argument verwendet, dass es sie nicht gäbe oder dass sie nicht richtig seien.
Ich denke entscheident ist doch, ob ein Mörder/Räuber/Vergewaltiger einsieht, dass seine Tat falsch war. Und wenn er das nicht tut, dann schiebe ich das einfach mal auf eine schwere psychische Störung oder ein anderweitige Bedrängnis.
 

samro

Riesenboiken
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26.12.06
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Hallo Freunde!

Ich denke noch gerne an die anregende Diskussion mit euch zurück. Eine angenehme Vorweihnachtszeit und einige erholsame Feiertage wünsche ich euch.

Sascha
 
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