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Obama in Deutschland

Montrak

Uelzener Rambour
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Obamas Reden bisher sind alles nur repräsentative Worthülsen, auch in Buchenwald. Das sagt doch jeder, der an einem Rednerpult steht. Und Ansätze von wirklich anderem politischem Handeln ist noch nicht zu erkennen.
 

darkCarpet

Halberstädter Jungfernapfel
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Obamas Reden bisher sind alles nur repräsentative Worthülsen, auch in Buchenwald.

Da widersprichst du aber gewaltig Leuten, die sich mit dem Thema Politik schon etwas länger beschäftigen (und auch mir ;)).

Die Rede in Kairo wird als historische Rede angesehen und die Rede in Buchenwald als eine sehr emotionale und vor allem persönliche. Beide Reden, innerhalb von 2 Tagen, sind ein großartiger Friedensakt des Respektes und des Nievergessens.
 

Julia-DD

Welscher Taubenapfel
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Obamas Reden bisher sind alles nur repräsentative Worthülsen, auch in Buchenwald. Das sagt doch jeder, der an einem Rednerpult steht. Und Ansätze von wirklich anderem politischem Handeln ist noch nicht zu erkennen.

Wenn du das wirklich glaubst, dann muss die deutsche Übersetzung fürchterlich gewesen sein. Ganz im Gegensatz zu seinem Amtvorgänger hat Obama sehr ehrliche Worte des Lobes und der Kritik gefunden - nicht für die islamische Welt, sondern auch für sein eigenes Land. Ich war ehrlich überrascht.

Natürlich kann man als Politiker und Repräsentant eines Volkes bestimmte Dinge nicht so sagen, wie andere sich das vielleicht wünschen. Das ist nun mal in der Natur der Sache, und damit muss man sich einfach arrangieren. Zu fordern, dass sich jemand hinstellt und beispielsweise sagt: Ja wir sind Kriegsverbrecher weil wir gefoltert haben ... das geht nun einmal nicht.

Aber Obama hat deutlich genug gesagt, dass er und sein Land die Menschenrechte respektieren (wollen) und er deswegen sofort (und das war ja auch eine seiner ersten Amtshandlungen) die Anwendung von Gewalt gegen Gefangene verboten hat und dass man sich nun an die ganzen Konventionen halten wird. Für einen Politiker ist das so ziemlich KLARTEXT; das entspricht dem, was ich oben Jargon-mäßig geschrieben habe.

Vergleiche doch einmal Barack Obama's Reden und Auftreten mit George Bush (jr.), mit Angela Merkel (der ich nichts Böses unterstellen will, aber sie hat in meinen Augen nun einmal kein Charisma), mit Wladimir Putin oder sogar mit Bill Clinton. Ich denke, da sollte sich schnell zeigen, wer Worthülsen von sich gibt und wem man etwas abnimmt.

Zum Thema "Worthülsen" - ich bin sowieso der Meinung, dass man diesen Begriff vorsichtiger verwenden sollte. Es ist einfach für uns als Normalbürger, die Politiker der inhaltlichen und emotionalen Leere zu bezichtigen (wobei wir da sicherlich manchmal gar nicht so falsch liegen), aber je höher der Rang, desto schwieriger eben auch der direkte Umgangston. Wenn wir uns verquatschen, dann schüttelt vielleicht der Kollege oder ein Freund den Kopf. Wenn sich hochrangige Politiker verquatschen, dann fällt eben mal schnell eine Mauer, oder ein Krieg beginnt, oder ein wichtiges Geheimnis an dem das Leben von Menschen hängen kann wird gelüftet. Ich möchte mich nicht in deren Lage versetzen und auf jedes meiner Worte _derart_ achten müssen.

@Landplage: Die netten Polizisten haben sogar ein Foto von sich gemacht, ausgedruckt und mit einem herzlichen Dankeschön bei unserer Security abgegeben. Die waren sicherlich auch happy, dass sie nicht im schneidenden Wind und Regen draußen sein mussten.
 
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Macbeatnik

Golden Noble
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sehr schön, US Flaggen schwenken, Obama Obama über alles singen, aber nicht wissen, was er anders macht als GeorgieBoy, typisch deutsch, auf ein Pferd setzen, sich tragen lassen vom wir Gefühl oder der ausgelassenen Party der 200.000, um dann zu sagen, ich war dabei, egal ob der Kerl was bewegt( das macht er ja, allerdings ist er ja auch in einigen Fragen schon zurückgerudert oder ist wie alle von den Strippenziehern im Hintergrund zurückgepfiffen worden) oder nicht, hauptsache ich war dabei.
 

Mitglied 59480

Gast
Also, diese "Dokumentation" von Julia finde ich richtig gut, und richtig interessant. Meine ehemalige Heimatstdt so zu sehen ist schon spannend.
Mit deinem Büro bzw deinem Arbeitsplatz hast du ja dann einen echten Glückstreffer gelandet. Die Fotos sind echt toll.
 

Montrak

Uelzener Rambour
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Da widersprichst du aber gewaltig Leuten, die sich mit dem Thema Politik schon etwas länger beschäftigen (und auch mir ;)).

Die Rede in Kairo wird als historische Rede angesehen und die Rede in Buchenwald als eine sehr emotionale und vor allem persönliche. Beide Reden, innerhalb von 2 Tagen, sind ein großartiger Friedensakt des Respektes und des Nievergessens.

Woher weißt, wie lange ich mich mit Politik beschäftige? Und in welcher Form?

Wer sieht die Rede in Kairo als historisch an? Die Reaktionen in der islamischen Welt waren durchaus gemischt. Selbst auf der Webseite der Tagesschau war von einem Gemischtwarenladen die Rede. Die Rede im Detail auseinandernehmen geht hier aus Platzgründen nicht. Und persönlich finde ich es zynisch vor dem Tor des KZs eine der üblichen Gedenkreden zu halten, bald 65 Jahre nach dem Ende des Dritten Reiches. Betroffenes Scweigen wäre angemessener gewesen. Und man konte auch sehen, dass die Veranstaltung von Öffentlichkeitsarbeitern arrangiert war.

Wenn du das wirklich glaubst, dann muss die deutsche Übersetzung fürchterlich gewesen sein. Ganz im Gegensatz zu seinem Amtvorgänger hat Obama sehr ehrliche Worte des Lobes und der Kritik gefunden - nicht für die islamische Welt, sondern auch für sein eigenes Land. Ich war ehrlich überrascht.

Natürlich kann man als Politiker und Repräsentant eines Volkes bestimmte Dinge nicht so sagen, wie andere sich das vielleicht wünschen. Das ist nun mal in der Natur der Sache, und damit muss man sich einfach arrangieren. Zu fordern, dass sich jemand hinstellt und beispielsweise sagt: Ja wir sind Kriegsverbrecher weil wir gefoltert haben ... das geht nun einmal nicht.

Aber Obama hat deutlich genug gesagt, dass er und sein Land die Menschenrechte respektieren (wollen) und er deswegen sofort (und das war ja auch eine seiner ersten Amtshandlungen) die Anwendung von Gewalt gegen Gefangene verboten hat und dass man sich nun an die ganzen Konventionen halten wird. Für einen Politiker ist das so ziemlich KLARTEXT; das entspricht dem, was ich oben Jargon-mäßig geschrieben habe.

Vergleiche doch einmal Barack Obama's Reden und Auftreten mit George Bush (jr.), mit Angela Merkel (der ich nichts Böses unterstellen will, aber sie hat in meinen Augen nun einmal kein Charisma), mit Wladimir Putin oder sogar mit Bill Clinton. Ich denke, da sollte sich schnell zeigen, wer Worthülsen von sich gibt und wem man etwas abnimmt.

Zum Thema "Worthülsen" - ich bin sowieso der Meinung, dass man diesen Begriff vorsichtiger verwenden sollte. Es ist einfach für uns als Normalbürger, die Politiker der inhaltlichen und emotionalen Leere zu bezichtigen (wobei wir da sicherlich manchmal gar nicht so falsch liegen), aber je höher der Rang, desto schwieriger eben auch der direkte Umgangston. Wenn wir uns verquatschen, dann schüttelt vielleicht der Kollege oder ein Freund den Kopf. Wenn sich hochrangige Politiker verquatschen, dann fällt eben mal schnell eine Mauer, oder ein Krieg beginnt, oder ein wichtiges Geheimnis an dem das Leben von Menschen hängen kann wird gelüftet. Ich möchte mich nicht in deren Lage versetzen und auf jedes meiner Worte _derart_ achten müssen. ...

Ich lese und höre so etwas im Original. Wie kannst Du feststellen, ob oder dass seine Worte ehrlich sind? Du schreibst doch, dass Politiker nicht alles sagen können. Und man kann also nicht sagen, dass Die USA Kriegsverbrechen begangen hat, geht nicht. Aber gleichzeitig von bösen gewalttätigen Extremisten zu reden, das geht.

Er hat nicht Gewalt gegen Gefangene verboten, sondern Anwendung von Folter durch US-Bürger. Wenn sie anderen Geheimdiensten überstellt werden und dann nach inhaltlichen Vorgaben der USA verhört und gefoltert werden, dass ist erlaubt, diesen Weg hat sich die US-Regierung ausdrücklich offen gelassen.

Die Beschränkung der Toleranz auf die drei monotheistischen Religionen ist auch nicht fundiert.

Die Plästinenser sollen der Gewalt abschwören, aber wo war die Aufforderung an Israel.

Und noch etwas eher komisch. Obama schreibt die Erfindung des Drucks und der Kompass-Navigation der muslimischen Kultur zu. Historisch falsch. Das war China, der Druck mit beweglichen Lettern wurde dann in Korea erfunden.

Da lob ich mir Putin. Da weiss man, woran man ist, wenn er was sagt.
 

Snoopy181

Roter Astrachan
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sehr schön, US Flaggen schwenken, Obama Obama über alles singen, aber nicht wissen, was er anders macht als GeorgieBoy, typisch deutsch, auf ein Pferd setzen, sich tragen lassen vom wir Gefühl oder der ausgelassenen Party der 200.000, um dann zu sagen, ich war dabei, egal ob der Kerl was bewegt( das macht er ja, allerdings ist er ja auch in einigen Fragen schon zurückgerudert oder ist wie alle von den Strippenziehern im Hintergrund zurückgepfiffen worden) oder nicht, hauptsache ich war dabei.

Es dürfte wohl jedem klar denkenden Menschen bewusst gewesen sein, dass durch die Wahl von Barack Obama zum Präsidenten nicht von jetzt auf gleich ein Wechsel einsetzen würde. Und in mancher Hinsicht wird Obama mit Sicherheit die Politik von George W. Bush fortsetzen oder sogar fortsetzen müssen, weil es nicht anders geht.

Wer gedacht hat, dass jetzt alles sofort gut wird, tut mir leid...

Und wie ich in meinem ersten Post hier bereits geschrieben habe: Wenn der Mensch die Leute für Politik begeistert (für die eigene), dann ist das, was er macht und wie er angehimmelt wird legitim.
 

Bertha

Finkenwerder Herbstprinz
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Und wie ich in meinem ersten Post hier bereits geschrieben habe: Wenn der Mensch die Leute für Politik begeistert (für die eigene), dann ist das, was er macht und wie er angehimmelt wird legitim.


Das ist der genau der Punkt: mir jedenfalls wird bei solch einer Argumentation äusssssserst blümerant - da war doch mal was?

Jeglicher Hype, aber ganz besonders der um Personen macht mich mißtrauisch. Wie jemand Präsident wird in den USA, wem er dann verpflichtet sein mag, was er auf dieser Basis dann entscheiden mag?

Wohl ist mir nicht damit.
 

Snoopy181

Roter Astrachan
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Das ist der genau der Punkt: mir jedenfalls wird bei solch einer Argumentation äusssssserst blümerant - da war doch mal was?

Jeglicher Hype, aber ganz besonders der um Personen macht mich mißtrauisch. Wie jemand Präsident wird in den USA, wem er dann verpflichtet sein mag, was er auf dieser Basis dann entscheiden mag?

Wenn jemand die Deutschen dazu bringt, wieder wählen zu gehen, auf die Straße zu gehen, wenn es Missstände gibt, was ist daran falsch? So ein Ruck gegen die Politikverdrossenheit würde der Bundesrepublik gut tun.

Personenkult ist wieder ein völlig anderer Aspekt — zumal den Deutschen nicht interessieren muss, wem in Amerika Barack Obama verpflichtet ist. Ich will auch keinen Personenkult um einen bestimmten deutschen Politiker, mich würde es nur freuen, wenn wir mal wieder eine Wahlbeteiligung um die 85% hätten, sodass man wirklich von einer Mehrheitsentscheidung des deutschen Volkes reden kann.

Was Deinen Verweis auf das Dritte Reich angeht: Den verstehe ich nicht so ganz. Was sagst Du zu Leuten, die einen Popstar oder Comedian verehren?
 

Macbeatnik

Golden Noble
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Wer gedacht hat, dass jetzt alles sofort gut wird, tut mir leid...

.

Ich habe nie angenommen, das ein Wechsel von neulich auf jetzt geht, allerdings wenn dieser Präsident entscheidende Punkte zurücknimmt, die ihn sehr viele Stimmen der liberaleren Amerikanern gebracht haben, dann stellt sich für mich die Frage, warum dieser Mann das macht, sicherlich weil er es nicht kann oder darf und vielleicht auch gar nicht wollte.
Das er etwas bewegt und dieses sicherlich für die Welt auch zum Vorteil gereichen wird ist mir klar, das er keine Politik vertritt, die sich mit meiner politischen Linie vertritt ist mir auch klar und daher wird er es schwer haben, mich davon zu überzeugen, das er im Großen und Ganzen was ändern kann und will. Bisher allerdings bin ich positiv überrascht von seinen bisherigen Kurs, ich hätte wetten können, das er mehr einknickt, aber mal sehen 3,5 Jahre hat er ja noch.
 

Bertha

Finkenwerder Herbstprinz
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Wenn jemand die Deutschen dazu bringt, wieder wählen zu gehen, auf die Straße zu gehen, wenn es Missstände gibt, was ist daran falsch? So ein Ruck gegen die Politikverdrossenheit würde der Bundesrepublik gut tun.

Ich denke mal, daß es ein Hauptanliegen "der Politik" ist, zu verhindern, daß Mensch "auf die Straße gehen". Wenn nämlich so ein System erstmal in die Gefahr des Rutschens kommt, gibt es irgendwann kein Halten mehr. Also ist Tarierung oberste Regierungspflicht.
Jedenfalls zu Wahlkampfzeiten.



Personenkult ist wieder ein völlig anderer Aspekt — zumal den Deutschen nicht interessieren muss, wem in Amerika Barack Obama verpflichtet ist.


Das lasse ich einfach mal so stehen...


Was Deinen Verweis auf das Dritte Reich angeht: Den verstehe ich nicht so ganz. Was sagst Du zu Leuten, die einen Popstar oder Comedian verehren?


Sollte es eventuell Unterschiede geben zwischen der "Verehrung" für einen Popstar oder gar einen ! "Comedian" (wasissndas?)- und der Meinung/Einschätzung zu Menschen, die in der politischen Verantwortung stehen, geben?
Ich sehe da gewisse Unterschiede.
Allerdings schockiert mich Deine Argumentation. Und zwar nicht zu knapp.
Sensationsmedien machen ihre Arbeit leider zu, nein: allzu gründlich.
 

Snoopy181

Roter Astrachan
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Allerdings schockiert mich Deine Argumentation. Und zwar nicht zu knapp.
Sensationsmedien machen ihre Arbeit leider zu, nein: allzu gründlich.
Nochmal: Es geht mir nicht um Personenkult, sondern um die Begeisterung für Politik. Die "Jungwähler" gehen derzeit zu knapp unter 70% wählen. In ein paar Jahren werden diese "Politikverdrossenen" die Hauptwählergruppe ausmachen — und dann können einige wenige Radikale deutlich mehr Prozente einfahren, als es bei 85% Wahlbeteiligung möglich ist.

Schade, dass Du Dich so kurz fasst. Was Du mit den "Sensationsmedien" meinst, weiß ich auch nicht. Spiegel? Süddeutsche? Und unterstell mir jetzt bitte nicht, ich wäre BILD-Leser
 

Bertha

Finkenwerder Herbstprinz
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Nochmal: Es geht mir nicht um Personenkult, sondern um die Begeisterung für Politik. Die "Jungwähler" gehen derzeit zu knapp unter 70% wählen. In ein paar Jahren werden diese "Politikverdrossenen" die Hauptwählergruppe ausmachen — und dann können einige wenige Radikale deutlich mehr Prozente einfahren, als es bei 85% Wahlbeteiligung möglich ist.

Schade, dass Du Dich so kurz fasst. Was Du mit den "Sensationsmedien" meinst, weiß ich auch nicht. Spiegel? Süddeutsche? Und unterstell mir jetzt bitte nicht, ich wäre BILD-Leser


Ich habe gerade keine Zahlen parat, aber ich fürchte, die "Hauptwählergruppe" werden in den kommenden Wahlperioden die "Alten" (50+) sein. Die sog. "Jungwähler" et.al. sind anderweitig beschäftigt (z.B. mit Konsum, Karriere, Kinderkriegen...)

Was mich unangenehm berührt, ist die /Deine gedankliche Verbindung, so, wie sie sich mir darstellt:

Personenhype (falls wir uns darauf verständigen können - Hype ist mir in diesem Zusammenhang ein anderes Wort für "-kult") nimmst Du hin, wenn dieser Zweck als Mittel dem Politikinteresse, der Wahlbeteiligung dient?

Mir löst dies Unbehagen aus: da braucht es also eine Darstellung über den Medienumweg, um Interesse an der Sache zu motivieren?
Ist für mich ein Irrweg und Deine weitere gedankliche Verbindung zu vermeintlichen Showgrößen bestätigt mein Unbehagen:

ist also der Entertainment-Faktor die entscheidenden Größe, die Menschen dazu bringt, sich mit wichtigen Dingen auseinanderzusetzen?


Wenn es so ist, scheint mir mein Unbehagen mehr als berechtigt.
 

Julia-DD

Welscher Taubenapfel
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Das klingt, als wäre das etwas schlimmes!?

Nein, ich wär die letzte, die sich beschwert ;) Ich wollte damit sagen, dass Ereignisse mit großer Reichweite und Bedeutung allein schon durch einen Versprecher in Gang gesetzt werden können.

@Montrak:

"Und man konte auch sehen, dass die Veranstaltung von Öffentlichkeitsarbeitern arrangiert war."
Ja, von wem denn bitte sonst?

"Die Beschränkung der Toleranz auf die drei monotheistischen Religionen ist auch nicht fundiert."
Ich glaube, wenn er angefangen hätte, alle Religionen zu berücksichtigen, wäre die Rede um etliches länger geworden. Außerdem besteht der Hauptkonflikt in der Region gerade nun mal zwischen den diesen drei Religionen. Wüsste nicht, warum er beispielsweise Hinduismus da hätte mit hineinmixen sollen. Er hat die anderen Religionen nicht _ignoriert_, er hat sich auf das wesentliche _fokussiert_.

"Da lob ich mir Putin. Da weiss man, woran man ist, wenn er was sagt."
Hmm. Ich hab jetzt eine ganze Weile überlegt, wie ich darauf reagieren soll. Sagen wir mal so, ich finde dass der Vergleich hakt, auch vielen Gründen. Habe ich auch hier im Forum schon erläutert.

Aus meiner Sicht sollte man bei Politik immer bedenken, dass sie gewissen Spielregeln unterworfen ist. Die können einem gefallen oder nicht, das ändert nichts an Tatsachen. Aus meiner persönlichen Sicht ist Obama dabei, diese Spielregeln weiter auszudehnen und auszulegen, was ich gut finde. Mal sehen, wie weit er dabei kommt. Wenn man aber ihm und anderen Politikern von Anfang an misstrauisch gegenübersteht und überall Fehler sehen will, dann hat er/haben andere natürlich keine Chance, etwas zu bewegen.

@artiste: Danke.

@Gokoana: Schade. Ich fand das Drumherum interessant, weil man ansonsten nie zu sehen bekommt, was hinter den Kulissen passiert. Aber jeder darf natürlich seine Meinung haben.
 

Montrak

Uelzener Rambour
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@ Julia-DD,

Ich denke, es war eigentlich klar war, dass ich das Arrangement meinte, nicht die Öffentlichkeitsarbeiter. Die Plazierung des Pultes, der Kameraplattform, etc. Das war auf Soweffekt geplant, nicht auf Ernsthaftigkeit oder Nachdenklichkeit, darauf kam es mir an.

Da im Vorfeld der Rede schon die Adressierung an die ganze Welt verkündet wurde, ist das nicht eine Fokussierung auf das Wesentliche. Zum anderen hätte ein Satz ausgereicht, dass alle Relgionen Toleranz predigen. Übrigens handelt es sich in dem Gebiet nicht um einen Religionskonflikt. Ich wüsste nicht, dass dort Christentum gegen Islam oder umgekehrt steht.

Was sind denn diese gewissen Spielregeln. Dass Obama, bzw. H. Clinton Nordkorea und dem Iran drohen, den Krieg nach Pakistan tragen, den Handelsboykott gegen Kuba aufrechterhalten, usw. Das ist doch klassische US-Politik seit Monroe. Regeln gelten nur für die anderen.

Politische Rhetorik muß man immer kritisch analysieren. Deshalb mein Hinweis auf Putin. In seinen Aussagen ist er konsistent, anders als die meisten westlichen Politiker.