• Apfeltalk ändert einen Teil seiner Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB), das Löschen von Useraccounts betreffend.
    Näheres könnt Ihr hier nachlesen: AGB-Änderung
  • Was gibt es Schöneres als den Mai draußen in der Natur mit allen Sinnen zu genießen? Lasst uns teilhaben an Euren Erlebnissen und macht mit beim Thema des Monats Da blüht uns was! ---> Klick

Mügeln

TUL

Pferdeapfel
Registriert
23.01.04
Beiträge
80
@Jenso,

ja Danke, lieber Jens. Das war endlich mal ein entspannter Beitrag:)

Ich finde es gut, wenn hier manchmal im Café herumphilosophiert wird. Da kann man viel lernen. Das Thema Mügeln war etwas kapriziös. Das gebe ich ja zu. Aber ehrlich gesagt, ich war auch deshalb so sauer, weil ich gerade in den letzten Jahren so viele nette Leute aus dem Westen kennengelernt habe und die Vorurteile so doof fand und weil das jetzt wieder hoch kam.

Na dann, keep peace,

Tul
 

Montrak

Uelzener Rambour
Registriert
08.04.07
Beiträge
369
Ich habe schon ziemlich weit vorn was geschrieben, aber jetzt muss ich doch noch einmal einiges äussern.

Der Rechtsradikalimus ist natürlich kein Ostphänomen, es tritt derzeit nur dort verstärkt/verschärft auf. Rechte/nationalistische/rassistische/fremdenfeindliche gab es in der DDR und in den anderen sozialistischen" schon vor der Wende/sanften Revolution, usw. Habe ich leider deutlich selbst erlebt. Auch, wenn das offiziell unter den Teppich gekehrt worden ist. Einer der Erklärungsansätze damals: Angesichts der verordneten Freundschaft mit den Brüdervölkern wurden wirkliche Erfahrungen mit dem Anderen nicht gemacht. Es gab übrigens DDR-Dokumentarfilme, die davon handelten, bzw. zeigten, wie Behörden und Volkspolizei mit rechten Skins sanfter umgingen, als mit Punks, Spontis,etc. Die Filme und die Macher hatten es schwer.

Man sollte rechtes Bewußtsein, nicht mit formulierten politischen Standpunkten verwechseln. Dass die Ermittlungen keinen politischen Hintergrund geliefert haben, besagt da überhaupt nichts. Der Unterschied ist der, dass bei acht Deutschen eben nicht diese Hetzjagd passiert wäre. Das gibt es im Prinzip im Westen auch, nur wird das Gründen der möglichen Rufschädigung irgendwie kontrolliert, bzw. eher befriedet. In Überlingen am Bodensee haben mir gegenüber Einheimische gegen Ausländer polemisiert, weil die angeblich die alemannische Fasnacht kaputmachen würden. Und es gibt viele kleine Orte, die keine Probleme mit Denkmälern, Plaketten usw. von regionalen Nazigrössen haben, dagegen aber mit Hinweisen auf Opfer des Dritten Reiches. Und immer in der Öffentlich deutlichst betonen, dass sie nichts gegen Juden oder Ausländer hätten.

Jenso, der Forschungsstand über das jus primae noctis zeigt eher, dass es symbolischer Natur war und nicht ausgeübt wurde. Was nicht heisst, dass Adlige usw. Frauen genötigt hätten oder mit Gewalt genommen hätten.

Dass die Bundesrepublik auf die Wiedervereinigung nicht eingestellt war, besagt überhaupt nichts. Man hätte ja verschiedene Modelle entwickeln können. Aber das Paradigma war/ist ja, es sollte weitergehen wie im Westen. Und dann war eigentlich klar, was dabei herauskommen musste. Da gab es schon 1990 wissenschaftliche Gutachten. Das wollte doch keiner hören, erst recht nicht - nachvollziehbar - in der Noch-DDR/den neuen Ländern. Wenn man darüber reden wollte, wurde man als Miesmacher etc beschimpft. Kohl hat nur erzählt, was die Leute hören wollten.

Die Erwähnung von linken und rechten Demontrationen oder auch "Gewalt" gehört schon hierher. Da sind die Politik und die Polizei auf dem rechten Auge blind. Und zwar seit Jahrzehnten. "Linke" Demonstranten werden möglichst schon im Vorfeld kontrolliert, härter "angefasst" oder länger inhaftiert. Ich kann mich u.a an einen Vorfall erinnern, den Ort (im Westen) weiss ich nicht mehr, aber es gab dann eine öffentliche Pressesitzung, bei dem Friedensdemonstranten von rechten Schlägern zusammengeschlagen wurden. Es war vorher angekündigt. Aber Stadtverwaltung und Polizei begründeten ihr Nichtstun damit, dass man es Ihnen gegenüber nicht erwähnt hätte. Man stelle sich vor, es geben einen Zettel, einen anonymen Aufruf, man möge NPD-Mitglieder zusammenschlagen. Was dann los gewesen wäre.

Wenn das nicht von solchen Leuten als geheimes Einverständnis gesehen werden sollte.

Montrak
 
  • Like
Reaktionen: Bonobo

hbex

Martini
Registriert
22.11.06
Beiträge
650
Staatsanwaltschaft: Keine rechtsradikale Hetzjagd auf Inder in Mügeln

Die Nacht zum 19. August: Am Rande des Mügelner Stadtfests greift eine Gruppe von fünfzig Deutschen acht Inder an und verprügelt sie. Von brauner Hatz ist die Rede. Inzwischen geht die Staatsanwaltschaft weder von einer Hetzjagd noch von organisiertem Rechtsextremismus aus.

Quelle

Ja schon seltsam, was? :innocent:

Am Bauernopfer Bürgermeister hält man aber nach wie vor fest. Wäre ja schlimm, wenn die Herren und Damen Politiker einmal nicht Recht hätten...
 

TUL

Pferdeapfel
Registriert
23.01.04
Beiträge
80
Flagge zeigen gegen Rechtsextremismus in Ostdeutschland

Zitat "Frankurter Allgemeine:
Jeder weiß, dass die Ostdeutschen seit der Wiedervereinigung von Minderwertigkeitsgefühlen aufgefressen werden und dass es in dieser Gesellschaft als Erbe von 56 Jahren Diktatur keinen bürgerlichen und christlichen Werterückhalt gibt. Gepaart mit düsteren Aussichten für die eigene Zukunft, erzeugt dies insbesondere bei den alleingelassenen jungen Männern - junge Frauen wandern in den Westen ab - ein mit Alkohol getränktes hochexplosives Frustrationsgemisch, das sich immer wieder in gruppendynamischen Prozessen entlädt.

Ja danke und Prost:eek: Und obwohl ich etwas älter bin, sage ich mal schnell - bevor sich das hochexplosive Frustrationsgemisch entlädt:cool: -

Ciao

Tul
 

michast

Stahls Winterprinz
Registriert
13.09.04
Beiträge
5.136
Nun, das war der Kommentar von Herrn R. Wagner in der FAZ. Kommentare spiegeln eigentlich nur die persönliche Meinung des Kommentierenden wider, mehr nicht.

Oder wolltest Du zum Ausdruck bringen, weil das jetzt in der FAZ gestanden hat, sei es richtig? Wenn Du Kommentare suchst, die hat es hier im Thread genug.
 

Hallo

Gast
Nun, das war der Kommentar von Herrn R. Wagner in der FAZ. Kommentare spiegeln eigentlich nur die persönliche Meinung des Kommentierenden wider, mehr nicht.

Oder wolltest Du zum Ausdruck bringen, weil das jetzt in der FAZ gestanden hat, sei es richtig? Wenn Du Kommentare suchst, die hat es hier im Thread genug.

Glaubst Du nicht, dass es Unterschiede zw. einem professionellen Redakteur einer großen Zeitung und den meisten AT-Usern hinsichtlich der Qualität der Kommentare gibt?
 

guy_incognito

Oberdiecks Taubenapfel
Registriert
20.09.06
Beiträge
2.752
@Hallo

Kommentatoren sind auch nur Menschen mit einem zumeist eingeschränktem Wissen (oder dem Glauben Wissen inne zu haben); sie können sich höchstens besser ausdrücken; die Meinung (oder Analyse) hängt aber von genauso vielen Faktoren ab, wie bei den Usern hier.
 

michast

Stahls Winterprinz
Registriert
13.09.04
Beiträge
5.136
Glaubst Du nicht, dass es Unterschiede zw. einem professionellen Redakteur einer großen Zeitung und den meisten AT-Usern hinsichtlich der Qualität der Kommentare gibt?
Nun, ein Bildzeitungs-Redakteur ist auch professionell. Vor diesem Hintergrund betrachte bitte noch einmal Deine Aussage beüglich der Qualität von Kommentaren. Meine Antwort, nein, es gibt keinen Unterschied in der Qualität, höchstens in der Formulierung. Die Qualität eines Kommentares mache ich an anderen Merkmalen fest.

@guy_incognito: Das wollte ich damit sagen. Eine Meinung ist eine Meinung ist eine Meinung. Mehr eben nicht. Ob sie ein Hochschulprofessor wunderbar formuliert oder der einfache Arbeiter in eine Umgangssprache zum Ausdruck bringt. Es hat auch nichts mit Wahrheit oder Lüge, Fakt oder nicht Fakt zu tun, es ist einfach nur eine Meinung.
 

TUL

Pferdeapfel
Registriert
23.01.04
Beiträge
80
@Michast,

was willst Du mir eigentlich damit sagen?

Oder wolltest Du zum Ausdruck bringen, weil das jetzt in der FAZ gestanden hat, sei es richtig?
Wie meinen??

Es geht doch hier um Folgendes (schade, dass Du es bis jetzt noch nicht verstanden hast):

1. Es gibt einen Vorfall in einem sächsischen Dorf. Und sofort sind alle da - ohne genaue Kenntnis der Dinge, die da vorgefallen sind - und sich einig, dass es sich wieder einmal um eine konzertierte Aktion von allein gelassenen und frustierten jungen Männern aus dem Osten handelt (weil die Frauen ja schon abgewandert sind:eek:).
2. Weisst Du, was ich so richtig Scheiße an der ganzen Debatte finde? Täterprofil: Alleingelassene Jugendliche ohne Perspektive mit rechtsradikalem Hintergrund. Wow. Und schon kann Jeder, der keinen Job findet, in seinem Frust Inder attackieren. Andererseits lässt sich mit so einem Befund leicht ein Täterprofil erstellen: Wer ist hier bitte schön ohne Job und perspektivlos? Ach ja, der Osten!
3. H. Grönemeyer fiel sogar auf diese blöde Argumentationsschiene herein und finanzierte einen Jugendclub in Leipzig. Fazit: Wenn Ihr keine Kohle rüberschiebt für Sozialarbeit für Jugendliche, ja, dann machen wir eben die Hatz auf Ausländer.
4. Keinem ist dabei aufgefallen, dass es sich um einen zivilrechtlichen Vorgang handelt. Wer andere Menschen angreift und verletzt aus niederen Gründen, der gehört vor ein ordentliches Gericht: sei er nun ohne Arbeit oder stolzer Besitzer eines Eigenheims, ohne oder mit Ehefrau (die nicht nach dem Westen abghauen ist), sei er nun Sachse oder Bayer oder aus NW.
5. Was bleibt, ist ein faales Gefühl der Ohnmacht: Wann immer etwas im Osten geschieht, was den großen Gazetten berichtenswert erscheint, wird es gleich groß aufgemacht: Unsere unliebsamen undemokratischen Nachbarn im Osten. Und wieder werde ich, so ich denn einmal in den alten Ländern bin und ganz entspannt in einem Café einen Kaffe trinken und eine Zigarette rauchen will, meine "Cabinet rot" verstecken. Man will ja schließlich nicht als Rechtsradikaler geoutet werden.
6. Was weiter bleibt, ist Bitterkeit, wenn von dem wirklich grandiosen "Wir sind das Volk" jetzt nur der wirklich dumme Spruch bleibt: "Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein". Stolz kann man über etwas sein, was man selbst erreicht hat: Ich bin stolz auf meine Kinder, weil ich sie richtig erzogen habe. Ich bin (von mir aus) stolz auf meinen Lebensstandard, weil ich mir den erarbeitet habe. Ich bin stolz auf die alte Karre, die ich wieder repariert habe. Aber stolz auf etwas, für das ich nichts getan habe? Genauso gut hätte ich ja auch als Kaninchen oder Strohhalm geboren worden sein. Welcher Stolz also??
Ich denke, so weit sind wir nicht voneinander entfernt (gedanklich, meine ich). Falls ich mal bei einem ATUT aufkreuzen sollte, lässt sich das leicht bei einem gepflegten Bier klären.

Ciao

Tul
 
  • Like
Reaktionen: Bonobo

michast

Stahls Winterprinz
Registriert
13.09.04
Beiträge
5.136
Was ich Dir damit sagen will? Dass Du einfach eine Aussage in den Raum wirfst, als Quelle die FAZ nennst und noch einen Abschlussbemerkung a la "Prost..." hinzufügst, dessen Sinn sich wahrscheinlich nur Dir selber eröffnet.

Du lässt Dein Zitat derart im Raum stehen dass der Eindruck entsteht, diese Aussage sei Fakt. Erst auf Nachforschen stellt man fest, dass es auch nur eine Meinung ist.

Ich will damit dasselbe damit sagen, wie in ein paar Posts vorher: Während die einen sagen "das Problem liegt hauptsächlich in den neuen Bundesländern" und die anderen "nein, die alten Bundesländer haben auch das Problem" hat keiner etwas begriffen, nämlich, dass das Problem bundesweit besteht und man bundesweit etwas dagegen unternehmen muss. Solange man nur auf Länderebene oder sogar nur auf kommunaler Ebene versucht, dagegen vorzugehen, wird man wahrscheinlich kläglich scheitern.

Ich bezweifele, dass der Versuch eines NPD Verbotes diesmal Erfolg haben wird, aber das kann ja nicht die einzige Lösung sein. Das Zitieren eines Kommentars nur weil er die eigene Meinung widerspiegelt.

Perspektivlosigkeit und hohe Arbeitslosenzahlen gibt es aber auch im Westen:

Gelsenkirchen 14,6%, Duisburg 13,9%, Dortmund 13,7%, Essen 13,4%, stand Juli 2007 und nur als Beispiele in meiner Region und mit ähnlichen Ausschreitungen, welche aber nicht weiter auffallen (da nicht berichtenswert).

Ich will Dir damit sagen: Komm weg von Deinem Ost- West-Denken und versuche mit Deinen "Mitstreitern" das ganze als Problem zu erkennen, das uns alle betrifft und das überall vorkommen kann und auch vorkommt.

Noch eins: die rechten Ausschreitungen sind sicher kein rein deutsches Problem. Im Gegenteil, in den europäischen Nachbarländern gibt es sie auch, teilweise verschärft und über die USA mit ihren verschiedenen rechtsextremen Bewegungen brauchen wir gar nicht sprechen.

Unser Problem wird aber immer das 3. Reich sein. Die Welt wird immer auf uns schauen, ob wir wollen oder nicht.
 

TUL

Pferdeapfel
Registriert
23.01.04
Beiträge
80
@Michast

Auch wenn das vielleicht jetzt den einen oder anderen Leser nerven wird, muss diese Klarstellung dann doch noch sein.

Dass Du einfach eine Aussage in den Raum wirfst, als Quelle die FAZ nennst und noch einen Abschlussbemerkung a la "Prost..." hinzufügst, dessen Sinn sich wahrscheinlich nur Dir selber eröffnet.

Was denn für eine Aussage? Es war ein Zitat. Okay? Dieses Zitat ist dann schon aussagekräftig, weil es ja nicht von irgendeiner Dorf-Gazette, sondern von einer wichtigen deutschen Zeitung stammt. Stimmst Du mir da zu?

Das "Prost" bezog sich (wieder einmal sarkastisch gemeint) darauf
mit Alkohol getränktes hochexplosives Frustrationsgemisch

Jetzt verstanden?

Ich meine, hier in dem Thread liefen zwei Diskussionen parallel und kontrovers zugleich. Das eine ist der verständliche Unmut über jede rechtsradikale Aktion. Da gebe ich Dir völlig recht, dass man das nur gemeinsam angehen kann.

Das andere aber (und darauf bezieht sich auch das obige Zitat mitsamt sarkastischem "Prost) ist die Art und Weise, wie hier anhand einer Dorfschlägerei, die sicherlich anschließend rechtsradikal eskaliert ist, das Ereignis wieder einmal von führenden Medien in Deutschland dazu missbraucht wird, eimerweise Dreck über die "demokratiescheuen" Ossis auszuschütten.

Und diesen Unmut verstehst Du wahrscheinlich nicht. Das nehme ich Dir auch nicht übel. Du wirst auch - wenn Du aus dem Ruhrgebiet kommst - nicht damit konfrontiert, dass es für dieselbe Arbeit (zumindest im öffentlichen Dienst) unterschiedliche Entlohnungen (Bat-Tarife und Einstufungen) gibt, dass man sich ab einem bestimmten Geburtsdatum immer besonders anstrengen muss, um bei Bewerbungen mit dabei zu sein.

Schön ist es auch immer, wenn einem Neufünfländer von einem Journalisten erklärt wird, warum der Osten ein Problem mit Nazis hat. Dass die meisten Skins gar keine Hartz4-Empfänger sind, sondern meist Lehrlinge? Egal! Stimmt schon irgendwie die soziale Erklärung. Ossis sind Verlierer, ergo frustiert, ergo potentielle Nazis. Da muss man sich schon überlegen, wo die Gelder vom Soli-Zuschlag hinfließen. Ach, die Leute im Osten zahlen den auch? Na so was aber auch!

Es gibt hier, ob Du es nun glauben willst oder nicht, sehr viel Bürgersinn gegen rechts außen, sehr viel Tatendrang und sehr viel Engagement. Darüber wird eher weniger berichtet. Aber eine Dorfschlägerei mit rechtsradikalem Ausgang ist immer eine gute Meldung wert.

Übrigens: Über Ku-Klux-Klan und rechtsradikale Bewegungen in Skandinavien und in Benelux habe ich auch schon das eine oder andere gehört. Man liest auch im Osten Zeitung und sieht fern.:eek:

Ciao

Tul
 

michast

Stahls Winterprinz
Registriert
13.09.04
Beiträge
5.136
Was denn für eine Aussage? Es war ein Zitat. Okay? Dieses Zitat ist dann schon aussagekräftig, weil es ja nicht von irgendeiner Dorf-Gazette, sondern von einer wichtigen deutschen Zeitung stammt. Stimmst Du mir da zu?
Nein, ist mir egal, wer der Arbeitgeber des Kommentators ist. Möglicherweise steht der von der Dorf-Gazette sogar fester am Boden und ist möglicherweise noch nicht so ganz abgehoben o_O
Das "Prost" bezog sich (wieder einmal sarkastisch gemeint) darauf

Jetzt verstanden?
Schon verstanden, jedoch habe ich nicht verstanden, wie man bei diesem Thema auch noch sarkastische kleine Äusserungen über die Lippen/Tastatur bekommen kann.

Ansonsten: is scho recht.... o_O
 

Bertha

Finkenwerder Herbstprinz
Registriert
24.10.06
Beiträge
469
Glaubst Du nicht, dass es Unterschiede zw. einem professionellen Redakteur einer großen Zeitung und den meisten AT-Usern hinsichtlich der Qualität der Kommentare gibt?

Nun, ein Bildzeitungs-Redakteur ist auch professionell. Vor diesem Hintergrund betrachte bitte noch einmal Deine Aussage beüglich der Qualität von Kommentaren. Meine Antwort, nein, es gibt keinen Unterschied in der Qualität, höchstens in der Formulierung. Die Qualität eines Kommentares mache ich an anderen Merkmalen fest.

Eine Meinung ist eine Meinung ist eine Meinung. Mehr eben nicht. Ob sie ein Hochschulprofessor wunderbar formuliert oder der einfache Arbeiter in eine Umgangssprache zum Ausdruck bringt. Es hat auch nichts mit Wahrheit oder Lüge, Fakt oder nicht Fakt zu tun, es ist einfach nur eine Meinung.

Nein, ist mir egal, wer der Arbeitgeber des Kommentators ist. Möglicherweise steht der von der Dorf-Gazette sogar fester am Boden und ist möglicherweise noch nicht so ganz abgehoben


Eine Meinung ist eben nicht nur eine Meinung. Für den Alltag und für Internetforen mag das Gegenteil gelten, für die journalistische Arbeit ist es sehr wohl von Bedeutung, WER sie WO äussert. Mir ist schon wichtig, ob da z.B. Dieckmann oder Leyendecker drüber und drunter steht. Von Erstgenanntem was zu lesen ist vertane Lebenszeit, weil er eine bestimmte Absicht verfolgt - Meinungsmanipulation nämlich, beim Zweitgenannten kann ich mich auf seriöse Recherche/Darstellung und die Richtigstellung von Irrtümern oder Versehen verlassen. Gleiches gilt für Redakteure der FAZ. Professionell ist nicht zu verwechseln mit seriös. Der Ruf der Seriosität muss hart erarbeitet werden und er ist schnell verspielt. Bild muss sich darum nicht scheren (und möglicherweise auch die Dorfgazette nicht, wenn auch aus anderen Gründen), weil dort eben nicht die Darstellung, die Information im Vordergrund steht, sondern weil Bild den Anspruch hat, die voyeuristische Seite vieler Menschen bestens zu bedienen. Leider gelingt es, der Name ist Programm und der Mensch ein Augentier.

Ich bin aber doch sehr verwundert, dass ausgerechnet in diesem Forum, (das Niveau gerne in Kapitälchen setzt), ausgerechnet zu diesem Thema jemand sich zu einer Rechtfertigung genötigt fühlen muss, die FAZ zitiert zu haben.

Für das Problem Fremdenverfolgung/Minderheitenmisshandlung habe ich keine Lösung. Ich denke, es liegt viel darin, welche Auffassung "MAN" vom Menschsein mitbekommen hat, dass Empathie, Zivilisiertheit, Gastfreundschaft Werte an sich sind. Das gilt für alle Gegenden, alle Kulturen, alle Menschen.
Die Institution des Religionsunterrichts wäre möglicherweise einer Aktivierung wert.

Meine Utopie ist, dass Bildzeitung und ihre Verwandten sich der Kultivierung der guten menschlichen Eigenschaften widmen könnten, wie soll man ganz ohne Illusionen auskommen....

Bertha
 
  • Like
Reaktionen: Bonobo

michast

Stahls Winterprinz
Registriert
13.09.04
Beiträge
5.136
Ich bin aber doch sehr verwundert, dass ausgerechnet in diesem Forum, (das Niveau gerne in Kapitälchen setzt), ausgerechnet zu diesem Thema jemand sich zu einer Rechtfertigung genötigt fühlen muss, die FAZ zitiert zu haben.
Das musste er nicht. Es ging darum, dass er keinen Bericht der FAZ, welcher sicherlich auch mit Fakten unterlegt gewesen wäre, zitiert hat, sondern die Meinung eines Redakteurs dieser Zeitung. Das es sich um einen Kommentar in der FAZ handelte, blieb aussen vor, so wurde zumindest unterschwellig der Eindruck erweckt, dass es sich eben doch um einen Bericht handelt.

Und wenn Du jetzt endlich das Wort "seriös" in die Diskussion wirfst, so gebe ich Dir vollkommen recht, dass ein Kommentar in der FAZ auch für mich seriöser ist als der in der Bildzeitung. Professionell sind sie, und das wurde moniert, nämlich beide. Dennoch hat es etwas eigenartiges, wenn man in einer Diskussion eine Meinung vertritt und sie damit zu untermauern sucht, dass Herr Dr. Richard Wagner von der FAZ dieselbe Meinung vertritt. Alleine deshalb wird die Meinung nicht richtiger (oder falscher). Es bleibt immer noch eine Meinung.
 

Bertha

Finkenwerder Herbstprinz
Registriert
24.10.06
Beiträge
469
Ich habe berechtigtes Vertrauen in den FAZ-Redakteur, dass er seine Meinungsbildung nicht aufgrund von Informationen von irgendwoher gründet, sondern aus der Redaktion, deren Mitglied er i.d.R. ist, nicht zwingend, aber meist doch. Er ist Fachmensch auf dem Gebiet, das er kommentiert, seiner Meinung darf daher eine besondere, über das "normale" Maß hinausgehende Kompetenz und Fundiertheit zugetraut werden, das wiederum gibt ihm eine besondere Verantwortung hinsichtlich seiner Meinungsäusserung - und das Wichtigste: Er ist sich dieser Verantwortung bewusst und missbraucht sie nicht.
Wenn er nicht Mitglied der Redaktion ist, muss er seine Kompetenz zum Thema und das Bewusstsein der besonderen Verantwortung anderweitig nachgewiesen haben.

Beim besten Willen kann ich daher nicht nachvollziehen, warum es so bemerkenswert kritikwürdig ist, die Meinung eines FAZ-Redakteurs zitiert zu haben. Für eine wissenschaftliche Arbeit - nun ja, möglicherweise wäre eine Kennzeichnung wünschenswert, wenn sie nicht aus dem Text hervorgeht - für eine Diskussion in einem Internetforum - nö, eher nicht.
Die Meinung eines FAZ-Redakteurs (oder einer anderen, als seriös eingestuften Zeitung) ist ein wertvoller Beitrag zur weiteren Diskussion, eben weil er von der FAZ kommt.

Bertha
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: 1 Person

michast

Stahls Winterprinz
Registriert
13.09.04
Beiträge
5.136
...und schon verzettelt man sich wieder in "wichtige Diskussionen" über den Wert von Kommentaren. Ost- und West-Vergleich hatten wir, Alkoholiker wurden erwähnt, was kommt als nächstes?

Ich sag es ja, die Neo-Nazis lachen sich schlapp, denn genau das geschieht auch im Großen; unendliche Diskussionen die mit der Sache an sich nichts zu tun haben. Operative Hektik ohne Resultate.
 

Crunshinut

Dithmarscher Paradiesapfel
Registriert
07.02.06
Beiträge
1.459
...und schon verzettelt man sich wieder in "wichtige Diskussionen" über den Wert von Kommentaren. Ost- und West-Vergleich hatten wir, Alkoholiker wurden erwähnt, was kommt als nächstes?

Ich sag es ja, die Neo-Nazis lachen sich schlapp, denn genau das geschieht auch im Großen; unendliche Diskussionen die mit der Sache an sich nichts zu tun haben. Operative Hektik ohne Resultate.
Das ist doch auch die Standardstrategie in der Politik (man denke nur an Genscher). Den Gegener mit seinem konkreten Problem solange durch sekundäres Gewäsch zu verwirren, dass er zum Schluss nicht mehr weiss, was er wollte..
 

Bertha

Finkenwerder Herbstprinz
Registriert
24.10.06
Beiträge
469
(...)

Kommentare spiegeln eigentlich nur die persönliche Meinung des Kommentierenden wider, mehr nicht.

Oder wolltest Du zum Ausdruck bringen, weil das jetzt in der FAZ gestanden hat, sei es richtig? (...)



Frau Berthas Kristallkugel meint:

"Damit sich welche VERzetteln, muss erst mal jemand was ANzetteln"


Für das ernste, beklemmende Problem der Minderheitenmisshandlung hat sie aber auch keine Lösung, weil - eigentlich ist ja nicht schwer zu begreifen, dass "alle Menschen Ausländer sind, - fast überall". (Das Zitat kann ich leider nicht nachweisen).
 

JGmerek

Boskop
Registriert
22.02.05
Beiträge
211
Hallo,

die Presse ist doch insgesammt nur Mittel zur politischen Meinungbildung, ob sie nun Kommentare oder Tatsachenbehauptungen mit Bildern veröffentlicht. Als Leser einer Zeitung sollte man deren gesamten Inhalt kritisch hinterfragen, was nicht heißen muss, dass die Berichte oder Kommentare falsch oder wenig wert sind. Sie sollten nur als das betrachtet werden, was sie auch sind. Jede Zeitung berichtet, wenn man sie ganz genau betrachtet in eine bestimmte politische oder gesellschaftliche Richtung. Bei der "Bild" oder der "Jungen Welt" sind diese Richtungen klar erkennbar, bei der FAZ oder der Süddeutschen merkt es vielleicht nicht gleich jeder sofort.

Was man hier den Kommentator oder auch die FAZ als seinen Arbeitgeber fragen kann, ob dieser sehr wahrscheinlich sehr ironisch und zynisch formulierte Kommentar, das Bild widerspiegelt, in dem sich die FAZ und deren Mitarbeiter gerne sehen wollen. Und das schreibe ich nicht nur, weil ich selbst aus Ostdeutschland komme. Ich bin hier nur der Meinung, dass hier ein sicherlich auch in Ostdeutschland vorhandenes Problem stark überzeichnet dargestellt und als Erklärung für den Vorfall in Müggeln herangezogen wird. Solche "literaischen" Mittel verwendet eigentlich eher die Bild-Zeitung als die FAZ. Man kann diesen Kommentar niemanden vorwerfen, denn noch haben wir in Deutschland eine Meinungsfreiheit. Es ist damit zwar auch nicht mehr allzu weit her, aber wir sollten sie gerade deshalb noch hochhalten.

Nur meine Meinung.
Viele Grüße
Jens
 
  • Like
Reaktionen: 1 Person

TUL

Pferdeapfel
Registriert
23.01.04
Beiträge
80
@Michast,

ich weiß beim besten Willen nicht, wo Dein Problem liegt. Also, sorry, ich verstehe es nicht. Ich hab langsam den Verdacht, das ist in anderen Äußerungen von mir hier (in anderen Threads) gewachsen.

Und wenn Du jetzt endlich das Wort "seriös" in die Diskussion wirfst, so gebe ich Dir vollkommen recht, dass ein Kommentar in der FAZ auch für mich seriöser ist als der in der Bildzeitung. Professionell sind sie, und das wurde moniert, nämlich beide. Dennoch hat es etwas eigenartiges, wenn man in einer Diskussion eine Meinung vertritt und sie damit zu untermauern sucht, dass Herr Dr. Richard Wagner von der FAZ dieselbe Meinung vertritt. Alleine deshalb wird die Meinung nicht richtiger (oder falscher). Es bleibt immer noch eine Meinung.

Hilfe, das verstehe ich nicht. "und das wurde moniert, nämlich beide". Wer Beide? Beide Zeitungen oder zwei Schreiber hier? Es ist seltsam, wenn man eine Meinung vertritt, die man dann durch ein Zitat untermauern möchte? Hä? Ich dachte immer, sie als Beleg für eine Meinung gebraucht zu haben, die ich darstellte, um klarzustellen, dass das nicht meine Meinug ist, weshalb ich die Meinung ins Feld führte.;) Aus dem Syllogismus musst Du Dich alleine rauswinden.:cool:

Aber nun zurück zum Thema. Ich habe aus der FAZ zitiert und es war ein Kommentar. Was sind denn Kommentare? Meinungen, Meinungen, Meinungen, wie Du sagen würdest. Wenn ich nun der Meinung bin, dass die Meinungsbildung in den Medien über die Ereignisse etwas voreilig und voreingenommen war, was ist denn dann so schlimm daran, als Beispiel eine Meinung aus einer führenden deutschen Zeitung zu zitieren?

Übrigens, danke @Bertha. Ach, ja das war etwas schwierig, aber es klappt schon noch mit den Brüdern und Schwestern dies und jenseits.

o_OTul

Edit: @Lieber Michast, erst einmal laaangsam lesen und nicht verhaspeln. Und das meine ich wirklich ernst.:) Und wenn Du jetzt wieder über mich herfällst, dann gibt es kein freundliches Smiley mehr.:-[ Mehr kann man doch nicht tun, oder?:-c