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Mindestgewicht für Models

Randfee

Pomme d'or
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naja, Hungerhaken sind echt wenig attraktiv, aber so ne Heidi Klum, so wie sie heute ist, ist doch sehr ansehnlich.
Ich finde an pummeligen Frauen nix und das Schönheitsideal darf gerne beim schlank und sportlich bleiben, wo es für mich immer war.

Mehr Heidis!!!!
 

Hallo

Gast
Und dann zitiere ich eine kluge Frau (weiss leider nicht mehr, wen), die gesagt hat:

"Magersucht ist eine Krankheit, die durch Hochglanzanzeigen ausgeloest wird."

Wie ich schon einmal in einem anderen Thread hier erwähnt habe, ist Magersucht eine Persönlichkeitsstörung, die aus einer gestörten Entwicklung u. a. in Verbindung mit den primären Bezugsobjekten herrührt.

Diese gestörte Persönlichkeitsentwicklung führt zu einer Ablehnung der eigenen Sexualität und der eigenen Weiblichkeit.

Das gestörte Menschen dann eine besondere Aufmerksamkeit bekommen und dann auch noch zu einem Schönheitsideal hochstilisiert werden liegt an dem gesellschaftlichen Umgang mit Persönlichkeitsstörungen. Diese erscheinen ja oft als Interessanter als das "Normale".

Frauen, eigentlich Kinder, werden nicht Magersüchtig weil sie das als Schönheitsideal auf Fotos sehen. Frauen, die in ihrem Selbst eine gewisse Kohärenz haben lassen sich von so etwas in keiner Weise beeinflussen.
 

n/a

Goldparmäne
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Nun ja, dann schreibe ich halt auch noch was dazu. Ich glaube fast, daß die meisten gar nicht wissen, wie magersüchtige Frauen aussehen. In meiner Bekanntschaft gibt es eine und ich verspreche euch, daß die niemals bei "Germany's next Topmodel" genommen werden würde. Man sieht einfach, daß sie magersüchtig ist und das sieht wirklich ungesund aus.

Ich nehme einfach mal an, daß die Mädels bei GNT genauso sind, wie meine Freundin: sie essen normal oder halbwegs normal und haben einfach das Glück, nicht zuzunehmen.

Meine Freundin ist echt sehr schlank aber man sieht eindeutig, daß sie nicht magersüchtig ist. Was meint ihr, wie die unter Leuten, wie es manche von euch sind, zu leiden hat, weil sie ständig angefahren wird, sie sei magersüchtig, zu dünn, was auch immer? Ich kenne noch jemanden (die Mutter einer Freundin meiner Freundin ;)), die ist schon über 40 und ebenfalls sehr schlank. Die berichtet genau das gleiche. Ständig wird sie von wildfremden Menschen in diese Richtung beleidigt. Findet ihr das dann okay? Versucht doch mal, eine etwas moppeligere Frau genauso zu behandeln. Da habt ihr gleich eine Faust im Gesicht, aber bei schlanken Menschen ist das in Ordnung.

Manchmal hab ich das Gefühl, daß viele schlichtweg neidisch sind und dann mit solchen Aktionen versuchen, ihr Selbstwertgefühl zu verbessern. Daß sie das Selbstwertgefühl anderer Menschen dabei zerstören, interessiert sie nicht. Meine Freundin hat, als ich sie kennengelernt habe, aus diesem Grund tatsächlich gedacht, sie sei häßlich und hat ziemlich darunter gelitten. Zum Glück konnte ich ihr vieles davon schon nehmen.

Also bitte haut nicht immer auf Mädchen/Frauen rum, die tatsächlich einfach von Natur aus schlank sind und stellt sie als magersüchtig da. Ich kann euch versichern: bei Germany's next Topmodel ist keine einzige magersüchtig. Das würde man ganz klar sehen.

Ach ja, noch was: was dann am Computer mit den Frauen veranstaltet wird, finde ich gar nicht mehr in Ordnung. Da bin ich strikt dagegen weil das wirklich absolut gar nichts mehr mit der Natur zu tun hat. Sieht man bei GNT öfter mal, wenn die Fotos gezeigt werden. Da wird weichgespült und verändert bis man den Menschen dahinter nicht mehr erkennt.
 
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Randfee

Pomme d'or
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das sehe ich ganz genauso! Meine Freundin ist auch sehr schlank und isst gerne alles mit, wenn auch nicht so viel wie ich! Sie ist sehr hübsch wie sie ist!

Mir fällt grade nichts ungesagtes ein :) Was du gesagt hast kann ich unterschreiben Knilch!
 

O-bake

Aargauer Weinapfel
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Ich mag diese Diskussionen um dieses Thema generell nicht, da sie absolut lächerlich sind.
Gegenfrage: Wenn es nur noch dicke Models gäbe, würden dann die Mädels, die jetzt angeblich von den schlanken Models in die Magersucht getrieben werden, in die Fettsucht getrieben?
Sicherlich nicht. Und das ist auch der springende Punkt: Das Schönheitsideal "schlank" wird nicht etwa von irgendwelchen Models vorgegeben, sondern entspring ganz einfach der Gesellschaft.
Früher, als die Menschen Hunger leider mussten und nur die Reichen genug zu essen hatten, war das Schönheitsideal genau umgekehrt.
Heute kann sich jeder Idiot fettfressen und genau genommen tut es auch jeder Idiot. Schlank sein bedeutet heute, etwas besonderes sein und es ist mit Arbeit am eigenen Körper verbunden.
Einfach nur auf dem Sofa sitzen und Chips in sich hineinstopfen kann jeder und deswegen ist übergewichtig heute auch kein Schönheitsideal mehr in der westlichen Welt.
 
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Irreversibel

Holländischer Prinz
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Gestern hab ich mir Germany's Next Topmodell angesehen. Mehr so nebenbei, weil meine Freundin das schaut. Normalerweise ist sie eine intelligente, kritische Frau, aber da scheint sich ihr Hirn irgendwie abzuschalten, ich finde diese Sendung in etwa so interessant wie einem Wasserhahn beim Tropfen zuzusehen.

Junge Frauen (meist noch unter 20) tragen Mode in Kleidergrößen, in die Durchschnittsfrauen nur reinpassen wenn man ihnen die Sachen aufhält und sie aus dem 2. Stock reinspringen. Dazu meinte meine Freundin, viele Models Männern nicht gefallen weil sie halt Mikadostäbchenbauweise haben. Frauen fänden das aber oft schön und möchten Mode an schlanken Frauen sehen und beurteilen. Viele Frauen in meiner Bekanntschaft sagen das, sowieso halte ich es für Unfug dass homosexuelle Designer den Trend gesetzt haben, dass Models, um Männern mehr zu ähneln, immer dünner werden müssen.

Models müssen dünner werden weil dieses Bild Frauen ein Ideal vorgaukelt. Es wird ja nicht nur ein Kleid oder ein Blazer verkauft, es wird ein Image an die Frau gebracht, das momentan sehr populär ist. Das Image der schlanken, kosmopolitischen Single-Frau mit genug Geld im Portemoinee (erfolgreich im Beruf, begehrt im Privatleben) um sich diese Kleidung kaufen zu können. Mal eben schnell nach NY jetten um shoppen zu gehen, Sushi zu Abend, dazwischen kurz im Büro vorbeigeschaut, die langen Beine immer im Laufschritt, nah am Puls der Zeit - eine dünne Frau verkauft das besser als eine Frau die sich eher im Normalgewicht befindet und daher auch eher Gedanken an Schwangerschaft, Geburt und Häuslichkeit weckt. An der dünnen Frau wurden diese Eigenschaften wegsubtrahiert, daher passt sie so gut in die Auslage von Joop, Jil Sander, Gucci und Prada bei denen man Umstandsmoden vergeblich sucht.

Genauso wie der Mann, der einen knackigen Hintern, einen gut sichtbaren Pectoralis und brettharte Bauchmuskulatur haben muss. Heute muss man "fit for fun" sein, Spaß ohne vorheriges Leid ist verpönt. Junge Männer joggen in Prada-Anzügen durch den Alltag von Meeting zu Meeting und ins nächste Geschäftsessen ohne dass lästige Bäuche oder ein rasendes Herz sie stoppen. Überall muss Hochleistung gegeben werden, denn wer zagt, zaudert oder ruht, der wird vom Hintermann überrollt. All das wird in unserer mittlerweile recht egomanen Gesellschaft gutgeheissen von jedem einzelnen, der sich noch stark genug fühlt, seinen Vordermann aus dem Weg zu räumen. Es gibt immer mehr testosteronsprühende, eiweißschlürfende Komplexis mit dem unstillbaren Drang, es allen zu zeigen, die Welt ist voll davon.

Doch der Mann hat es einfacher, diesem Bild gerecht zu werden oder es zu ignorieren. Gerade weil Männer erst für Mode in diesem Ausmaß entdeckt werden. Zeitschriften, die Männern einreden dass es nun mit dem Frühling Zeit wird, die Joggingschuhe zu schnüren und sich überzählige Pfunde im Laufschritt herunterzuquälen und dass ein Mann ohne mindestens 5 Tiegelchen Hautcreme und Peelings im Bad ein Ignorant wider allem Guten und Schönen ist gibt es erst seit wenigen Jahren. Ich gebe uns 10, vielleicht 20 Jahre bis wir uns das Bad mit Frauen nicht mehr teilen können ohne einen zusätzlichen Schrank anzuschaffen.

Junge Mädchen, die sich fast zu Tode hungern sind die Folge einer Gesellschaft, die sich selbst würgt. Es bleibt keine Zeit mehr für die Schwachen, Kinder, Greise, Kranke. Es muss Geld verdient werden für den neuen iPod, die Designerklamotten, den teuren Sportwagen, das Image von Reich und Schön muss stimmen damit der Koofmich auch so richtig schön zur Geltung kommt. Meiner Meinung nach haben alle Industrien etwas davon, daß die Uhr die den Lebensrythmus der Menschen angibt immer schneller schlägt, dass man den Leuten immer etwas Neues vorhalten kann das sie haben wollen damit sie härter arbeiten und mehr leisten. Und alle wollen es. Alle wollen so sein wie das dünne Mädchen, gerade mal 20, auf dem Laufsteg, das Single ist, viel Geld in der Tasche hat und sich jeden Traum erfüllen kann. Dieses Mädchen gibt es in der Realität nicht, aber jeder will so sein.
 
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wAxen

Kronprinz Rudolf von Österreich
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Ich wäre ja auch dafür. Ich frage mich nur, ob die schwulen Männer nicht von den weiblichen Reizen so schockiert sind, dass sie ihre Kreativität verlieren.
Du hast zwar einen Smiley hinter diese Aussage geschrieben, aber ich bin absolut der Meinung, dass da etwas dran ist: Die Modewelt wird ja nun von schwulen Männern regiert und es ist nun mal einfach so, dass die meisten schwulen Männer eine andere Vorstellung einer Frau haben und die doch gerne etwas männlicher, kindlicher haben möchten.... Hat sich zumindest so durchgesetzt.... Deswegen glaube ich leider, dass sich an den dünnen Frauen erstmal nicht so viel ändern wird... o_O


Nun gut:

Irreversibel schrieb:
Viele Frauen in meiner Bekanntschaft sagen das, sowieso halte ich es für Unfug dass homosexuelle Designer den Trend gesetzt haben, dass Models, um Männern mehr zu ähneln, immer dünner werden müssen.

Er sagt nun genau das Gegenteil.

Frauen fänden das aber oft schön und möchten Mode an schlanken Frauen sehen und beurteilen.
Ich kann mir aber echt nicht vorstellen, dass Frauen die Mode an extrem dünnen sehen möchte. Schlank ist ja klar, aber ich glaube eher, dass die Definition von Schlank irgendwie durcheinander gekommen ist. Ich würde z.b. jemanden wie Heidi-Klum oder so als sehr schlank einstufen, da ist es auch meiner Meinung nach o.k., aber die gehört ja nun schon zu den "dickeren"

Das Image der schlanken, kosmopolitischen Single-Frau mit genug Geld im Portemoinee
Ich weiß nicht ob Frauen genau so ein Image haben möchten. Denn es ist nach wie vor so, dass es sehr gutaussehende Frauen im Berufsleben extrem schwer haben, weil sie gleich in eine Schublade gesteckt werden.


Meiner Meinung nach haben alle Industrien etwas davon, daß die Uhr die den Lebensrythmus der Menschen angibt immer schneller schlägt, dass man den Leuten immer etwas Neues vorhalten kann das sie haben wollen damit sie härter arbeiten und mehr leisten. Und alle wollen es.
Ja, dass ist ja leider so im Kapitalismus.
 
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ametzelchen

Rheinischer Bohnapfel
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Wie ich schon einmal in einem anderen Thread hier erwähnt habe, ist Magersucht eine Persönlichkeitsstörung, die aus einer gestörten Entwicklung u. a. in Verbindung mit den primären Bezugsobjekten herrührt.

Diese gestörte Persönlichkeitsentwicklung führt zu einer Ablehnung der eigenen Sexualität und der eigenen Weiblichkeit.

Das gestörte Menschen dann eine besondere Aufmerksamkeit bekommen und dann auch noch zu einem Schönheitsideal hochstilisiert werden liegt an dem gesellschaftlichen Umgang mit Persönlichkeitsstörungen. Diese erscheinen ja oft als Interessanter als das "Normale".

Frauen, eigentlich Kinder, werden nicht Magersüchtig weil sie das als Schönheitsideal auf Fotos sehen. Frauen, die in ihrem Selbst eine gewisse Kohärenz haben lassen sich von so etwas in keiner Weise beeinflussen.

Dies ist nur ein mögliches Erklärungsmodell.

Spezifische Familieninteraktionsmuster oder frühe Mutter-Kind-Konstellationen als Ursache von Ess-Störungen konnten bislang nicht sicher empirisch bestätigt werden.

Mehr Infos zu Essstörungen gibt es z.B. hier entlang bitte
 

Irreversibel

Holländischer Prinz
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Wie am Ende gesagt: Diese Frau gibt es nicht. Aber es ist das Image so einer Frau, das sich verkauft. Egal wie, realistisch gesehen, schwer es gutaussehende Frauen im Beruf haben, das Image verkauft sich besser als das von normalen Frauen von denen Leute dann immer überrascht sind dass sie erfolgreich im Berufsleben stehen. KEINE Frau in irgendwelchen Vorstandsetagen sieht so aus wie die Mädchen auf dem Laufsteg - aber das Image ist das Vorbild.

Ob man sich das vorstellen kann dass Frauen Mode an extrem dünnen Frauen sehen wollen oder nicht ist als Mann sekundär. Frauen kaufen solche Magazine, Frauen lesen diese Magazine, sie entscheiden das mit und von vielen habe ich Gleichlautendes gehört. Dass "die arme Frau" da mal wieder kein Stimmrecht hat und von schwulen Modedesignern bei Wasser und Brot gehalten wird um eher einem androgynen Adonis zu ähneln weil man noch keine echten Männer in Frauenkleidern auf den Laufsteg schicken kann ist absurd. Frauen haben gleiches, wenn nicht mehr Stimmrecht in Modefragen als Männer und es wird Mode für die Zielgruppe "Frau" gemacht die sich verkaufen muss. Daher haben es auch Frauen mit (wenn nicht ganz) zu verantworten, dass Models immer dünner werden. Ich beanspruche nicht die vollkommene Wahrheit für mich, denke aber dass mein Standpunkt nicht von so weit hergeholt ist.

Dass "schwule Männer" die Modeindustrie "kontrollieren" und ihren sexuellen Vorlieben entsprechend weibliche Models aussuchen ist in meinen Augen sehr weit hergeholt. Allein schon die 1. Aussage dass Homosexuelle die Modebranche kontrollieren gibt schon über dieses "positive Vorurteil" zu denken. Warum nehmen dann die durchaus nicht weniger zahlreichen Modedesignerinnen Models die nicht so dünn sind? Calvin Klein, der diese Dünnwahn-Welle stark mitgeprägt hat, ist ebenfalls heterosexuell.

Es war übereilt von mir zu sagen dass Magersucht in Mode begründet ist, wenn nicht ganz falsch. Ich hätte es eigentlich besser wissen müssen, statt es mir da so leicht zu machen - aber im Endeffekt ging es mir nicht um Magersucht sondern der Grund für die Entstehung des Trends zu immer dünneren Models.

Dass Homosexuelle dran schuld sind ist meiner Meinung nach aus der Luft gegriffen.
 
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landplage

Admin
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Schuld ist sicher nicht der richtige Begriff.
Das, was ich oben geschrieben habe, finde ich nach wie vor als eine mögliche Erklärung zutreffend.
Die Designer haben sich ja nicht hingesetzt und sich vorgenommen, wir propagieren jetzt mal die Magersüchtigen als Ideal.
Wahrscheinlich haben sie es nur etwas einfacher, ihre Vorstellungen in der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Der Designer wählt ein sehr schlankes Modell aus, das trägt seine Kleider und die Modenschau wird ein Erfolg. Die Medien stellen die Kleider vor, erwähnen den Namen des Models und die Regenbogenpostillen bringen Artikel nicht nur über die Kleider, sondern auch über das Model.
Der Hungerhaken landet auf dem Titelblatt usw.

Die superschlanken Frauenideale kommen meiner Meinung nach vor allem und zuerst aus der Model-Szene, später sind Schauspielerinnen, Möchtegern-Stars, Sängerínnen usw. auf den Zug aufgesprungen bzw. in den Sog geraten.
Ich kann mich zumindest nicht erinnern, daß die Bewunderung für diese Leute auf einem medizinischen Artikel über Magersucht beruht.
 

Irreversibel

Holländischer Prinz
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Deinem Standpunkt kann ich zustimmen Landplage, aber wenn ich diesen richtigen Satz lese

Der Designer wählt ein sehr schlankes Modell aus, das trägt seine Kleider und die Modenschau wird ein Erfolg.

mache ich mir darüber Gedanken, WARUM genau denn die Modenschau ein Erfolg wird. Der Designer hat offensichtlich einen Nerv getroffen. Und genau darüber schreibe ich die ganze Zeit. Es folgt das Übliche:

Die Medien stellen die Kleider vor, erwähnen den Namen des Models und die Regenbogenpostillen bringen Artikel nicht nur über die Kleider, sondern auch über das Model. Der Hungerhaken landet auf dem Titelblatt usw.

...aber wir dürfen nicht vergessen wer entschieden hat, dass dieser Trend zum Erfolg wird und nicht wie alle möglichen Trends schnell wieder in irgendeiner Schublade verschwindet.

Die superschlanken Frauenideale kommen meiner Meinung nach vor allem und zuerst aus der Model-Szene, später sind Schauspielerinnen, Möchtegern-Stars, Sängerínnen usw. auf den Zug aufgesprungen bzw. in den Sog geraten.
Ich kann mich zumindest nicht erinnern, daß die Bewunderung für diese Leute auf einem medizinischen Artikel über Magersucht beruht.

Und das ist meiner Meinung nach nicht ganz richtig. Es ist unsere Gesellschaft, die dieses neuzeitliche Ideal geprägt hat, genauso wie Frauen mit "Rubensfigur" (Klemmisprache) ja auch damals nicht begehrt waren weil Rubens sie gemalt hat. Das Frauenbild war ein anderes als heute. Man kann nicht mit dem Finger auf einen Designer, eine Gruppe von Modemenschen oder auch nur eine Gesellschaftsschicht zeigen um den "Schuldigen" für dieses Phänomen auszumachen. Der Trend zu schlanken Models ist meiner Ansicht nach eine extreme Ausprägung des allgemeinen Trends zu mehr Schlankheit und mehr Fitness aus Gründen die ich bereits genannt habe.
 

philz

Strauwalds neue Goldparmäne
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Die Entwürfe sind zwar für die Damenkollektion, nehmen aber auf weibliche Besonderheiten (mehr Oberweite, breitere Hüften, andere Muskel- und Fettverteilung) wenig bis keine Rücksicht.
Da passen dann halt nur noch solche Hungerhaken rein . o_O
Das ist jetzt stark verkürzt wiedergegeben.

Bissel zu stark verkürzt. Nach meinem Wissen dienen Modeschauen in erster Linie nur um den Trend der kommenden Saison zu zeigen und nicht um die Stangenware von C&A, H&M etc. vorzuführen, welche dann von nicht so schlanken Frauen aus dem Publikum hinten in der Gaderobe von den Models gerissen werden sollen. ;) Meist sind das doch eh nur Einzelstücke oder auf ein kleines Kontigent begrenzt. Aus diesem Grund finde ich die Argumentation "das passt doch eh keiner normalen Frau" net unbedingt so passend, denn es ist ja nicht die Absicht des Designers, dass die speziell für die Modenschau entworfenen Klamotten, der Frau mit Größe 48 passen. ;)
Und in unserer (Mode-)Gesellschaft ist nun mal das Schönheitsideal die (sehr) schlanke Frau. Dem stimmt wohl auch die Mehrheit der Menschen zu, auch wenn alle immer sagen: Neeeee, ich mag lieber etwas molligere Frauen, denn dann wär's doch anders, oder nicht? ;)

Verwirrt von den Menschen,
Phil :innocent:
 

landplage

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Es ist unsere Gesellschaft, die dieses neuzeitliche Ideal geprägt hat,
Das ist mir eigentlich etwas zu allgemein.

Und ich will um Gottes Willen keinem Designer oder Schwulen irgendeine Schuld zuschreiben.
Ich erkläre mir die Entwicklung halt zum Teil so, vielleicht, nein sicher ist das nur ein Ausschnitt der Wahrheit.

Jedenfalls fällt das alles nicht vom Himmel und "die Gesellschaft" ist kein anonymes, homogenes Gebilde.
Nach meinem Wissen dienen Modeschauen in erster Linie nur um den Trend der kommenden Saison zu zeigen
Das ist mir auch klar. ;) Aber es setzen eben nicht nur die Kleider, sondern mittlerweile auch die Frauen, die sie vorstellen, Trends. Sonst könnte man ja auch Schaufensterpuppen auf ein Laufband stellen, oder?
 

Mine

Gast
Mein Schwester (...naja Halbschwester) studiert Design in New York. Und hat mir erzählt das die Models hinter der Bühne überhaupt nicht gesund wären.Viele hatten ziemlich tiefe Augenringe. Und waren wirklich nur noch Haut und Knochen... Somal sie auch findet das, das mit dem "Bodymaßindex" ...oder wie auch immer das geschrieben wird, totaler Blödsinn ist. Die meisten Models trinken, bevor sie auf die Waage gesetzt werden, meist EXTRA noch 1-2 Liter Wasser oder sonstiges. Damit sie mehr wiegen. Somit ist dieser "Bodymaßindex" bei vielen falsch. Außerdem hätte man das ohne Waage sehe können, dass die Model nur noch Haut und Knochen waren. Aber "die Leute" hatten angeblich auf sowas nicht geachtet.

Den Rest hab ich nicht mehr verstanden, weil sie englisch redet. *lol*
 

philz

Strauwalds neue Goldparmäne
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Das ist mir auch klar. ;) Aber es setzen eben nicht nur die Kleider, sondern mittlerweile auch die Frauen, die sie vorstellen, Trends. Sonst könnte man ja auch Schaufensterpuppen auf ein Laufband stellen, oder?
...würde das dann bedeuten, dass jeder eine schlanke Schaufensterpuppenfigur haben möchte? ;)
 

Hallo

Gast
Dies ist nur ein mögliches Erklärungsmodell.



Mehr Infos zu Essstörungen gibt es z.B. hier entlang bitte

Meine über 20 jährige Praxiserfahrung lässt mich eher von einem psychogenen Ansatz ausgehen.

Klar ist das nur ein Erklärungsmodell. Für mich war es jedoch zunächst wichtig einmal darzustellen, dass der einfache Ansatz des Imitationslernens hier, bei einer solchen massiven Selbstzerstörung, sicherlich ein zu kurz gedachter Ansatz ist.
 
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QuickMik

deaktivierter Benutzer
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Wie heißt das so schön? Alle Männer hätten gern zwei Frauen: Eine schlanke, mit der sie angeben und eine mollige, mit der sie sich abgeben. :p:-*

*lol*
also...ich weiß nicht....das wäre ja das gleiche als wenn man sagen würde, das alle frauen lieber kleine dicke männer haben wollen :-D

wär nicht gut für mich :(

also meine frau ist 1,74 und hat 51 kg.
ich denke aber, das sie nicht viel weniger isst als ich.

jaja.....ist eben ein schlechter "verwerter".

ich bin 1,96 und habe 95 kg. ich "verwerte" um einiges besser :eek:
aber es geht bergab :p

man darf aber nicht vergessen, das all diese dinge mit magersucht eigentlich recht wenig zu tun haben. das ist IMHO eine andere geschichte.
models mit 1,87 und 35 kg....da zieht es mich wirklich zusammen.
alleine vom mitleid muss ich dann wegzappen.
das tut wirklich weh.

darum finde ich die pro-ana bewegung komplett krank.
sowas gehört verboten!
kann nicht verstehen, das man dagegen nichts unternehmen kann.

my2cents
mike
 

Harald909

Prinzenapfel
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18.03.05
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550
Guten Morgen!

Ein interessanter Thread mit vielen interessanten Gedanken! Mögen ihn viele Leute lesen!

Ich fürchte auch, hinter den Kulissen der Glitzer-Modewelt spielt sich das nackte Elend ab.

Ein Aspekt, die Bisexualität, wurde schon genannt. Ein weiterer ist ebenfalls für den Schlankheitswahn noch mitverantwortlich: Unser Jugendlichkeitswahn.

Seit den 1960er Jahren ist das Schönheitsideal unserer Gesellschaft der jugendliche/junge Mensch um die 20 Jahre und darunter. Ich sage mal nur "Twiggy". Junge Menschen sind heute das Ideal der Werbung, während es noch in den 1950er Jahren "Herrenreiter" waren. Junge Menschen sind dynamisch, voller Lebenslust, voller Sex und rank und schlank. Bei jungen Frauen sind die weiblichen Proportionen noch nicht so ausgeprägt wie nach dem 3. Kind. Junge Männer haben (idealiter) weder Bauch noch Muskeln.

Persönlich finde ich das alles gruselich - kann mich aber der Ästhetik nicht ganz entziehen. Ärgerlich wird es jedoch bei aller verbildlichten Darstellung: Wenn man selbst mit Photoshop arbeitet, dann weiß man sehr schnell, dass hier einem absolute Kunstfiguren präsentiert werden. Da jedoch ein "Photo" noch immer den Anschein von Objektivität und Wirklichkeit erweckt, müssen viele junge Menschen zwangsweise davon ausgehen, hier handle es sich um ein real errichbares Aussehen. Sie erkennen nicht das Kunstprodukt.

Ich glaube, gerade für Jugendliche in der Pubertät ist eine solche Reizüberflutung mit vermeintlicher Wirklichkeit fatal. Man braucht viel Selbstbewusstsein und Geborgenheit, um sich vor diesen falschen Idealen zu schützen. Ist da nun familiär oder anderweitig etwas im Argen, dann kann ganz schnell eine Essstörung, können Minderwertigkeitskomplexe und Ähnliches entstehen.

Trotzdem: Mit Mindestgewichten ist das Problem nicht zu lösen. Ich halte für die Hauptursache unsere Leistungsgesellschaft, die dem Individuum suggeriert, es könne falsche Schönheit erarbeiten und kontrollieren. Unsere individuelle Schönheit, die jeder Mensch hat, die werfen wir der genormten zu Fraß vor, genauso wie unsere individuellen Fähigkeiten und Bedürfnisse. Die vermeintliche ach so tolle Freiheit in unserer Gesellschaft führt zu viele Menschen in die Diktatur ihrer Ansprüche an sich selbst.

H.
 
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Libertine

Gast
Meine über 20 jährige Praxiserfahrung lässt mich eher von einem psychogenen Ansatz ausgehen.

Klar ist das nur ein Erklärungsmodell. Für mich war es jedoch zunächst wichtig einmal darzustellen, dass der einfache Ansatz des Imitationslernens hier, bei einer solchen massiven Selbstzerstörung, sicherlich ein zu kurz gedachter Ansatz ist.

Ich habe persönlich Erfahrungen mit Bulimie gemacht, die ich hier nicht weiter ausführen möchte. Sie haben mich zu der Erkenntnis gebracht, dass es auch die scheinbar völlig Vernünftigen und die aus "gutem Elternhaus" (damit meine ich nicht (nur) finanziell!) treffen kann. Der Auslöser muss gar keine wahnsinnig große Sache sein, allerdings entwickelt sich das Ganz sehr schnell zum Selbstläufer und bekommt erst dann den "massiv selbstzerstörerischen" Charakter, von dem du sprichst.
Es heißt nicht von ungefähr Magersucht.

Fast alle Frauen, besonders die jugendlichen, haben heutzutage beim Blick in den Ganzkörperspiegel ein bestimmtes Ideal vor Augen, dem sie so gut wie nie entsprechen. Ich rede hier von subjektivem Eindruck.
Du kannst mir nicht erzählen, dass dünne und BMI-technisch im besten Fall ideal- im schlimmsten untergewichtige Models, Musikerinnen und Schauspielerinnen auf Laufsteg, Plakaten, Titelseiten und im Fernsehen auf dieses Ideal keinen massiven Einfluss haben.
Was eine Frau in die Magersucht treibt, ist die unerträgliche Qual, die sie beim Anblick ihres in ihren Augen so furchtbaren Körpers verspürt. Natürlich passiert sowas seltener bei Menschen mit gesundem Selbstbewusstsein und viel häufiger bei denen, die sich selbst noch nie leiden konnten.
Jedoch das Ideal, das eben bei letzteren als Schablone dient, hat einen ganz klaren Ursprung.
 
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Libertine

Gast
Persönlich finde ich das alles gruselich - kann mich aber der Ästhetik nicht ganz entziehen. Ärgerlich wird es jedoch bei aller verbildlichten Darstellung: Wenn man selbst mit Photoshop arbeitet, dann weiß man sehr schnell, dass hier einem absolute Kunstfiguren präsentiert werden. Da jedoch ein "Photo" noch immer den Anschein von Objektivität und Wirklichkeit erweckt, müssen viele junge Menschen zwangsweise davon ausgehen, hier handle es sich um ein real errichbares Aussehen. Sie erkennen nicht das Kunstprodukt.

Ich glaube, gerade für Jugendliche in der Pubertät ist eine solche Reizüberflutung mit vermeintlicher Wirklichkeit fatal. Man braucht viel Selbstbewusstsein und Geborgenheit, um sich vor diesen falschen Idealen zu schützen. Ist da nun familiär oder anderweitig etwas im Argen, dann kann ganz schnell eine Essstörung, können Minderwertigkeitskomplexe und Ähnliches entstehen.

Trotzdem: Mit Mindestgewichten ist das Problem nicht zu lösen. Ich halte für die Hauptursache unsere Leistungsgesellschaft, die dem Individuum suggeriert, es könne falsche Schönheit erarbeiten und kontrollieren. Unsere individuelle Schönheit, die jeder Mensch hat, die werfen wir der genormten zu Fraß vor, genauso wie unsere individuellen Fähigkeiten und Bedürfnisse. Die vermeintliche ach so tolle Freiheit in unserer Gesellschaft führt zu viele Menschen in die Diktatur ihrer Ansprüche an sich selbst.

H.

Das möchte ich so unterschreiben. Und dabei nochmal hervorheben, dass die Laufstegmodels in meinen Augen das kleinste Problem sind in der heutigen medialen Darstellung des Traumkörpers. Ich glaube, dass sie auf Teenager-Psychen wesentlich weniger Eindruck machen als die in der Werbung und in Kino und Fernsehen porträtierten Ideale.