madonna am kreuze

[newman]

Das sehe ich anders, denn wenn Äußerungen über eine Religion ausschließlich diffamierend gemeint sind, ist das auch nicht in Ordnung. Beides sind Grundrechte und diese muß man entsprechend gegeneinander abwägen. In den meisten Fällen hat es sich bei uns durchgesetzt, daß die freie Meinungsäußerung höher bewertet wird.

Ehre ist ein arg altmodischer Begriff, und für viele liegt eine Verletzung der persönlichen Ehre vor, wenn man ihre Religion angreift. Insofern widersprichst Du Dir selbst.

Ich widerspreche mir keineswegs, allerdings ist für mich Ehre kein altmodischer Begriff. Es gibt auch keinen Grund in irgend einer Weise pro aktiv zu handeln.

In dem Moment wo eine Äusserung persönlich diffamierend ist, begründet sie eine Verletzung der persönlichen Ehre. Es steht in unserem freien Land jedermann frei in einem solchen Fall vor Gericht zu gehen. Unsere Gesetze und unsere Rechtsprechung hat bisher mit den bestehenden Regelungen ganz vorzüglich gearbeitet. Alles andere bedarf keiner zusätzliche Regelung, denn Glauben ist eben Glauben und nicht Wissen. Über derartig Schwammiges lässt sich eben trefflich streiten. Was in dieser Hinsicht dem einen sein Heiliger Gral, entlockt dem anderen nur Gelächter. Aber: eine Religion die nicht darüber steht, ist NICHTS wert.

Ich akzeptiere keine Abwendung von Aufklärung, Freiheit und Licht. Ich toleriere keine Hinwendung zum Dunklen, keine Beschneidung der Grundrechte zugunsten von Religionen oder größeren Einfluss der Kirchen/Religionen auf Parlament/Gremien/Staat oder sogar inquisitäre Anwandlungen.

 

[Crunshinut]

Naja.. ein paar nette Lieder hat sie schon gemacht. Alelrdings ist sie hauptsaechlich nur wegen ihrer teilweise schockierenden und provokanten Auftritte bekannt geworden. Die GEschichte mit dem Kreuz ist meienr Meinung fehl am Platze. Da sollte sie besser die Finger von lassen. Leider halten sich viele Kuenstler fuer das Zentrum des Universums und denken, sich alles herausnehmen zu koennen. Dabei denke ich nicht ausschliesslich an Madonna sondern auch an andere...

 

[Steppenwolf]

Hinten Lyceum, vorne Museum ... Und ohne PR geht es nun einmal nicht. Die Geschichte mit der (Meinungs-)Freiheit ist unter amerikanischen Künstlern ein Running Gag.

 

[YbeeNOrmal?!?]

Meiner Meinung nach ist das was Madonna da macht relativ armselig.
Ich finde nicht das man aus Respekt vor den religiösen Gefühlen Anderer sich die freie Meinungsaüsserung kastrieren lassen sollte aber Madonna aüssert ja in keinster Weise(zumindest sehe ich das so) eine Meinung oder sonstwas und wenn man nichts zu sagen hat kann man auch die Fresse halten.Sie versucht lediglich einige eingestaubten Gemüter dazu zu motivieren sich mal aufzuregen und nen bisschen kostenlose Werbung zu machen.Plan ist aufgegangen.Das Schlimmste an der ganzen Sache ist für mich das die Idee mit dem Kreuz schon so alt ist,dasselbe Spiel haben alle bei der Veröffentlichung von "like a prayer" mitgemacht.Meiner Meinung nach ist das nur ein weiterer verzweifelter Versuch Aufmerksamkeit zu erregen.

 

[tjp]

Ich widerspreche mir keineswegs, allerdings ist für mich Ehre kein altmodischer Begriff.

So ziemlich jeder, der die eigene Religion verunglimpft sieht, fühlt sich in seiner persönlichen Ehre angegriffen. Ich halte den Begriff "Ehre" für ziemlich angestaubt. Er paßt in die Zeit der "Satisfaktionsfähigkeit", dazu gehört der "Ehrenmord", "Ehrenhandel" und auch die "Blutrache". All diese Begriffe sind nicht mit einer modernen Gesellschaft vereinbar und passen in eine archaische Feudalgesellschaft.

Wenn Du gegen übermäßige Frömmelei bist, dann wundert es mich warum Du ausgerechnet den Begriff verwendest.

 

[groove-i.d]

Ehre

das mit der ehre ist eine interessante sache. ich habe mich eine zeitlang mal recht viel mit altasiantischen kodexen (samurai udgl.) beschäftigt.
da ist ehre das, für das wir es heute als veraltet und archaisch halten.
aus diesem grunde ecke ich von zeit zu zeit wohl heute bei machem an.

es ist unwahrscheinlich schwierig dieses "ehrgefühl" in der gegenwart zu arrangieren.

 

[newman]

So ziemlich jeder, der die eigene Religion verunglimpft sieht, fühlt sich in seiner persönlichen Ehre angegriffen. Ich halte den Begriff "Ehre" für ziemlich angestaubt. Er paßt in die Zeit der "Satisfaktionsfähigkeit", dazu gehört der "Ehrenmord", "Ehrenhandel" und auch die "Blutrache". All diese Begriffe sind nicht mit einer modernen Gesellschaft vereinbar und passen in eine archaische Feudalgesellschaft.

Wenn Du gegen übermäßige Frömmelei bist, dann wundert es mich warum Du ausgerechnet den Begriff verwendest.

Es gibt nichts Angestaubtes, nichts Kompliziertes, nicht Mystisches um den Begriff Ehrverletzung (es geht um die VERLETZUNG der Ehre!) im Zusammenhang mit dem Grundgesetz. Wikipedia liegt hier zur Abwechslung mal völlig im Ziel:

"Die Ehrverletzung ist im deutschsprachigen Raum ein juristischer Begriff, der durch Paragrafen sowie die gängige Rechtsprechung definiert ist. Darunter fallen die Straftatbestände „Üble Nachrede“, Verleumdung und die Beleidigung."

Wer glaubt dass das im Zusammenhang mit Madonnas Auftritt zutrifft, der möge ein Gericht bemühen. Ich bezweifle sehr, dass Aussicht auf Erfolg besteht - und das ist richtig so. Ich hoffe das Thema ist damit hinreichend erklärt.

 

[groove-i.d]

ich sehe mir gerade das londoner konzert auf'm rechner an und ich bin beendruckt von der show als gesamtheitliches werk.

und dann die bilder:

 

[lodger]

Solange sich noch jemand über solche Aktionen aufregt, hat Madonna ihr Ziel erreicht und wieder kostenlose P.R. bekommen. Ich halte es da ohnehin mit dem alten Lenin: "Religion ist Opium für's Volk" ...

 

[MatzeLoCal]

"Religion ist Opium für's Volk" ...

Muahaha.... ich finde es immer wieder witzig, wenn Leute "Religion ist Opium für's Volk" oder "Gott ist tot" in Diskussionen hervorkramen.

Des Volkes Opium ist in unserer Zeit definitiv nicht mehr die Religion, denn sie taugt nicht mehr als ruhigsteller... und das meinte Karl Marx (von dem ist das ursprünglich..). Den Platz der "Religion" nehmen heute die Medien, allen voran TV, aber auch das Internet gehört dazu.
Es geht schlicht und ergreifend darum, dass Du dein Hirn "abschalten" sollst.. und genau das macht das TV.
Die Kirche tritt heut mehr staatskritischer als je zuvor ... dass sie in der Vergangenheit nicht so war steht auf einem anderen Blatt.

Der Ausspruch "Gott ist tot" bezieht sich auch weniger auf Gott als "Person", sondern viel mehr darauf, dass Gott/Religion für gewisse Werte steht und die Gesellschaft diese nicht mehr achtet. Ich möchte nicht wissen, wie verzweifelt Nietzsche über die heute Gesellschaft wäre, die ist nämlich wirklich wertelos

 

[lodger]

Muahaha.... ich finde es immer wieder witzig, wenn Leute "Religion ist Opium für's Volk" oder "Gott ist tot" in Diskussionen hervorkramen.

Des Volkes Opium ist in unserer Zeit definitiv nicht mehr die Religion, denn sie taugt nicht mehr als ruhigsteller... und das meinte Karl Marx (von dem ist das ursprünglich..). Den Platz der "Religion" nehmen heute die Medien, allen voran TV, aber auch das Internet gehört dazu.
Es geht schlicht und ergreifend darum, dass Du dein Hirn "abschalten" sollst.. und genau das macht das TV.
Die Kirche tritt heut mehr staatskritischer als je zuvor ... dass sie in der Vergangenheit nicht so war steht auf einem anderen Blatt.

Der Ausspruch "Gott ist tot" bezieht sich auch weniger auf Gott als "Person", sondern viel mehr darauf, dass Gott/Religion für gewisse Werte steht und die Gesellschaft diese nicht mehr achtet. Ich möchte nicht wissen, wie verzweifelt Nietzsche über die heute Gesellschaft wäre, die ist nämlich wirklich wertelos

Freut mich, zu Deinem / Eurem Amusement beigetragen zu haben. Schön, das andere Meinungen hier bei Mißfallen erstmal lächerlich gemacht werden. Das zeugt von Objektivität - wo Du doch von Werteverlust gesprochen hast: andere Meinungen zu respektieren sollte auch von Wert in einer Gesellschaft sein. Ich denke, das dieser Ausspruch von Lenin vorallem heute im Hinblick auf den Islam noch aussagkräftig ist. Da werden die Menschen in einigen Länder nicht zu knapp in ihre Religion eingelullt, damit sie schön steuerbar bleiben. Bestes Beispiel hierfür lieferte der Karrikaturenstreit im letzten Jahr: abertausende von Menschen in der islamischen Welt sind da voller Protest auf die Straße gegangen, ohne selber auch nur eine der kritisierten Zeichnungen gesehen zu haben.

Ich kann es für Dich aber auch gerne mit den Worten der Punkband "Propaghandi" sagen: f**k religion!

 

[MatzeLoCal]

Freut mich, zu Deinem / Eurem Amusement beigetragen zu haben. Schön, das andere Meinungen hier bei Mißfallen erstmal lächerlich gemacht werden. Das zeugt von Objektivität - wo Du doch von Werteverlust gesprochen hast: andere Meinungen zu respektieren sollte auch von Wert in einer Gesellschaft sein. Ich denke, das dieser Ausspruch von Lenin vorallem heute im Hinblick auf den Islam noch aussagkräftig ist. Da werden die Menschen in einigen Länder nicht zu knapp in ihre Religion eingelullt, damit sie schön steuerbar bleiben. Bestes Beispiel hierfür lieferte der Karrikaturenstreit im letzten Jahr: abertausende von Menschen in der islamischen Welt sind da voller Protest auf die Straße gegangen, ohne selber auch nur eine der kritisierten Zeichnungen gesehen zu haben.

Ich kann es für Dich aber auch gerne mit den Worten der Punkband "Propaghandi" sagen: f**k religion!

Hmm.. ich bin keines wegs intollerant. Und ich habe auch kein Problem mit einer religionskritischen bzw ablehnenden Haltung.
Nur finde ich es etwas "nachplapperhaft" wenn immer wieder diese Zitate herausgekramt werden.

 

[lodger]

Hmm.. ich bin keines wegs intollerant. Und ich habe auch kein Problem mit einer religionskritischen bzw ablehnenden Haltung.
Nur finde ich es etwas "nachplapperhaft" wenn immer wieder diese Zitate herausgekramt werden.

Das mag ja sein, das dieser Spruch - dem Eifer vieler dogmatischer und linkspolemischer Plena sei Dank - mehr als abgegriffen ist. Im Kern ist da dennoch was dran, wobei dies für die eine Glaubesauffasung vielleicht eher zutrifft als für eine andere.

Zum Zitat: der Ausspruch stammt von Marx ("[SIZE=-1]Die Religion ist das Opium für das Volk"[/SIZE]), Lenin hat diesen - in leicht abgewandleter Form - ebenfalls verwendet ("[SIZE=-1]Die Religion ist Opium fürs Volk[/SIZE]").

 

[Hallo]

Ich finde diese Diskussion ziemlich bedenklich.

Die Kirche hat bis jetzt meiner Meinung nach ziemlich viel asoziales unter das Volk gebracht.

Dank der Kirche können wir nicht richtig mit Sexualität umgehen, gibt es weniger soziale Entwicklung, die dem Menschen förderlich wäre, gibt es Kriege usw.
Ich möchte es mir sparen, die Nachteile die bis jetzt für den Menschen dank der Kirche und deren moralisch verqueres Weltbild und dem Umgang mit Schuld und Sünde entstanden sind hier alle aufzuzählen.
Als letztes dieser Kette fällt mir gerade die Aussage der k.-Kirche zu Kondomen in Afrika ein.

Um so wichtiger finde ich, dass man dieses auch kritisieren darf. Madonna tut dies meiner Meinung nach. Das sie damit auch noch eine entspr. Aufmerksamkeit erreicht liegt in den Dingen der Sache.
Genauso wie zum Beispiel die Psychoanalyse sich der Verhaltensweise während der Nazi Zeit zu stellen hat, finde ich, dass sich die Kirche ebenfalls eine Kritik über ihr Weltbild stellen müsste wenn sie noch irgendeine positive Bedeutung für den Menschen erreichen möchte.
Das Madonna dies so zeigt, zeigt u.a. an der hier entstandenen Diskussion, dass sie es ganz offensichtlich richtig macht!

 

[Big-D]

Beispiel:
Ich spiele jeden Sonntag Orgel in zwei Kirchen. In beiden sitzen jeden Sonntag die gleichen 10 bis 12 Omis..

Für mich mqacht einen guten Christen nicht aus, dass er jeden Sonntag in die Kirche rennt.
Es sind andere eigenschaften.

Was Madonna anbelangt. Ihre Tour heißt nun mal Konfession Tour und viele vergöttern sie nun mal. Für ihre Fans ist die Musik ne art Religion, deswegen diese Kreuz Aktion. Wem es gefällt ist es ok. Ich denke zur gegebenen Zeit wird sie die Rechnung für bekommen. Mich persönlich stört es nicht.

Menschen die sich über solche Sachen aufregen haben leider nicht erkannt dass es in dieser Welt schlimmere und akkutere Probleme gibt über die wir nachdenken und uns beschweren sollten

Gruß

Damian