Zu folgenden Thesen antworte ich
hier noch einmal zusammenfassend (und etwas zentraler), um nicht durch die unterschiedlichen Threads zu geistern.
Wer heutzutage einen Rechner betreibt, egal ob mit Windows oder OS X, und kein Antivirenprogramm installiert und laufen hat, handelt einfach grob fahrlässig.
... hier werden sich noch einige umgucken, wenn Apple weiter an Popularität zunimmt.
Es bleibt, wie es ist. Die meisten, die seit Jahren bereits immer wieder in der gleichen Weise eine Virenepidemie glaskugeln, laufen auch immer dem gleichen, laienhaften Irrtum auf.
Sie ignorieren rigoros immer aufs Neue die unterschiedlichen, aber
ausschlaggebenden systemarchitektonischen Vorraussetzungen von OSX und Windows. Und dann werden Phrasen mantrenmäßig wiederholt, die aber auch schon
vor zehn Jahren abgedroschen waren.
Im Grunde ist OSX für viele dieser Kritiker nur ein anders designtes Windows. Sie verstehen nicht, welche Probleme Schadsoftware-Programmierer bei OSX im Vergleich zu Windows haben. Aber weil Windows ja
schon immer potentiell solche Probleme mitbrachte, ist der Ansatz, dass es am Marktanteil liege, ab wann auch OSX betroffen sein müsse (obendrein von den gleichen Problemen wie Windows), die einfachste Phrase, die dann gedroschen werden kann. Laienhaft und rundweg falsch. Immerhin aber ein Erklärungsmodell, das für entsprechende Kritiker plausibel bleibt, solange sie sich nicht fundiert informieren.
Wie machtvoll jedoch die Medien-Meinungsmache und die allgemeine Gewöhnung in Hinsicht auf Windows ist (welche Sicherheitsprobleme allgemein bestünden und wie man damit umzugehen habe), zeigt sich wiederum darin, dass es geradewegs Beratungs-Resistenzen vor allem bei vielen Switchern gibt, die geradezu pathologische Dimensionen annehmen. Erklärungen zu Systemunterschiede werden dann rundweg ignoriert oder sonst wie nicht anerkannt.
Aber wer will es dem Hauptanteil der Computer-Anwender auch verdenken?! Microsofts Produkte haben (mit all ihren Sicherheitsproblemen) die Vorstellungen der breiten Masse (fehl-) geprägt. Eben auch, wie z.B. ein Betriebssystem funktioniere und welche (Un-) Sicherheitsaspekte generell und unausweichlich zu beachten seien. Insofern könnte man die 'Marktanteil-These' von Kritikern durchaus mal umwenden: Die schlechten Erfahrungen einer Masse von Computer-Anwendern mit Microsoft Produkten prägt einen synthetischen Eindruck bzgl. der
erwarteten Erfahrungen auch mit Produkten
anderer Anbieter. Und je mehr Microsoft-Kunden auch Produkte anderer Anbieter nutzen, um so größer ist die starre
Erwartungshaltung, mit Problemen konfrontiert zu werden, die sie prägend von Microsoft-Produkten kennen und auch anderen Produkten undifferenziert übertragen.
Die MacDefender-Malware ist dabei noch ein gutes Beispiel, wie ein vermeintliches Sicherheitsproblem überhaupt erst zurechtdefiniert und aufgebauscht wird (
hier kommentiert). Ohne Berücksichtigung konkreter Gefährdung, Zustandekommen der Problematik, eindeutiger Definition des Schadprogramms und ohne Berücksichtigung der Zahlen real Betroffener (von denen wir auch weiter nichts hören werden).
Aber es gibt ja einen generellen Lösungsansatz. Zumindest bekannt aus der Windows-Welt: Anti-Viren-Software! Brauche jeder. Wenn noch nicht heute, dann morgen. So leiert es seit Jahren. Was anderes fällt diesen Experten auch nicht ein.
Apple verfolgt aber eine andere Philosophie. Statt auf Virenjagd zu gehen, modifizieren sie seit Jahren immer wieder erfolgreich das System, das architektonisch sowieso bereits grundlegende Hürden für Schadstoffprogrammierer implementiert hat. Apple doktert also nicht an Symptomen herum, sondern minimiert die Angriffsfläche. Seit Jahren erfolgreich.
Allerdings gebe ich den Kritikern und Irrläufern in einem Punkt Recht: wir werden nicht umhinkommen, die Verbreitung unsinniger Virenschutzprogramme auch in der Mac-Welt hinzunehmen (wie die immer weiter verbreitete Phantasterei, dass sie auch notwendig sei). Nicht, weil Apple-Systeme mit ihrer Verbreitung auch vermehrt effektiv angegriffen werden könnten. Nein, weil die Masse der Switcher es gar nicht anders
will!
Sie
brauchen Virensoftware, sie
wollen sie. Sie haben keine andere Antwort, als allein diese parat! Also bekommen sie diese auch. Und man wird vermehrt so tun, als sei es 'Pflicht' und Zeichen von 'Verantwortung', wenn man sich auch noch auf die Suche nach Viren für Windows-Anwender begibt, sich also auch noch verantwortlich für die Blödheiten anderer zeichnet!
In gemischten Netzwerken fand ich diese Haltung durchaus auch mal vertretbar. Aber ich habe umgedacht in den letzten Wochen. Denn allein unverantwortlich ist die Nutzung eines Betriebssystems, das überhaupt dermaßen anfällig für Sicherheitsprobleme dieser Art ist. Für diese grundsätzliche Fahrlässigkeit und Unzurechnungsfähigkeit übernehme ich keine Mitverantwortung mehr. Sollen sie infiziert werden! Wären sie schlau und verantwortungsbewusst, würden sie von selber das Betriebssystem wechseln oder dem Produktanbieter (Microsoft) nachhaltigere Arbeit abverlangen. Aber ich werde mich selber nicht mit den Dummen ins Boot setzen oder für sie auch noch
deren Prophylaxen übernehmen noch mitzahlen. Ich bin von meiner Seite grundlegend das Sicherheitsproblem angegangen. Ich bin geswitcht. Eine verantwortlichere Viren-Prophylaxe gibt es derzeit nicht.
PS: Meine Frau verweigert weiterhin das 'Sicherheits'-Update. Sie hasst es eben, sich blöd anstellen zu
sollen, nur weil es andere nicht anders können und auch nicht anders wollen.
PPS: Unterstützt wenigstens freie Projekte, wie z.B. ClamXav, wenn es denn schon Anti-Viren-Software sein soll. Die nehmen auch gerne eure Spenden entgegen.
http://www.clamxav.com/
PPPS: Unsere Kleine (Säuglingsalter) hat sich kürzlich einen Virus eingefangen.
Das ist mal wirklich elend... Und es zieht sich. Schön, dass es Foren gibt, womit man seine Zeit vertreiben kann, während man am Bettchen sitzt.
