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Knigge-Thread: Gutes Benehmen im Alltag inkl. Frage und Antwort

svaeni

Reinette Coulon
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DArum ging es ja auch nicht primär.

Zu differenzieren ist zwischen der situation, unmittelbar nach dem Essen das Geld auf den Tisch zu legen und wegzugehen, und der, in der man mehrfach um die Rechnung bittet und ignoriert wird.
 

ImpCaligula

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Problem.

Ich habe ein Nachbar Pärchen. Jedesmal, wenn ich beide sehe, grüße ich natürlich und er grüßt zurück. Sie jedoch würdigt einen keinen Blickes und grüßt nicht. Beispiele - ich komme nach Hause, parke in die Garage und auf dem Weg zum Haus, stehen beide an ihrem Wagen, sie mit dem Rücken zu mir - ich grüße laut, er grüßt zurück, keine Reaktion von ihr. Ich begegne beide in der Stadt, ich grüße, er grüßt, sie schweigt und schaut einen nicht mal an.

Ausschlaggebend für dieses Posting hier, letzte Woche. Wir begegnen uns "bei den Mülleimern, in direkter Nähe - also beide stehen direkt neben mir. Ich grüße (laut und deutlich), er grüßt, sie dreht sich nicht um und tut so als wäre ich gar nicht da.

Nein - ich habe meinen Nachbarn nichts getan. Nein es ist auch unwahrscheinlich, dass ich etwas getan habe. Aber um das geht es aus meiner Sicht auch gar nicht. Es geht um Anstand & Knigge - ich kann viele Leute auch "nicht leiden" - würde aber aus Anstand einen kurzen und trockenen Gruß erwiedern!

---
Nun die Frage an die Knigge Experten.

Normalerweise - ihr kennt mich - würde ich am liebsten die Dame beim nächsten Treffen mal ordentlich die Meinung geigen und ihr deutlich zu verstehen geben, dass es mir &%$§##&%§$egal ist ob sie mich leiden kann oder nicht, aber dass, wenn ich grüße, sie %%§$$%# nochmals, sie mich auch grüßen kann...

Ernsthaft. Was "sagt Knigge"? Wie fordert man höflich dies ein?
 

TheTripleist

Oberdiecks Taubenapfel
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Das kann doch von Arroganz bis Unsicherheit alle möglichen Gründe haben. Ich halte es damit wie folgt: ich grüße 3x laut und deutlich (nicht dreimal hintereinander ;) ) und danach stelle ich die einseitige Form der Höfflichkeit ein. Und ich habe hier genau so ein Pärchen in der Nachbarschaft. Nach 2 Jahren ist sie aufgetaut und spricht sogar. ;)
 

technikelse

Jakob Lebel
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Da fällt mir der alte Witz ein:
Kommt ein Mann zum Psychiater: "Herr Doktor, alle ignorieren mich."
Darauf der Psychiater: "Der nächste bitte!"

Mach dir nichts draus. Diese Tussi ist entweder einfach nur mit Schallgeschwindigkeit durch ihre Kinderstube gerast oder sie hält sich für so göttlich, das sie es nicht für nötig hält. Solche Menschen gibt es.
 

ImpCaligula

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Das ist der ernste Teil meiner Frage Tripleist...

a) Es stört mich so etwas, gewaltig. Solch eine Art der Unhöflichkeit kann ich nicht ab.
b) Aber... ist es gar vielleicht Unsicherheit?
c) Hat es einen anderen Grund, auf den ich nicht komme?

Dann würde ich mit einer "schroffen Ansage" ja selbst ins Fettnäpfchen treten und mich gar bloß stellen. Daher die ernste Frage - wie geht man hier mit Anstand vor?

Selber gar nicht mehr grüßen? Hm. Ich eigentlich immer beide. Also Grüße ich weiterhin. Einstellen? Wäre das dann nicht unhöflich von mir wiederum? Führen solche "wie du mir - so ich dir" dann oftmals nicht zum weiteren erhärten der Situation?
 

technikelse

Jakob Lebel
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Einfach mal mit der Situation konfrontieren: Entschuldigen sie gibt es einen Grund warum sie mich nicht grüßen? Habe ich ihnen etwas getan? Mal sehen wie sie reagiert.
 

ImpCaligula

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Kann man schon machen - oder? Höflich ansprechen, entschuldigen sie, liegt etwas vor, dass sie mich nicht grüßen? Sagt denn Knigge überhaupt etwas zu dieser Situation?
 

doc_holleday

Roter Herbstkalvill
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Bin absolut kein Knigge-Experte, aber ich würde mal tippen, die höflichste Variante wäre einfach weiter zu grüßen und es stoisch hinnehmen, dass keine Antwort erfolgt.
 

Mrs. Peggy

Roter Eiserapfel
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Stoisch hinnehmen, daß man nicht zurück gegrüßt wird, würde ich persönlich nicht. Allerdings muß man abwägen, wer nicht zurück grüßt. Bei bestimmten Personen wiederhole ich meinen Gruß, lautstark, so daß es unüberhörbar ist. Bekomme ich dann keine Reaktion, entscheide ich situationsbedingt, sprich: kenne ich die Person, rufe ich sie... oder ich erwäge, zukünftig auch nicht mehr zu grüßen bzw. bei Gelegenheit werde ich fragen, ob ein Problem besteht. Bei fremden Personen geht mir das 10 Meter am A... vorbei. :D
 

doc_holleday

Roter Herbstkalvill
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Frage nebenbei: ist es eigentlich unhöflich, wenn man anstatt das Gespräch weiter zu verfolgen, das man selbst angestoßen hat, lieber einen neuen Mac Pro aufbaut?

;)
 

landplage

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Kann man schon machen - oder? Höflich ansprechen, entschuldigen sie, liegt etwas vor, dass sie mich nicht grüßen? Sagt denn Knigge überhaupt etwas zu dieser Situation?
Ich würde das machen, vorzugsweise, wenn Du sie allein vor Dir hast. Dann fühlt sie sich nicht vor Ihrem Mann bloßgestellt.

Ich kann Dich verstehen. Wir haben hier im Amt jungen Männer, die sind halb so alt wie ich, die grüßen weder noch halten sie einem die Tür auf, wenn man einen halben Meter hinter ihnen ins Haus will. Statt dessen drängeln sie sich durch, falls man mal mit der "Tür in der Hand" dasteht.
 

Yeahsus

Kaiser Wilhelm
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Ich seh's wie landplage. Man kann die Leute ruhig darauf ansprechen, aber es kann auch einfach sein dass sie total schüchtern ist und dass es keine Form der Arroganz oder Hochnäsigkeit ist, wie einige vor mir hier geschrieben haben.
Aber wenn du sie darauf ansprichst würde ich sie wie ein rohes Ei behandeln. Ist nämlich auf jeden Fall eine komische Situation dann für euch beide. Immerhin möchte man sich mit seinen Nachbarn ja verstehen, seh ich zumindest so.
 

ImpCaligula

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Das ist es - diese "Knigge" Zwickmühle - zwischen gutem Benehmen, darauf ansprechen, peinliche Situation und dem auch in Zukunft guten Verhältnis (zumindest zum männlichen Nachbarpart)...
 

Yeahsus

Kaiser Wilhelm
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Das ist es - diese "Knigge" Zwickmühle - zwischen gutem Benehmen, darauf ansprechen, peinliche Situation und dem auch in Zukunft guten Verhältnis (zumindest zum männlichen Nachbarpart)...

Was mir gerade einfällt:
Lad doch beide mal zu dir ein zum essen oder so. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie dann den ganzen Abend kein Wort sagt.
Wenn doch, kann sie Vllt nicht sprechen.

Außerdem würde das eure Nachbarschaftsverbindung straffen und man hilft sich bei Problemen noch viel lieber :)
 

landplage

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Das ist es - diese "Knigge" Zwickmühle - zwischen gutem Benehmen, darauf ansprechen, peinliche Situation und dem auch in Zukunft guten Verhältnis (zumindest zum männlichen Nachbarpart)...
Sinngemäß gilt: Die meisten Dinge, durch die wir uns von anderen ungerecht behandelt fühlen, machen die anderen nicht aus Bosheit, sondern aus Unsicherheit, Ungeschicklichkeit oder Unwissenheit.
Deswegen freundlich nachfragen. Vielleicht spricht sie kein Deutsch, ist stumm oder der Freund ist so eifersüchtig, daß sie für einen Gruß schon Prügel bezieht. *Wer kann schon dem Charme eines Imperators widerstehen?*
 

doc_holleday

Roter Herbstkalvill
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Sobald man eine Person mit ihrem eigenen Verhalten konfrontiert - und das wäre ja die Folge des Ansprechens der Nachbarin - verlässt man meiner Meinung nach den Bereich der distanzierten Höflichkeit. Das heißt ja nicht, dass man automatisch unfreundlich wird.

Wenn eine Person partout nicht reagiert bzw. reagieren will, dann macht sie das eben so. Man hat dann die Wahl das ganze zu tolerieren oder den Versuch zu unternehmen das Verhalten zu ändern. Bei letzterem ist es unter dem Strich aber das Ziel das Verhalten der Person zu ändern, um sich selbst wohler zu fühlen (so lange wir von diesem hier beschriebenen Niveau reden; extremere Verhaltensweisen sind natürlich anders zu bewerten). Von dem was wir jetzt wissen, scheinst du dich an der Situation mehr zu stören als sie.

Wie gesagt, man kann schon versuchen ein klärendes Gespräch zu führen, aber ich denke in dem Fall sind weniger Knigge und Konsorten wichtig als Leitfaden des Handelns, sondern Einfühlsamkeit bezüglich der Situation/Person.

Ist halt auch immer die Frage wie sehr einen so was wirklich stört und ob man die Sache nicht einfach auf sich beruhen lassen kann. Mit Zeit ändert sich das Ganze ja vielleicht auch.
 
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ImpCaligula

deaktivierter Benutzer
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Da hast Du einen sehr guten Kommentar dazu geschrieben doc....! Gerade den ersten Abschnitt finde ich wirklich stimmig...
 

Mitglied 39040

Gast
Ich stimme unserem doc ebenfalls zu: seinem ersten Absatz, weil einem Ansprechen immer etwas Übergriffliches innewohnt, à la „Ratschläge sind auch Schläge“ und man sich zudem auf ein hohes Ross setzt, wenn man Fremden etwas verklickern will.

Noch mehr stimme ich aber mit seinem letzten Absatz überein: alles „gekonnt übersehen“ wäre meine Haltung – und, nebenbeibemerkt, meinerseits weiterzugrüßen. Ich lasse mich doch nicht fremdbestimmt auf ein anderes Niveau herunterziehen!

Unverdrossen setze ich auf die Macht des positiven Beispiels, und werde dies auch immer wieder mit Füßen getreten: es wirkt dennoch! Manches Mal auch an unerwarteter Stelle: nämlich bei Dritten…
 

Irreversibel

Holländischer Prinz
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Ich würde das Paar namentlich grüßen und beide jeweils dabei direkt ansehen. Zuerst sie, dann ihn. Aber keinesfalls mit irgendeinem ironischen Unterton, vollkommen freundlich:

"Guten Morgen Frau X! Guten Morgen Herr X!"

Damit zeigst du, dass du sie kennst und erkennst und dir ihre Namen gemerkt hast. Wenn du dann von der Dame immer noch nicht zurückgegrüßt wirst, ist das schon eine herbe Missachtung. Aber als einer um Freundlichkeit im Alltag beflissener Mensch wird das an dir abperlen. Durch einfache Gesten wie "einen guten Tag" zu wünschen macht man seinen Mitmenschen den Tag schöner, das ist eine vollkommen uneigennützige Sache und man kann dieses Grußwort nicht zurückverlangen.

Es gehört zu den Lasten des Lebens, auch mit unerfreulichen Dingen klaglos zurecht zu kommen. Du solltest also nicht zeigen, dass dich das in irgendeiner Form berührt.