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Ist Freeware schlimm?

Venden

Weißer Trierer Weinapfel
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was ich ein wenig traurig bin, ist dass sich die gegner (vorsicht, ein wenig übertrieben) der freeware nicht zu wort melden...vielleicht wurde der thread auch zu spät erstellt bzw. arbeiten

ich möchte mich auch mal bzgl. freeware outen => ich benutze einige freewares und stehe dazu!
 

Tommi

Kaiserapfel
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Venden schrieb:
ich möchte mich auch mal bzgl. freeware outen => ich benutze einige freewares und stehe dazu!

dito hier. Aber wir kommen in eine Welt, in der man, wenn es etwas kostenlos gibt, komisch angeguckt wird und direkt beschuldigt wird, was böses getan zu haben. o_O
 

DasSCHWITZENDEÖltier

Zabergäurenette
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pi26 schrieb:
Im Einzelfall kann sie natürlich auch Chance sein, aber volkswirtschaftlich bleibt sie schlimm.
Das ist einfach grandioser Unsinn.
1. Konkurrenz ist das belebende Element freier Marktwirtschaft, nur so wird Innovation und damit Wettbewerb gefördert. Natürlich wird Freeware hier in großem Maße Konkurrent und damit eine Bedrohung für kommerzielle Software sein, aber gerade was den Support und möglichen Entwicklungsaufwand angeht, spielen profitorientierte Projekte in einer ganz anderen Liga. Das soll nicht heißen, dass durchaus kommerzielle Software von Freeware verdrängt werden kann, aber dann war sie ohnehin dem Wettbewerb nicht gewachsen.
2. Kann Freeware auch neue Märkte eröffnen. Der geneigte Amateur etwa findet den Einstieg in eine Welt, die er ohne Freeware u.U. nicht hätte finden können- Abschreckung: Preis.
Wenn dann aber die ersten Schritte gemacht sind und Freeware etc. nicht mehr ausreichen, wird zwangsläufig zu kommerzieller (Geek...ähm...Pro-)Software gegriffen.
Im Regelfall(!) sind die Zielgruppen von Freeware und kommerzieller Software einfach nicht zu vergleichen. Es würde auch niemand auf die Idee kommen (keine Abwertung bezüglich der Qualität von Freeware!), wegen kostenlosen Wochenblättern das Ende von FAZ, Zeit und Co. zu beschwören...
 
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tjp

Altgelds Küchenapfel
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Bonobo schrieb:
Ich verstehe wirklich nicht, wieso hier so gegen Freeware gegiftet wird (tjp, newman) ...
Ich gifte nicht gegen Freeware per se. Aber es ist unsinnig anzunehmen, daß die Volkswirtschaft ohne kommerzielle Softwareentwicklung auskäme!
 

tjp

Altgelds Küchenapfel
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Zur Einleitung: Bitte lest erstmal nach was Freeware ist und das man das ganze doch bitte von den diversen OpenSource Varianten unterscheiden muß.

Harald909 schrieb:
Es ist aber die Frage, ob ein Betriebssystem, ein Browser oder ein Office-Paket für teuer Geld von jedermann gekauft werden muss. Das Monopol von Windows zeigt, dass Freeware schon vor 10 oder 15 Jahren bitter notwendig gewesen wäre, denn Linux hat geschafft, was Apple nie geschafft hat: Eine ernstzunehmende Konkurrenz zu werden.
Freeware hat damals dem Markt massiv geschadet und den Wettbewerb verzerrt! Netscape hatte seinen kommerziellen Browser am Markt, der aus dem NCSA-Mosaic Browser hevorgegangen ist, und Microsoft hat dann zum Nulltarif den Explorer auf den Markt geworfen anschließend sogar fest mit Windows gebundelt. Netscape kam ins Straucheln und mußte letztlich die Entwicklung des eigenen Browsers faktisch aufgeben. Nach ettlichen Querelen wurde daraus das Mozilla-Projekt, erst mit diesem Projekt ging es wieder vorwärts.

Freeware ist gefährlich, da sie vorallem die kleineren Softwarefirmen bedroht, die großen schützen sich über Patente und können via Freeware die lästigen Konkurenten elliminieren.

Was wäre die Alternative?
"Was ist die Alternative?" wäre die richtige Frage gewesen. Softwarepatente kommen, ob es zum Vor- oder Nachteil der Volkswirtschaft ist werden wir in einigen Jahren sehen. Ich bin eher skeptisch, aber nur so werden Firmen in der Lage sein ihre Investitionen zu schützen. Die passenden Knebelwerkezuge werden bereits in die OS integriert.
 
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tjp

Altgelds Küchenapfel
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kkdw schrieb:
Ich denke das Freeware das Innovationspotential foerdert, da es kommerzielle Softwareanbieter fordert, eben innovatiever zu sein.
Das dürfte die Ausnahme sein und nicht die Regel. In den meisten Fällen wurden Innovationen in kommerziellen oder OpenSource-Projekten umgesetzt. Wobei die meisten Innovationen in den OpenSource-Projekten auf universitäre Arbeiten zurückgehen. Zum Beispiel findet sich in Linux schlichtweg gar nichts, was nicht vorher in kommerziellen Projekten oder *BSD nicht schon umgesetzt worden wäre.
 

DasSCHWITZENDEÖltier

Zabergäurenette
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tjp schrieb:
Freeware hat damals dem Markt massiv geschadet und den Wettbewerb verzerrt! Netscape hatte seinen kommerziellen Browser am Markt, der aus dem NCSA-Mosaic Browser hevorgegangen ist, und Microsoft hat dann zum Nulltarif den Explorer auf den Markt geworfen anschließend sogar fest mit Windows gebundelt.
Nicht Freeware hat dem Markt geschadet, sondern Microsoft durch die Ausnutzung seiner marktbeherrschenden Stellung... Das die Firma sich dabei (und bei einigen anderen Dingen auch) beim Mittel Freeware bedient, kann doch nicht ernsthaft der "Idee" Freeware zum Vorwurf gemacht werden. Die Lösung des Problems ist nicht die Ablehnung von Freeware, sondern vielmehr: effektive(!!) Wettbewerbskontrolle.
 

usneoides

Starking
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Freeware bringt oft Funktionen, die in kommerziellen Programmen nicht vorhanden sind oder nicht vorgesehen sind, machen also Dinge möglich, die man sonst nicht realisieren könnte.
Wenn ich für eins meiner Probleme eine Softwarelösung gebastelt habe und ich diese anderen für lau zur Verfügung stelle, ist das nicht schlimm oder schädlich oder doof....

Gruß, Peter
 

pi26

Adams Parmäne
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tjp schrieb:
"Was ist die Alternative?" wäre die richtige Frage gewesen.

Richtig. Und die Frage "Sollten Freeware-Entwickler geringfügig bessergestellt werden?" würde wohl mehrheitlich zustimmend beantwortet. Da gibt es durchaus denkbare Modelle, welche das "Gute aus der derzeitigen Freewareszene" effektiv mobilisieren könnten.

mfg pi26
 

ZENcom

Goldener Apfel der Eris
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Freeware (nicht OpenSource) sollte nicht auf diese Weise pauschalisiert werden. Es gibt viele Tools mit denen ein profesionelles Arbeiten erleichtert wird. die Kreativität des Einzelnen wir so einer Community zur Verfügung gestellt die ihrerseits wieder Kreativität erzeugt.

Verwerfliches gibt es jedoch zur Genüge; wie zB. Programme die geltende Lizensbestimmungen umgehen, Urheberrecht aushebeln oder ganz einfach zu Straftaten anstiften. Selbstverständlich bleibt es die freie Entscheidung solche Freeware zu benutzen (zB. HandBrake... CCC).
 

newman

Roter Eiserapfel
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Bonobo schrieb:
Ich verstehe wirklich nicht, wieso hier so gegen Freeware gegiftet wird (tjp, newman) ... Free- und Shareware gibt's, seitdem es Computer fuer die breite Masse gibt, ich bin Kunde kommerzieller Software,ich bezahle meine Sharewaregebuehren und ich freue mich ueber viele Freeware-Programme. Wenn ein Programmierer seine Software nicht verkauft bekommt, weil es Freeware gibt, dann ist die Freeware wohl nicht nur billiger, sondern auch besser, so einfach ist das.

(ups, da hat meine Internet-Verbindung gehakt, sorry fuer die vielfachen Kopien dieses Beitrags)
Ich gifte nicht gegen Freeware. Ich nutze selbst Freeware, darunter z.B. einige sehr gute Widgets. Es geht mir um die von Harald ausgerufene generelle "Entkommerzialisierung des Softwaremarktes", für die ich keinerlei Anzeichen erkenne und die ich nicht für wünschenswert halte.

Die Entwicklung komplexer Anwendungssoftware samt Dokumentation und Service sind extrem kostenintensiv. Die Finanzierung solcher Projekte kann nicht durch Luft und Liebe entstehen. Manchmal klappt es, wie im Fall von Mozilla, wobei auch hier Spenden eine nicht unwesentliche Rolle spielen. Wie schwierig es ist größere OpenSource Projekte zu realisieren zeigt gut das ständig klamme NeoOffice Team, dem auch ich bereits gespendet habe.

Niemand hat etwas dagegen wenn ein Programmierer ein Tool das er nicht verkaufen kann/will kostenlos abgibt. Ich habe aber sehr wohl etwas dagegen, wenn eine grundsätzliche "Entkommerzialisierung des Softwaremarktes" gefordert, gefördert oder erwartet wird.
 
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Harald909

Prinzenapfel
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newman schrieb:
Es geht mir um die von Harald ausgerufene generelle "Entkommerzialisierung des Softwaremarktes", für die ich keinerlei Anzeichen erkenne und die ich nicht für wünschenswert halte. (...)
Niemand hat etwas dagegen wenn ein Programmierer ein Tool das er nicht verkaufen kann/will kostenlos abgibt. Ich habe aber sehr wohl etwas dagegen, wenn eine grundsätzliche "Entkommerzialisierung des Softwaremarktes" gefordert, gefördert oder erwartet wird.

Lieber newman,

jeder Verkommerzialisierung steht begrifflich eine Entkommerzialisierung gegenüber. Das bedeutet nicht Entkommerzialisierung auf einen Nullpunkt hin, das dürfte aus meiner Argumentation hinreichend klar geworden sein. Das wäre in der Tat schädlich.

Im Bereich des geistigen Eigentums ist jedoch seit Jahren eine Verkommerzialisierung und die Ausweitung von Schutzrechten zu beobachten. Sei es die Biopatentrichtlinie der EU (umgesetzt ins deutsche Patentgesetz), sei es die zum Glück gescheiterte Softwarepatentrichtlinie. Vom Urheberrechtsgesetz und seinen Verschärfungen will ich gar nicht mal reden. Auch wissenschaftliches Wissen wird verstärkt monopolisiert und kommerzialisiert.

Alles findet unter der Flagge des Wirtschaftswachstums, der Globalisierung und ihrer Herausforderungen und des "mehr Jobs" statt. Mit grandiosem Erfolg... Wenn sich im Bereich der Software in kleineren oder größeren Nischen eine unabhängige Gegenbewegung etabliert, die dieses Spiel nicht mitmacht, dann ist dies nicht zum Schaden der Volkswirtschaft. Denn die freien Programme können ja auch von Unternehmen eingesetzt werden, die auf teuere Lizenzen verzichten dürfen. Oder von Universitäten. Oder der Verwaltung. Zum Nutzen aller. Das beste Produkt setzt sich durch. Ganz einfach.

Eine Verkommerzialisierung fördert dagegen Monopole und ist für eine Marktwirtschaft kontraproduktiv. Auch heute noch ist nicht empirisch nachweisbar, dass Patente der Volkswirtschaft nützen, da es an einem Referenzsystem mangelt.

Die pauschale Behauptung, Freeware schade unserer Volkswirtschaft, ist deshalb polemisch, durch nichts begründbar und wohl interessengeleitet.
Sorry,

H.
 
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daveinitiv

Wilstedter Apfel
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Peter Maurer schrieb:
2. Entwickler, die Freeware als Tueroeffner nutzen, d.h. um schneller bekannt zu werden. Denn es gibt einfach mehr Geizkraegen als man denkt: Wenn ein Programm ohne Bezahlen vollstaendig funktioniert, dann probieren sie es eher aus. Wird's ein Erfolg, dann kann man's ja immer noch in Shareware umwandeln. Das finden manche Naivlinge dann verwerflich; aber beim Geld hoert die Freundschaft ja ohnehin auf. ;)

Beispiel hierfür, ist SubEthaEdit von den Codingmonkeys. Das war lange Zeit auch für Privatanwender frei, jetzt hat man eine 30 Tage Trial Zeit und muss es danach freischalten.

Aber das ist auch ein Tool, dass sich dann auszahlt. Freeware ist nett, aber wenn die Software was kostet und das auch berechtigt ist, habe ich kein Problem dafür dann auch zu bezahlen.
 

newman

Roter Eiserapfel
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1.436
Harald909 schrieb:
Lieber newman,

jeder Verkommerzialisierung steht begrifflich eine Entkommerzialisierung gegenüber. Das bedeutet nicht Entkommerzialisierung auf einen Nullpunkt hin, das dürfte aus meiner Argumentation hinreichend klar geworden sein. Das wäre in der Tat schädlich.

Im Bereich des geistigen Eigentums ist jedoch seit Jahren eine Verkommerzialisierung und die Ausweitung von Schutzrechten zu beobachten. Sei es die Biopatentrichtlinie der EU (umgesetzt ins deutsche Patentgesetz), sei es die zum Glück gescheiterte Softwarepatentrichtlinie. Vom Urheberrechtsgesetz und seinen Verschärfungen will ich gar nicht mal reden. Auch wissenschaftliches Wissen wird verstärkt monopolisiert und kommerzialisiert.

Alles findet unter der Flagge des Wirtschaftswachstums, der Globalisierung und ihrer Herausforderungen und des "mehr Jobs" statt. Mit grandiosem Erfolg... Wenn sich im Bereich der Software in kleineren oder größeren Nischen eine unabhängige Gegenbewegung etabliert, die dieses Spiel nicht mitmacht, dann ist dies nicht zum Schaden der Volkswirtschaft. Denn die freien Programme können ja auch von Unternehmen eingesetzt werden, die auf teuere Lizenzen verzichten dürfen. Oder von Universitäten. Oder der Verwaltung. Zum Nutzen aller. Das beste Produkt setzt sich durch. Ganz einfach.

Eine Verkommerzialisierung fördert dagegen Monopole und ist für eine Marktwirtschaft kontraproduktiv. Auch heute noch ist nicht empirisch nachweisbar, dass Patente der Volkswirtschaft nützen, da es an einem Referenzsystem mangelt.

Die pauschale Behauptung, Freeware schade unserer Volkswirtschaft, ist deshalb polemisch, durch nichts begründbar und wohl interessengeleitet.
Sorry,

H.
Du richtest deine Argumentation an den Falschen, denn ich habe nicht pauschal behauptet, dass Freeware der Volkswirtschaft schadet. Häufig bedient Freeware Märkte, die durch Unternehmen nicht abgedeckt sind.

Eine Ideologisierung des Themas mit Statements wie "Entkommerzialisierung des Softwaremarktes" ist jedoch weder sachlich korrekt, noch hilfreich.

Jeder ist frei darin seine Software so anzubieten wie er möchte, als Freeware, Donationware, Shareware, unter GPL-, BSD- oder kommerzieller Lizenz.
 
Zuletzt bearbeitet:

Peter Maurer

Pommerscher Krummstiel
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tjp schrieb:
Freeware ist gefährlich, da sie vorallem die kleineren Softwarefirmen bedroht, die großen schützen sich über Patente und können via Freeware die lästigen Konkurenten elliminieren.
Aus Deinem Profil laesst sich leider nicht schliessen, ob Du selber eine bedrohte, kleine Softwarefirma repraesentierst, oder ob Du diese These einfach mal so in den Raum stellst.

So oder so bleibt das Deine subjektive Sicht. Zwecks Gleichgewicht stelle ich nochmals meine subjektive und -- mangels Profilinfos (s.o.) nehm' ich das einfach mal an -- durch etwas mehr Insiderwissen unterfuetterte Sicht dagegen: Freeware ist eine Chance fuer kleinere Softwarefirmen.

Wer sich durch Freeware-Konkurrenz bedroht fuehlt, ist ein Weichei: Man muss eben besser bleiben. Und wer sich als kommerzieller Softwareproduzent von Freeware aus Hobbyprogrammierer-Haenden ueberholen laesst, den halte ich persoenlich nicht fuer besonders schuetzenswert.

Und schliesslich muss ich auch das nochmal wiederholen, weil die Botschaft teilweise nicht angekommen zu sein scheint: Freeware ist nicht grundsaetzlich frei von wirtschaftlichen Ueberlegungen. Zum Teil ist sie das Gegenstueck zu Business-Plaenen groesserer Firmen, die fuer die ersten Jahre ganz bewusst mit Verlust kalkulieren, um sich auf dem Markt positionieren zu koennen.
 

pi26

Adams Parmäne
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Peter Maurer schrieb:
Und schliesslich muss ich auch das nochmal wiederholen, weil die Botschaft teilweise nicht angekommen zu sein scheint: Freeware ist nicht grundsaetzlich frei von wirtschaftlichen Ueberlegungen. Zum Teil ist sie das Gegenstueck zu Business-Plaenen groesserer Firmen, die fuer die ersten Jahre ganz bewusst mit Verlust kalkulieren, um sich auf dem Markt positionieren zu koennen.
Schon klar - sie ist wahrscheinlich sogar in den seltensten Fällen wirklich völlig frei von wirtschaftlichen Überlegungen und meist nur aufgrund der äusseren Bedingungen Freeware. Nachdem die Freeware-Szene aber auch eine regulierende Wirkung auf das überzogene Macht- und Gewinnstreben der etablierten Hersteller ausübt -- im Sinne gesunder Preis/Leistungsverhältnisse sowie als Innovationsmotor -- wäre eine gesellschaftlich höhere Wertschätzung in deren ureigenem Interesse. Das kleine Investment kann letztlich nur förderlich und motivierend sein.
Fazit: Donationware und andere Mikropayment-Lösungen sind volkswirtschaftlich nützlicher und letztlich auch den Dienstleistern gegenüber gerechter. Pauschalierungen sind aber ohnehin nie möglich.

mfg pi26
 
Zuletzt bearbeitet:

Bonobo

Nathusius Taubenapfel
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tjp schrieb:
Ich gifte nicht gegen Freeware per se.
und
newman schrieb:
Ich gifte nicht gegen Freeware.
OK, es kam mir halt sehr so vor, und es ist schoen, wenn's nicht so ist, dann kann ich meine grausligen Anschuldigungen ja zuruecknehmen :p


Aber es ist unsinnig anzunehmen, daß die Volkswirtschaft ohne kommerzielle Softwareentwicklung auskäme!
Diese Behauptung habe ich in diesem Thread nirgends gelesen; kann schon sein, dass ich da was ueberlesen habe, glaube ich aber nicht.
 

Harald909

Prinzenapfel
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newman schrieb:
Du richtest deine Argumentation an den Falschen, denn ich habe nicht pauschal behauptet, dass Freeware der Volkswirtschaft schadet. Häufig bedient Freeware Märkte, die durch Unternehmen nicht abgedeckt sind.

Eine Ideologisierung des Themas mit Statements wie "Entkommerzialisierung des Softwaremarktes" ist jedoch weder sachlich korrekt, noch hilfreich.

Jeder ist frei darin seine Software so anzubieten wie er möchte, als Freeware, Donationware, Shareware, unter GPL-, BSD- oder kommerzieller Lizenz.

Lieber newman,

dann habe ich Dich mit einem Vorredner in einen Topf geworfen, was das anbelangt. Sorry.

Ansonsten habe ich nie behauptet, dass es völlig ohne kommerzielle Software ginge. Beide Arten beeinflussen sich gegenseitig und haben ihre Existenzberechtigung. Gibt es aber nur kommerzielle Software und dazu auch nur von einem Hersteller, dann haben wir ein Problem. Monopole verhindern, dass sich das beste Produkt durchsetzt. Völlige Kommerzialisierung führt im Bereich des geistigen Eigentums zu Monopolen. Das war meine These und ich habe sie, denke ich, argumentativ so unterstützt, dass man nicht einfach von Ideologie reden kann.

Freeware bringt Bewegung in den Softwaremarkt und nützt allen.

Soweit sind wir uns einig, denke ich.

Gruß,

H.
 

tjp

Altgelds Küchenapfel
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Harald909 schrieb:
Die pauschale Behauptung, Freeware schade unserer Volkswirtschaft, ist deshalb polemisch, durch nichts begründbar und wohl interessengeleitet.
Freeware ist Closed Source Software, die urheberrechtlich geschützt ist. Das einzige was sie von normaler kommerzieller Software unterscheidet ist ihr Preis, sie kostet keinerlei Lizenzgebühren.

Damit kommen wird zum wichtigesten Punkt, warum verschenkt jemand etwas. Wenn es sich um die idealistischen Produkte Einzelner handelt ist es volkswirtschaftlich kein Problem. Größere Gruppen entschließen sich meist dazu keine Freeware sondern OpenSource Software zu veröffentlichen, das erleichtert die gemeinsame Entwicklung der Software.

Wenn aber Firmen Freeware herausgeben sieht die Sache anders aus, hier wurde in der Vergangenheit oftmals mit unsauberen Methoden lästigen Konkurenten das Wasser abgegraben. Es war also nichts anderes als Dumping, von fairen Wettbewerb kann also keine Rede sein. Da es sich um Freeware handelt kann man sich als Konkurrent das Produkt auch nicht irgend wie zum Nutzen machen, wie dies etwa OpenSource Software Pakete ermöglichen würden.

Aber selbst OSS ist zum Teil schwierig, da man kaum Geld für etwas verlangen kann, was bei der "Konkurenz" kostenfrei zu haben ist. Der Unwille besonders in Deutschland für Dienstleistungen Geld zu zahlen sollte man ebenfalls nicht vergessen. Kleinkunden wird Software immer über Features verkauft und nur selten über Wartungsverträge, die bei Enterprise Software die Regel sind. Per Wartungsvertrag läßt sich das ganze aber für den ISV deutlich besser kalkulieren und der Kunden bekommt seine Upfixes auf Anfrage. Ähnlich sieht es mit den neuen Versionen aus.
 

tjp

Altgelds Küchenapfel
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Bonobo schrieb:
Diese Behauptung habe ich in diesem Thread nirgends gelesen; kann schon sein, dass ich da was ueberlesen habe, glaube ich aber nicht.
Posting #12 beschreibt das jedenfalls so, obwohl ich mittlerweile den Eindruck habe das Harald909 etwas anderes meint als er da schreibt.