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Glaubt ihr (ernsthaft) an Gott?

Irreversibel

Holländischer Prinz
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Ach so, ich dachte das wäre eine (siehe Titel) ernsthafte Diskussion. Sorry.
 

Daspary

Jonagold
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Da Du Deine rosa Eichhörner nicht beweisen kannst, sollte es ausreichend sein deren Existenz anzuzweifeln ohne das man einen Gegenbeweis antreten muss. Gegen Deine Theorie der rosa unsichtbaren Eichhörnchen sprechen 2 Dinge:

a.) entweder ist das Eichhörnchen rosa oder unsichtbar, beides zusammen ist gemeinhin nicht möglich
b.) mit 2045 km/h sind die Eichhörchen zu langsam für eine Erdumlaufbahn
Tut mir leid, ich habe euch meinen Glauben nicht genau genug erklärt. Diese Einhörner sind nur Sonntags um 2:45 PM New Yorker Zeit für ein Tausendstel einer Millisekunde sichtbar und rosa. Was die Geschwindigkeit angeht, so müssen sie sich genauso wenig an die naturwissenschaftlichen Regeln halten wie euer Gott.

Meiner Meinung nach wird heute sehr schnell der eigene Atheismus erklärt, ohne sich wirklich über die Konsequenzen des echten Atheismus klar zu werden. Wahrer Atheismus ist genauso unmöglich zu "beweisen" wie echter Theismus - daher würde ich mich eher als positiven Agnostiker bezeichnen.
Auch ich bin kein Atheist, sondern Agnostiker, allerdings mit starken Tendenzen zum Atheismus, weil es einfach viel warscheinlicher als jede Religion ist.
Wenn ich zwischen der kalten, tiefergehenden Weisheit der Wissenschaft, die die letzten Antworten nach dem eigentlichen Sinn des Lebens nicht beantworten können wird (da allgemein eher von einer Sinnlosigkeit / Zufälligkeit des Lebens ausgegangen wird) und der Vorstellung eines liebenden, allmächtigen Schöpfergottes entscheiden muss, würde ich mich für zweiteres entscheiden. Damit geht natürlich die Schwierigkeit der Theodizee einher, der Rechtfertigung dieses Gottes in einer eher "schlechten" Welt.
Es geht hier nicht darum, dass es schön ist, sondern um Wahrheit.
Ich beantworte diese Frage für mich so: Wenn es einen allmächtigen Gott gibt, der den Menschen liebt, dann will dieses Wesen auch, dass diese Liebe erwiedert wird. Die Liebe zu Gott soll aber nicht erzwungen werden, sondern vom Menschen selbst kommen, da Gott diesen als freies Wesen mit der Fähigkeit, Gutes und Böses zu tun, erschaffen hat. Der Mensch kann sich also entscheiden, ob er sich diesem Gott zuwendet, oder von ihm abwendet - und beides wird von Gott akzeptiert. Wie bei einem Kind, das von seinen Eltern großgezogen wird, kann die bedingungslose Liebe des Menschen nicht erzwungen werden, sondern muss von ihm selbst kommen; er muss seinen eigenen Weg zu Gott suchen. Und das ist von Gott so gewollt und geplant.
Gibt es irgendein stichhaltigen Grund, warum dieser Gott dich und mich mehr lieben sollte, als den Dackel meines Nachbarn?
Man sagt, dass der Atheismus befreie, aber ich sehe diese "Befreiung" ähnlich einem Hochseilartisten, dem man Seil und Netz zerschneidet. Was bringt mir dieser Atheismus ausser der Gewissheit, das irgendwann alles im Nichts endet? Ich kann als Agnostiker genausogut von Evolution, Wissenschaft, Physik und allem anderen überzeugt sein, mit dem warmen Gefühl im Herzen, dass es noch einen doppelten Boden gibt, unter dem Gott wartet.
Du hast recht, er nimmt einem viel Sicherheit, gibt dafür viel Freiheit. Ich würde auch lieber an ein Leben nach dem Tod glauben, nur kann ich einfach nicht verdrängen, dass so viel dagegen spricht.
Die aktuelle Wissenschafts-"gläubigkeit" ist nichts anderes als die Suche nach einer schnellen Antwort, möglichst noch in "diesem Leben", hinter dem dann das Nichts warten soll. Das erscheint mir vor dem Hintergrund einer Welt, die schon seit Milliarden Jahren existiert, als unglaublich dumm und kurzsichtig. Da man weder darauf hoffen kann, ewig zu leben, noch darauf, dass die Antwort nach dem Sinn des Lebens noch in diesem Jahrhundert gefunden wird, erscheint mir der Glaube an ein nicht nachweisbares Höheres als sinnvolle stellvertretende Antwort auf die letzten Fragen.
So ein Schwachsinn: Wissenschaftliche Theorien sind alles andere als schnell und einfach, sie sind oft unglaublich kompliziert. Religionen sind dagegen einfach und erklären die Welt unkompliziert, funktioniert wohl ähnlich wie bei Vorurteilen. Achja und die aktuelle Wissenschafts-"gläubigkeit" ist immer noch viel zu klein und resultiert aus besserer Aufklärung, Zugang zu Informationen und aus weniger Druck bzw. Zensur durch die Religionen.
 
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reframing

Weißer Winterglockenapfel
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Gibt es irgendein stichhaltigen Grund, warum dieser Gott dich und mich mehr lieben sollte, als den Dackel meines Nachbarn?

Das Wesen der Liebe rational fass- und messbar zu machen scheint mir ein eher abwegiger Gedanke. Offenbar scheint es sehr schwierig zu akzeptieren sein, dass es vielleicht neben den wissenschaftlich feststellbaren Fakten Dinge gibt, welche sich nicht mit wissenschaftlicher Präzision erfassen lassen. Oder soll man die Trauer eines Menschen an der Anzahl seiner vergossenen Tränen messen?

Was mich immer wieder überrascht ist, wie abwertend über Religion und Glaube gesprochen wird. Ich bin nicht besonders gläubig, aber ich akzeptiere den Nutzen, welcher jemand im Glauben findet. Wenn mir jemand erzählt, der Glaube an eine Zukunft nach dem Leben hilft ihm oder ihr, das jetzige Leben zu ertragen und zu meistern, was ist daran schlecht? Und wenn jemand findet, dass der Sinn des Lebens darin besteht, nur an wissenschaftlich belegbare Tatsachen zu glauben, soll ich da widersprechen?

Dazu fällt mir noch eine kleine Geschichte ein:
"Der Prophet Mohammed kam mit einem seiner Begleiter in eine Stadt, um zu lehren. Bald gesellte sich ein Anhänger seiner Lehre zu ihm: »Herr! In dieser Stadt geht die Dummheit ein und aus! Die Bewohner sind halsstarrig. Man möchte hier nichts lernen. Du wirst keines dieser steinernen Herzen bekehren. « Der Prophet antwortete gütig: »Du hast Recht. « Bald darauf kam ein anderes Mitglied der Gemeinde freudestrahlend auf den Propheten zu: »Herr! Du bist in einer glücklichen Stadt! Die Menschen sehnen sich nach der rechten Lehre und öffnen ihr Herz deinem Wort! « Mohammed lächelte gütig und sagte wieder: »Du hast Recht. « »Oh, Herr«, wandte da der Begleiter Mohammeds ein, »zu dem ersten sagtest du, er habe Recht. Zu dem zweiten, der genau das Gegenteil behauptet, sagtest Du auch, er habe Recht. Schwarz kann doch nicht weiss sein. « Mohammed erwiderte: »Jeder Mensch sieht die Welt so, wie er sie erwartet. Wozu sollte ich den beiden widersprechen. Der eine sieht das Böse, der andere das Gute. Würdest du sagen, dass einer von den beiden etwas Falsches sieht, sind doch die Menschen hier wie überall böse und gut zugleich. Nichts Falsches sagt man mir, nur Unvollständiges."
 

Daspary

Jonagold
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Das Wesen der Liebe rational fass- und messbar zu machen scheint mir ein eher abwegiger Gedanke. Offenbar scheint es sehr schwierig zu akzeptieren sein, dass es vielleicht neben den wissenschaftlich feststellbaren Fakten Dinge gibt, welche sich nicht mit wissenschaftlicher Präzision erfassen lassen. Oder soll man die Trauer eines Menschen an der Anzahl seiner vergossenen Tränen messen?
Liebe und Trauer, beides genauso wie Glaube nichts weiter als Chemie im Gehirn, evolutionär entstanden um zu überleben. Wissenschaft funktioniert, sie bringt Flugzeuge zum Fliegen, heilt Krankheiten und lässt Nachts die Lampen leuchten. Religion behauptet zwar viel, aber sich lässt sich nicht mit dem vereinbaren, was man jeden Tag sieht. Ich glaube an die Dinge, die ich sehe und was sich daraus schließen lässt, alles andere ergibt keinen Sinn. Es hat nichts mit Schwarz oder Weiß zu tun, die Naturgestze exestieren 100%, was selbst du zugeben solltest.
 
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reframing

Weißer Winterglockenapfel
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Wenn ich meine Freundin küsse kann ich denken, oh, jetzt läuft dieses evolutionäre Programm ab und irgendwelche Pheromone werden jetzt vom Körper produziert. Oder ich kann einfach das wunderbare Glücksgefühl der Liebe geniessen. Ich bevorzuge die zweite Variante. Das heisst nicht, dass die erste falsch ist.
 

Daspary

Jonagold
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Da geben ich dir vollkommen Recht, nur bin ich nicht deine Freundinn, sondern diskutiere über Glaube mit dir. ;)
 

reframing

Weißer Winterglockenapfel
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Das ist das selbe Phänomen. Was willst du mit Wissenschaft und Naturgesetzen argumentieren, wenn jemand argumentiert, er empfindet Glück und Zufriedenheit im Glauben. Und warum soll man Glauben und Religion abwerten, wenn es Menschen gibt, die so empfinden. Toll das es den gibt, und toll, dass damit nicht die Naturgesetze in Frage gestellt werden müssen.

Um noch einmal auf ein Zitat von dir zurückzukommen:

"Es geht hier nicht darum, dass es schön ist, sondern um Wahrheit."

Doch, meiner Meinung geht es darum, was ich oder jemand im Glauben, in der Liebe, in der Trauer oder sonst wo empfinden. Ob das wissenschaftlich beleg- oder haltbar ist, bleibt für mich in diesen Bereichen (!) irrelevant.
 

Daspary

Jonagold
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Das sind verschiedene Dinge, denn Liebe exestiert, auch wenn sie aus chemischen Prozessen besteht.
 

reframing

Weißer Winterglockenapfel
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Das klang hier jedoch noch ganz anders...

Liebe und Trauer, beides genauso wie Glaube nichts weiter als Chemie im Gehirn,.....

Ich glaube, ich habe meinen Standpunkt dargestellt. Eine weitere Diskussion würde nur ein Ringen sein, welche Ansicht die bessere, die richtige ist. Das lehne ich ab. Deshalb beende ich hier meine Teilnahme an dieser Diskussion.
 

Daspary

Jonagold
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Religiösen Glauben kannst du mit Logik erklären, er exestiert. Die Behauptungen der Religionen sind aber wieder eine ganz andere Sache. So habe ich das gemeint.
 

Xinor

Tokyo Rose
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In den meisten Religionen geht es ja kurz gesagt um "Gut" gegen "Böse", Himmel gegen Hölle. Lebt man nach den Werten z.B. der Kirche, kommt man in den Himmel, sonst in die Hölle.
Das Problem, Menschen sind weder böse noch gut. Da es "Gut" oder "Böse" nicht gibt. Was Gut oder Böse ist, bestimmt immer die Gesellschaft oder die Gruppe welche an der Macht ist. Jedenfalls was die offizielle allgemeine Meinung angeht. Gut und Böse sind sehr dehnbare Begriffe.
Ist es Gut alles menschliche Mögliche zu unternehmen, ohne dabei andere zu schädigen, um anderen (z.B. Menschen, Tieren,...) zu helfen oder ist es nur Gut, wenn es nur z.B. in der Bibel steht.
Etwas "Gutes" kann man auch tun, wenn man an keinem höheren Wesen glaubt und vor allem wenn man an keiner weltlichen, gläubigen Institution angehört.
Wenn es tatsächlich einen "Gott" gibt, dieser alles weiß, dann glaube ich nicht daran, dass man einfach nur in den Himmel kommt, weil man in die Kirche geht und nach der Bibel lebt. Das wäre auch etwas zu einfach, wenn man nur eine Liste abhacken müsste.
Es ist mit der Liste aber viel einfacher. Man bekommt gesagt, was man machen muss um in den Himmel zu kommen. Man muss es dann nur noch umsetzen. Glaube nicht, dass es so funktioniert.
Ich habe eine Schwester welche ich liebe, eine Mutter, eine Frau und vielleicht eine oder mehrere Töchter werden folgen. Und in der Kirche sind Frauen weder Früher noch heute dem Mann gleichgestellt. Ich kann ich da reinen Herzens so etwas unterstützen? Und das ist nur ein kleiner negativer Punkt.
Religionen treiben auch oft einen Keil zwischen den Menschen und bringen sie dazu sich gegenseitig zu hassen und/oder zu bekämpfen.

Ich weiß eins mit Sicherheit, wenn man in etwas (in diesem Fall die Kirche) nur das "Gute" sieht und das "Schlechte" unter dem Teppich kehrt, dann ist das sicher nichts "Gutes". Aber genau das machen die meisten Gläubigen. Und wenn es tatsächlich so etwas wie einen Himmel gibt, dann werden die Meisten Probleme haben da reingelassen zu werden.

Ich will nicht die irdischen Religionen unterstützen. Ob dass die richtige Entscheidung ist, werde ich vielleicht irgendwann erfahren.
Mir geht es auch nicht darum in einem Himmel zu kommen. Ich möchte jetzt versuchen ein so "guter" Mensch wie möglich zu sein.
Was aber einem gar nicht so einfach gemacht wird. Ich versuche es trotzdem so gut wie möglich und kann damit wunderbar leben.
 

Irreversibel

Holländischer Prinz
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Hallo Daspary. Warum genau ist die Nichtexistenz eines Gottes wahrscheinlicher als die Existenz? Das ist doch nur dein subjektives Empfinden. Im Endeffekt kann auch niemand sagen (mich eingeschlossen), dass der Dackel deines Nachbarns von Gott weniger geliebt wird als du oder ich. Darum geht es ja auch gar nicht. Ich will keinem Dackel absprechen, dass er sich Gedanken um die Existenz eines Gottes macht, der ihn liebt und seine letzten Fragen beantworten wird.

Schön ist, was wahr ist. Leider wissen wir beide nicht, was in dieser Beziehung wahr ist. Daher nehme ich lieber die Situation an, die mir als Wahrheit besser gefallen würde. Damit sind wir mit unserem "Glauben" in etwa gleich weit von der Wahrheit entfernt. Wenn du damit genauso glücklich bist wie ich, ist das ja fein. Ich würde aber mit deiner Art die Dinge zu sehen keinesfalls glücklich werden.

Wissenschaftliche Theorien sind, ja, unglaublich kompliziert. Ich nehme an, du hast ein sehr tiefes Wissen um solche Dinge, dass du dir alles damit erklären kannst und nicht einfach nur das äääääähm... glaubst, was man dir vorsetzt. Denn das ist unglaublich einfach, etwas zu glauben das sich logisch anhört, man aber nicht bis auf den Grund versteht. War das nicht Werner Heisenberg, von dem der Satz "Der erste Schluck aus dem Becher der Erkenntnis bringt den Atheismus, auf dem Boden wartet Gott." gesagt hat? Das finde ich äusserst passend von einem Mann, der wesentlich an der Entwicklung der Quantentheorie mitgearbeitet hat.

Ich stimme dir zu, dass ein Großteil der Menschen noch nicht aufgeklärt genug ist. Viele glauben unreflektiert an irgendetwas, von Esoterik bis Fanatismus reichend. Aber ich denke auch, dass aufgeklärte Menschen auf einem ähnlich hohen Niveau über Religion diskutieren können wie z.B. über physikalische Theorien, die wir noch nicht beweisen können.
 

Xanu

Adams Apfel
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Wenn man nicht in einer Traumwelt lebt schon, denn viele Religion stellen den Menschen als etwas Besonderes dar (z.B. Abbild Gottes), was sich aber leicht wissenschaftlich wiederlegen lässt (ich meine, dass der Mensch etwas Besonderes im Gegensatz zum Tier ist) und das wiederrum hat nichts mit Glaube oder Meinung zu tun, sondern ist eine Tatsache.

Mein Beileid, wenn du dich nur auf der gleichen Stufe wie ein Tier siehst.

Drehen wir es mal um, nach deiner Logik könnte man wirklich alles behaupten, solange niemand das Gegenteil beweisen kann.

Ich habe hier in keinster Weise MEINE Logik offenbart. Sondern lediglich nachgefragt, was Cyberkuh damit meint, wenn er sagt, dass vieles aus der Bibel widerlegt wurde. Aber auch hier scheint mal wieder das alte Sprichwort zu stimmen: "Getroffene Hunde bellen...".

Und wenn du meinst an Fabelwesen glauben zu müssen, dann sei dir das gegönnt, es tangiert mich maximal peripher. ;)
 

Daspary

Jonagold
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Es bereue es jedes Mal über Religion zu diskutieren. :(
Hallo Daspary. Warum genau ist die Nichtexistenz eines Gottes wahrscheinlicher als die Existenz? Das ist doch nur dein subjektives Empfinden. Im Endeffekt kann auch niemand sagen (mich eingeschlossen), dass der Dackel deines Nachbarns von Gott weniger geliebt wird als du oder ich. Darum geht es ja auch gar nicht. Ich will keinem Dackel absprechen, dass er sich Gedanken um die Existenz eines Gottes macht, der ihn liebt und seine letzten Fragen beantworten wird.

Schön ist, was wahr ist. Leider wissen wir beide nicht, was in dieser Beziehung wahr ist. Daher nehme ich lieber die Situation an, die mir als Wahrheit besser gefallen würde. Damit sind wir mit unserem "Glauben" in etwa gleich weit von der Wahrheit entfernt. Wenn du damit genauso glücklich bist wie ich, ist das ja fein. Ich würde aber mit deiner Art die Dinge zu sehen keinesfalls glücklich werden.

Wissenschaftliche Theorien sind, ja, unglaublich kompliziert. Ich nehme an, du hast ein sehr tiefes Wissen um solche Dinge, dass du dir alles damit erklären kannst und nicht einfach nur das äääääähm... glaubst, was man dir vorsetzt. Denn das ist unglaublich einfach, etwas zu glauben das sich logisch anhört, man aber nicht bis auf den Grund versteht. War das nicht Werner Heisenberg, von dem der Satz "Der erste Schluck aus dem Becher der Erkenntnis bringt den Atheismus, auf dem Boden wartet Gott." gesagt hat? Das finde ich äusserst passend von einem Mann, der wesentlich an der Entwicklung der Quantentheorie mitgearbeitet hat.

Ich stimme dir zu, dass ein Großteil der Menschen noch nicht aufgeklärt genug ist. Viele glauben unreflektiert an irgendetwas, von Esoterik bis Fanatismus reichend. Aber ich denke auch, dass aufgeklärte Menschen auf einem ähnlich hohen Niveau über Religion diskutieren können wie z.B. über physikalische Theorien, die wir noch nicht beweisen können.
An ein höheres unbekanntes Wesen zu glauben ist die eine Sache, an den Koran oder die Bibel eine andere.
Mein Beileid, wenn du dich nur auf der gleichen Stufe wie ein Tier siehst.



Ich habe hier in keinster Weise MEINE Logik offenbart. Sondern lediglich nachgefragt, was Cyberkuh damit meint, wenn er sagt, dass vieles aus der Bibel widerlegt wurde. Aber auch hier scheint mal wieder das alte Sprichwort zu stimmen: "Getroffene Hunde bellen...".

Und wenn du meinst an Fabelwesen glauben zu müssen, dann sei dir das gegönnt, es tangiert mich maximal peripher. ;)
Ich stelle auch dich auf die Stufe eines Hundes. ;) Tut mir leid, dass du so arrogant bist zu glauben etwas Besonderes zu sein. Alles was uns von anderen Tieren unterscheidet ist auch nur eine weitere Überlebensstrategie. Ist ein Blauwal jetzt auch kein Tier, nur weil er größer als jedes andere Lebewesen ist?
Und als kleiner Spaß, guck mal bei Wikipedia: Mensch -> Altweltaffen -> Eigentliche Affen -> Trockennasenaffen -> Primaten -> Euarchontoglires -> Höhere Säugetiere... Also sind nicht nur unsere Vorfahren Affen, wir sind bis Heute welche.

Und jetzt, extra für dich einige Argumente gegen das Christentum:

  • Warum leben wir nicht im Paradis, wenn Gott doch unser Bestes will? Weil Adam und Eva gesündigt haben, ganz einfach. Aber durch Jesus Tod wurden unsere Erbschulden doch getilgt, warum leben wird dann jetzt in dieser alles anderen, aber nicht perfekten Welt?
  • Menschen können für ihre Situation oft nichts, sie können nichts für ihr kaputte Psyche und doch bestraft sie der achso liebe Gott für ihre Taten.
  • Entweder Gott ist nicht perfekt oder aber sehr böse, denn er hat unsere Welt mit allen Problemen erschaffen. Auch musste er immer wieder korrigieren.
Sicher gibt es noch bessere inhaltliche Argumente gegen die Bibel, nur lese ich lieber Harry Potter. :-D

Ich bin hier jetzt ebenfalls raus, ist einfach keine gute Idee über dieses Thema zu reden.
 

Macbeatnik

Golden Noble
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Beobachtungen sind Empirie. Aus ihnen werden durch Induktion Theorien und aus Theorien mittels Deduktion wieder Empirien. Das ist der Kreislauf der Wissenschaftstheorie und Deine Argumentation dreht sich wieder dieser Kreislauf im Kreis.

Beobachtungen können vielleicht Elemente einer Theorie bestätigen, aber nie eine Theorie als Ganzes, denn dann wäre es ja keine Theorie mehr, sondern ein Gesetz.
Auch bei der Evolutionstheorie gerät man an verschiedensten Stellen an Punkte, in denen nur gemutmaßt werden kann.

Theorien sind im Grunde nichts anderes als Hilfsmittel um uns die Welt zugänglich zu machen. Um Erwartungssicherheit für unser Handeln zu gewinnen / zu maximieren.

Und die einzig sichere Erkenntnis ist die, daß wir im Grunde nichts wissen.

Das bedeutet also, nur zur Nachfrage, um zu sehen, wie du argumentierst, das du der Bibel oder sonstigen religiösen Büchern keinerlei Glauben schenkst, sondern das du dein eigenes Verständnis des Schöpfers/Gottes hast, das auf eigenen Beobachtungen und für dich unwiderlegbaren Beweisen aufbaut und keinerlei Lücken hat( was natürlich, eigene Wertung meinerseits, sehr einfach gestrickt wäre, da man dann ja dieser kindlichen Ansicht folgen würde, irgendwann wurde alles von Gott geschaffen und Gott war immer da und wenn ich etwas nicht erklären kann, dann kommt ein Gott/Götze ins Bild, der das erklärt, allerdings meist nur so weit, bis dann duie Wissenschaft etwas anderes erklärt oder Erklärungen für ein Phänomen findet und dann der Glaube diesen dann angepasst wird ).
 

canariz

Macoun
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Das bedeutet also, nur zur Nachfrage, um zu sehen, wie du argumentierst, das du der Bibel oder sonstigen religiösen Büchern keinerlei Glauben schenkst, sondern das du dein eigenes Verständnis des Schöpfers/Gottes hast, das auf eigenen Beobachtungen und für dich unwiderlegbaren Beweisen aufbaut und keinerlei Lücken hat( was natürlich, eigene Wertung meinerseits, sehr einfach gestrickt wäre, da man dann ja dieser kindlichen Ansicht folgen würde, irgendwann wurde alles von Gott geschaffen und Gott war immer da und wenn ich etwas nicht erklären kann, dann kommt ein Gott/Götze ins Bild, der das erklärt, allerdings meist nur so weit, bis dann duie Wissenschaft etwas anderes erklärt oder Erklärungen für ein Phänomen findet und dann der Glaube diesen dann angepasst wird ).

Nein.
Bibel und sonstige religiöse Bücher sind für mich historische Werke, nicht mehr und nicht weniger. Und als diese Werke zeugen sie für mich von einer Beschäftigung des Menschen mit sich selbst - nicht anders, als die Werke von Platon und Aristoteles.
Religion bzw. der Glaube an ein höheres Wesen nimmt in meinem Leben keinen Stellenwert ein.
Ich habe in dem Sinne kein eigenes, festes Verständnis von Religion und glauben.

Ich hänge aber sehr wohl einem humanistischen Wertesystem an, das darauf beruht, daß der Mensch im Diesseits an seiner eigenen Vervollkommnung -zu seinem eigenen und dem Wohle aller anderen - arbeiten sollte, bis er dann irgendwann zu "höherer Arbeit" abberufen wird. Was dann folgt, ist nicht von Bedeutung.
 

Irreversibel

Holländischer Prinz
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Schade dass du dich ausklinkst, Daspary. Es wird gerade interessant.

Die Fragen, die du stellst sind eben die nach der Theodizee, nach der Rechtfertigung Gottes. Für mich ist das eine Gleichung, die ich versuche, in eine Richtung aufzulösen, indem ich bestimmte "unbekannte" Elemente einfach als feststehend betrachte. Ansonsten kann man sich diese Fragen nicht beantworten.

Wenn wir also davon ausgehen, dass Gott a) allmächtig, b) allwissend, c) gütig und d) voll Liebe für seine Schöpfung ist, kann man sich Gottes Untätigkeit angesichts einer "schlechten" Welt erklären, wie ich es bereits in einem vorangegangenen Beitrag getan habe.

Wir können auch von einem boshaften Gott ausgehen oder einem Gott, der sich einfach nicht mehr für den Menschen interessiert, der "des Menschen überdrüssig" ist, weil er nicht allwissend ist (wäre er allwissend, gäbe es keine für Gott unplanbare Zukunft und keinen Grund zum Verdruß).

Der Standpunkt "es gibt keinen Gott!" ist genauso berechtigt, das würde bedeuten dass alles von Anfang bis zum Ende ein gewaltiger kosmischer Zufall ist. Das ist möglich, sogar wahrscheinlich, aber für mich unbefriedigend. Denn weil kein Mensch das Universum überblickt sondern immer nur sich und die Welt in seinem eingeschränkten Blickwinkel, ist das Versprechen das ein Glaube mit sich bringt nie ein leeres, solange es nicht widerlegt werden kann.

Es steht den Menschen frei, religiöse Schriften zu lesen und zu deuten. Doch alle wurden von Menschen geschrieben, die, wie wir, versuchen, das Unerklärliche erklärbar zu machen.
 

Xinor

Tokyo Rose
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Was ich auch sehr interessant finde, ist das Religionen sehr stark an der geographischen Lage gebunden sind. Bzw. in bestimmten Gebieten sehr stark vertreten sind. Sprich, oft hängt der Glaube davon ab, wo man geboren ist. In Deutschland gibt es sehr viele Christen, geht man ein ganzes Stück in den Süden, ist es der Islam und geht man dann ordentlich nach Osten, ist es der Hinduismus.
Alle drei können nicht wahr sein, also müssen 2 der 3 sich irren und somit auch die Gläubigen. Und trotzdem würden viele Gläubige, im Namen des/der Angebeteten, alles tun.
Religionen haben schon sehr viel mit Glauben zu tun, man muss aber um zu Glauben, nicht blind den religiösen Führern folgen.