- Registriert
- 24.01.06
- Beiträge
- 5.589
Als Kreativer hat man tagtäglich mit Farben zu kämpfen: Egal ob als Designer, Fotograf oder Drucker, präzise Farben sind unerlässlich. Umso erstaunlicher ist es, wie unbekannt Apples mächtigen Werkzeuge zur Farbanpassung sind.
Der Workflow eines Kreativen ist heutzutage von vielen technischen Geräten gesäumt: Scanner, Bildschirme, Kameras und Drucker. Im Extremfall liefern alle Geräte von dem selben Bild unterschiedliche Farben. So sollte die Mischung aus 100 Rot, 100 Grün und 100 Blau ein neutrales Grau erzeugen - die Realität ist jedoch eine andere. Auf manchen Geräten wirkt das Grau hell, auf anderen dunkel, auf ganz anderen hat es einen Rotstich. In der Tat interpretiert jedes Gerät Farben auf seine eigene Art und Weise, sodass die Aufgabe des Farbmanagements überhaupt erst entstanden ist. Im Jahr 1993 haben Apple, Adobe, Kodak und fünf weitere Hersteller das 'International Color Consortium' gegründet, welches diese Aufgabe erleichtern soll. Mittlerweile sind mehr als 70 Firmen der Industrie im ICC vertreten, die allesamt ein einheitliches Farbmanagement ermöglichen wollen. Kern des ICC-Farbmanagements sind drei Punkte: Erstens das ICC-Profil, welches die Farbcharakteristika eines jeden Gerätes beschreibt, zweitens das Farbmanagement-Modul, welches Farbkonvertierungen vornimmt und drittens die Renderabsicht, welche die Art und Weise der Konvertierung vorgibt. Wenn man jetzt also einen Drucker an den Mac anschließt, weist Mac OS X diesem ein bestimmtes Farbprofil zu. Der Grund ist einfach: Das Bild enthält lediglich die Information, dass eine Mischung aus 10 Rot, 100 Grün und 10 Blau Grün ist. Aber wie Grün genau? Das Farbprofil kennt das exakte Farbspektrum eines Gerätes, auch Gamut oder zu Deutsch Farbpalette genannt. Die Hauptaufgabe des Farbmanagements ist es also, diese Farbpaletten so aufeinander abzustimmen, dass die Farbabweichungen minimiert werden. Doch wie macht man das genau?
Das ColorSync-Dienstprogramm
[float=left]
[/float]Das in Programme/Dienstprogramme gelegene ColorSync-Dienstprogramm ist die Kommandozentrale für das gesamte Farbmanagement des Macs. Mit dem kleinen Tool können Farbprofile betrachtet, verglichen, bearbeitet und zugewiesen werden. Die Funktion ‚Profile reparieren‘ ist eine erste Hilfe für beschädigte Profile, überprüft jedoch auch, ob Profile überhaupt beschädigt sind. Sollte man also das Gefühl haben, dass einige Farben vollkommen aus der Reihe tanzen, so empfiehlt sich ein kurzer Testdurchlauf - die Reparatur ist hingegen nicht immer erfolgreich und bei weitem kein Wundermittel. Die Profilübersicht bietet eine Vorschau auf sämtliche Profile der Bibliothek, die im Übrigen systemweit allen Programmen zur Verfügung steht. Der Lab-Plot stellt das Farbspektrum dreidimensional dar, ein Rechtsklick in die Fläche erlaubt einen Vergleich, in dem man ein Profil in den Hintergrund legt (‚Für Verglich merken‛). Hält man die Optionstaste (Alt) gedrückt, kann man die Ansicht vergrößern oder verkleinern. Die dritte Funktion ‚Geräte‛ ermöglicht die Zuweisung bestimmter Profile zu Druckern, Bildschirmen oder anderen Geräten. Die Funktion ‚Filter‛ bietet eine beschränkte Übersicht über diverse Quartz-Filter - auf Wunsch können eigene Filter und Effekte erstellt werden, die dann ab sofort zum Beispiel im Druckmenü zur Verfügung stehen. Die letzte Funktion, der ‚Rechner‛, ist extrem praktisch: Er berechnet komfortabel die Farbkonvertierung: Welche Farbmischung benötige ich, wenn ich Farbe XY in einem anderen Profil ausgeben möchte?
Die Farbkalibrierung
[float=right]
[/float]Es ist enorm zeitsparend und effektiv besser, seine Geräte mit einer Hardwarelösung zu kalibrieren. Lösungen wie Spyder verfügen über winzige Farb- und Lichtsensoren, die eine exakte Kalibrierung ermöglichen - mit dem bloßen Auge ist das ganze natürlich deutlich schwieriger. Derartige Sensoren kosten zwischen 100€ und 300€ und sind im Fachhandel erhältlich - auch wenn der Preis auf den ersten Blick ein Dämpfer ist, so lohnt sich die Anschaffung für Anwender, für die korrekte Farben unerlässlich sind, auf jeden Fall. Wer sich jedoch für die Augenkalibrierung entscheidet, bekommt natürlich noch eine kurze Anleitung - sollte sich jedoch der Tatsache bewusst sein, dass eine derartige Anpassung mit bloßem Auge wirklich schwierig ist.
[float=left]
[/float]Der erste Blick bezieht sich natürlich auf den Bildschirm: Apple liefert zur Kalibrierung einen Assistenten, mit dem sich die Farben anpassen lassen. Er lässt sich im Bereich Monitore in den Systemeinstellungen finden. Bei Gebrauch des Assistenten sollte unbedingt die ‚Experten-Funktion‛ verwendet werden - sie ermöglicht eine feinere Einstellung. Der zweite Schritt ist die Aufnahme: Für gewöhnlich verfügen Kameras und Scanner bereits über ein Profil, das den aufgenommenen Bildern direkt anhaftet. Bilder, die über kein eingebettetes Profil verfügen, werden mit einem Durchschnittsprofil versehen. Um verschiedene Profile auszuprobieren, kann man einem Bild mit dem Programm ‚Vorschau‛ ein neues Profil zuweisen: Die Funktion befindet sich unter ‚Werkzeuge - Profil zuweisen‘. Diese Funktion ist insbesondere für das Web interessant: Während der Safari Browser sowohl unter Windows als auch Mac OS X Bilder mit Farbprofilen erkennt und diese korrekt umsetzt, sind bislang weder Firefox, noch Opera und erst recht nicht der Internet Explorer dazu in der Lage. Wer seine Bilder also mit dem sRGB-Profil versieht, steht auf der sicheren Seite, da dieses Profil von den farbuntreuen Browser verwendet wird. Wer für einen Scanner oder eine Kamera ein geeignetes Profil gefunden hat, kann es dem Gerät anschließend mithilfe des Dienstprogramms zuweisen.
Das war natürlich nur eine sehr kurze Einführung in die Welt des Farbenmanagements. Der Fachhandel hält unzählige Sachbücher bereit, sehr zu empfehlen ist auch der kostenlose Ratgeber der Firma Cleverprinting.
Bilder: Apple / Apfeltalk.de | Informationen: ICC, Apple, Adobe
Der Workflow eines Kreativen ist heutzutage von vielen technischen Geräten gesäumt: Scanner, Bildschirme, Kameras und Drucker. Im Extremfall liefern alle Geräte von dem selben Bild unterschiedliche Farben. So sollte die Mischung aus 100 Rot, 100 Grün und 100 Blau ein neutrales Grau erzeugen - die Realität ist jedoch eine andere. Auf manchen Geräten wirkt das Grau hell, auf anderen dunkel, auf ganz anderen hat es einen Rotstich. In der Tat interpretiert jedes Gerät Farben auf seine eigene Art und Weise, sodass die Aufgabe des Farbmanagements überhaupt erst entstanden ist. Im Jahr 1993 haben Apple, Adobe, Kodak und fünf weitere Hersteller das 'International Color Consortium' gegründet, welches diese Aufgabe erleichtern soll. Mittlerweile sind mehr als 70 Firmen der Industrie im ICC vertreten, die allesamt ein einheitliches Farbmanagement ermöglichen wollen. Kern des ICC-Farbmanagements sind drei Punkte: Erstens das ICC-Profil, welches die Farbcharakteristika eines jeden Gerätes beschreibt, zweitens das Farbmanagement-Modul, welches Farbkonvertierungen vornimmt und drittens die Renderabsicht, welche die Art und Weise der Konvertierung vorgibt. Wenn man jetzt also einen Drucker an den Mac anschließt, weist Mac OS X diesem ein bestimmtes Farbprofil zu. Der Grund ist einfach: Das Bild enthält lediglich die Information, dass eine Mischung aus 10 Rot, 100 Grün und 10 Blau Grün ist. Aber wie Grün genau? Das Farbprofil kennt das exakte Farbspektrum eines Gerätes, auch Gamut oder zu Deutsch Farbpalette genannt. Die Hauptaufgabe des Farbmanagements ist es also, diese Farbpaletten so aufeinander abzustimmen, dass die Farbabweichungen minimiert werden. Doch wie macht man das genau?
Das ColorSync-Dienstprogramm
[float=left]

Die Farbkalibrierung
[float=right]

[float=left]

Das war natürlich nur eine sehr kurze Einführung in die Welt des Farbenmanagements. Der Fachhandel hält unzählige Sachbücher bereit, sehr zu empfehlen ist auch der kostenlose Ratgeber der Firma Cleverprinting.
Bilder: Apple / Apfeltalk.de | Informationen: ICC, Apple, Adobe
Anhänge
Zuletzt bearbeitet: