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Eure Meinung zu illegalen Downloads

smoe

Roter Winterkalvill
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Wenn wir mal von den extrem Armen absehen. Was ist denn mit der sehr sehr großen Gruppe an Menschen, die sich Musik, Filme, Spiele leisten könnten, (und notgedrungen auch zumindest ab und zu mal kaufen würden, wenn sie es nicht laden könnten) aber ihr Geld lieber in Sachen stecken die man nicht illegal kostenlos runterladen kann?

Ist es moralisch dann okay, alles aus Tauschbörsen zu laden, nur weil ich mit dem Geld lieber auf einen Ferrari spare?

Das führt das "sich nicht leisten können" doch in sehr fragwürdige Regionen...
 

SilentCry

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Und der Rest wiederholt sich nur immer wieder ohne besser zu werden.
Das stimmt. Soviel Selbsterkenntnis hätte ich dir nun gar nicht zugetraut.

Es sich nicht leisten wollen reicht auch schon nach SilentCry Definition.
:-D
Nein, so nicht.
Meine Definition ist klar: Der Konsument würde ohne die Gratisoption das Immaterialgut nicht besitzen. Fullstop. Kein Wenn, kein Aber.
Die Umkehrung gilt jedoch nicht: "WEIL es die Gratisoption gibt KAUFE ich es nicht". Das halte ich für ethisch verfehlt.
So schwierig ist das nicht.
 

gerne_mehr

Becks Apfel (Emstaler Champagner)
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Als weiterer Denkanstoß wäre vielleicht zu erwägen, das der Musiker von den paar Silberlingen die die Gema übriglässt besseres Equipment für das nächste Album beschaffen kann?

Bei den meisten Leuten die ich kenne besteht der Zweck des Besitzes von Musikmassen im Besitz, das Laden und speichern ist zum Selbstzweck verkommen.

Bei mir ganz klar kaufen oder legal Download (höre zum Bsp gerade einen Netten Mix elektronische Tanzmusik aus einem Podcast), in der Hoffnung das außer bei der GEMA etwas Geld beim Künstler ankommt um mir wieder ein paar schöne Augenblicke zu liefern.

Gruß
 

smoe

Roter Winterkalvill
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GEMA ist ja wieder eine ganz andere Sache...

Aber bei der CD im Laden bzw dem legalen Download landet ja wirklich ein bestimmter Teil des Geldes beim Künstler.
 

paul.mbp

Sternapfel
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...
Meine Definition ist klar: Der Konsument würde ohne die Gratisoption das Immaterialgut nicht besitzen. Fullstop. Kein Wenn, kein Aber.
...

Und welche Kriterien legst Du an den Konsumenten ?
Welcher Konsument darf das Immaterialgut gratis besitzen?

Reicht es aus es nicht kaufen zu wollen ?
Oder ist die Vorraussetzung das er es nicht kaufen würde ?
Oder muss es gar so sein das er es nicht kaufen kann ?

Welche Gründe sind dann zulässig für "nicht kaufen können" ?
 
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Bananenbieger

Golden Noble
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Ok, wenn die Musik- und Filmbranche die Vervielfältigung unbegrenzt legalisieren würde (ich glaube hierauf willst du hinaus), dann würden mehr Personen die Lieder kennen und ggf. auch gut finden. Logisch. Diese müssten sie dann aber auch nicht mehr kaufen. Und das ist schon mal der wesentliche Unterschied zu einer Werbung. Hier wird ein Produkt zum Kauf beworben.
Das Produkt ist in dem Falle der Medien die Werbung. Zudem kaufen Personen die Medien, die sie gut finden, obwohl sie bereits eine Kopie besitzen. Medien sind eine hochemotionale Sache und daher verhalten sich die Käufer noch irrationaler als bei anderen Gütern.

Ich kann als Beispiel nur die Verrückten nennen, die wochenlang vor einem Apple-Store campen, nur um als erste das neue iPad/iPhone/iWasweisich in den Händen zu halten.

Ich empfehle übrigens die Lektüre folgendes Buches: http://www.amazon.de/Unbewussten-ve...8136/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1346437625&sr=8-1

Nun könnte die Bekanntheit dazu führen, dass die gratis mit der Musik Beglückten wie verrückt zu Konzerten laufen, T-Shirts kaufen und vielleicht auch weitere Musik kaufen. Bei den aktuell illegal downloadenden und kopierenden Personen habe ich aber erhebliche Zweifel, dass ausgerechnet diese dann überteuerte Konzerte, Merchandise oder gar Musik käuflich erwerben.
Also es gibt durchaus seriöse Studien dazu http://www.scribd.com/doc/93891327/Hammond-File-Sharing-Leak Allerdings hat mich in der Studie überrascht, dass gerade bekannte Künstler davon profitieren. Ich hätte das eher bei den unbekannteren Künstlern gedacht.


Zudem frage ich mich, wie dein Model für die Filmindustrie gehen soll? Konzerte? Aus jedem Film ein Musical machen?
Wie oben schon gesagt: Auch wer schon mal gratis heruntergeladen hat kauft bei Gefallen legal. Und für die richtigen Fans gibt es Sondereditionen von Filmen.
Die Filmindustrie sollte aber erst mal schaffen, überhaupt ein akzeptables Onlineangebot auf die Beine zu stellen.

Außerdem finde ich es befremdlich, dass ein Geschäftsmodel umgemodelt werden muss/soll, nur weil sich eine "ich nehme es mir einfach" Mentalität ausbreitet.
Jedes Geschäftsmodell muss irgendwann geändert werden, da sich die Welt fortwährend verändert. Geschäftsmodelle kann man der Welt auch nicht aufzwingen, sondern sie ergeben sich aus der Welt. Ganz erfolgreiche Unternehmen greifen ihre eigenen Geschäftsmodelle sogar permanent selber an - Denn es ist besser, wenn man es selber macht statt von Konkurrenten attackiert zu werden.
 

TheTripleist

Oberdiecks Taubenapfel
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Ich kann als Beispiel nur die Verrückten nennen, die wochenlang vor einem Apple-Store campen, nur um als erste das neue iPad/iPhone/iWasweisich in den Händen zu halten.
Nun, das habe ich auch noch nie verstanden. Aber auch hier handelt es sich um zahlende Freaks und keine illegal sammelnden Freaks.

Wie oben schon gesagt: Auch wer schon mal gratis heruntergeladen hat kauft bei Gefallen legal. Und für die richtigen Fans gibt es Sondereditionen von Filmen.
Das mag für die 'Tester' durchaus stimmen. Zudem gibt es viele, die es schätzen die Musik auch als LP, CD oder in Deluxe Versionen zu haben. Aber es gibt eben auch die Schnorrer, die alles kostenlos haben wollen und denen jeder Cent hierfür zu viel ist. Nun kann man letzteres aus notwendiges Übel hinnehmen, wenn durch die Freigabe (in welcher Form auch immer) die allgemeine Bekanntheit und damit der Umsatz steigt. Nur sollte das eben, wie bei einer Rabattaktion oder Preissenkung auf Null, der Urheber entscheiden und nicht der Jäger und Sammler.

Jedes Geschäftsmodell muss irgendwann geändert werden, da sich die Welt fortwährend verändert. Geschäftsmodelle kann man der Welt auch nicht aufzwingen, sondern sie ergeben sich aus der Welt. Ganz erfolgreiche Unternehmen greifen ihre eigenen Geschäftsmodelle sogar permanent selber an - Denn es ist besser, wenn man es selber macht statt von Konkurrenten attackiert zu werden.
Volle Zustimmung. Beispiele gibt es genug. Zum Beispiel Nokia & Co, die die Smartphone Entwicklungen der Konkurrenz und damit die neuen Bedürfnisse der Kunden verschlafen haben. Das Unternehmen aber dem neuen Bedürfnis eines Teils der Kunden folgen sollen zukünftig nichts mehr für ein Produkt oder Leistung zahlen zu wollen und dies doch bitte bei anderen - zahlenden - Kunden mit einzufordern halte ich weiterhin für asozial. Hier wir der Urheber ja nicht von Konkurrenten attackiert, die z.B. ihre Inhalte kostenlos zur Verfügung stellen, sondern von Abnehmern ihrer Inhalte.
 

SilentCry

deaktivierter Benutzer
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Und welche Kriterien legst Du an den Konsumenten ?
Ich wiederhole es gerne immer wieder: Würde ein Komsument das Immaterialgut ohne die Möglichkeit des kostenlosen Bezugs nicht erwerben entsteht weder dem Verkäufer noch den anderen Käufer irgendein Schaden. Ich versuchte das schon mit dem Beispiel der Außerirdischen, die ohne zu zahlen TV der Erde schauen, zu erläutern.

Welcher Konsument darf das Immaterialgut gratis besitzen?
Derjenige, der es niemals erworben hätte.

Reicht es aus es nicht kaufen zu wollen ?
Grundsätzlich ist die Frage: Würde ich es kaufen, wenn ich es nicht gratis runter laden könnte? Wenn die Antwort auf diese Frage ein _ehrliches_ Nein ist, reicht das.

Oder ist die Vorraussetzung das er es nicht kaufen würde ?
Genau.

Oder muss es gar so sein das er es nicht kaufen kann ?
Das "nicht kaufen"-Können erleichtert die Antwort auf die Frage, ob das "Nein" ehrlich ist. Grundsätzlich ist aber Armut alleine nicht der einzige Grund.

Ich hoffe, ich habe das jetzt geklärt.
 

paul.mbp

Sternapfel
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Und wer wird dann bei Deinem verlockenden Angebot nicht aus tiefster innerer Überzeugung sagen "Nein" ich würde es nicht kaufen... um es dann (nach Deiner Logik) kostenlos zu erhalten ?
 

smoe

Roter Winterkalvill
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Wie soll diese Frage denn entschieden werden? "Hätte er es gekauft, oder nicht?". Und wer soll das entscheiden?

Ich zweifle ernsthaft daran, dass jemand selbst wirklich zuverlässig entscheiden kann wie er unter anderen Umständen gehandelt hätte.

Sprich ich glaube nicht, dass der durchschnittliche Raubkopierer für sich selbst entscheiden kann was er nun gekauft hätte, wenn er es nicht raubkopieren hätte können.
 

paul.mbp

Sternapfel
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@smoe: stell Dir vor die zweifelhafte Auffassung von Silent Cry würde geltendes Recht. Dann wäre niemand ein Raubkopierer, sondern jeder hätte die Möglichkeit: nimm es kostenlos wenn Du es nicht kaufen würdest.

Es gelten nach seiner Aussage keine weiteren Anforderungen an den Konsumenten... Egal ob "Bonze" oder "Hartzer" jeder darf sich das nehmen was er nicht kaufen würde.

Wer würde dann eigentlich noch kaufen?
 

Snoopy181

Roter Astrachan
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Ich finde schon, dass man SilentCry's Gedankengang und Schlussfolgerungen nachvollziehen kann, allerdings hast Du, smoe, schon den wichtigsten Knackpunkt angesprochen: Man könnte diese Theorie niemals in geltendes Recht umwandeln, denn sie beruht einzig und allein auf einer Aussage des "Beschuldigten" (wenn man davon ausgeht, dass der Kostenlos-Nutzer angeklagt würde wegen Raubkopierens).

Und wenn der Angeklagte einzig und allein über Schuld und Unschuld seiner selbst richten darf, wird das System ad absurdum geführt. Da können wir hier noch so lange diskutieren.
 
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TheTripleist

Oberdiecks Taubenapfel
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Nach der Theorie würden die Patentprozesse jedenfalls deutlich schneller abgeschlossen werden können: Frage des Richters an Samsung: Hätten sie für die Patente (welche ist auch völlig egal, da alle immateriell sind) von Apple etwas zahlen wollen? Samsung: Nie im Leben! R: Hätten ihre Kunden jemals ein Apple Produkt gekauft? S: Nie im Leben! Freispruch. ;)