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Erziehungsfrage (tochter 9 jahre alt)

Freddy K.

Jakob Fischer
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Dafür kannst du aber nicht die Musik verantwortlich machen. Slums und Ghettos gibt es schon seit ewigen Zeiten und die hatten damals kein AggroBerlin.
 

Eric Draven

Osnabrücker Reinette
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traurige ansicht....

finde ich lustig, wie wenig ihr euren kindern vertraut. das soll auch nicht generell gültig sein, aber ich gehe davon aus, dass ein verbot von meinem z.b. neunjährigen sohn auch befolgt wird. ipod in dem alter finde ich sowieso sehr bedenklich... o_O
hast du es auch mit neun heimlich gemacht oder meinst du jetzt, als du am pupertieren warst? da ist nämlich ein himmelweiter unterschied.

Das hat nichts mit Vertrauen zu tun, sondern das ist der Lauf der Zeit. Kinder müssen manche Sachen lernen und nicht vorgekaut bekommen. Und ja, ich habe mit kleinen Sachen (Pausenbrot beim Bäcker eingekauft statt das von zu Hause zu essen) in der Grundschule angefangen, meine Entscheidungen in manchen Fällen von den Vorstellungen meiner Eltern zu trennen.

Was die Musik angeht: Der Musikgeschmack eines Kindes bildet sich doch durch das soziale Umfeld (hauptsächlich Freunde) und dem perönlichen Geschmack (ich kann nicht sagen, woher der kommt. Da kenne ich mich zu wenig aus).
Glaub mir, es ist absolut möglich, dass nicht ein Schulkollege oder Freund z.B. HipHop hört, das Kind aber trotz allem genau auf diese Richtung abfährt. Soll heissen: Die Eltern können Alternativen aufzeigen, so viele sie wollen. Liegen die Interessen eines Kindes in einer anderen Richtung, haben sie eben nur kurzfristig Chancen, das zu steuern, allerdings nicht nachhaltig. Und bei Musikrichtungen seh ich ehrlich gesagt auch keinen Grund, wirkliches Interess nicht zu fördern....

Grüsse

Eric Draven
 

Eric Draven

Osnabrücker Reinette
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Da fällt mir ein: Wenn ich dem Kind was verbieten muss, kann das Vertrauen ja auch nicht so gross sein ;)
 
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michast

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Ich sehe da schon einen Unterschied zwischen den Beatles, Sex Pistols und Lafee, Lafe, Laffee oder wie die Dame heißt:
Die jeweilige Generation hat immer einen Unterschied zwischen "damals" und "heute" gesehen. Ich hab auch geschrieben "war immer...". Du findest auch Beispiele von Verboten bis weit ins tiefste Mittelalter.

Wenn ich mich erinnere, so fand ich "meine Musik" eigentlich damals nur "cool" (diesen Ausdruck gab es in der heutigen Bedeutung damals gar nicht). Die Melodie war wichtig, der Text eher sekundär. Alice Cooper hat mich mit seinem "Schools Out" nicht animiert, die Schule zu schwänzen und auch andere Titel von anderen Bands wurden nicht von mir umgesetzt. Unser Sohn hat sich Musik angehört, da haben sich mir die Fussnägel aufgerollt, Melodie und Text waren für mich keine Musik sondern irgendwas. Na und? Er mochte sicherlich "meine Musik" auch nicht. Gerieben haben wir uns sowieso, dass ist, denke ich, normal und hat nichts mit der Musik zu tun. Grenzen gab es ebenfalls und die wurden auch eingehalten, wenn nicht, gab es auch Konsequenzen und was ist letztlich? Ein gutes Abi und ein Studium in Aachen und in der Summe ein ganz normaler Kerl Anfang 20 und das trotz "dieser Musik" :)

Es ist nicht die Musik, die negativen Einfluss nimmt. Das ist meine feste Überzeugung. Kinder werden direkt durch ihr Umfeld beeinflusst und zwar wesentlich mehr, als man glaubt. Eine unbedachte Äusserung über einen Nachbarn wird aufgenommen und völlig anders verarbeitet, als die Äusserung vielleicht gemeint war. Lebens- und Denkweisen werden kopiert, nicht bewusst. Sag mal einem Jugendlichen "Deine Reaktion hätte auch von mir sein können". Das würde keiner zugeben, weil man ja anders sein will.

Das Umfeld muss stimmen, es muss Regeln geben, es muss Grenzen geben und man muss diese auch Umsetzen. Verbote können nur die Ausnahme sein und wenn, sollte man nur das verbieten, was man auch kontrollieren kann. Musik gehört nicht dazu.

Stimmt das eigene Umfeld, nimmt man das Kind wahr, ist man schon auf dem richtigen Weg.

Das ganze Thema ist eigentlich viel zu komplex, als dass man es innerhalb eines Forums wie diesem besprechen könnte. Tochter ist 9 Jahre alt, da ist schon einiges an Erziehung ins Land gegangen. Die Trennung der Eltern ist sicher auch nicht hilfreich. Papa spielt Schach während Tochter da ist (und ähnliche Dinge gab es sicher öfter) = Ich bin dem Papa nicht so wichtig. Ich weiß, das ist quatsch, aber das Kind könnte es so empfinden. Deshalb wohl auch die Reaktion. Dann scheint es auch eher so eine Art "Pflichtübung" zu sein, dass das Kind beim Papa ist. Jetzt könnte der Eindruck (für das Kind) entstehen, dass dann Mama ihre Ruhe hat. Ebenfalls nicht prickelnd.

Es gibt viele Aspekte, die es zu betrachten gilt. Die Musik ist sicherlich eines der kleineren wenn nicht gar völlig ignorierbar.

Was mir noch einfällt: Könnte man das Kind nicht gar für ein Instrument begeistern, mit dem es ihre Idole sogar nachspielen kann (Gitarre, Klavier o. ä.)? Das spornt an, das kann man in einer Gruppe machen und das hebt auch das Selbstvertrauen. Es muss natürlich etwas sein, was sich das Mädel für sich vorstellen kann, alles andere wäre "uncool" :)
 

Eric Draven

Osnabrücker Reinette
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@michast: *zustimm So hab ich das auch gemeint mit "fördern"

Man muss aus dem vermeindlichen Ärgernis vielleicht durch Förderung vielleicht eine Tugend machen.

Bsp.: Du magst Heavy Metal? Versuchs mit der Gitarre. Und dann gehts schon los mit lernen. Penta, Kirchentonarten, HM-System, Blues braucht man sowieso... Ruckzuck sieht das Kind hinter den versifften Langhaarigen, dass Arbeit und viele Kenntnisse dahinterstecken, will man es richtig machen.

So auch bei Sportarten oder ähnlichem....
 

michast

Stahls Winterprinz
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Mir haben meine Eltern auch einige Instrumente aufs Auge drücken wollen und die Schule mit der Blockflöte sowieso. Musik - 5, bis ich ne Gitarre in die Finger bekam :)
 

Oregano

Bismarckapfel
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Sicher war die Jugend auch vor 2000 Jahren schon teilweise verdorben das heißt aber nicht das wir Erwachsenen jetzt von unserem Erziehungsauftrag befreit sind. Meine Tochter spielt übrigens Geige in der Schule, aber ich glaube Gitarre wär auch eher was für Sie. Vielleicht gibts zum Geburtstag eine Klampfe.

Aus dem Podcast von Herrn Rotthaus:
Lasst uns doch nicht vom verschwinden der Kindheit reden, lasst uns vom verschwinden der Erwachsenheit reden. Wo gibts denn noch nen Erwchsenen der Auftritt wie früher und sacht "Ich weiß und ich kann" ... Er hat dann von der Infantilisierung der Erwachsenen gesprochen.

Genau was ich auch schon länger denke.
 
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michast

Stahls Winterprinz
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Vielleicht gibts zum Geburtstag eine Klampfe.
...aber nicht "einfach so", sonst steckt ein Zwang dahinter. Sie muss sie sich wünschen und, ganz wichtig, nicht nur die Klampfe schenken sondern auch gleich einen Gitarrenkurs dazu. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass für den Anfang Studenten/Studentinnen besser geeignet sind als Musikschulen oder andere Profis, weil sie lockerer an die Sache gehen und auch Stücke einstudieren, die für das Kind interessant sind. Bei mir waren das damals die Klassiker "Horse with no name" (2 Akkorde) und "House of the Rising Sun" (5 Akkorde). Da hat man schnell ein Erfolgserlebnis.

Wenn es gar nicht klappen will, sind die Studenten auch nicht so teuer, leckt Töchterchen aber Blut, bietet sich für weitere Fortschritte eine Musikschule oder sonst ein Profi an, um aus dem Anfangsgeplinker etwas ordentliches zu machen.

Ungeachtet dessen löst das natürlich nicht die Probleme, die aktuell wohl vorhanden sind. Also, Papa, wie landplage bereits schrieb: Wenn Töchterchen da ist, dann gibt es nur Töchterchen und sonst niemand. Das Mädel ist dann im Mittelpunkt. Wenn es mal nicht passt, dann muss man auch mal absagen können, aber wenn sie da ist, dann ist sie Prinzessin. Die wird so schnell groß und irgendwann stellst Du fest, dass Du wohl irgendwas verpasst hast. Vermeide das. Schachspielen kannst Du dann, wenn sie mit 17 am Wochenende lieber in der Disco ist :)
 

Oregano

Bismarckapfel
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Schachspielen kannst Du dann, wenn sie mit 17 am Wochenende lieber in der Disco ist :)

Is bestimmt Nett gemeint aber – Nö. Sie war von Freitag bis Montag morgen bei mir da kann ich ja wohl mal mit nem Kollegen 2 Stunden was anderes machen und sie guckt nen Film, aber sowas von :-D. Ich will meine Tochter auch nicht zur Prinzessin erziehen, sowas halte ich für fatal. Ich spiele auch ungern 3 Tage am Stück den Alleinaunterhalter, sehe lieber zu das wir was zusammen mit einer Ihrer Freundinnen machen, da hat sie mehr von als wenn sie immer mit Papa was alleine machen muss, denn machen wir oft genug. Kommt auch schonmal vor das ich 2 Stunden arbeiten muss (am Rechner) wenn Sie da ist na und dann liest sie halt ein Buch, sie liest sehr gern, pro Woche 2-3 Bücher.

Das mit dem Gitarren-spielen müssen wir mal sehen. Zufälligerweise ist mein Mitbewohner Gitarrenlehrer (nebenbei Student). Ich hatte auch mal Gitarrenunterricht bei nem Studenten da hebn wir auch "horse with no name " und "house of the rising sun" gespielt und ich fands ehrlich gesagt absolut zum reiern, ich wollte lieber Metallica oder Gary Moore :p spielen. Nach 5x "House of..." und "Sag mir wo die Blumen sind" habe ich die Gitarre in die Ecke geschmissen.
 

michast

Stahls Winterprinz
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ich wollte lieber Metallica oder Gary Moore :p spielen. Nach 5x "House of..." und "Sag mir wo die Blumen sind" habe ich die Gitarre in die Ecke geschmissen.
Tja, Fehler des Lehrers. Man spielt die Stücke nicht bis zum Kotzen sondern ständig etwas neues mit leicht steigendem Schwierigkeitsgrad.

Die Absicht ist mir klar, Du solltest Deine Finger trainieren. Das geht aber auch mit unterschiedlichen Stücken. Und was Metallica oder Gary Moore angeht: ich hätte Dir die Grifftabelle hingeschmissen und gesagt "na, dann übe mal". Übrigens hab ich mir so einen Großteil damals selber beigebracht, die Grifftabellen im Musikgeschäft gekauft und so lange gespielt, bis ich es konnte (oder blutige Finger hatte). Und die Beatles haben wirklich besch... Akkorde für einen Anfänger genutzt :p

Ich meinte auch nicht, dass Du Deine Tochter zur Prinzessin erziehen solltest. Ich meinte nur, dass sie wenn sie nur 3 Tage der Woche bei Dir ist, soweit wie möglich im Mittelpunkt stehen sollte. Prinzessin ist sie ohnehin, auch ohne Dein zutun :)
 

Oregano

Bismarckapfel
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Übrigens hab ich mir so einen Großteil damals selber beigebracht, die Grifftabellen im Musikgeschäft gekauft und so lange gespielt, bis ich es konnte (oder blutige Finger hatte). Und die Beatles haben wirklich besch... Akkorde für einen Anfänger genutzt :p

Ja klar, die meisten bringen es sich selber bei, aber dazu bin ich wohl zu unmotiviert daher hab ichs besser gleich gelassen, ich mache lieber eine Sache richtig und das sind eben andere Dinge. :cool:
 

Tommy*

Angelner Borsdorfer
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Ich arbeite in nem Tonstudio und bin selber gelernter Gitarrist und kann nur raten: Wer richtig Gitarre spielen will sollte sich eine gute Musikschule oder einen abgefahren guten Lehrer suchen. Autodidakten könne oft gut spielen, haben aber besch**** Technik. Das klingt auf Band dann nicht so gut. Wenn man eh nen lockeren Stil haben möchte, ok, aber damit geben sich grade Autodidakten dann nicht zufrieden...
 

michast

Stahls Winterprinz
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Autodidakten könne oft gut spielen, haben aber besch**** Technik.
Viele gute Musiker sind Autodidakten. Ich denke, so pauschal kann man das nicht sagen. Aber ich hatte sowieso nie vor, ins Profi-Lager zu wechseln, vor allem heute nicht mehr. Das hätte ich vor 30 Jahren machen müssen :)