• Apfeltalk ändert einen Teil seiner Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB), das Löschen von Useraccounts betreffend.
    Näheres könnt Ihr hier nachlesen: AGB-Änderung
  • Viele hassen ihn, manche schwören auf ihn, wir aber möchten unbedingt sehen, welche Bilder Ihr vor Eurem geistigen Auge bzw. vor der Linse Eures iPhone oder iPad sehen könnt, wenn Ihr dieses Wort hört oder lest. Macht mit und beteiligt Euch an unserem Frühjahrsputz ---> Klick

Denkmal für die (gefallenen) Bundeswehrsoldaten?

Rastafari

deaktivierter Benutzer
Registriert
10.03.05
Beiträge
18.150
Jeder Mensch ist ein potentieller Mörder! Es kommt auf die jeweilige Situation an. Das ganze auf "Soldaten" zu reduzieren ist zu einfach.
Sold-at == Derjenige, der im Sold steht.
Sold --> omniversal verpflichtende Zahlung, s.a. frz.: "Sou" -> "Einen Sou geben"= verächtliche Bezeichnung für eine herablassend geringschätzige Vergütung niederster Dienste aller Art.

Gefällt dir der "Auftragsmörder" nicht oder warum vergisst du dieses kleine unfeine Prädikat? Sag doch einfach "Hitman" oder "Contract Killer" dazu, wenn dir Denglish besser zusagt.
Gedungene Mörder bleiben unsere kleinen dreckigen Frontschweine trotzdem. Auch wenn man ihre Angriffe auf andere Länder euphemistisch als "Vorneverteidigung" verklärt.

"Die Freiheit Deutschlands wird am Hindukusch verteidigt"?
Warum darf ich dann eigentlich meinen ganz persönlichen Wohlstand nicht im Tresorraum der nächstgelegenen Filiale der Deutschen Bank verteidigen? Wäre das nicht äquivalent?

"Bedingungslose Solidarität"?
Wurde nicht bei den Nürnberger Kriegsverbrechertribunalen in der Begründung zu etlichen Todesurteilen gegen Wehrmachtsangehörige klargestellt, dass es so etwas einfach nicht geben darf, wenn Menschen- oder Völkerrechte verletzt werden? Nein?

Die verachtenswerten Leute, die freiwillig zum eigenen materiellen Vorteil andere mit dem Tod bedrohen, auch noch ehren? Dann verlange ich auch ein Denkmal für Kinderschänder, besoffene Autofahrer, Bankräuber und randalierende Hooligans. Wäre nur gerecht.
 

WDZaphod

Prinzenapfel
Registriert
10.11.06
Beiträge
546
Holla, da gibt einer richtig Gas :oops: :-D
Wobei das "richtig" durchaus wertend gemeint ist.
Volle Zustimmung!
 

Irreversibel

Holländischer Prinz
Registriert
16.03.07
Beiträge
1.843
Wovon reden wir nun? Von einem Denkmal oder im Speziellen von einem Mahnmal?

Bei der Kriegsführung geht es in den meisten Fällen um ökonomische Interessen. Im Sanskrit bedeutet "Krieg" unter anderem auch soviel wie "Wunsch, mehr Kühe zu haben". Durch ein Denkmal wird dem Krieg eine höhere Bedeutung übergestülpt - da gibt es ein schönes H.K.B.v.Moltke-Zitat:

"Der Frieden ist ein Traum, und nicht einmal ein schöner, und der Krieg ist ein Glied in Gottes Weltordnung. In ihm entfalten sich die edelsten Tugenden des Menschen, Mut und Entsagung, Pflichttreue und Opferwilligkeit mit Einsetzung des Lebens. Ohne den Krieg würde die Welt im Materialismus versumpfen."

Das war Moltkes Art, dem Krieg etwas abzugewinnen; viele Leute haben immer noch eine romantische Vorstellung von Kriegsführung, z.B. dass sie notwendig ist weil sie zu unserer Gesellschaft dazugehört. Ich halte das für eine aktuell durchaus korrekte Feststellung aber nicht für die ideale Weltordnung, die es dann auch noch zu untermauern gilt.

Eine Welt ohne Krieg ist momentan utopisch. Ich denke aber dass wir uns diese Utopie zum Ideal nehmen sollten anstatt dem Krieg ein (weiteres) Denkmal zu setzen.
 
  • Like
Reaktionen: 1 Person

larkmiller

Saurer Kupferschmied
Registriert
18.11.07
Beiträge
1.702
Manche Beiträge hier machen mir wirklich Angst. Hat die medienpolitische Gehirnwäsche wirklich schon so tiefe Spuren hinterlassen? Deutsches Soldatentum hat sich nun einmal die letzten 2 WKs nicht mit Ruhm und Ehre bekleckert - für die, die es vergessen oder nicht gelernt haben: Giftgas, Angriffskriege, Vertragsbrüche, sinnlose Gemetzel, Holocaust.

Krieg entspringt immer ökonomischen Zwängen, es gab, gibt und wird keinen gerechten Krieg geben. Punkt. Für Kriege werden Politiker und Feldherren (oder Felddamen?) immer wieder massenhaft junge Menschen verrecken lassen. "Das Denkmal des verreckten Soldaten - und denen, die gerne verreckt wären, aber nicht durften, dafür nun mit fehlenden Gliedmassen oder schwerst gestörter Seele herum vegetieren" würde vielleicht besser hinkommen. Macht sich aber nicht so gut.

Franze
 
Zuletzt bearbeitet:

wheeler

Himbeerapfel von Holowaus
Registriert
29.04.08
Beiträge
1.257
Leute, Leute... Hier geht's ja zu...
Was vergessen wird: Denkmäler sind oftmals ein Ort der mahnung, an dem sich Hinterbliebene, Opfer oder Gegner einer Sache treffen und eben an diesem Symbolträchtigen Ort an die Geschehnisse der Vergangenheit erinnern und gegen bevorstehende Geschehnisse in der Zukunft protestieren.
Wenn also ein Denkmal für gefallene Bundeswehrsoldaten im Gespräch ist und das Ganze vor dem Reichstagsgebäude in Berlin dann schafft man damit einen symbolträchtigen Ort und gleichzeitig eine Anlaufstelle auch für Kriegsgegner, an der z.B. Demonstartionen nicht so ohne Weiteres untersagt werden können...

Ich unterstütze die Bundesregierung bzw. den "Verteidigungsminister" Jung bei seiner Vorstellung von der Bundeswehr überhaupt gar nicht und ich finde es schändlich, was er aus ihr machen will. Schlimmer ist aber, daß dagegen niemand was unternimmt.

Und viele von Euch vergessen auch, wie man in Deutschland heute Sodat wird:
Viele haben keine Perspektive im "normalen" Leben.
Macht zieht die Menschen an (auch wenn es nur über eine handvoll Menschen ist)
Die Bundeswehr lockt mit Studium und "zivilen" Verwendungen und einem lauen Job.
Viele denken nicht soweit, daß sie auch in Krisengebieten eingesetzt werden könnten.
Und den Befehl "Hirn ausschalten, hier wird gemacht, was man Dir sagt" kannten viele schon bevor sie "zum Bund" kamen aus ihrer Lehre oder (teilweise) der Schule
 

Schlenzer

Weisser Rosenapfel
Registriert
25.03.08
Beiträge
787
wow...interessante diskussion hier.
aber was ich gar nicht versteh ist, das du (deutsche) soldaten als "mörder" bezeichnest?!
klar, würden sie töten..um ihr eigenes leben zu schütze, oder deren leben zu schützen, die sich nicht selber schützen können...!
ich denk man sollte unterscheiden, zwischen einen aktiven "mörder" (also angreifer) und dem passiven "mörder" (sich schützender)...den deutschen soldaten würde - wenn - ich ganz klar als passiven "mörder" bezeichnen, den wir (ich als Soldat a.D.) habe nicht gelernt aktiv zu töten, sondern ganz klar passiv! - klar habe ich mich bei meiner ausbildung zum scharfschützen gefragt..."moment, ich lerne gerade "perfekt" zu töten"...aber ich hätte es und HABE es nie aktiv umgesetzt! - jeder hatte ein komisches gefühl dabei..
des weiteren wird einem deutschen soldat nicht beigebracht aktiv zu töten...auch den kollegen der KSK (die angreifen) wird kein aktives töten beigebracht, lediglich beschützen sie, durch´s aktive eingreifen sachen/ menschenleben!
klar, kommen immer mal "hirnies" als W9er zum bund und denken "cool...hier lern ich saufen etc"...aber der WFlex (23 monate und länger), bzw. Berufssoldat ist da wesentlich weiter...! - ich finds schade das man keinn stolz mehr hat...sondern immer alles schlecht machen muss, vor allem diejenigen in einem fremden land für ruhe und ordnung und den aufbau einer neuen regierung sorgen (und ich rede jetzt nicht von den amis die heiß aufs öl sind...wobei das auch keiner genau weiß, sondern auch nur lediglich gerüchte, die interessant zu lesen sind...)!
ich habe, wie einige berichte zuvor, schon geschrieben, das ich als soldat (= mörder, der aussage nach von WDZaphod) gern in ex-jugoslavien gesehen war!...

und dann wird immer damit angefangen, die schlimme vergangenheit zu vergleichen...is doch mit heute gar nicht mehr vergleichbar!?
 

wheeler

Himbeerapfel von Holowaus
Registriert
29.04.08
Beiträge
1.257
@Schlenzer:
Mord ist töten mit Vorsatz. Das wurde schon vor Jahren mal in der Presse durchgekaut als ein Politiker der Grünen (Nagelt mich nicht drauf fest, bitte) gesagt hat, Soldaten seien Mörder. Vor Gericht ist er damals mit freier Meinungsäußerung durchgekommen. Das Gericht hat aber festgestellt, daß diese Behauptung so nicht einfach getätigt werden darf, da es eine Berufsgruppe in ihrer Berufsehre verletzt. (Das lassen wir jetzt bitte so dahingestellt, es kommt nicht von mir.)
Deutschen Soldaten wird in erster Linie erzählt, daß sie sich nur verteidigen sollen.
So sind ja auch die Szenarien in der Grundausbildung angelegt. Was die KSK tun ist aber "in Aktion treten" statt zu reagieren.
 

ApfelLeon

Antonowka
Registriert
08.06.08
Beiträge
363
Moin,

@Schlenzer: volle Zustimmung.

Ich halte zwar auch nichts davon, dass unsere Jungs jetzt weltweit eingesetzt werden sollen bzw. es schon tun, aber zu behaupten, jeder Soldat wäre ein Mörder ist geradezu grotesk.

Gruß

Andreas
 

Schlenzer

Weisser Rosenapfel
Registriert
25.03.08
Beiträge
787
@Schlenzer:
Mord ist töten mit Vorsatz. Das wurde schon vor Jahren mal in der Presse durchgekaut als ein Politiker der Grünen (Nagelt mich nicht drauf fest, bitte) gesagt hat, Soldaten seien Mörder. Vor Gericht ist er damals mit freier Meinungsäußerung durchgekommen. Das Gericht hat aber festgestellt, daß diese Behauptung so nicht einfach getätigt werden darf, da es eine Berufsgruppe in ihrer Berufsehre verletzt. (Das lassen wir jetzt bitte so dahingestellt, es kommt nicht von mir.)
Deutschen Soldaten wird in erster Linie erzählt, daß sie sich nur verteidigen sollen.
So sind ja auch die Szenarien in der Grundausbildung angelegt. Was die KSK tun ist aber "in Aktion treten" statt zu reagieren.

ich weiß, habe ich auch von gehört.
ich weiß auch, das es ein heikles thema ist, gerade wenns ums "töten, morden" whatever geht...!
aber man kann doch soldaten (da fühle ich mich immer noch zugehörig) nicht als "mörder" betiteln!!??
ich war ein KRK-Soldat...also ausgebildet für krisengebiete und heikle situationen und weiss somit was der unterschied zwischen aktiv eingreifen (beim beschützen) oder aktiv eingreifen (beim angriff) ist...denn, es ist (fast) keinem deutschen soldaten erlaubt ohne direkten "schussbefehl" loszufeuern...selbst einem ksk-soldaten nicht...nennt man, "handeln auf eigene aktion".


aber hier mal einen, zufällig gefundenen link, zu denkmälern: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,464388,00.html
 

Hallo

Gast
ich weiß, habe ich auch von gehört.
ich weiß auch, das es ein heikles thema ist, gerade wenns ums "töten, morden" whatever geht...!
aber man kann doch soldaten (da fühle ich mich immer noch zugehörig) nicht als "mörder" betiteln!!??
ich war ein KRK-Soldat...also ausgebildet für krisengebiete und heikle situationen und weiss somit was der unterschied zwischen aktiv eingreifen (beim beschützen) oder aktiv eingreifen (beim angriff) ist...denn, es ist (fast) keinem deutschen soldaten erlaubt ohne direkten "schussbefehl" loszufeuern...selbst einem ksk-soldaten nicht...nennt man, "handeln auf eigene aktion".


aber hier mal einen, zufällig gefundenen link, zu denkmälern: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,464388,00.html

Du sprichst hier ein ziemlich heiklen Punkt an. In Friedenszeiten oder in Zeiten in denen Soldaten nur ausgebildet werden gibt es diese Argumentationen von "beschützen" und "angreifen". Es wird den Soldaten erklärt, dass sie ja nur beschützen und damit etwas Gutes tun.
Hier beginnt genau das perfide eines Staates. Ich möchte mich gar nicht darüber auslassen, ob es wirklich "Verteidigungskriege" gibt. Auch bin ich der Meinung, dass es sehr wohl Möglichkeiten gäbe andere Formen des Zusammenlebens zu initiieren/aufzubauen - ein Zusammenleben, dass diese Form des Staatsschutz nicht benötigt - der so oft schon missbraucht wurde.
Das perfide ist die üble Missachtung der Seele der Menschen, die als Soldat missbraucht werden. Würde ein Staat erklären, dass er Menschen dazu ausbildet zu töten/morden - denn wenn sie dann für den Staat töten (müssen) dann ist das Mord (egal ob beschützend oder angreifend), dass sollte sich jeder bewusst machen - dann gäbe es sicherlich weniger Soldaten, aber die Menschen wüssten wenigstens was sie tun.
An dieser inneren Moral, dass sie merken, dass sie dann halt positiv den Staat zu schützen gemordet haben, sind schon extrem viele Menschen zerbrochen! Es gibt kein vorsätzlich positives Töten! Ich bitte das sich jeden mal klar zu machen! Töten ist in unserer Gesellschaft moralisch extrem geächtet! Ein Krieg ist legitimiertes Töten!
Ich möchte nur einmal zu bedenken geben, dass es schon viele Menschen gegeben hat, die habe sich nur selbst verteidigt und haben dabei jemanden getötet. Alleine daran sind schon viele Menschen zerbrochen.
Wie muss sich wohl ein Soldat fühlen, der reihenweise Menschen ermordet, die er nicht kennt die vielleicht ganz nett sind und auf einmal der Feind. Ich möchte nur mal an das Leid im Jugoslawienkrieg erinnern.
In einem Krieg gibt es keinen Sieger! Es gibt nur Opfer! Auch die, die angeblich gesiegt haben, haben so viel Leid erlebt, dass sie damit nur noch Opfer ihrer Selbst sind.
Ich bitte die enorm hohen Suizidraten bei den amerikanischen Irak-Soldaten zu bedenken!
 

wheeler

Himbeerapfel von Holowaus
Registriert
29.04.08
Beiträge
1.257
Ich möchte nur einmal zu bedenken geben, dass es schon viele Menschen gegeben hat, die habe sich nur selbst verteidigt und haben dabei jemanden getötet. Alleine daran sind schon viele Menschen zerbrochen.
Wie muss sich wohl ein Soldat fühlen, der reihenweise Menschen ermordet, die er nicht kennt die vielleicht ganz nett sind und auf einmal der Feind. Ich möchte nur mal an das Leid im Jugoslawienkrieg erinnern.
In einem Krieg gibt es keinen Sieger! Es gibt nur Opfer! Auch die, die angeblich gesiegt haben, haben so viel Leid erlebt, dass sie damit nur noch Opfer ihrer Selbst sind.
Ich bitte die enorm hohen Suizidraten bei den amerikanischen Irak-Soldaten zu bedenken!

Volle Zustimmung hierfür.

Allerdings würde es dann nicht erst Recht einen Sinn machen ein Denkmal als Mahnmal für die Soldaten und als Mahnung an die Abgeordneten des bundestages zu errichten?
 

WDZaphod

Prinzenapfel
Registriert
10.11.06
Beiträge
546
"Nur verteidigen" - was ist das?

Verteidigt man sein Land, wenn man

- eine angreifende Nation zurückdrängt?
- ein anderes Land vor seiner Regierung beschützt? (komisch, Verteidigung außerhalb der Grenze?)
- ein anderes Land angreift, weil dort evtl. ein Terrorist lebt?
- sein Land stärkt, indem man "die arische Rasse reinhält" (wo ist das Kotz-Smilie?)
- Juden vergast, weil sie "denen" (wer das auch sein mag) wichtige Infos zukommen lassen und das deutsche Reich destabilisieren wollen?

Das ein oder andere hatten wir schon - manches früher, manches erst jetzt. Zum Scharfschützen ausbilden lassen, und es dann bestimmt nicht tun? Sicher. Das ist wie Gummis kaufen und Jungfrau bleiben wollen...
 

Irreversibel

Holländischer Prinz
Registriert
16.03.07
Beiträge
1.843
Also jetzt ein Mahnmal? Das vereint aber nicht die unterschiedlichen positiven Stimmen zum Denkmal sondern entzweit sie eher. Denn mit einem Mahnmal ehrt man nicht den Soldaten, ganz im Gegenteil. Ich halte ein Monument egal welcher Art das dieses Thema angreift eher für unnötig, eigentlich sogar unsinnig.

Man kann übrigens einen Krieg rein defensiv führen, im Prinzip hat der Südstaaten-General R.E.Lee nichts anderes gemacht und war trotzdem sehr erfolgreich darin die zahlenmäßig weit überlegene Nordstaaten-Armee zu dezimieren. Auch Clausewitz schrieb davon, dass es wesentlich leichter ist zu "erhalten", also zu verteidigen als zu "gewinnen", also zu erobern. Man muss einen Feind nur in eine für sich selbst vorteilhafte Situation bringen, aus der er angreifen muss. Diese Zeilen finden sich auch in der modernen Kriegsführung wieder. Viele Generäle führten und führen extrem erfolgreiche Rückzugs- und Verteidigungskriege, taktisch, strategisch und sogar politisch, das hat nicht erst mit dem Grafen von Schaumburg-Lippe angefangen.

Insofern spielen Verteidigung und Angriff bei der Feststellung des Agressors in der Kriegsführung schon lange keine Rolle mehr. Niemand gerät "durch Zufall" in einen Krieg, die Frage ist nur in welcher Führungsetage der Krieg geplant oder bewusst in Kauf genommen wurde.

Die Geschichte mit der Scharfschützenausbildung war ein schönes Beispiel dafür wie man es trotzdem anders sehen kann. Ich nehme mal an die meisten Leute ergreifen den Beruf des Soldaten nicht primär um Menschen zu töten aber sie nehmen die Tötung von Menschen in der Ausübung ihrer "Pflicht" zumindest wissend in Kauf. Das finde ich moralisch aber nicht so verwerflich wie es manche Leute gerne hinstellen. Im Endeffekt steht man als Soldat, wahrscheinlich unwissentlich, am Ende einer langen Reihe von Menschen die den Tod anderer bei einer bestimmten Entscheidung wissentlich in Kauf nehmen - und man kann nicht in jedem Ende der Befehlskette einen kleinen Sokrates erwarten der sich über die Konsequenzen und Tragweite seiner Entscheidungen stets bewusst ist.

Wir leben in einem System, das sich selbst nicht mehr ändern kann, das sich selbst schützen MUSS um sich zu erhalten. Wir empfinden das als Freiheit, die wir verteidigen - all die kleinen Dinge von denen wir meinen dass wir nicht auf sie verzichten können, im Endeffekt alles was den Kapitalismus ausmacht. Oder den Kommunismus. Oder alles worum "wir" kämpfen - ein "wir" das es eigentlich gar nicht gibt.

Wir beschützen uns selbst vor einer ungewissen Zukunft, die aber auch besser sein könnte, indem Kriege gegen Feinde geführt werden, die die kriegsausführenden Organe eigentlich gar nicht verstehen.

"Darum regiert der Berufene also: Er leert ihre Herzen und füllt ihren Leib. Er schwächt ihren Willen und stärkt ihre Knochen und macht, dass das Volk ohne Wissen und ohne Wünsche bleibt, und sorgt dafür, dass jene Wissenden nicht zu handeln wagen. Er macht das Nichtmachen, so kommt alles in Ordnung." Das hat Lao Tse schon vor 2600 Jahren so gesehen und viel verändert hat sich nicht.
 

michast

Stahls Winterprinz
Registriert
13.09.04
Beiträge
5.136
Als ehemaliger Soldat auf Zeit glaube ich, dass diejenigen, die hier "Mörder" schreien, keine Ahnung haben, von was sie hier überhaupt reden und ihr Wissen hauptsächlich aus der Theorie bzw. sogar von Hörensagen beziehen.

Da nutzen die besten Argumente nichts, sie werden nicht verstanden, weil einfach das Wissen darum fehlt. Ich kann mich nicht erinnern, in meiner Ausbildung zum Soldat aktiv auf Angriff vorbereitet zu werden. Und ein Feindbild, wie es in der Zivilbevölkerung zum Beispiel von der Springerpresse damals aufgebaut wurde, gab es auch nicht. Es fiel nicht einmal "Sowjetunion" oder "DDR" sondern man Sprach vom V(erteidigungsfall)-Fall, egal gegen wen.

Diese Diskussion ist aus meiner Sicht genauso effektiv, als würde man einem Rind die Bedeutung vom Sonntag erklären, Sorry, vor allem, wenn man bedenkt, dass die Frage eigentlich nur darum ging, ob man zur Erinnerung an Bundeswehrsoldaten, also Menschen die im besten Glauben die Bevölkerung von Radikalen zu schützen und dies auch als Auftrag sehen, ihr Leben lassen mussten, ob man diesen Menschen etwas zur Erinnerung baut.

So, und nun werde ich das Abo dieses Themas entfernen, damit ich mich nicht weiter damit auseinandersetzen muss. Wenn es wieder gehaltvoller wird, und Argumente aus Fakten und nicht aus hohlen Phrasen gebildet werden, kann mich ja jemand wieder darauf aufmerksam machen.
 

Bonobo

Nathusius Taubenapfel
Registriert
26.12.03
Beiträge
5.475
Aus aktuellem Anlass, und weil danach gefragt wurde, hier das Kotz-Emoticon von macinacs, am Besten kommt's als Serie:

umpff15x18.gif
uebel15x18.gif
kotzi32x19.gif
 
  • Like
Reaktionen: 1 Person

Hallo

Gast
Als ehemaliger Soldat auf Zeit glaube ich, dass diejenigen, die hier "Mörder" schreien, keine Ahnung haben, von was sie hier überhaupt reden und ihr Wissen hauptsächlich aus der Theorie bzw. sogar von Hörensagen beziehen.

Da nutzen die besten Argumente nichts, sie werden nicht verstanden, weil einfach das Wissen darum fehlt. Ich kann mich nicht erinnern, in meiner Ausbildung zum Soldat aktiv auf Angriff vorbereitet zu werden. Und ein Feindbild, wie es in der Zivilbevölkerung zum Beispiel von der Springerpresse damals aufgebaut wurde, gab es auch nicht. Es fiel nicht einmal "Sowjetunion" oder "DDR" sondern man Sprach vom V(erteidigungsfall)-Fall, egal gegen wen.

Diese Diskussion ist aus meiner Sicht genauso effektiv, als würde man einem Rind die Bedeutung vom Sonntag erklären, Sorry, vor allem, wenn man bedenkt, dass die Frage eigentlich nur darum ging, ob man zur Erinnerung an Bundeswehrsoldaten, also Menschen die im besten Glauben die Bevölkerung von Radikalen zu schützen und dies auch als Auftrag sehen, ihr Leben lassen mussten, ob man diesen Menschen etwas zur Erinnerung baut.

So, und nun werde ich das Abo dieses Themas entfernen, damit ich mich nicht weiter damit auseinandersetzen muss. Wenn es wieder gehaltvoller wird, und Argumente aus Fakten und nicht aus hohlen Phrasen gebildet werden, kann mich ja jemand wieder darauf aufmerksam machen.

Äh, woher beziehst Du denn Dein Wissen? Aus der Kriegspraxis?
Auch in einem Verteidigungsfall wird das Töten eines Menschen nicht anders! Es wird nur nicht bestraft - das ist der einzige Unterschied. Was es aber mit den Menschen emotional und seelisch macht das glaube ich, hast Du in keiner Weise erfasst.
 

WDZaphod

Prinzenapfel
Registriert
10.11.06
Beiträge
546
Das schlimmste am Krieg ist, daß die, die es ausbaden müssen, nicht darüber entscheiden können. Die Entscheider hocken im Bunker, und Otto Normal darf an die Front. Krieg sollte von den Staatsoberhäuptern ausgetragen werden. Im Ring :)
Klitschko for President :-D:-D

http://www.youtube.com/watch?v=BU9w9ZtiO8I
 

Schlenzer

Weisser Rosenapfel
Registriert
25.03.08
Beiträge
787
Das schlimmste am Krieg ist, daß die, die es ausbaden müssen, nicht darüber entscheiden können. Die Entscheider hocken im Bunker, und Otto Normal darf an die Front. Krieg sollte von den Staatsoberhäuptern ausgetragen werden. Im Ring :)
Klitschko for President :-D:-D

http://www.youtube.com/watch?v=BU9w9ZtiO8I

moin...
ich habe, glaube ich, schon mal geschrieben das krieg nichts schönes ist...das sagt bestimmt jeder...auch soldaten. nur gibts es immer welche, die das durchziehen und bereit wären IRGENDJEMANDEN zu verteigen und egal wer und wo. heut zu tage (haben wir das glück) nicht mehr unser eigenes land verteidigen zu müssen!!

ich schliesse mich michast an und werde diesen fred nicht mehr kommentieren, nicht das ich es nicht interessant finde...nur würden wir daraus ein endlos-fred machen, da man bei so einem heiklen thema nicht auf einen "gemeinsamen nenner" kommt (was auch gut ist, das nicht jeder die gleiche meinung hat)!

ich würde auch gern sehen wie sich die dicken minister und regierungschef beim sumo-ringen mit der flachen hand an die birne hauen...;) *ippon (本) for germany*

für´s protokoll: immer noch pro denkmal und ich hasse auch kriege!!

p.s.: aber reinhard mey is jetzt nicht dein ernst, oder?! :-D
 
  • Like
Reaktionen: wheeler

WDZaphod

Prinzenapfel
Registriert
10.11.06
Beiträge
546
p.s.: aber reinhard mey is jetzt nicht dein ernst, oder?! :-D

Der ist einer der wenigen, der noch die Klappe aufmacht - und das mit Stil!
"Das Narrenschiff" ist auch eine Glanzleistung ;)

Sie rüsten gegen den Feind, doch der Feind ist längst hier.
Er hat die Hand an deiner Gurgel, er steht hinter dir.
Im Schutz der Paragraphen mischt er die
gezinkten Karten.
Jeder kann es sehen - aber alle sehen weg,
Und der Dunkelmann kommt aus seinem Versteck