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Darf ein Lehrer meinen iPod wegnehmen und einbehalten?

Thaddäus

Golden Noble
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Warum glaubst du muss ein LehrerIn immer erst beweisen, dass er sich durchsetzen kann.

Kannst du dich nicht auf ein Niveau begeben, dass es erlaubt auf einer vernünftigen Ebene zu kommunizieren?

Verzeih mir bitte, aber jetzt kann ich dir nicht folgen: Was glaubst du denn wieso die heutigen Schüler meinen Sie können sich gegenüber den Lehrkräften alles erlauben?

Wenn du meinst, dass du mich angreifen musst, dann mach das per PM und versau nicht den Fred hier, der IST nämlich auf einem vernünftigen Niveau und ist eine durchaus angeregte Diskussion...

Grüsse, Steven
 

CARN

Welscher Taubenapfel
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Jetzt könnten wir das große Fass aufmachen, wer denn für die Wertevermittlung zuständig ist. Stellen wir uns eine Klasse mit 33 Schülern vor. 33 Schüler = 30 Mobiltelefone. Gleich 30 Mal die Möglichkeit, Unterricht mit zu schneiden in Ton und Bild. Eigentlich sollte ein Schüler nun von zu Hause genügend Werte mitbekommen haben, dass er so etwas nicht tut und nicht sinnentstellte, weil aus dem Zusammenhang gerissene, Zitate des Lehrers X ins Internet stellt.

Das mag für 15 von den 30 zutreffen.

Bleiben aber noch weitere 15, deren Wertesystem nicht enthält "ich mache keine verbotenen Videos um einen Lehrer bloß zu stellen".

Jetzt kann man argumentieren, dass ich als Lehrer dafür zu sorgen habe, dass diese 15 eben jenen Teil des Wertesystem vermittelt bekommen. Kann ich machen. Brauche ich Zeit für. Und Unterstützung der Eltern. Wie sicher mag ich Unterstützung von jenen 15 Eltern bekommen, die ihren Kindern zu Hause schon diese Werte nicht beigebracht haben?

Man kann aber auch argumentieren:
Verbieten wir das Gerät, dann kann ich mich meiner eigentlichen Aufgabe, der Vermittlung der Fächer Englisch und Musik, widmen, statt Wertediskussionen führen zu müssen.

Leider ist diese Diskussion aber müßig zu führen - im echten Leben. Ich mag mir nicht vorstellen, dass sie im Cyberspace fruchtbarer würde.
 
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sale53

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Verzeih mir bitte, aber jetzt kann ich dir nicht folgen: Was glaubst du denn wieso die heutigen Schüler meinen Sie können sich gegenüber den Lehrkräften alles erlauben?

Wenn du meinst, dass du mich angreifen musst, dann mach das per PM und versau nicht den Fred hier, der IST nämlich auf einem vernünftigen Niveau und ist eine durchaus angeregte Diskussion...

Grüsse, Steven

Sorry, dass du das so verstanden hast. Ich hätte besser schreiben sollen: Kannst du als potentieller Schüler....

Trotzdem solltest du nicht gleich aus dem Hemd springen.
 

Thaddäus

Golden Noble
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Jetzt kann man argumentieren, dass ich als Lehrer dafür zu sorgen habe, dass diese 15 eben jenen Teil des Wertesystem vermittelt bekommen. Kann ich machen. Brauche ich Zeit für. Und Unterstützung der Eltern. Wie sicher mag ich Unterstützung von jenen 15 Eltern bekommen, die ihren Kindern zu Hause schon diese Werte nicht beigebracht haben?

Man kann aber auch argumentieren:
Verbieten wir das Gerät, dann kann ich mich meiner eigentlichen Aufgabe, der Vermittlung der Fächer Englisch und Musik widmen, statt Wertediskussionen führen zu müssen.

Das Problem ist doch, dass die Schüler fast mehr Zeit bei ihrem Lehrer verbringen als bei der Familie... Von daher vertrete ich die Meinung, dass ein Lehrer eben mehr als nur die Fächer vermitteln sollte.

Dass das Ganze aber schwierig zu gestalten ist, das ist mir natürlich auch klar... Aber ich persönlich würde auch lieber wieder Fussballspiele auf dem Pausenhof sehen als "Nintendo-Gedaddel"...

Sorry, dass du das so verstanden hast. Ich hätte besser schreiben sollen: Kannst du als potentieller Schüler....

Trotzdem solltest du nicht gleich aus dem Hemd springen.

Na denn ist ja gut... :)

Grüsse, Steven
 

sale53

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skönig1

Mal eine andere Frage: Glaubst du, dass ein x-beliebiger späterer Arbeitgeber sich diese Provokationen gefallen lässt, dass er Lust hat ständig zu beweisen, dass er sich durchsetzen kann?
 
Zuletzt bearbeitet:

Mr.West

Doppelter Prinzenapfel
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Also ganz einfach: Lehrer kann sich nicht durchsetzen, Schüler tanzen ihm auf der Nase rum und haben keinen Respekt, Lehrer meint Problem gelöst, weil er dem Schüler Handy wegnimmt...

Grüsse, Steven

Kurz darauf: Aus der Perspektive eines Lehrers kann ich mir das nicht vorstellen wie man das zulassen kann. Als Nachhilfelehrer hat man es deutlich schwieriger, wenn die Schüler 0 Bock haben, da hilft meistens nur sowas.
 

macaneon

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Hoch leben die Schüler, hoch leben die Lehrer. Denn wie sagte unser alter Freund Hegel: Herr und Knecht brauchen einander, um das sein zu können, was sie sind.

Oder so ähnlich jedenfalls :)
 

yoshi007

Manks Küchenapfel
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Meine Einstellung zu Handies in der Schule:

Mittlerweile hat JEDER Schüler ein Handy...und die wenigsten können leider richtig damit umgehen und sich an Regeln halten.
In der Pause bin ich schon dafür, dass man Handies benutzen kann. Aber im Unterricht ist es einfach unangemessen...leider passiert bei uns zu wenig seitens der Lehrer gegen dies.
Es müsste viel härtere Strafen geben...
Oft klingelt ein Handy während des Unterrichts oder unter den Tischen wird gespielt...dann ermahnen die Lehrer nur und gut ist. Oder es wird mal eins für den Rest der Stunde eingezogen.

Aber mal ein Handy einen Monat lang einziehen...daran denkt keiner. Oder mal ne 6 als Mitarbeit/Verhalten zu geben. Anders wird dieses Problem nämlich nie gelöst...
 

CARN

Welscher Taubenapfel
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Das Problem ist doch, dass die Schüler fast mehr Zeit bei ihrem Lehrer verbringen als bei der Familie... Von daher vertrete ich die Meinung, dass ein Lehrer eben mehr als nur die Fächer vermitteln sollte.

Prinzipiell gebe ich Dir da sogar Recht. Das Problem ist allerdings vielschichtiger Natur:
- ich bin ausgebildet worden, um Stoff zu vermitteln (und ich hoffe, dass ich das auf witzige, spannende, anregende, nachdenkliche, tolle, aufregende, anspruchsvolle Weise mache)
- ich bin nicht zum Sozialarbeiter, Therapeuten, Erzieher ausgebildet worden
- ich habe sehr wenig Zeit um sehr viel Stoff zu vermitteln

In NRW ist die Schulzeit gerade von 13 auf 12 Jahre verkürzt worden. Stoffkürzungen hat es nur sehr bedingt gegeben. Mehr Stunden sind zwar an einigen Stellen zugebilligt, aber, verständlich, aufgrund erhöhter Belastung der Schüler bereits wieder in der Diskussion.

Ich unterrichte Musik. Das sind pro Klasse 2 Stunden in der Woche. Also 90 Minuten. Ich unterrichte derzeit 6 Klassen in Musik. Das macht also 12 Stunden Musik in der Woche. In jeder Klasse sitzen durchschnittlich 28 Schüler. Ich unterrichte also in 12x45 Minuten (540 Minuten) 6x28 Schüler (168).

Ich habe also 168 Individuen vor mir. Jede(r) mit eigenem Leben, eigenen Erfahrungen, eigenen Problemen. Rein statistisch habe ich somit für jeden Schüler jede Woche 3,2 Minuten Zeit. 3,2 Minuten.

Wie soll ich in 3 Minuten (pro Woche!) auf Schüler individuell eingehen? Wie soll ich jeden dort packen, wo er zu packen ist? Wie soll ich neben der Vermittlung von musikalischer Theorie, musikalischem Spielspaß, Musikgeschichte, Rock, Pop, Jazz, Klassik, etc. da auch noch die Werte vermitteln, die eigentlich das Elternhaus vermitteln sollte?
 
Zuletzt bearbeitet:

sale53

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Hoch leben die Schüler, hoch leben die Lehrer. Denn wie sagte unser alter Freund Hegel: Herr und Knecht brauchen einander, um das sein zu können, was sie sind.

Oder so ähnlich jedenfalls :)

Nur muss eindeutig geregelt sein, wer Knecht und wer Herr ist;)
 

Thaddäus

Golden Noble
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Prinzipiell gebe ich Dir da sogar Recht. Das Problem ist allerdings vielschichtiger Natur:
- ich bin ausgebildet worden, um Stoff zu vermitteln (und ich hoffe, dass ich das auf witzige, spannende, anregende, nachdenkliche, tolle, aufregende, anspruchsvolle Weise mache)
- ich bin nicht zum Sozialarbeiter, Therapeuten, Erzieher ausgebildet worden
- ich habe sehr wenig Zeit um sehr viel Stoff zu vermitteln

In NRW ist die Schulzeit gerade von 13 auf 12 Jahre verkürzt worden. Stoffkürzungen hat es nur sehr bedingt gegeben. Mehr Stunden sind zwar an einigen Stellen zugebilligt, aber, verständlich, aufgrund erhöhter Belastung der Schüler bereits wieder in der Diskussion.

Ich unterrichte Musik. Das sind pro Klasse 2 Stunden in der Woche. Also 90 Minuten. Ich unterrichte derzeit 6 Klassen in Musik. Das macht also 18 Stunden Musik in der Woche. In jeder Klasse sitzen durchschnittlich 28 Schüler. Ich unterrichte also in 18x45 Minuten (810 Minuten) 6x28 Schüler (168).

Ich habe also 168 Individuen vor mir. Jede(r) mit eigenem Leben, eigenen Erfahrungen, eigenen Problemen. Rein statistisch habe ich somit für jeden Schüler jede Woche 4,8 Minuten Zeit. 4,8 Minuten. Runden wir auf und sagen 5.

Wie soll ich in 5 Minuten (pro Woche!) auf Schüler individuell eingehen? Wie soll ich jeden dort packen, wo er zu packen ist? Wie soll ich neben der Vermittlung von musikalischer Theorie, musikalischem Spielspaß, Musikgeschichte, Rock, Pop, Jazz, Klassik, etc. da auch noch die Werte vermitteln, die eigentlich das Elternhaus vermitteln sollte?

Wie gesagt, das ist schwierig. Ausserdem gehe ich davon aus, dass ein einzelner Lehrer das nicht bewerkstelligen kann. Da müsste wohl das ganze System überdacht werden...
 

Bonobo

Nathusius Taubenapfel
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Bei mir ist's Erwachsenenbildung, meist junge Leute "U25", da habe ich den stehenden Spruch: "Morgen bringe ich den Wassereimer mit und dann wird jedes Mobilfon, was klingelt oder sonst Stress macht, ersaeuft!"

Die Leute grinsen und schalten alle brav ihre Teilchen aus. Ausnahmen: Teilnehmer, die fuer ihre Kinder oder pflegebeduerftige Angehoerige erreichbar bleiben muessen und Teilnehmer, die glaubhaft erklaeren, dass ein potentieller Arbeitgeber anrufen koennte.
 

Thaddäus

Golden Noble
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Bei mir ist's Erwachsenenbildung, meist junge Leute "U25", da habe ich den stehenden Spruch: "Morgen bringe ich den Wassereimer mit und dann wird jedes Mobilfon, was klingelt oder sonst Stress macht, ersaeuft!"

Die Leute grinsen und schalten alle brav ihre Teilchen aus. Ausnahmen: Teilnehmer, die fuer ihre Kinder oder pflegebeduerftige Angehoerige erreichbar bleiben muessen und Teilnehmer, die glaubhaft erklaeren, dass ein potentieller Arbeitgeber anrufen koennte.

Was ja auch durchaus Sinn ergibt. Aber ich denke, dass im Bereich der Erwachsenenbildung das Ganze eh noch etwas anders aussieht, da die meisten freiwillig dort sind, während Schulkinder einer Schulpflicht nachkommen müssen...
 

Nathea

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Aber natürlich, das wäre eine wichtige Grundvoraussetzung, wenn das ganze von Erfolg gekrönt werden sollte...
Leider sehen das zu viele Eltern heute ganz anders und betrachten die Schule als eine Art Erziehungs-Anstalt, in der sie ihre Kinder morgens "unfertig" abgeben und nachmittags "gut erzogen" wieder abholen können.

Ich habe selbst zwei Kinder, und durfte das in deren Klassen hautnah miterleben.
 

CARN

Welscher Taubenapfel
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Leider sehen das zu viele Eltern heute ganz anders und betrachten die Schule als eine Art Erziehungs-Anstalt, in der sie ihre Kinder morgens "unfertig" abgeben und nachmittags "gut erzogen" wieder abholen können.

*unterschreib*

(wird ein bisschen einsilbig für mich hier ;) )
 

Thaddäus

Golden Noble
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Naja, das wundert mich nicht, wenn ich nachmittags im Fernsehen so Sachen wie

"Nina, 14 Jahre und zweifache Mutter" sehe...

Das ist so eine "wir-poppen-mal-und-lassen-andere-die-Erziehungsarbeit-mache-Gesellschaft..." :(