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Corona-Warn-App: Downloadzahlen und erstes Update

ottomane

Golden Noble
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Ende November kommt eine Erinnerungsfunktion und es werden kürzere Updatezyklen eingeführt.
 

Macbeatnik

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Ja, in der Langsamkeit liegt viel Kraft.

es steht außer Zweifel, das die App nützlich ist, aber was da die Telekomiker und SAP( immerhin ein deutsches Aushängeschild) liefern ist ein einziger Witz und das von Beginn an.
 

ottomane

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Das sind halt die Zyklen und Preise dieser Unternehmen.

Ich hätte es auch besser gefunden, wenn man ein kleineres, agileres Unternehmen beauftragt und damit unterstützt hätte.

So schlecht finde ich es aber gar nicht, was die bisher abgeliefert haben. Oder besser anders: Meine Erwartungshaltung war ... sehr reduziert - ich habe eigentlich mit Verzögerungen um Monate gerechnet und einem anschließenden Projekttransfer zu einer anderen Firma. Wer einmal mit Unternehmen dieser Kategorie zu tun hatte, weiß, was auf einen zukommt.

So bin ich positiv überrascht, dass es nicht katastrophal geworden ist.
 

Macbeatnik

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Wer einmal mit Unternehmen dieser Kategorie zu tun hatte, weiß, was auf einen zukommt.
Ja, aber das sollten Entscheidungsträger im Vorfeld wissen und hier bereits ist dann schon ein massiver Fehler bei der Vergabe passiert.
So bin ich positiv überrascht, dass es nicht katastrophal geworden ist
Ich allerdings auch, sehe das Teil aber als relativ katastrophal an, da es eben nicht den ausgewiesenen Zweck erfüllt, sondern nur durch Flickschusterei langsam in Fahrt kommt. Es ist eine Geschichte für Pleiten Pech und Pannen und hier geht es ja auch um Schnelligkeit sowohl bei den Infos für die Nutzer, als auch die Behebung von Fehlern oder Unzugänglichkeiten und wenn dann hier eine notwendige Erinnerungsfunktion eingebaut werden muss, dann ist es ein Armutszeugnis, wenn das dann Monate dauert.
Ansonsten, wie gesagt, die App ist wichtig und zumindest mit dem ganzen Flickenteppich dann wohl auch bald nützlicher als bisher.
 

Bananenbieger

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Ich hätte es auch besser gefunden, wenn man ein kleineres, agileres Unternehmen beauftragt und damit unterstützt hätte.
Zum Einen bringt das nicht viel, wenn hintenherum das Gesundheitsministerium und das RKI die Zügel in der Hand halten.
Zum Anderen: Kleine Unternehmen können so schnell doch gar nicht die benötigten Kapazitäten freischaufeln. Und durchschnittliche Digitalagenturen haben auch nicht die notwendige Expertise in Sachen Sicherheit und Geschäftsprozesse.
 

Macbeatnik

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Zum Anderen: Kleine Unternehmen können so schnell doch gar nicht die benötigten Kapazitäten freischaufeln. Und durchschnittliche Digitalagenturen haben auch nicht die notwendige Expertise in Sachen Sicherheit und Geschäftsprozesse.

Zwischen dem Größten SAP und den kleinen Unternehmen gibt es sicherlich noch diverse weitere, auch in Sicherheit belesene Unternehmen, viele sind darauf vermutlich sogar besser spezialisiert, als die SAP, ob die dann besser geliefert hätten ist nicht zu beantworten, aber schlechter wäre es wohl nicht ausgegangen und schneller allerdings wohl allemal, aber auch das ist nur Kaffeesatz. Das Kind ist nun im Brunnen und es wird ja auch langsam gerettet.
 

Bananenbieger

Golden Noble
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Richtig. Aber alles unter Großkonzern bekommt die Ressourcen nur schwer freigeschaufelt. Und man findet auch irgendwie die benötigten Experten.

Diejenigen Unternehmen, die Projektarbeiten für ähnlich komplexe und anspruchsvolle Applikationen machen, sind gut ausgelastet. Und bei den Softwareherstellern sieht es nicht anders aus.
Und schneller als SAP hätten die auch nicht geliefert, wenn sie Kapazitäten gehabt hätten.
 
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MacApple

Schöner von Bath
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ähnlich komplexe und anspruchsvolle Applikationen
Bitte? Komplexe App?
Die Hauptarbeit haben Apple und Google in Form des Exporsure Notification Frameworks gemacht. Die App füttert nur das Framework mit den Schlüsseln vom Server, den Code dazu kannst du dir fast 1:1 aus der Apple Doku kopieren, und zeigt ein paar Texte an. Die ganze Bluetooth Kommunikation (Senden, Empfangen und Verwalten der Schlüssel) macht das Framework alleine.

Wow, super komplex.
 
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Benutzer 239155

Gast
Zweck der App ist die Identifikation von Risikopersonen.
Mit der Definition bin ich nicht einverstanden! "Identifikation von Risikopersonen" bedeutet, dass jemand etwas über eine bestimmte Person weiß. Das ermöglichst die App nicht. Sie sagt mir, dass ich mich infiziert haben könnte (nicht habe). Sie sagt niemandem anderen, dass ich mich infiziert haben könnte und sie sagt mir nicht, an wem ich mich infiziert haben könnte.

Das halte ich für eine ganz wichtige Unterscheidung, weil viele meinen, die App würde sie vor Risikopersonen warnen. Das muss ich selbst Monate nach Veröffentlichkeit der App immer wieder erklären. Die Leute gehen unnötige Risiken ein, weil sie meinen, die App würde sie schützen! Genau das passiert, weil man falsche Begriffe verwendet.

Und dafür ist Bluetooth LE die beste Option, die wir zur Zeit haben. Es gibt schlicht keiner einzige praxistaugliche Alternative, denn wir müssen schon etwas nutzen, was auf Smartphones verfügbar ist.
Wenn etwas für einen Zweck genutzt wird, für den es nie entwickelt wurde, ist das eine Nebelkerze! Die App ist ein politisches Zeichen "Wir tun etwas.", kann aber nicht im Ansatz das leisten, was suggeriert wird.

Denn die tollste Abstandsmessungstechnologie nützt nichts, wenn sie keiner hat.
Richtig! Ich habe geschrieben, dass ich die trotz meiner technischen Bedenken installiert habe. Und sie hat bereits eine vergleichsweise große Verbreitung gefunden. Dennoch reicht das bei weitem noch aus, selbst wenn man an ihren nutzen glauben möchte. Die App ist die beste aller ungeeigneten Mittel. Sie ist allerdings erst bei einem Viertel der Smartphone-Nutzer installiert. Auf die ganze Bevölkerung kommen wir auf ein Fünftel. Das schwächt den Nutzen der App nochmals!

Die Schwächen von BLE waren von Anfang an bekannt.
Den wenigsten! Die meisten wissen doch nicht einmal, was Bluetooth LE ist oder welche Version ihr Smartphone unterstützen muss. Geschweige denn, was tatsächlich damit gemessen wird und wie das erfolgt! Die App ist für die meisten eine Rechtfertigung, so weiter zu leben, wie vor der Pandemie.

Die App ist nur ein Baustein von vielen und ersetzt nicht sonstige Maßnahmen. Ist bei den Gesichtsmasken nicht anders.
Ich komme nach vier Monaten zu einem anderen Ergebnis: Die App verleitet zu viele zu zuvielen Kontakten. Andere hacken auf Datenschutz rum, obwohl die Corona-Warn-App zu dem besten gehört, was diesbezüglich entwickelt wurde. Gleichzeitig vertrauen sie ihre Daten aber den großen Konzernen an, die zudem ausländischem Recht unterliegen. Das sind die beiden Aussagen, die ich im Verwandten-, Bekannten- und Kollegenumfeld vernehme.

"Weitere Infektionen" sind "Infektionen". Also kann die App auch solche verhindern. Wie aber auch bei Masken: Man schützt damit primär andere.
Ich habe von "direkten Infektionen" gesprochen, die die App nicht verhindert. Aber genau das erwarten immer noch erstaunlich viele! Das Netz ist voll von solchen Erwartungen. Und wenn diese Leute realisieren, dass die App das nicht macht, fordern sie diese Funktion nachzurüsten, ohne überhaupt nachzudenken, welche Konsequenzen das hat, ob das überhaupt geht und wie lange das dauern würde.

Zur "wie lange das dauern würde":
Viele Krankenhaus-Labore können keinen Code ausgeben, damit man seine Infektion der App meldet, weil ihnen Geld, Personal und die Zeit fehlt. Auch andere Labore fehlen noch in großer Zahl. Das bedeutet, es wurde eine App entwickelt und man hat nicht daran gedacht, wie man alle Labore zeitnah anschließen kann.

Doch. Nur eben anders, als es Gesundheitsämter machen. Und vor allem kann die App genau die Kontaktpersonen erreichen, die niemals über die Gesundheitsämter ermittelt worden wären. Dazu kommt noch der Umstand, dass die App auch noch viel besser als die Gesundheitsämter skaliert, so dass lediglich die Testkapaztäten den Flaschenhals bei der Nachverfolgung von Infektionen bilden.
Das ist keine Nachverfolgung! Anfangs habe ich geschrieben, die App informiert mich, dass ich einem möglichen Risiko ausgesetzt war. Sie verfolgt nicht zurück und identifiziert nicht Max Mustermann als die Person, die mich infiziert hat. Das wäre Nachverfolgung!

Dafür gibt es die rote Warnmeldung. Da steht dann auch, wie lange der Kontakt zurückliegt.
OK, wenn das bei einer roten Meldung dabei steht, ist das gut und mein Einwand teilweise abgeschwächt. Es bleibt aber das gleichbleibend niedrige Risiko bei 0, 1 und 4 "Risiko-Begegnungen". Ich wiederhole, meldet die App mir eine Risiko-Begegnung, muss ich bei der aktuellen Verbreitung ohnehin davon ausgehen, die vier- bis fünffache Anzahl an Risiko-Begegnungen hatte, von der ich nie erfahren werde. Vielleicht hatte ich auch 10 oder 20 mal soviele Kontakte?

Das führt eben genau zu der beschriebenen falschen Sicherheit, in der sich die Leute mit der App fühlen. Zudem führt es zu Ärger im Beruf, wenn man sich Isolieren möchte, der Chef aber Probleme hat, seinen Betrieb aufrecht zu erhalten, weil seine Leute alle zu Hause sind. Home Office kann nicht jeder machen!

Ich kann mich auch nur nochmals wiederholen. SAP hat das geliefert, wonach alle laut geschrieen haben. Wir wollten Datenschutz, wir bekamen Datenschutz. Und nun meckert man herum, dass man wegen dem Datenschutz wenige Informationen bekommt.
Wer hat geschriehen? Das waren Politiker, die zeigen wollten, etwas zu tun, Personen, die sich profilieren wollten und Firmen, die Geld gesehen haben. Die Kritiker haben eher im Laufe der Zeit die Haltung eingenommen, "Gut, wenn ihr uns nicht glaubt, dann macht es wenigstens datenschutzrechtlich vernünftig."

Gut, dann führen wir halt die App aus Singapur ein. Da weiß das Gesundheitsamt dann sofort, mit wem man wann zusammen war und schickt einen Tester vorbei. Und wehe man verlässt die eigene Wohnung, bevor man nicht negativ getestet wurde.
Das habe ich nie gefordert! Abgesehen davon, dass das bei uns gar nicht möglich wäre. Das würden Gerichte sofort stoppen und wir sind eher durch die Pandemie als dass eine endgültige Entscheidung vorliegen würde.

Mein Eindruck ist vielmehr, dass wir noch nicht reif sind für Demokratie und Solidarität. Denn jedesmal, wenn ich mit dem ÖPNV fahre, werde ich Zeuge mindestens einer hitzige Diskussion weil einer seine Maske nicht tragen will. Sei es mit anderen Fahrgästen oder mit Ordnungspersonal. Dabei wird sogar argumentiert, die eigene App zeige grün und die Maske schütze einen selbst ohnehin nicht. Warum die dann keine FFP2-Masken tragen, weiß ich nicht. Und von der zeitliche Versatz, bis die App eine Risiko-Begegnung zwigt, wird auch ignoriert.

Mir ist sogar in einem Lokal gesagt worden, ich müsse nicht meine echten Daten eintragen. Das würde nicht kontrolliert und wenn man die App habe, dann erfahre man ja von einem möglichen Risiko.

Mit anderen Worten, man verlässt sich auf eine mehr als wackelige Technik und.vernachlässigt, mit Verweis auf die App, die anderen Vorsichtsmaßnahmen. Oder man fühlt sich von Gottes Gnaden schlauer als studierte Mediziner. Diese Besserwisser bekommen durch Meldungen, die keine Konsequenzen erfordern, zusätzliches Futter für ihre kruden Theorien.
 

dtp

Roter Winterstettiner
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Mein Eindruck ist vielmehr, dass wir noch nicht reif sind für Demokratie und Solidarität.

Ab wann ist man denn reif für Demokratie und Solidarität? Gibt's da einen Schwellenwert oder nur, wenn 100 % der Bevölkerung verstanden hat, was Demokratie und Solidarität bedeuten und entsprechend handelt?

Eine demokratische Gesellschaft muss auch Nicht-Demokraten aushalten können. Und zur Solidarität gehört auch ein Stück weit, dass man diejenigen zu verstehen versucht, die nicht solidarisch handeln. Das Ziel dabei ist, die kritische Masse nicht überschreiten zu lassen.

Zum ÖPNV. Ich fahre ziemlich häufig mit Bus und S-Bahn ins Büro und wieder nach Hause. Hier in Stuttgart habe ich bisher keine Diskussionen bzgl. der Maskenpflicht erlebt. Zumindest nicht im Berufsverkehr. Wenn die Leute alkoholisiert sind und/oder in Gruppen auftreten, mag das dagegen anders aussehen.
 

Bananenbieger

Golden Noble
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Mit der Definition bin ich nicht einverstanden! "Identifikation von Risikopersonen" bedeutet, dass jemand etwas über eine bestimmte Person weiß.
Man ist selber die Risikoperson, sobald die rote Warnung kommt.

Das halte ich für eine ganz wichtige Unterscheidung, weil viele meinen, die App würde sie vor Risikopersonen warnen.
Richtig, viele verstehen nicht die Funktion der App. Das könnte man durch Öffentlichkeitsarbeit und Werbung lösen.

Die App ist ein politisches Zeichen "Wir tun etwas.", kann aber nicht im Ansatz das leisten, was suggeriert wird.
Ich wiederhole mich nochmals: Die App leistet genau das, was sie leisten soll. Und nach Monaten des Praxiseinsatzes können wir auch definitiv sagen, dass sie so funktioniert, wie gewünscht.

Die App ist die beste aller ungeeigneten Mittel. Sie ist allerdings erst bei einem Viertel der Smartphone-Nutzer installiert. Auf die ganze Bevölkerung kommen wir auf ein Fünftel. Das schwächt den Nutzen der App nochmals!
Die App-Installationen sind aber nicht exakt gleichmäßig über die Bevölkerung verteilt. Zudem ist (im Kontext der App) für jemanden in Hamburg völlig irrelevant, ob ein Dorf in Bayern 0% App-Nutzer hat. Das wären eh keine potentiellen Direktkontakte.

Den wenigsten! Die meisten wissen doch nicht einmal, was Bluetooth LE ist oder welche Version ihr Smartphone unterstützen muss.
Aber den Entwicklern der App. Und alles andere ist in dem Kontext erst mal irrelevant.

Ich komme nach vier Monaten zu einem anderen Ergebnis: Die App verleitet zu viele zu zuvielen Kontakten.
Und das kannst Du sicher anhand von Daten belegen, oder?

Ich habe von "direkten Infektionen" gesprochen, die die App nicht verhindert. Aber genau das erwarten immer noch erstaunlich viele!
Das ist aber nicht das Problem der App.

Viele Krankenhaus-Labore können keinen Code ausgeben, damit man seine Infektion der App meldet, weil ihnen Geld, Personal und die Zeit fehlt. Auch andere Labore fehlen noch in großer Zahl. Das bedeutet, es wurde eine App entwickelt und man hat nicht daran gedacht, wie man alle Labore zeitnah anschließen kann.
Nein, das ist eher agile Entwicklung. Die ganze App um Monate oder gar Jahre zu verzögern, nur damit auch 100% aller Labore angeschlossen sind, ist ebenfalls kontraproduktiv.


Das ist keine Nachverfolgung!
Doch. Nur halt anders, als die Gesundheitsämter. Du braucht für die Nachverfolgung per App keinen Namen, Orte oder genaue Zeiten.

Wer hat geschriehen? Das waren Politiker, die zeigen wollten, etwas zu tun, Personen, die sich profilieren wollten und Firmen, die Geld gesehen haben.
Nein, es war "Das Volk". Wir hätten auch eine Kontaktverfolgungsapp à la Singapur haben können, wo dann die Gesundheitsämter direkt Namen, Anschrift und Telefonnummer von potentiellen Kontaktpersonen bekämen. So ein System wäre auch insgesamt teurer zu implementieren und damit hätte SAP mehr Geld verdienen können.
Und die Quarantäneüberwachung hätte man auch in die App einbauen können. Wie Du ja sagst, hätte das aber ein Gericht bestimmt verhindert.

Die Kritiker haben eher im Laufe der Zeit die Haltung eingenommen, "Gut, wenn ihr uns nicht glaubt, dann macht es wenigstens datenschutzrechtlich vernünftig."
Also bis auf völlig wirre Datenschutzargumente und den tausendsten Einwand, dass Bluetooth nicht zur Entfernungsmessung taugt, habe ich ehrlich gesagt keine Kritik wahrgenommen.

Das habe ich nie gefordert!
Indirekt schon. Die Google/Apple-Lösung ist genau das, was mit unserem Datenschutz machbar ist. Willst Du mehr, müssten wir den Datenschutz aufweichen.
Aber wir brauchen nicht mehr. Die App kann nur dann in Deutschland funktionieren, wenn sie auf Freiwilligkeit beruht. Und das bedeutet eben auch, dass sich ein paar Risikopersonen sich trotz roter Warnung nicht testen lassen.

Mein Eindruck ist vielmehr, dass wir noch nicht reif sind für Demokratie und Solidarität.
Den Eindruck habe ich allerdings auch. Nicht nur wegen Corona, sondern auch sonst.

Mit anderen Worten, man verlässt sich auf eine mehr als wackelige Technik und.vernachlässigt, mit Verweis auf die App, die anderen Vorsichtsmaßnahmen. Oder man fühlt sich von Gottes Gnaden schlauer als studierte Mediziner. Diese Besserwisser bekommen durch Meldungen, die keine Konsequenzen erfordern, zusätzliches Futter für ihre kruden Theorien.
Das war aber auch schon vor der App so. Man muss nur mal in die USA zu Trump und seiner Gefolgschaft schauen.
 
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dtp

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Oder man fühlt sich von Gottes Gnaden schlauer als studierte Mediziner.

Ich habe durchaus studierte Mediziner im Bekanntenkreis, die die ganzen Corona-Maßnahmen für völlig überzogen halten. Einer davon ist sogar Cheffarzt einer Klinik und bekennender AfD- und Trump-Anhänger. Was soll man da noch sagen?
 

ottomane

Golden Noble
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Mediziner sind Mediziner und nicht Epidemiologen, Statistiker oder ähnliches. Die Einschätzung der Pandemie scheitert bei einigen am mathematischen Verständnis, scheint mir.

Darüberhinaus wundert mich, dass man Virologen zu Spezialisten in Fragen der Ausbreitung macht. Das ist in der Regel gar nicht ihr Fachgebiet.

Disclaimer: Ich kritisiere damit nicht speziell die Arbeit von Drosten und Streek (im Gegenteil halte ich die für Glücksfälle), sondern die Tatsache, dass man sie und andere Virologen praktisch zu allen Fragen der Pandemie befragt.
 

dtp

Roter Winterstettiner
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Die Einschätzung der Pandemie scheitert bei einigen am mathematischen Verständnis, scheint mir.

Vermag ich nicht zu beurteilen. Statistische Modelle sind die eine Seite. Die Erfahrungen des realen Lebens eine andere. Und jeder macht sich halt so seine Gedanken. Es ist ja sogar umstritten, wie gefährlich COV-SARS-2 für den menschlichen Organismus ist. Klar, es gibt schwere Verläufe mit Langzeitwirkungen. Aber es gibt eben auch extrem viele Infizierte, insbesondere jüngere, die keinerlei Symptome oder Spätfolgen haben.

Ich habe auch mit einigen gesprochen, die eindeutig gesagt haben, dass sie sich ohne Impfpflicht definitiv nicht impfen lassen werden, weil weder die Wirkung eines Impfstoffs noch dessen Nebenwirkungen in so kurzer Zeit ausreichend getestet werden könnten. Ihnen ist das Risiko von Nebenwirkungen deutlich zu groß im Verhältnis zu den Risiken einer Corona-Infektion.
 

ottomane

Golden Noble
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Klar, es gibt schwere Verläufe mit Langzeitwirkungen. Aber es gibt eben auch extrem viele Infizierte, insbesondere jüngere, die keinerlei Symptome oder Spätfolgen haben.
Eben, es ist eine Sache, die man nur einschätzen kann, wenn man sehr viele Fälle und deren Auswirkungen auf unser Gesundheitssystem und die Gesellschaft betrachtet. Der klassische Mediziner befasst sich in der Regel mit Einzelfällen. Fragt man Krankenhausärzte, stellt man fest, dass die die Gefahr viel höher einschätzen als niedergelassene Hausärzte. Zumindest in meinem Dunstkreis habe ich diesen Eindruck.

Das ist so wie hier im Forum: Man versucht aus Einzelfällen abzuleiten, z.B. wie gut/schlecht ein Produkt ist. Jeder hat dazu eine Meinung und viele halten die auch für das einzig Wahre, aber die Fehleranfälligkeit, Rückläufer, Verkaufszahlen kann in Wirklichkeit niemand außer Apple einschätzen ;)
 

angerhome

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Ich habe durchaus studierte Mediziner im Bekanntenkreis, die die ganzen Corona-Maßnahmen für völlig überzogen halten. Einer davon ist sogar Cheffarzt einer Klinik und bekennender AfD- und Trump-Anhänger. Was soll man da noch sagen?
Wobei hier die Frage erlaubt ist, ob da nicht Ideologie die "Sachkenntnis" beeinflusst.
Klar, es gibt schwere Verläufe mit Langzeitwirkungen. Aber es gibt eben auch extrem viele Infizierte, insbesondere jüngere, die keinerlei Symptome oder Spätfolgen haben.
Spätfolgen können schon nach ein paar Wochen ausgeschlossen werden?
 
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Weisser Rosenapfel
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Der klassische Mediziner befasst sich in der Regel mit Einzelfällen. Fragt man Krankenhausärzte, stellt man fest, dass die die Gefahr viel höher einschätzen als niedergelassene Hausärzte. Zumindest in meinem Dunstkreis habe ich diesen Eindruck.

In meinem Dunstkreis ist das überhaupt nicht so, da hält sich das die Waage und die Krankenhausärzte sind da eher gelassener.
 

dtp

Roter Winterstettiner
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Spätfolgen können schon nach ein paar Wochen ausgeschlossen werden?

Nun ja, die ersten Infektionen hier in Deutschland gab es ja bereits im März. Mittlerweile gelten sehr viele Menschen wieder als genesen. Je jünger diese sind und je weniger ihr Organismus vorgeschädigt war, desto unwahrscheinlicher scheinen Spätfolgen zu sein. Aber um das alles mit Sicherheit sagen zu können, fehlt natürlich die Erfahrung. Und ob man dann etwaige Spätfolgen immer auf COV-SARS-2 zurückführen kann, ist auch fraglich.

Aber irgendwie ist es schon komisch. Durch die Folgen des Rauchens sterben in Deutschland jährlich weit über 100.000 Menschen. Das scheint aber niemandem Angst zu bereiten. Im Gegenteil, die Leute rauchen weiter. Warum haben die Menschen so viel Angst vor COV-SARS-2 und quasi keine Angst vor dem Rauchen? Na ja, es ist vermutlich müßig, darüber zu diskutieren. Rauchen ist immerhin Sterben mit Genuss. ;)
 
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