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Indie-Labels in Großbritannien wehren sich gegen Apple Music, wie in einem Bericht der Tageszeitung The Telegraph nachzulesen ist. Andy Heath, Vorsitzender der Lobby-Gruppierung UK Music, äußert sich mit klaren Worten zu dem neuen Streamingdienst von Apple. Problem: Apple fordert von den Plattenfirmen, dass diese die Musikstreams für den dreimonatigen Testzeitraum am Beginn eines Abos kostenlos zur Verfügung stellen. "Kleinere Labels wären voll am Arsch. Apple muss sich davon einfach wegbewegen", erklärt Heath. "Leute werden buchstäblich pleitegehen."[prbreak][/prbreak]
Nach den Informationen von Heath hat bisher kein britisches Indie-Label einen Vertrag mit Apple abgeschlossen. Dies würde bedeuten, dass Stars wie Adele, die bei XL Recordings unter Vertrag steht, oder die Arctic Monkeys und weitere Künstler des Labels Domino nicht bei Apple Music verfügbar wären. "Wenn du ein kleines Label mit geringen Margen betreibst, kann man sich diesen Gratis-Testzeitraum buchstäblich nicht leisten. Der Plan von Apple ist es, die Leute von Downloads wegzubewegen – was ja OK ist. Aber das bedeutet für uns, dass wir die Umsätze für drei Monate verlieren."
"Apple hat das überhaupt nicht durchdacht und das ist nicht typisch für sie. Sie können uns nicht drei Wochen vor der Veröffentlichung mit einem solchen Vertrag konfrontieren. Sie schieben im Prinzip das komplette Risiko auf die Labels ab. Leute werden sagen 'Oh, aber du bist ja auf Spotify'. Ja, aber dort werde ich auch bezahlt dafür." Im Gegensatz zu Apple vergütet Spotify Plattenfirmen und Künstler auch während des Testzeitraums, wenn auch nur mit Bruchteilen eines Cents pro Stream. Spotify bietet üblicherweise einen einmonatigen Testzeitraum, aktuell wurde dieser auf 60 Tage ausgeweitet.
Apple hingegen argumentiert, dass man die Rechteinhaber mit 71,5 Prozent (USA) bzw. 73 Prozent (übrige Länder) der Streamingumsätze über dem Branchenschnitt vergüte. Im Gegenzug will Apple den kostenlosen Testzeitraum von drei Monaten, stellt anschließend aber höhere Umsätze in Aussicht. Spotify zwar ebenfalls rund 70 Prozent der Gesamteinnahmen aus, ein Großteil der Kunden verwendet aber nur den werbefinanzierten Gratis-Dienst – pro Nutzer sind die Umsätze dort jedoch im Vergleich marginal. Die 70 Prozent von Apple sollen insgesamt also weit mehr Wert sein als die 70 Prozent von Spotify.
Apple Music wird am 30. Juni in Deutschland starten. Nach der dreimonatigen Testphase wird das Einzelabo 9,99 Euro kosten, das Familienabo 14,99 Euro. Alle Infos zum Streamingdienst haben wir in unseren Apple-Music-FAQ zusammengefasst.
Vielen Dank an @Martin_88 für den Hinweis!
Via The Telegraph
Nach den Informationen von Heath hat bisher kein britisches Indie-Label einen Vertrag mit Apple abgeschlossen. Dies würde bedeuten, dass Stars wie Adele, die bei XL Recordings unter Vertrag steht, oder die Arctic Monkeys und weitere Künstler des Labels Domino nicht bei Apple Music verfügbar wären. "Wenn du ein kleines Label mit geringen Margen betreibst, kann man sich diesen Gratis-Testzeitraum buchstäblich nicht leisten. Der Plan von Apple ist es, die Leute von Downloads wegzubewegen – was ja OK ist. Aber das bedeutet für uns, dass wir die Umsätze für drei Monate verlieren."
"Apple hat das überhaupt nicht durchdacht und das ist nicht typisch für sie. Sie können uns nicht drei Wochen vor der Veröffentlichung mit einem solchen Vertrag konfrontieren. Sie schieben im Prinzip das komplette Risiko auf die Labels ab. Leute werden sagen 'Oh, aber du bist ja auf Spotify'. Ja, aber dort werde ich auch bezahlt dafür." Im Gegensatz zu Apple vergütet Spotify Plattenfirmen und Künstler auch während des Testzeitraums, wenn auch nur mit Bruchteilen eines Cents pro Stream. Spotify bietet üblicherweise einen einmonatigen Testzeitraum, aktuell wurde dieser auf 60 Tage ausgeweitet.
Apple hingegen argumentiert, dass man die Rechteinhaber mit 71,5 Prozent (USA) bzw. 73 Prozent (übrige Länder) der Streamingumsätze über dem Branchenschnitt vergüte. Im Gegenzug will Apple den kostenlosen Testzeitraum von drei Monaten, stellt anschließend aber höhere Umsätze in Aussicht. Spotify zwar ebenfalls rund 70 Prozent der Gesamteinnahmen aus, ein Großteil der Kunden verwendet aber nur den werbefinanzierten Gratis-Dienst – pro Nutzer sind die Umsätze dort jedoch im Vergleich marginal. Die 70 Prozent von Apple sollen insgesamt also weit mehr Wert sein als die 70 Prozent von Spotify.
Apple Music wird am 30. Juni in Deutschland starten. Nach der dreimonatigen Testphase wird das Einzelabo 9,99 Euro kosten, das Familienabo 14,99 Euro. Alle Infos zum Streamingdienst haben wir in unseren Apple-Music-FAQ zusammengefasst.
Vielen Dank an @Martin_88 für den Hinweis!
Via The Telegraph