• Apfeltalk ändert einen Teil seiner Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB), das Löschen von Useraccounts betreffend.
    Näheres könnt Ihr hier nachlesen: AGB-Änderung
  • Viele hassen ihn, manche schwören auf ihn, wir aber möchten unbedingt sehen, welche Bilder Ihr vor Eurem geistigen Auge bzw. vor der Linse Eures iPhone oder iPad sehen könnt, wenn Ihr dieses Wort hört oder lest. Macht mit und beteiligt Euch an unserem Frühjahrsputz ---> Klick

Beeinflussen Games das Verhalten?

  • Ersteller I-Iealey
  • Erstellt am

elreiu

Erdapfel
Registriert
08.10.06
Beiträge
3
Ich schliesse mich Steppenwolfs Beitrag an: Es liegen haufenweise wissenschaftliche Untersuchungen vor, die die Ansichten unhaltbar erscheinen lassen, dass das Betrachten von Gewaltdarstellungen oder gewalttätige Spiele das Verhalten nicht oder gar in positive Richtung beeinflussen. Es wird fast regelmässig erhöhte Aggressivität bei der Untersuchungsgruppe festgestellt.

Die Untersuchungen beruhen meist auf statistischen Gruppenvergleichen. D.h., es kann sein, dass bei einzelnen Individuen keine Verhaltensänderung auftritt, im Durchschnitt ist es aber der Fall, und bei entsprechender Disposition (z.B. Vorbelastung durch Gewalt in der Familie) kann der Effekt dramatisch sein - siehe das jüngste Massaker.

Siehe z.B.: Stroebe, Jonas, Hewstone (Hrsg), "Sozialpsychologie - Eine Einführung", Kapitel "Beobachtung von Gewalt in den Medien" (Buch sollte in jeder grösseren Bibliothek vorhanden sein)
 

Blixten

Adams Apfel
Registriert
25.02.06
Beiträge
517
*ræusper*

Ich møchte den Antrag stellen, alle Feuerwehrwachen schnellstmøglich zu schliessen.
Wenn all die Brænde eines gezeigt haben, dann dass sich an Orten mit vielen Feuerwehren, mehr Brænde ereignen, als an Orten mit wenigen.
Ausserdem gab es in den letzten 50 Jahren nicht ein Beispiel, fuer einen Brandr ohne dass die Feuerwehr, involviert war.

Wie der Spast, u.a. an 2 legale, Waffen kommen konnte wird nicht so groß diskutiert, damit könnte man ja Jäger und Sammler kriminalisieren.
Wie viel glaubwuerdiger wær doch all das Geschrei, wenn man sich da nur mehr drum kuemmern wuerde.
Verzweifelte gab es immer schon, meist haben sie sich alleine von der Bruecke gestuerzt. Heute, mit Youtube und (Boulevard-) medien, die dich zum Star machen, wenn Du nur irgendwie auffælst, sieht das oft anders aus.

Letztendlich sind es aber die realen Waffen, die gefæhrlich sind. Reale Waffen tøten Menschen, reale Waffen befeuern reale Allmachtsfantasien, die reale Waffe ist der Unterschied zwischen dem Amoklæufer und dem Selbstmørder.

Aber mit realen Waffen sind die Bosbachs und Steubers eben auch schon aufgewachsen, die haben sie selbst (womøglich) schon in der Hand gehabt und sind desshalb trotzdem nicht gewaltætig geworden.
Hmm, schon mal vormerken: In 10 Jahren nach irgendwas Neuem Ausschau halten, um dem dann in 20 Jahren selbst die Schuld fuer alle Uebel zuzuschieben :-D

Dabei bin ich persønlich dafuer, gewaltverherrlichende Spiele zu verbieten. Nicht wegen der angeblichen Gefahren, sondern weil ich sie menschenunwuerdig finde.
Damit meine ich nicht die taktiklastigen Ego-Shooter a'la CS (wenn eine Gesellschaft reale Soldaten akzeptiert, dann muss sie damit umkønnen), sonder solche Spiele, wo man erst dann gewinnt, wenn man, nachdem man den Gegner getøtet hat, noch 5 Mal den Leichenschænde-Button drueckt...
 
  • Like
Reaktionen: Cyrics und Bonobo

Mbblack

Reinette de Champagne
Registriert
17.10.06
Beiträge
418
Also ich bin selbst "nur" 16 :cool:, und spiele auch manchmal doom3 oder f.e.a.r. Ich kann bisher noch keine Veränderungen an meinem Verhalten spüren :)... Ich denke, dass Gewaltspiele aufkeinenfall ein Grund für einen Amoklauf wären. Dort spielt immer, das soziale Umfeld ein große Rolle. Das Ballerspiele aber "dumm" machen, finde ich nachvollziehbar, weil wenn man sich mal vorstellt, dass man mehrere Stunden vor einem Bildschirm verbringt um "diesen einen Endboss" zu "legen" ist meiner Meinung nach vollkommen bescheuert. Aber einen noch viel schlimmeren Faktor bei Games ist auf jeden fall World of Warcraft. Ich hab einen Freund der mittlerweile Verabredungen absagt, weil er um 19:00 Uhr einen Raid (Man versucht mit einer Gruppe die um die 40 Mann groß ist einen Gegner zu besiegen der besonders stark ist) hat. Dort merkt man deutliche Veränderungen am Verhalten, weil durch ein Computerspiel soziale Kontakte zerstört werden.
Fazit ;):
Nur bei exzessivem spielen treten Verhaltensstörungen auf. Bei gelegentlichem spielen nicht :-D
mfg mbblack
 

DasSCHWITZENDEÖltier

Zabergäurenette
Registriert
19.07.04
Beiträge
605
Die Frage ob Computerspiele irgendeinen Effekt auf den Spieler haben lässt sich m.E. nicht sinnvoll stellen, natürlich haben sie das (wie auch alles andere was wir tun und erleben einen Effekt auf uns hat).
Aber die aktuelle "Diskussion" in der Öffentlichkeit ist nicht nur unseriös, sondern absolut lachhaft. Hier werden Ursachen und Auswirkungen durcheinander geworfen, aus Korrelationen werden direkt Kausalitäten (Das Attentäter häufig "Killerspiele" spielen sagt uns vielleicht das der durchschnittliche Attentäter eine Affinität zu Spielen dieser Art hat. Das der durchschnittliche Spieler eine Affinität zu Attentaten hat ist dadurch noch lange nicht bewiesen. Ob Menschen nun durch diese Spiele zu "Killern" werden schon garnicht.) Naja, fundierte Analysen sind wohl nicht Sache von Polikern und Boulevardmedien. o_O
 
  • Like
Reaktionen: Bonobo

majohanimo

Ingrid Marie
Registriert
11.10.06
Beiträge
265
Das Attentäter häufig "Killerspiele" spielen sagt uns vielleicht das der durchschnittliche Attentäter eine Affinität zu Spielen dieser Art hat. Das der durchschnittliche Spieler eine Affinität zu Attentaten hat ist dadurch noch lange nicht bewiesen.

Das trifft den Nagel meines Erachtens auf den Kopf. Leider werden diese umgekehrten Kausalzusammenhänge so sehr oft hergestellt. (z.B. in der Debatte um die "Neue Armut" in Deutschland...)

Trotzdem muss ich sagen - und ich weiss wovon ich rede! - JA. Computerspiele beeinflussen das Verhalten. Ich zocke seit etwa 10 Jahrenm, davon 5-6 Jahre wirklich exzessiv (also mehr als 4 h am Tag im Durchschnitt) und ich habe an mir beobachten können, dass manche Spiele tatsächlich Aggresionsfördernd wirken.

Das gilt jedoch NICHT für Counterstrike oder die meisten anderen Ego-Shooter! Diese Spiele lassen sich für mich am allerbesten mit "Räuber und Gendarm" vergleichen...

Was mich wirklich aggresiv machen kann sind Beat'em Up Games. Also Tekken, DOA, oder - und das ist das krasseste - DefJam - Fight for NY.

Vor allem letzteres kann einen echt Aggro machen, wenn man zum 50ten mal vom eigenen Bruder gnadenlos niedergeknüppelt wurde ist das zum wild werden.

Moment, da fällt mir was ein: Ich habs, das schlimmste aller Spiele ist Fifa 98, wenn ich mich recht erinnere habe ich mich damals richtig mit meinem Bruder geprügelt, weil er meinen Matthias Sammer abkaufen wollte...



Mir scheint, es gibt in Deutschland heute zu viele richtige Probleme als das man sich auf das Verbot von Computerspielen stürzen müsste.
 
  • Like
Reaktionen: Svenrique und Tommi

dewey

Gewürzluiken
Registriert
01.05.06
Beiträge
5.721
wow endlich mal ein thread wo jeder über die länge seines avatars hinausschreibt:)

dewey

PS: bis auf meinen beitrag jetz ;)
|
|
|
|
|
|
|
|
so hier hört er auf :D
 
  • Like
Reaktionen: dekular

Valou

Rhode Island Greening
Registriert
07.10.06
Beiträge
476
Mir scheint, es gibt in Deutschland heute zu viele richtige Probleme als das man sich auf das Verbot von Computerspielen stürzen müsste.

Da hast du ein wahres Wort gelassen ausgesprochen. Das macht mich aggressiv. Aber so sind sie unsere Politiker. Es ist halt leichter Computerspiele zu verbieten als wirklich etwas zu bewegen.

Gruß aus Hamburg
 

Svenrique

Adams Parmäne
Registriert
25.09.06
Beiträge
1.301
Stimme Kepptn und majohanimo ebenfalls zu. Man fängt hier immer mit dem Huhn an, aber in diesem Zusammenhang scheint für mich das Ei zuerst dagewsen zu sein.
Wer sowieso eine höhere Gewaltbereitschaft, Probleme im sozialen Umgang oder was auch immer hat, wird vielleicht durch solche Spiele aggresiv.
Ein Professor der Germanistik (nur um ein Beispiel zu haben) wird aber nicht sehr viele Spiele dieser Art gespielt haben und würde er es doch tun, sicherlich nicht deswegen zum Amokläufer werden.

Vergleicht man also die Anzahl amoklaufender Professoren mit der amoklaufender Schulabbrecher, müsste man die letztere Gruppe gleich vom öffentlichen Leben ausschließen.

(die hier verwendeten Gesellschaftsgruppen sind Klisches um meine Aussage zu veranschaulichen und einen zweiseitigen Beitrag kurz zu halten, man lege mich bitte nicht darauf fest)
 

BerndderHeld

Spätblühender Taffetapfe
Registriert
03.09.06
Beiträge
2.802
Also als ich mal mehrere Stunden "Need for Speed" gespielt habe und im direkten Anschluß mich ins reale Auto gesetzt habe bin ich schon, sagen wir mal, dynamischer unterwegs gewesen.

Allerdings schaffe ich das auch durch die richtige Musik im CD-Player.
 

Svenrique

Adams Parmäne
Registriert
25.09.06
Beiträge
1.301
Also als ich mal mehrere Stunden "Need for Speed" gespielt habe und im direkten Anschluß mich ins reale Auto gesetzt habe bin ich schon, sagen wir mal, dynamischer unterwegs gewesen.

Allerdings schaffe ich das auch durch die richtige Musik im CD-Player.
Das kenne ich auch. Allerdings verliert sich der Effekt bei mir recht schnell, da mein Auto sich nicht ganz so fährt wie das Pendant in NFS :)
 

majohanimo

Ingrid Marie
Registriert
11.10.06
Beiträge
265
Das Problem ist wirklich, dass man mit solchen Mediengehypten Debatten sehr schön von den wirklichen Problemen ablenken kann. Deren Top 5 für mich Momentan:
1. In etwa 50-60 Jahren gibt es kein Erdöl mehr.
2. Dann wird Deutschland völlig von Russlands Erdgas abhängen
3. Wenn bis dahin die erde nicht so heiss ist, dass alle mit Solarenergie fahren können
4. Der völlig überbewertete Dollar bis dahin nicht den nächsten Wirtschaftsmegacrash ausgelöst hat.
5. Kim Jong Il den Nuklearen Weltkrieg angezettelt hat.
 

majohanimo

Ingrid Marie
Registriert
11.10.06
Beiträge
265
wow endlich mal ein thread wo jeder über die länge seines avatars hinausschreibt:)

dewey

PS: bis auf meinen beitrag jetz ;)
|
|
|
|
|
|
|
|
so hier hört er auf :D


Der Trick ist:

Kein Benutzerbild! Dann bleibt der Avatar schön kompakt und alle denken man hätte die Eloquenz mit Löffeln diniert.
 

n/a

Goldparmäne
Registriert
14.10.06
Beiträge
561
Nun, viele haben schon gesagt, was ich auch darüber denke: man sucht mal wieder den einfachsten Sündenbock und anstatt das Problem an der Wurzel zu packen (nämlich daß es in unserer Gesellschaft ganz schön bröckelt), werden mal wieder an den Haaren herbeigezogene "Argumente" verwendet, um die eigenen Entscheidungen (sofern es welche sind) zu untermauern.

Es ist einfach ermüdend, wie sofort nach so einem schrecklichen Zwischenfall immer wieder auf das Verbot von gewaltverherrlichenden Computerspielen gedrängt wird. Das wirkliche Problem ist, wie schon angemerkt wurde, daß die Medien solche Geschichten immer bis zum Gehtnichtmehr aufblasen und eventuelle Trittbrettfahrer (Gott bewahre) sehen, daß sie so ziemlich leicht ein Denkmal für die Ewigkeit setzen würden. Wurde nicht sogar im Fernsehen aus dem angeblichen Tagebuch dieses letzten Amokläufers zitiert, daß er will, daß ihn keiner mehr vergisst und daß man sich immer an ihn erinnert? Ja und wie schafft er das? Na klar: durch die Breitband"berichterstattung" in den Medien.

Computerspiele machen bei einem intakten sozialen Umfeld gar nichts aus. Ich habe vor allem früher auch sehr viel gespielt und mache das noch ab und zu, darunter auch Egoshooter (auch das böse CS auf LAN-Parties). Verhaltensändernde Faktoren habe ich nicht bemerkt. Egoshooter spiele ich allerdings nicht mehr, sind mir zu langweilig, ich spiele momentan gerne komplexe Spiele, in denen das Denkvermögen gefördert ist. X2 ist so ein Beispiel, falls es jemand kennt.

Wenn ich überhaupt eine Veränderung bemerkt habe, dann die: durch viele gespielte Rennspiele fahr ich besser Auto! Im Ernst! Dabei handelte es sich allerdings nicht um Arcadespiele, sondern um Simulationen. Das half mir ohne Witz dabei, mit meinem kleinen Opel Corsa bei einem Slalomrennen die viertbeste Zeit von etwa 45 Startern zu fahren. Und das bei meinem zweiten Slalomrennen überhaupt. Besser waren nur Fahrer, die auf Slalom ausgerichtete Vehikel mit jahrelanger Erfahrung bewegt haben. Nächstes Jahr kassier ich auch die ;).
 

Berk

Süsser Pfaffenapfel
Registriert
17.02.05
Beiträge
670
...und ich höre nun seit 20 Jahren schweren Rock und Metal...

hm, mit 8 jahren habe ich benjamin blümchen gehört! o_O



das problem ist das die leute die verbot schreien nicht mit solchen spielen aufgewachsen sind und nichts damit anfangen können.

die sehen nur nen amokläufer hören das wort gewaltspiel und schon ist n urteil gefällt.


und selbst wenn solche spiele auf den index kommen, gibt es sie eh an jeder ecke und keiner der solche games mag, würde sich um so ein lächerliches verbot kümmern!
 

QuickMik

deaktivierter Benutzer
Registriert
30.12.05
Beiträge
5.193
hm, mit 8 jahren habe ich benjamin blümchen gehört! o_O

*lol*

das problem ist das die leute die verbot schreien nicht mit solchen spielen aufgewachsen sind und nichts damit anfangen können.

da ist sicher auch was wahres dran.
ich z.b. :-*
bin aber trotzdem davon überzeugt, das solche spiele nicht der grund fürs auszucken sind.

das prob fängt schon viel füher an.
z.b. vernachläßigte kinder von eltern, die sich um diese nur schwer kümmern können, weil sie zum überleben zu zweit geld ranschaffen müssen.

alleinerziehende mütter haben es da oft auch sehr schwer.

die armutsgrenze verschiebt sich. die kinder kommen später dann nur schwer wieder raus.
die gewaltbereitschaft (auch unter den kids) steigt.

hab mir jetzt immer den alf aufgezeichnet (war IMHO 16:00).....natürlich schon 10 min. vor beginn, sonst fehlt ja was :-c

da war vor dem alf eine sendung für unsere kleinsten.
irgendein comic, wo die mit schwertern auf sich losgingen und schmerzverzerrte gesichter.....

hallo! das war für die ganz kleinen!

ich hab damals heidi, biene maja und barbababa gesehen.

lieg ich da so falsch?
 

stk

Grünapfel
Registriert
05.01.04
Beiträge
7.141
Moin,

sehr interessantes Thema. Schön, das es erst jetzt - mit ein klein wenig Abstand von den Ereignissen der vergangenen Tage - hier bei uns aufschlägt.

Ich war gestern auf einem Elternabend, wo es um "Wertevermittlung" geht. Ein in dem Zusammenhang - wie ich finde - recht zentrales Thema, das auch heute morgen mit meinem Junioren (5 und 7) Thema beim Frühstück war, die da - erstaunlich, erstaunlich - von sich aus den Bezug zu Emsdetten herstellten! Natürlich sind die Ideen und Antworten, die aus der Alterecke kommen etwas schlichter, aber die grundlegenden Dinge scheinen wir als Eltern wohl nicht ganz falsch gemacht zu haben.

<exkurs>Und ebenfalls von meinen Junioren kommt der Hinweis auf einen ehemaligen KiGa-Kameraden, der schon im zarten Alter von 5 die div. brutalen Ballerspiele auf PC und Playstation seines 14-jährigen (Halb-)Bruders mitnutzt, mit täuschend echten Waffenattrappen im Kindergarten erscheint ohne das seine saufende Mutter da einen Kopf drum macht. Ich hätte "alleinerziehend" dazu geschrieben, wenn der Ansatz von Erziehung ihrerseits erkennbar wäre, ist aber nicht. Ich hab die Hoffnung, das er auf der Förderschule, die er jetzt besucht einen Teil dieser Prägung relativiert bekommt.</exkurs>

An der Stelle konnte ich dann nicht umhin meinem Sohnemann klar zu machen, das auch seine Moorhühner (die er neben einigen anderen, sinnigeren Spielen auf seinem PowerMac hat) nicht anderes als ein "Ballerspiel" ist. Der entscheidende Unterschied ist, das hier auf glupschäugige Comicwesen geschossen wird. Von dort gibt es einen kleinen Schritt, bis aus den Comichühnern, welche werden, die realistischer dargestellt werden. Und wiederum nur ein kleiner Schritt, bis aus Hühnern Tiger, Löwen und Elefanten (also größere Tiere) werden. Und noch ein kleiner Schritt und es werden aus großen Tieren, aufrechtlaufende Wesen (Roboter, Außerirdische). Und daraus irgendwann Menschen, die mit fortschreitender Grafikleistung immer realsistischer dargestellt sind. Und auch die Schrottflinte verwandelt sich Pumpguns, Panzern, Handgraten, Kettensägen, ... Der nächste kleine Schritt ist dann der, die realistisch anmutende Grafik mit Realität zu verwechseln oder das eine durch das andere zu ersetzen.

Machen also "Ballerspiele" doch den Amokläufer? Nein, weil wie oben beschrieben an jedem kleinen Schritt eine Eingriffsmöglichkeit besteht, die ich als verantwortungsvolle Eltern (Großeltern, Lehrer, Freunde, Nachbarn, ...) erkennen und ergreifen muß!

Damit alleine ist es aber nicht getan. Was ich an Ausschnitten von "Spielen" (es fällt mir schwer, das noch so zu nennen) in den letzten Tagen zu sehen bekommen habe, hat schon meine bis dahin vorhandene Vorstellungskraft leicht überstiegen. Das derlei Machwerke durch die Freiwillige Selbstkontrolle kommen finde ich sehr bemerkenswert und ist für mich auch ein Ansatz wo dringlich Veränderung einsetzen muß. Nicht wenige Altersfreigaben sind ein schlechter Scherz (erst recht, wenn man sich die gestern beim Elternabend nur sehr verkürzt und holzschnittartig vorgetragenen Entwicklungsstufen von Kindern und Jugendlichen vor Augen führt!) und einiges davon gehört in der Tat auf den Index. Da gibt es für mich an der Jugendgefährdung keinerlei Unterschiede zu Nazi-Mucke, Hardcore-Pornos oder Alkoholverkauf. Und im nächsten Schritt müssen dann auch die Vertriebskanäle entsprechend kontrolliert und vorallem sanktioniert werden. Es darf einfach nicht sein, das ein Pickelgesicht sich ohne das es einen Bin-doch-nicht-Blöd-Markt-Verkäufer interessiert sich mit solcherlei "heisser Ware" eindecken kann.

Ja, ich bin für eine stärkere (Selbst)Kontrolle solcher Gewaltspiele. Und in schweren Einzelfällen auch für ein komplettes Verbot von Titeln. Und die Erklärung der entsprechenden Verbände und Entwickler die ich gestern gelesen habe fand ich ziemlich heuchlerisch: "Viele von uns sind brave Familienväter, wir fühlen mit den Angehörigen, aber wenn wir's nicht programmieren, programmiert's ein anderer, da nehmen wir die Kohle doch lieber selbst mit". Mal sehr provokativ verkürzt.

Leider gibt es eben nicht nur "brave Familienväter" denen ich gar nicht absprechen mag, das sie mit den Machwerken umgehen können - und sei es in Form eines kategorischen Verbots für ihre Sprößlinge. Aber es gibt eben auch ein paar Situationen in denen Kinder in Deutschland groß werden, in denen solche "Spiele" dem einen oder anderen den Schalter endgültig raushauen. Die Spiele sind nicht das Feuer, das da brennt. Aber sie giessen Öl hinein.

Gruß Stefan
 

BerndderHeld

Spätblühender Taffetapfe
Registriert
03.09.06
Beiträge
2.802
Wenn ich überhaupt eine Veränderung bemerkt habe, dann die: durch viele gespielte Rennspiele fahr ich besser Auto! Im Ernst! Dabei handelte es sich allerdings nicht um Arcadespiele, sondern um Simulationen. Das half mir ohne Witz dabei, mit meinem kleinen Opel Corsa bei einem Slalomrennen die viertbeste Zeit von etwa 45 Startern zu fahren. Und das bei meinem zweiten Slalomrennen überhaupt. Besser waren nur Fahrer, die auf Slalom ausgerichtete Vehikel mit jahrelanger Erfahrung bewegt haben. Nächstes Jahr kassier ich auch die ;).

Das kann ich auch bestätigen.

Colin Mcrae hat mir die schnelle Kurvenfahrt erklärt und wo welche kräfte wirken.
(Was natürlich nicht heißt das ich jetzt mit 180 durchs Dickicht jage)
 

Nutch

Fuji
Registriert
15.11.06
Beiträge
38
Ich habe auch Ego-Shooter gezockt, doch nie CS, sondern sämtliche MoH, CoD und Brothers in Arms. Ich sehe auch gerne (Anti-)Kriegsfilme. Ich muß sagen, dass ich eine Verhaltensänderung bei mir festgestellt habe. Ich kann mit sowas nicht aufhören, ich muss diese Spiele einfach zu Ende bringen, auch wenn ganze Nächte dabei drauf gehen (So geht es mir aber mit vielen Dingen: Büchern, Hausarbeiten, Internet, usw.). Jedoch machten mich diese Spiele nicht aggressiv, ganz im Gegenteil. Ich sah es eher als gutes Mittel, um mich abzureagieren.
Wenn man wirklich "Gewalt"spiele verbieten wollte, müßte man dann nicht auch alle anderen Dinge, die mit Waffen zu tun verbieten. Ich denke da an Schützenvereine, Jagdclubs, Paintball-Clubs, die Bundeswehr.
Ein weiterer Punkt ist, was ist ein "Gewalt"spiel? Besser gesagt, wo beginnt diese Kategorie? Sind es nur die bösen Ego-Shooter, oder auch Spiele wie GTA, oder auch das oben genannte Moorhuhn?
 

QuickMik

deaktivierter Benutzer
Registriert
30.12.05
Beiträge
5.193
Moin,

sehr interessantes Thema. Schön, das es erst jetzt - mit ein klein wenig Abstand von den Ereignissen der vergangenen Tage - hier bei uns aufschlägt...........

will nicht alles zitieren.....aber der komplette beitrag bekommt von mir karma und ein ACK

wobei ich mich noch selbst ein bissl ausbessern.
das ganze bezieht sich nicht nur auf die soziale unterschicht.
kenne auch einen 12 jährigen sohn einer arztfamilie, der sich horrorfilme reinziehen darf.

ein motorrad darf ich nur lenken, wenn ich einen schein dafür habe.
irgendwie ist es schon verwunderlich, das jeder kinder kriegen kann.
niemand fragt, ob man das überhaupt kann.