Bankenkrise

[WDZaphod]

Mhmm. Du behauptest hier also allen Ernstes, du hättest mehr als 40.000 Euro Einkommensteuer bezahlt? Das macht ein zu versteuerndes Einkommen von mehr als 120.000 Euro. Respekt!

Wieso Respekt? Arbeite mal als Selbstständiger Deine 12 oder mehr Stunden am Tag, da sollte ein Zehner im Monat schon rumkommen. Das wären bei 250 Stunden/Monat gerade mal 40Eur/h. Weiss nicht, was daran zu respektieren ist...
Selbst bei normalen 180h/Monat sind es gerade mal 55Eur/h, auch kein Königs-Stundensatz.
Das nennt man einfach "den A aufreissen", um nicht erst mit 67 in Rente gehen zu können...

Und dann dasselbe in der Schweiz hochziehen, einfach so. Das hat was!

Nein, das hat nichts. Die Branche wird hier händeringend gesucht, angemessen vergütet, und vom Staat nicht auch noch bestraft. Die einzige Schwierigkeit war, das passende Angebot zum richtigen Zeitpunkt finden. Der Rest war gar nichts.
Fachkräftemangel? Wundert mich nicht. Also schnell ein paar Inder geholt, die sind billiger.

Aber trotzdem: Du kannst dich kugeln wie du magst. Sich nur aus Steuergründen hier verabschieden, ist trotzdem schäbig.

Wieso schäbig? Das ist DIE Marktwirtschaft, die eure Regierung immer herausbrüllt. Wenn mit ein Angebot (Preis-Leistungsverhältnis) nicht mehr gefällt, gehe ich zur Konkurrenz. Wie es jeder Firmenchef und jeder Politiker auch macht. Seitdem Politiker und deren Meinungen/Aussagen/Wahlversprechen wie Unterhosen gewechselt werden, ist meine Vaterlandstreue ziemlich abgekühlt.
Hab gerade gestern erfahren, dass die Firma hier volle Auftragsbücher für die nächsten 30 Monat hat. Also selbst bei einer vollen Wirtschaftskriese ohne einen einzigen neuen Auftrag sitze ich hier noch 2.5 Jahre. Beruhigend :-D Wirkt sich übrigens auch auf Gesundheit und Gemütszustand aus, diese Entspannung. Ich fühle mich 8-10 Jahre jünger

Erinnert mich an Theo Müller ("alles müller oder was?), der in Deutschland jahrelang sämtliche Gesetze gebrochen hat, die man nur brechen kann (Steuerhinterziehung, Umweltauflagen, etc.).

Theo hat GANZ andere Dinger gerissen. Der hat im Osten mit viel Subventionen eine neue Firma mit 15.000 Angestellten eröffnet, wohlwissend, dass er die Produkte in der Menge nie brauchen wird. Daraufhin hat er seine alte Firma im Westen mit 20.000 Angestellten wg. mieser Auftragslage geschlossen. Ergo: XX Millionen für die Vernichtung von 5000 Arbeitsplätzen bekommen.
Und der Staat schaut wie immer dumm aus der Wäsche, und kann das überhaupt nicht verstehen. Wirklich nicht? Oder sitzt zufällig ein Regierungsmitglied im Aufsichtsrat von Theo?
Leutz, lasst euch doch nicht verarschen...

Übrigens glaube ich dir deine grosspurigen Ansagen nicht. Wenn man soviel Geld hat wie du, regt man sich nicht über Gebühren im Kindergarten auf. Man zahlt sie, fertig.

Man hat aber DE sei Dank nicht "viel Geld". Zumindest nicht in Relation zum Arbeitsaufwand. Und ich REGE MICH AUF, wenn ich diese Summe jedes Jahr abdrücken muss, UND dann noch im Kindergarten dafür bestraft werde! Das ist nur ein Tropfen auf dem heissen Stein, das stimmt. Aber viele Tropfen kühlen auch den ab. Und ich arbeite nicht so viel, um ein Luxusleben zu haben, sondern um in menschenwürdigem Alter in den Ruhestand zu gehen - also auch, um früher meinen Arbeitsplatz freizugeben. Dafür werde ich in DE bestraft, und das habe ich jetzt abgestellt.

 

[martino15]

Wieso Respekt? Arbeite mal als Selbstständiger Deine 12 oder mehr Stunden am Tag, da sollte ein Zehner im Monat schon rumkommen. Das wären bei 250 Stunden/Monat gerade mal 40Eur/h. Weiss nicht, was daran zu respektieren ist...
Selbst bei normalen 180h/Monat sind es gerade mal 55Eur/h, auch kein Königs-Stundensatz.
Das nennt man einfach "den A aufreissen", um nicht erst mit 67 in Rente gehen zu können...

Schön, dass du mal ein paar Zahlen hier darstellst.
120.000 Euro Umsatz im Jahr (der "Zehner im Monat") heisst nicht, dass du das alles versteuern musst. Davon gehen deine Kosten (Büro im Haus, Auto, Krankenversicherung, Rentenversicherung, Internet zu hause, etc.) runter. Der Restbetrag ist zu versteuern. Aber das weisst du genauso gut wie ich., wenn du mal deine Steuererklärung gelesen hast.
Wenn du dann immer noch 40.000 Euro Steuer pro Jahr gezahlt hast, solltest du dir vielleicht mal Gedanken über deinen Steuerberater machen.
Ich weiss genau, wovon ich rede, arbeite nämlich seit 14 Jahren selbständig. Und auch ich kenne die Stundensätze, brauche allerdings keine 180 Stunden, um mein Umsatzziel zu erreichen.
Übrigens sei deinem Auftraggeber gedankt. Immerhin zahlt er dir nicht nur deine 180 bis 240 Stunden / Monat, sondern auch dein umfangreiches Posting hier, was du ja offensichtlich während deiner Arbeit ausführst.

Aber um wieder etwas näher zum Thema zu kommen: Eine "normale" Konkurrenz der Staaten untereinander ist durchaus wünschenswert. Allerdings sollte diese eben zu gleichen Regeln erfolgen. Wenn sich ein Staat nicht den Regeln fügen will, seinen Profit auf Kosten der anderen schlagen will, wird er eben aus der Gemeinschaft ausgeschlossen. Eigentlich ganz einfach, und schon längst fällig.

 

[WDZaphod]

Schön, dass du mal ein paar Zahlen hier darstellst.
120.000 Euro Umsatz im Jahr (der "Zehner im Monat") heisst nicht, dass du das alles versteuern musst.

Natürlich nicht, der Zehner war auch nur da, um eine Relation darzustellen. Für einen Stundensatz, bei dem man in 180 Stunden gerade mal 10kEur bekomme, arbeite ich nicht.
Ein "Zehner" zu versteuerndes Gehalt ist allerdings sehr realistisch, denn:

Davon gehen deine Kosten (Büro im Haus, Auto, Krankenversicherung, Rentenversicherung, Internet zu hause, etc.) runter.

Toll. Büro Zuhause kannst Du als IT-Freelancer knicken, das geht (je nach Finanzamt) nur, wenn Du den überwiegenden Teil Deines Einkommens dort erwirtschaftest. Wenn Du dies aber tust, könnte es schwer werden, die KM beim Auto zu erklären. Realistisch fällt die KV weg (ich zahle 80Eur im Monat, wg. 3000 Selbstbeteiligung), ein bisschen was für die Fahrerei (500Eur?) und tw. die Rentenversicherung. Wenn da 2000Eur/Monat wegfallen, ist es viel. Der "Rest" muss versteuert werden - und da liege ich mit der genannten Zahl ziemlich gut :-[

Wenn du dann immer noch 40.000 Euro Steuer pro Jahr gezahlt hast, solltest du dir vielleicht mal Gedanken über deinen Steuerberater machen.
Ich weiss genau, wovon ich rede, arbeite nämlich seit 14 Jahren selbständig.

Bist Du Freiberufler oder Gewerbetreibender? Ersteres kann man NUR mit Studium sein (auch je nach Finanzamt), fällt für mich daher weg. Und Einkommensteuer plus Gewerbesteuer waren über 40k im Jahr - trotz allerlei Ideen meines Fachanwalts für Steuerrecht.

Und auch ich kenne die Stundensätze, brauche allerdings keine 180 Stunden, um mein Umsatzziel zu erreichen.

Kommt natürlich auch auf das Ziel an :-D

Übrigens sei deinem Auftraggeber gedankt. Immerhin zahlt er dir nicht nur deine 180 bis 240 Stunden / Monat, sondern auch dein umfangreiches Posting hier, was du ja offensichtlich während deiner Arbeit ausführst.

Das Ergebnis zählt bei diesem Kunden. Er vertritt die Meinung: Wenn alles läuft, nichts klemmt, und keine Arbeit liegenbleibt - macht was Ihr wollt. SEHR gute Einstellung

Eine "normale" Konkurrenz der Staaten untereinander ist durchaus wünschenswert. Allerdings sollte diese eben zu gleichen Regeln erfolgen. Wenn sich ein Staat nicht den Regeln fügen will, seinen Profit auf Kosten der anderen schlagen will, wird er eben aus der Gemeinschaft ausgeschlossen. Eigentlich ganz einfach, und schon längst fällig.

Eine "normale" Konkurrenz der Staaten - ich lach mich weg!
Schau Dir allein mal das Desaster IN der EU an. Deutschland konkurriert mit Rumänien. Jobs werden im 10.000er-Pack in die Tschechei ausgelagert (T-Systems), weil man dort für 250Eur/Monat arbeitet.
Nennst Du das Konkurrenz?

 

[martino15]

Ich glaube, wir sind inzwischen weit weg vom Thema, zumindest, was das Thema Bankenkrise anbelangt.
Ich bin allerdings nach wie vor der Meinung, dass dein Steuerberater relativ unbegabt ist, oder du deine Erträge etwas ungünstig verteilt hast. Oder / Aber vielleicht ist dein Finanzamt ja wirklich sehr ungnädig mit dir, keine Ahnung.
Ich zahle die 40k definitiv nicht, obwohl ich mich nicht besonders bemühe, Steuern zu sparen. Ich bin Freiberufler, aber das sollte den Unterschied nicht machen.
Mit Frau und Kids solltest du eher noch deutlich besser wegkommen.
Ich habe übrigens nichts dagegen, dem Finanzamt ein Drittel meines zu versteuernden Einkommens abzugeben. Das liegt netto immer noch deutlich über dem, was manche Leute in Deutschland oder in der Schweiz brutto verdienen. Wo ist bitte das Problem?
Und bei dem einkommen muss ich auch nicht noch fordern, dass der Staat meine Kinder subventioniert. Ich habe einfach den Eindruck, du willst viel nehmen, wenig geben. Wenn alle so denken wie du, machen wir den Laden irgendwann zu.

Was die Konkurrenz der Staaten betrifft:
Ich kenne die Stundensätze in Tschechien nicht genau, habe genau gesagt, keine Ahnung. Aber eines weiss ich genau: Aber für 250 Euro im Monat wirst du niemanden finden, der einen ähnlich qualifizierten Job ausüben kann wie du oder ich.
Bitte bleibe bei Tatsachen, die einigermassen passen. Deine Rechnungen stimmen einfach nicht, disqualifizieren dich selbst.

Übrigens finde ich, dass das Thema EU oder auch Stundensätze im IT-Bereich ein eigenes Thema, das sich durchaus lohnen würde, zu diskutieren. Ist aber wirklich off topic hier.

 

[martino15]

Hallo!

In den Vereinigten Staaten kauft die Regierung den Banken nun ihre maroden Kredite ab und fordert die restliche freie Welt nun auf, genau dasselbe zu tun. Was haltet ihr davon? Wie schätzt ihr die Folgen ein?

Kurze Einschätzung von mir:

Der Dollar wird massiv unter den Euro fallen, wenn diese Pläne umgesetzt werden. Die USA stehen nach diversen Kriegen schon massiv in der Kreide, ich schätze mal sie werden die Knete wenigstens zum Teil einfach nachdrucken. Dazu kommen dann wahrscheinlich Preissteigerungen und Rezession, weil die Banken keine Kredite mehr vergeben können. Ich bin kein Betriebswirtschaftler und ich weiss auch, dass es darum geht, ein ganzes System zu schützen, aber ehrlich gesagt möchte ich dieser Tage kein Amerikaner sein. Für Apple-Fans wird es wahrscheinlich nächstes Jahr noch billiger sein, Blechgötzen aus Übersee zu erstehen... immerhin.[/q
Um auch noch mal auf den Ursprung der Krise zurück zu kommen: Ich glaube auch, dass der Dollar deutlich sinken wird. Na, wer sich traut, kann einiges Geld verdienen!
Ich glaube auch, die Einschätzungen von Wachstum von -4% finde ich Quatsch, völliger Unsinn. Die Wirtschaft in Europa wird wahrscheinlich weniger schrumpfen als in den USA. Das wird den Druck auf den Dollar erhöhen, zumal ja noch die Blase dort mit den Kreditkarten ansteht, das Immobilienproblem noch ungelöst ist.