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Apple Stores in China untersuchen Kunden auf Fieber

Balkenende

Manks Küchenapfel
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Definitiv. Ich hatte heute morgen die ersten Beiträge nochmal gelesen.

Das ist echt ein Zeitdokument.

Hoffe, in einer absehbaren Zeit können wir den lesen mit einem „das war schon schlimm DAMALS...“
 

Cohni

Ananas Reinette
Unvergessen
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Ich bin auch sehr bei Dir @rootie.

Wobei man den Menschen auch nicht vorwerfen kann, dass sie keine Krisen gewohnt sind. Der Mensch wird bequem und wie sehr der ständige Alarmismus auf die Psyche drückt, sollte jeder an sich selber merken könne. Corona sucks...ohne Zweifel.

Aber vor allem mache ich mir Sorgen um unsere Kinder. Nicht unbedingt bei meinem Kerl, der hat sowieso mit der Pubertät seine eigene Krisenbewältigung an der Backe, was er im übrigen sehr gut bewältigt.
Sorgen machen mir vor allem die jüngeren Kinder, deren Entwicklung essentiell auf soziale Kontakte angewiesen ist.

Aber natürlich, es ist eine weltweite Krise, die beinahe jeden Menschen betrifft und Krisen haben negative Wirkungen, egal, welche Maßnahmen zur Abminderung getroffen werden. Da müssen wir durch und da kommen wir durch. Sind wir immer.

Sehr froh bin ich darüber, dass sich allgemein gesprochen die Wissenschaft durchgesetzt hat. Man sieht das auch daran, dass die meisten Regierungen und Länder in der Welt entsprechend reagieren. Wenn manche im Frühjahr vielleicht querdenkend das Ganze als Panikmache empfinden konnten und das Gefühl einer Überreaktion entwickelten, zeigt die Zeit, dass dies einfach nicht der Fall ist. Corona ist keine leichte Grippe.

Corona ist immer besser erforscht, in Rekordzeit, die Gefährlichkeit der möglichen Erkrankungen stehen ohne Zweifel fest, es besteht ein wissenschaftlicher Konsens, ähnlich dem, was den Klimawandel betrifft. Insofern "Querdenker" sind eher Denkverweigerer.

Verwirrend ist, dass dem wissenschaftlichen Konsens, statt kritischer Betrachtung, teilweise blanker Unsinn in Form von Verschwörungstheorien entgegengesetzt wird. Das QAnon überhaupt ein Gesprächsthema ist, empfinde ich als Kapitulation des gesunden menschlichen Verstandes...WTF...😆

Bei Dingen, welche nicht dem eigenen Fachgebiet entsprechen, sollte man eher auf die Meinung der überwiegenden Mehrheit der Fachwissenschaft hören, als auf einzelne versprengte Stimmen, auch wenn die Mehrheitsmeinung der Wissenschaft in diesem Fall die unbequemste ist.

Natürlich muss man Entscheidungen der Regierung hinterfragen und unbedingt kritisch betrachten.
Anderseits mag ich nicht in deren Haut stecken. Viele Entscheidungen sind ein reines Pokerspiel. Das sollte man auch nicht vergessen. Es klingt seltsam, aber mir ist eine falsche Entscheidung und der ehrlich kritische Umgang damit viel lieber, als das Nichtstun eines ehemaligen amerikanischen Präsidenten zum Beispiel. Eine falsche Entscheidung auf der Grundlage von Fakten ist mir sympathischer, als das sehr seltsame Leugnen derer.

Man muss aber auf alle Wissenschaftler hören und entsprechend unserer moralischen Werte entscheiden. Dazu gehört ein Drosten genauso, wie Sozialwissenschaftler, Psychologen, Wirtschaftswissenschaftler usw.

Ausschließlich auf die wissenschaftliche Meinung von Virologen zu hören, wäre z.B. fatal. Was soll ein Virologe anderes sagen, als dass z.B. ein kompletter Lockdown die beste Lösung zur Ausrottung des Virus wäre. Natürlich ist das nicht die beste Lösung für die Gesellschaft.

Also gilt es eine Balance zu finden. Und das muss die Regierung hinbekommen. Ich wiederhole mich...in deren Haut möchte ich nicht stecken.
 
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rootie

Filippas Apfel
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Genau so ist es - wer von uns stellt sich denn hin vor 82 Millionen Menschen und sagt "Wir lassen alles offen und ich hafte höchstpersönlich für jeden einzelnen Toten, der durch den fehlenden Lockdown verursacht wird!".

Ich vergleiche das immer gerne mit Homöopathie. Wenn mir jemand sagt "Ich war krank und habe dann Globuli genommen und dann bin ich wieder gesund geworden!", dann antworte ich drauf "Ich glaub, dass Du auch ohne Globuli wieder gesund geworden wärst!" :) Da man die Zeit nicht zurückdrehen kann, ist es müßig, darüber zu diskutieren.

Ich besitze keine Hüte, aber hätte ich welche, ich würde sie alle ziehen vor all den Leuten, die es möglich machen, dass die meisten sich auch während der Pandemie keine Sorgen machen müssen. Und ich ziehe den Hut vor Eltern, die seit Monaten ihre Kinder zuhause haben, mit ihnen lernen müssen - teils auf extrem engen Raum. Ohne Rückzugsmöglichkeit. Es ist einfach unvorstellbar, was die momentan leisten müssen. Und ja, die Kinder leiden momentan am meisten. Ich beginne mich schon zu fragen, ob es nicht sinnvoller wäre, im September das bestehende Schuljahr einfach noch mal zu wiederholen. Klar kommen ja frische Schüler nach, aber das müsste halt dann irgendwie gestemmt werden. Nur beim aktuellen Lehrermangel sehe ich da einfach schwarz.

Die Menschen an sich sind schon Krisen gewöhnt. Aber diejenigen, die heutzutage auf die Straße gehen, haben keine Ahnung, was eine WIRKLICHE Krise ist. Die kennen den Weltkrieg, Hungersnöte und Diktatur nur aus Erzählungen oder von irgendwelchen Filmen. Das meinte ich damit. Und wenn ich mir ansehe, wie die Menschen gestärkt aus dem 2. Weltkrieg herausgegangen sind - trotz 6 Jahre Hunger und Elend - nach dem Motto "Jetzt aber erst Recht!", dann bin ich sehr wohlgesonnen, dass noch in 2021 die Pandemie in einer Art und Weise versandet, dass wir 2022 wieder an eine Normalität kommen können. Und mit der Pandemie versanden dann hoffentlich auch die ganzen Corona-Leugner. Die werden dann am Ende des Tages ohnehin nur sagen "Siehst - war ja gar nicht so schlimm. Und deswegen mussten wir über 1 Jahr auf das Fitnessstudio verzichten?".

Ich sage schon seit ein paar Jahren: Das Internet ist Fluch und Segen zugleich, aber es wird immer mehr zum Fluch. Jetzt in der Pandemie hat sich das wohl wirklich bewahrheitet. Soziale Medien werden in einer Art und Weise genutzt, um ungeprüft Fake News zu verbreiten, dass es einem schlecht wird. Angefangen bei Facebook, aufgehört bei Telegram. Und was noch schlimmer ist: Die Leute glauben blind einfach alles, was in ihr Weltbild passt. Die reflektieren nicht mehr. Sie hinterfragen nichts mehr. Wenn ein Attila Hildmann sich hinstellt und sagt "Der Schnee ist schwarz!", dann glauben die Leute, die ihm folgen, das. Warum? Weil er eine Vertrauensperson für sie ist.

Klar - man könnte sagen "Das war in der Vergangenheit immer so!" - Meinungsbeeinflussung durch Medien, etc. Aber genau das, was die Querdenker monieren, machen sie selber. Sie kritisieren, dass die Medien angeblich gleichgeschaltet sind und derweil ist es bei ihren alternativen Medien exakt genau so - nur halt die gegenteilige Meinung.

Ja, Demokratie muss all das aushalten. Und dass Leute wie Ballweg, Hildmann und Fiechtner nicht schon längst zur Rechenschaft gezogen werden, hat meiner Meinung nach lediglich den Grund, dass man erst die Herdenimmunität zur Impfung abwartet. Würde man die jetzt aus dem Verkehr ziehen, würden sich die Verschwörungstheoretiker erst recht radikalisieren und dann hätte man mitten in der noch herrschenden Pandemie das perfekte Chaos.

Ich bin da aber definitiv davon überzeugt, dass es ein sehr übles Nachspiel für solche Volksverhetzer, Holocaust-Leugner und Nazis haben wird. Sowas fällt nicht mehr unter die Meinungsfreiheit.
 
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Cohni

Ananas Reinette
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Na klar, solange nicht gegen geltendes Recht verstoßen wird, müssen wir auch die "Spinner" hinnehmen.

Zumal ich u.a. den Widerspruch amüsant finde, wenn sich ein solcher Querkopf auf die Straße stellt und herumschreit, dass er in einer Diktatur leben würde und er nicht seine Meinung sagen kann. Als ob man das in einer Diktatur über Monate/Jahre machen könnte ohne dass man z.B. irgendwann biologisch veränderten Tee serviert bekommt. ;)

Nicht mehr ganz so amüsant ist es, wenn man sich dann mit Widerstandskämpfern aus dem dritten Reich vergleicht. Das ist krude, dumm und dümmer...mir fällt dazu kein formkonformer Begriff ein. Aber gut, wenn man merkt, dass man in eine Ecke von Seltsamkeiten gedrückt ist, nicht die Größe hat, dort auszubrechen, dann versucht man seine abstruse Argumentation noch zu verstärken.

Man sollte das aber mit viel weniger medialer Aufmerksamkeit hinnehmen und sie einfach ihren Unsinn reden lassen.
Auch die vernünftige Seite der Menschheit unterliegt leider dem Mechanismus der unkontrollierte Empörung.

Aber Empörung verhindert vernünftiges Denken, insofern ist auch die "vernünftige" Seite der Menschheit immer in Gefahr, auf ein radikalisiertes Gleis zu geraten. Viele kennen die Hufeisentheorie zur Radikalisierung.

Siehe manchen Blockwart der Neuzeit, der den Nachbarn anschmiert, weil vielleicht ein Gast zu Besuch ist, als gerade erlaubt. Es ist teilweise erschreckend...
 
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rootie

Filippas Apfel
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Das Problem, solchen Leuten keine Plattform zu geben und nicht über sie zu sprechen bzw. zu berichten: Es geht nicht - eben wegen den sozialen Medien. Wer auf so einer Plattform angemeldet ist (ich bin das glücklicherweise seit Ende 2019 nicht mehr), der wird durch die ganzen Algorithmen mit diesem Mist zugebombt - ob er will oder nicht. Nur weil sich einer seiner Kontakte irgendwas diesbezüglich angeschaut hat.

Soziale Medien werden in Zukunft ein riesiges Problem werden - hört auf meine Worte

Parler war ein sehr gutes Beispiel dafür, was passiert, wenn nicht moderiert wird. Es ist nachgewiesen, dass sich dort die Leute auf den Sturm auf das Capitol zusammengetan haben. Geil ist ja dieser Mega-Leak von 70 TB Damit sollten wenigstens die führenden Köpfe, die da beteiligt waren, rollen...

Ich habe für mich keine einzige Sekunde bereut, als ich aus Facebook raus bin. Schon damals nur Bullshit auf der Timeline, der eigentliche Sinn ist längst verpufft und nur noch die Milliarden für die Kundendaten sind wichtig.

Hoffen wir einfach auf ein besseres 2021. Aber ich bin überzeugt, dass wir auch dieses Jahr keine Großveranstaltungen sehen werden. Keine Oktoberfeste oder Rock-Im-Parks. Sobald genug Impfstoff da ist, liegt es an jedem einzelnen, sich zu fragen, wie lang er das noch so haben will. Die Regel ist einfach: Keine Herdenimmunität, keine Normalität. Und eine Herdenimmunität gibt es nur über eine Impfung. Von daher: Jeder, der sich nicht impfen lassen will, darf das gern so handhaben. Der darf sich dann aber nicht beschweren, wenn er täglich drei Corona-Tests machen muss, wenn er irgendwo rein will.
 

ottomane

Golden Noble
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Das Jahr wird spannend. Sobald die Risikogruppen geimpft sind, wird die Diskussion um die Beschränkungen deutlich schärfer werden, weil die Todeszahlen (hoffentlich) auf einen extrem geringen Wert fallen werden.

Außerdem stehen Wahlen an, was wohl Öl ins Feuer gießen wird.

Danke, @rootie für den prima Beitrag / Aufschlag, diesen Thread wiederzubeleben.
 
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saw

Sondergleichen von Welford Park
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Und von daher möchte ich diesen Thread (auch wenn es ein bisschen OT ist) nutzen, mich mit @saw wieder zu vertragen. Wenn er will, natürlich
Natürlich :)

Echt schön das der Thread durch euch noch mal hoch geholt wurde, aber auch erschreckend.

Wenn man so ließt, was wir vor einem Jahr alles nicht wussten und uns fast im Blindflug durch die 1. Welle gekämpft haben,
innerlich habe ich damals den Kopf geschüttelt, wenn ich die Opferzahlen anderer Länder gesehen habe und nicht verstanden, was machen die so extrem falsch und wir richtig?
Wie lange waren wir "stolz" dass es in Deutschland keine, bzw. nur sehr wenige Todesopfer gegeben hatte.

Mittlerweile sind wir froh dass es endlich wieder weniger als 1000 jeden Tag sind.
Dies mit dem Wissen aus der 1. Welle, eigentlich unvorstellbar.
Wir waren auf dem richtigen Weg, aber irgendwann sind wir dann falsch abgebogen.

Ich hoffe dass die Impfstoffproduktion noch gewaltig gesteigert werden kann,
aktuell wäre mein Termin lt. Rechner, Ende 2022/Anfang 2023 :(
 

rootie

Filippas Apfel
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Das Jahr wird spannend. Sobald die Risikogruppen geimpft sind, wird die Diskussion um die Beschränkungen deutlich schärfer werden, weil die Todeszahlen (hoffentlich) auf einen extrem geringen Wert fallen werden.

Außerdem stehen Wahlen an, was wohl Öl ins Feuer gießen wird.

Danke, @rootie für den prima Beitrag / Aufschlag, diesen Thread wiederzubeleben.

Ja ich erhoffe mir auch eine signifikante Verbesserung, sobald die über 80-jährigen durchgeimpft sind. Eigentlich sollten die Todeszahlen dann fast sturzflugmäßig gegen 0 gehen. Meiner Meinung nach sind auch nicht die absoluten neuen Krankheitsfälle pro Tag wichtig, sondern die Anzahl der Todesfälle und die Anzahl der intensivpflichtigen Patienten. Wenn das auf einem niedrigen Niveau bleibt, dann muss auch definitiv über Öffnungen gesprochen werden.

Tja Corona hat so viele Menschen auseinander getrieben, ich hätte vor 1 Jahr nicht gedacht, dass ich @saw je mal einen Waffenstillstand vorschlagen werde Aber letztendlich glaube ich, haben wir beide bei den WIRKLICH wichtigen Dinge im Leben durchaus dieselben Ansichten. Und wenn sich im Internet halt mal zwei Dickköpfe treffen, dann ist das was anderes als ein Treffen im echten Leben. Ich bin mir fast sicher, da würden wir uns gar nicht so sehr streiten. Und wer weiß - vielleicht gibt es ja mal wieder ein ATUT und man sieht sich irgendwann mal.

So viele Sachen wurden vor einem Jahr als unmöglich angesehen. Die Natur zeigt es uns halt immer wieder, wer am längeren Hebel sitzt
 

FuAn

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Ja ich erhoffe mir auch eine signifikante Verbesserung, sobald die über 80-jährigen durchgeimpft sind. Eigentlich sollten die Todeszahlen dann fast sturzflugmäßig gegen 0 gehen. Meiner Meinung nach sind auch nicht die absoluten neuen Krankheitsfälle pro Tag wichtig, sondern die Anzahl der Todesfälle und die Anzahl der intensivpflichtigen Patienten. Wenn das auf einem niedrigen Niveau bleibt, dann muss auch definitiv über Öffnungen gesprochen werden.

Tja Corona hat so viele Menschen auseinander getrieben, ich hätte vor 1 Jahr nicht gedacht, dass ich @saw je mal einen Waffenstillstand vorschlagen werde Aber letztendlich glaube ich, haben wir beide bei den WIRKLICH wichtigen Dinge im Leben durchaus dieselben Ansichten. Und wenn sich im Internet halt mal zwei Dickköpfe treffen, dann ist das was anderes als ein Treffen im echten Leben. Ich bin mir fast sicher, da würden wir uns gar nicht so sehr streiten. Und wer weiß - vielleicht gibt es ja mal wieder ein ATUT und man sieht sich irgendwann mal.

So viele Sachen wurden vor einem Jahr als unmöglich angesehen. Die Natur zeigt es uns halt immer wieder, wer am längeren Hebel sitzt

Daumen drücken und nach vorne schauen. Impfen lassen wenn man an der Reihe ist, nur so kann es voran gehen.
Alleine der Glaube fehlt mir noch etwas daran, dass die Politik sich mehr von Todeszahlen und Zahlen zu stationären Aufnahmen wird leiten lassen als von R Wert und Infektionszahlen.
Auch wird man in den nächsten Jahren wohl häufiger mit vorsorglichen Lockdowns zu Beginn der Erkältungssaison leben muessen. Die Politik schlaegt eben in die extreme aus, von Versäumnisse in Ueberreaktionen, im Spannungsfeld aus Angst das Falsche zu tun und den richtigen Ton fuer die entscheidenden Waehlergruppen zu finden.
 
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Verlon

Wöbers Rambur
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ich hab gerade meine Impfung hinter mir...
Glückwunsch, das wird bei uns noch laaaaange dauern. Leider hat die EU beim der Einkaufsstrategie doch ziemlich daneben gelegen, zu spät, zu wenig und bei den falschen.
Keine Ahnung woran es lag. Vielleicht, weil in den großen EU Staaten im Sommer das Infektionsgeschehen so niedrig war, dass man glaubte, man hätte es so toll im Griff, dass die zweite Welle nicht so das Problem darstellt. Auf jeden Fall steht man jetzt, wo die zweite Welle völlig unterschätzt wurde und die Impfungen der Ausweg darstellen, ziemlich blöd da.
 

FuAn

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Glückwunsch, das wird bei uns noch laaaaange dauern. Leider hat die EU beim der Einkaufsstrategie doch ziemlich daneben gelegen, zu spät, zu wenig und bei den falschen.
Keine Ahnung woran es lag. Vielleicht, weil in den großen EU Staaten im Sommer das Infektionsgeschehen so niedrig war, dass man glaubte, man hätte es so toll im Griff, dass die zweite Welle nicht so das Problem darstellt. Auf jeden Fall steht man jetzt, wo die zweite Welle völlig unterschätzt wurde und die Impfungen der Ausweg darstellen, ziemlich blöd da.

Ich glaube nicht, dass es daran lag, dass man die Lage im Sommer halbwegs im Griff und die Wichtigkeit der Impfungen unterschätzt hatte. Das manifestiert sich eher im Chaos um Schulen, Fernunterricht etc.

Hier kommt imho ganz einfach das Buerokratiemonster Europäische Union zum Vorschein sowie die üblichen Hürden der Einzelstaatlichen Interessen. Scheinbar haben die Franzosen auf Biegen und Brechen durchgesetzt, dass eine Bestellung an Sanofi ging, die oesteuropaeischen Populisten waren natuerlich generell gegen Impfen... Dann hat man sich wohl von AstraZeneca vertraglich doch übers Ohr hauen lassen, denn ungewöhnlich unspezifisch formuliert und der eigentliche Vertragszweck ist nicht die Lieferung.
Ich wuerde auch nicht sagen, dass v.d.L. das persoehnlich verbockt hat, aber am ende hat sie eben die Gesamtverantwortung, und damit konnte sie schon als Verteidigungsminister nicht umgehen, denn jeder militärischer Fuehrer ist fuer seinen unterstellten Bereich verantwortlich, und somit schlussendlich sie selbst, schuld waren aber immer nur die Anderen. Und genau darin liegt die Krux und meine einzige Kritik an v.d.L. ein Leader der immer nur seine Unterführer oder Partner oeffentlich ans Kreuz hängt, der wird nicht ernst genommen und wird im Zweifel eben selbst in die Pfanne gehauen. Fehler passieren, der unterschied ist jedoch, wie man damit umgeht.

Und besonders ist das ganze Gezanke um die Impfstoffe auch eher Kontraproduktiv, heute hat die Bundesregierung die Impfstoff Lieferanten zum Rapport antreten lassen, Exportkontrollen...
Am Ende wird das Lieferdilemma doch nur eines lösen, Geld. Deutschland haette gut daran getan letztes Jahr im Sommer grosszügig und fürstlich entlohnt Impfstoff fuer die ganze EU zu bestellen und reichlich Geld fuer den Aufbau von Produktionskapazitaeten zu verteilen. Bei ~1Mrd. Kosten fuer den Steuerzahler pro Tag lockdown waere das Geld mit wenigen Tagen Verkürzung wieder drin.
Aber selbst jetzt, wo das Kind in den Brunnen gefallen ist, schiebt man lieber weiter den schwarzen Peter hin und her als endlich aus dem Knick zu kommen und Geld in die Hand zu nehmen.

In den USA laufen sicher nicht alles rund, aber mittlerweile werden pro tag ~1.5Mio Personen geimpft und wir sind immerhin bei knapp 10% mittlerweile. Die US Regierung hat allerdings auch ~7fache in Entwicklung und Herstellung im vergleich zur EU gesteckt. Die neue Biden Administration hat sich schnell mit den Herstellern ueber einen verbindlichen rolling forecast fuer je 3 Wochen geeinigt um transparenz ueber die bevorstehenden Lieferungen zu haben um planbarkeit zu schaffen. Der Defense Production Act stellt sicher, dass die notwenigen Güter wie Glasflaeschchen oder Low dead volume Spritzen um 6 statt 5 Dosen aus einem Pfizer Fläschchen ziehen zu koennen zur verfügung stehen. Und das bedeutet eben nicht nur einfach, dass Unternehmen zur Herstellung gezwungen werden, sondern auch, dass der Steuerzahler entsprechend sehr gut dafuer aufkommt.
Dafuer sind dann letzte Woche auch mal schnell 100Mio Dosen extra bis Anfang Juni bei abgefallen.
 
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Verlon

Wöbers Rambur
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Ich glaube nicht, dass es daran lag, dass man die Lage im Sommer halbwegs im Griff und die Wichtigkeit der Impfungen unterschätzt hatte.

Die Stimmung im Sommer war schon so, dass sehr viele glaubten, eine zweite Welle würde man vielleicht sogar verhindern können. Die Inzidenz lag bei 3-6, man lockerte und lockerte und es ging trotzdem nicht hoch. Virologen und Politiker, die vor der zweiten Welle mahnten, wurden als Panikmacher deklariert (man erinnere sich an das Echo in den Medien, als Merkel von 19200 Neuinfektionen pro Tag zu Weihnachten sprach).
Zweifelsfrei, die Bürokratie und die unglaublich langsamen Strukturen haben sicher auch großen Einfluss, aber ich denke auch, dass da auch der Gedanke war "wozu groß vorbereiten, es kommt doch eh nicht", zumindest bei einigen der Verantwortlichen.
Ich würde vermuten, dass das in den USA etwas anders war, weil eben dort das Infektionsgeschehen und die Zahl der Sterbefälle nie so niedrig war wie in Deutschland.

Leider habe ich im Moment den Eindruck, dass man es in Deutschland wirklich verbockt. Beispiel Pflegeheime: seit dem 19.1. muss in unserem Kreis jeder Besucher in Pflegeheimen einen Schnelltest machen, die Mitarbeiter 2x die Woche. Warum erst jetzt? und warum nur 2x die Woche? Warum wird überhaupt so wenig auf Schnelltests gesetzt? andere Länder nutzen massiv dieses Instrument für die Pandemiebekämpfung.
Deutschland hat sich auf die Schulter geklopft, dass wir viel und breit testen: die Grundlage der Pandemiebekämpfung. Mittlerweile testet Deutschland mit am wenigsten von den westlichen Ländern. Österreich testet 8x mehr als wir, UK 5x mehr, Spanien, Italien doppelt so viel. Wir haben 10x-15x mehr Neuinfizierte pro Tag wie im Sommer, testen aber nicht mehr als im Sommer. So ist die Positiv-Quote von 0,8% auf rund 10% gestiegen. Die WHO sieht eine maximale Positiv-Rate von 5% als Indikator an, dass ausreichend breit getestet wird, davon sind wir Welten entfernt. Warum ist die vergleichsweise niedrige Testrate überhaupt nicht Teil der Diskussion? Warum wird die Kapazität nicht erhöht? Ich verstehe es nicht. Das Deutschland im Gegensatz zu anderen Ländern bis Januar so gut wie gar keien Proben sequenziert werden, um Mutationen zu identifizieren, wundert mich nicht. Jetzt sollen 5% der Positivproben sequenziert werden, aber es wird Zeit dauern, die notwendige Kapazität aufzubauen.

Ich denke man hört es deutlich raus, im Moment bin ich echt frustriert über die Pandemiebekämpfung in Deutschland. Auch bezüglich der Impfstoffe. Die Reaktion auf die Impfstoffknappheit passt da ins Bild: Fingerpointing und Exportkontrolle. Hilfreich ist es nicht und mit einem Lösungskonzept hat dies gar nichts gemein.

Mir fehlt auch eine plausible Perspektive. Es heißt, Inzidenz auf unter 50, dann kann gelockert werden. Weil man dann wieder Infektionsketten verfolgen könnte und so R bei max. 1 halten kann. Wenn ich mir den Oktober anschaue, habe ich Zweifel, dass dies funktioniert. Da lag die Inzidenz bei 15, hat trotzdem nichts gebracht, denn 4 Wochen später lag sie bei 115.
 
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EmHa

Antonowka
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Und ich ziehe den Hut vor Eltern, die seit Monaten ihre Kinder zuhause haben, mit ihnen lernen müssen - teils auf extrem engen Raum. Ohne Rückzugsmöglichkeit. Es ist einfach unvorstellbar, was die momentan leisten müssen.
Nur mal so am Rande, ich betreue nicht nur meine eigenen Kinder, sondern auch beruflich die anderer Eltern. Wenn ich dann höre, wie krass es ist, wenn Eltern mal ein paar Wochen 24/7 mit ihren Kindern verbringen müssen, dann stößt mir das arg übel auf.
Gerade für die Kleinsten konnte gar nichts besseres als der Lockdown passieren. Endlich mal Zeit mit den eigenen Eltern verbringen dürfen.
Am traurigsten waren die Demos, mit denen Eltern dafür sorgen wollten, ihre Kinder abgeben zu können. Das muss man sich mal vorstellen, demonstrieren, um die eigenen Kinder loszuwerden. Nicht etwa für Bedingungen, dass sie sie betreuen können, nein, nur für das Abgeben.

Und bei den größeren Kindern dieses Rumgehampel um Schule auf oder zu. Meine Kinder haben ein 5-seitigen Hygieneplan bekommen, wo sogar die Wege innerhalb der Klasse aufgemalt waren, die sie zu laufen hatten. Zwei Stunden Schule, davon eine Stunde Händewaschen. Alles haarklein geregelt. Prima. Und dann aber dicht gedrängt im Bus zur Schule und zurück 🙄 Genau mein Humor.
Mein Gott, diese Kinder werden wahrscheinlich 100 Jahre alt. Wo wäre das Problem, wenn sie einfach ein Jahr aussetzen und man hängt ein Jahr dann an die Schulzeit dran?
Wo war das angebliche Recht auf Bildung, als es vor Corona ganz normal 10-20% Unterrichtsentfall gab?

Ich bin der Auffassung, obwohl ich meine Mutter in der ersten Welle wegen Corona verloren habe, dass wir (die meisten in Deutschland) keine schwere Zeit durchmachen mussten und müssen. So ein kleiner Stofffetzen und ein paar Meter Abstand sind für mich Pillepalle, wenn mir mein Vater von seinen ersten 10 Lebensjahren erzählt, von denen er mehr als die Hälfte im Krieg verbracht hat. Und die anschließende Zeit in einer zerbombten Stadt ohne Vater, in einer mit Fremden geteilten Wohnung, waren auch etwas anderes als eine Stoffmaske zu tragen.

Was mich wirklich enttäuscht hat, war ist das unsoziale Verhalten vieler Mitglieder unserer Gesellschaft. Angefangen von Hamsterkäufen, über das nicht Befolgen der für alle beschlossenen Maßnahmen, was vor allem für verschärfte Maßnahmen ursächlich war/ist. Diese unglaubliche Unintelligenz, das eigene Verhalten nicht in den Kontext Pandemie/Lockdown einordnen zu können und entsprechende Handlungsbereitschaft daraus abzuleiten.

Und auch der Regierung stelle ich kein gutes Zeugnis aus. Hier hätten viel stärkere Anstrengungen und Vorkehrungen für die zweite Welle getroffen werden müssen. Angefangen von Bereitstellungen finanzieller Unterstützungen, so dass diese direkt verteilt werden können, wenn es dann notwendig ist, über die Sicherungen der Schulen, wenn einem der Präsenzunterricht doch das Allerheiligste ist. Und, und, und.. Stattdessen wurde lieber verbreitet, dass sich der Virus in Schulen nicht ausbreitet. Hätte man halt einfach die BRD zur Schule erklärt, wären wir das Problem wohl losgewesen..🙄 (Der Frankfurter Gesundheitsamtschef Gottschalk hat im Oktober noch erklärt, dass gar nicht bewiesen sei, dass Corona sich in Schulen über Aerosole verbreiten würde) Solche Leute entscheiden über die Gesundheit von Menschen.

Ich habe tatsächlich große Angst was wird, wenn es mal wirklich zu einer echten Krise kommt.
 
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FuAn

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Ich würde vermuten, dass das in den USA etwas anders war, weil eben dort das Infektionsgeschehen und die Zahl der Sterbefälle nie so niedrig war wie in Deutschland.
In den USA hat man schon im Frühjahr letztes Jahr angefangen dick geld in die Impfstoffentwicklung und Herstellung zu stecken, allerdings ist hier allg. das Klima fuer Wissenschaft und Forschung ein ganz anderes und die Bereitschaft sowohl privat als auch staatlich darin zu investieren bedeutend größer. Deutschland hat die Bildung, leider scheiterst am Ende oft an der Knausrigkeit und am Pragmatismus anzupacken... Die USA hat Liefervertraege fuer Impfstoffe im Juni unterschrieben, die EU im November.

Leider habe ich im Moment den Eindruck, dass man es in Deutschland wirklich verbockt. Beispiel Pflegeheime: seit dem 19.1. muss in unserem Kreis jeder Besucher in Pflegeheimen einen Schnelltest machen, die Mitarbeiter 2x die Woche. Warum erst jetzt? und warum nur 2x die Woche? Warum wird überhaupt so wenig auf Schnelltests gesetzt? andere Länder nutzen massiv dieses Instrument für die Pandemiebekämpfung.
Deutschland hat sich auf die Schulter geklopft, dass wir viel und breit testen: die Grundlage der Pandemiebekämpfung. Mittlerweile testet Deutschland mit am wenigsten von den westlichen Ländern. Österreich testet 8x mehr als wir, UK 5x mehr, Spanien, Italien doppelt so viel. Wir haben 10x-15x mehr Neuinfizierte pro Tag wie im Sommer, testen aber nicht mehr als im Sommer. So ist die Positiv-Quote von 0,8% auf rund 10% gestiegen. Die WHO sieht eine maximale Positiv-Rate von 5% als Indikator an, dass ausreichend breit getestet wird, davon sind wir Welten entfernt. Warum ist die vergleichsweise niedrige Testrate überhaupt nicht Teil der Diskussion? Warum wird die Kapazität nicht erhöht? Ich verstehe es nicht. Das Deutschland im Gegensatz zu anderen Ländern bis Januar so gut wie gar keien Proben sequenziert werden, um Mutationen zu identifizieren, wundert mich nicht. Jetzt sollen 5% der Positivproben sequenziert werden, aber es wird Zeit dauern, die notwendige Kapazität aufzubauen.
Ich denke hier hat das Infektionsgeschehen die Testkapazitaeten und den Willen zu testen ueberrollt. Testzahlen die im letzten Jahr noch in Relation zu Infektionsgeschehen und anderen Ländern mehr als üppig waren, sind stand heute viel zu wenig. Allerdings ist auch dieses Kind in den Brunnen gefallen denn mittlerweile sind keinie zusätzlichen Mengen an Ausgansprodukte zur Herstellung oder Durchführung von mehr tests am Weltmarkt mehr zu bekommen.

Ich denke man hört es deutlich raus, im Moment bin ich echt frustriert über die Pandemiebekämpfung in Deutschland. Auch bezüglich der Impfstoffe. Die Reaktion auf die Impfstoffknappheit passt da ins Bild: Fingerpointing und Exportkontrolle. Hilfreich ist es nicht und mit einem Lösungskonzept hat dies gar nichts gemein.

Mir fehlt auch eine plausible Perspektive. Es heißt, Inzidenz auf unter 50, dann kann gelockert werden. Weil man dann wieder Infektionsketten verfolgen könnte und so R bei max. 1 halten kann. Wenn ich mir den Oktober anschaue, habe ich Zweifel, dass dies funktioniert. Da lag die Inzidenz bei 15, hat trotzdem nichts gebracht, denn 4 Wochen später lag sie bei 115.
Mittlerweile dürfte klar sein, dass weder irgendwelche timelines noch Insidenzen 50 oder weniger zu absehbaren Lockerungen führen werden. Und natürlich könnte man jetzt sagen, es sei nicht die Zeit ueber Lockerungen zu diskutieren, man darf nicht zu früh etc. imho ist das jedoch Fatal genau die von dir angesprochene Perspektivlosigkeit schlägt dann schnell in Frustration und Resignation um und dann hat man auch nichts gewonnen.

Nur mal so am Rande, ich betreue nicht nur meine eigenen Kinder, sondern auch beruflich die anderer Eltern. Wenn ich dann höre, wie krass es ist, wenn Eltern mal ein paar Wochen 24/7 mit ihren Kindern verbringen müssen, dann stößt mir das arg übel auf.
Gerade für die Kleinsten konnte gar nichts besseres als der Lockdown passieren. Endlich mal Zeit mit den eigenen Eltern verbringen dürfen.
Am traurigsten waren die Demos, mit denen Eltern dafür sorgen wollten, ihre Kinder abgeben zu können. Das muss man sich mal vorstellen, demonstrieren, um die eigenen Kinder loszuwerden. Nicht etwa für Bedingungen, dass sie sie betreuen können, nein, nur für das Abgeben.
Da muss ich leider wieder sprechen, gerade waehrend der Pandemie gibt es viele fuer die, auch im oder wegen Homeoffice die Arbeit nicht weniger geworden ist, sondern bedeutend mehr. Wir haben keine Kinder und ich wuerde sagen, bei uns ginge es im Moment bzw. Vor Allem die ersten ~6 Monate in der Pandemie auch nicht. Gerade weg den besonderen Umständen ist die Arbeit zu einem großen Teil nicht weniger sondern deutlich mehr geworden und da kümmert man sich eben nicht mal eben nebenbei ums homeschooling oder Kinderbetreuung. Und ich will nicht abstreiten dass da einige unnütz gejammert haben, aber es gibt auch sehr sehr viele bei denen das eben nicht mal so eben einfach ist.

Und bei den größeren Kindern dieses Rumgehampel um Schule auf oder zu. Meine Kinder haben ein 5-seitigen Hygieneplan bekommen, wo sogar die Wege innerhalb der Klasse aufgemalt waren, die sie zu laufen hatten. Zwei Stunden Schule, davon eine Stunde Händewaschen. Alles haarklein geregelt. Prima. Und dann aber dicht gedrängt im Bus zur Schule und zurück Genau mein Humor.
Mein Gott, diese Kinder werden wahrscheinlich 100 Jahre alt. Wo wäre das Problem, wenn sie einfach ein Jahr aussetzen und man hängt ein Jahr dann an die Schulzeit dran?
Wo war das angebliche Recht auf Bildung, als es vor Corona ganz normal 10-20% Unterrichtsentfall gab?
Ich finde dennoch haben es die Kinder verdient, das absolut beste moeglich zu machen um ihnen soviel Schule, Bildung und Normalität wie irgend möglich zu bieten, denn die koennen am allerwenigsten an der Situation. Was am Ende der 1-2 Schuljahre fehlt kann man nachsteuern, aber es must das allerbeste mögliche gemacht werden, und whataboutism hilft da nicht weiter.
Bei den “Alten” wird ein Haiopai gemacht, wie schwer das fuer die ist wenn sie im Heim kein Besuch bekommen können, Kinder sollen sich da mal nicht so haben und sich freuen Zeit mit ihren ohnehin schon überarbeiteten oder ggf. wg. wirtschaftlicher Lage bei selbstständigen oder Kleinunternehmer angespannten Eltern anstatt ihren Freunden zu verbringen?
Eine Goldloesung habe ich hier nicht, aber wenn man auf einen Punkt fokussiert wird’s drumherum ganz schnell unscharf.

Was mich wirklich enttäuscht hat, war ist das unsoziale Verhalten vieler Mitglieder unserer Gesellschaft. Angefangen von Hamsterkäufen, über das nicht Befolgen der für alle beschlossenen Maßnahmen, was vor allem für verschärfte Maßnahmen ursächlich war/ist. Diese unglaubliche Unintelligenz, das eigene Verhalten nicht in den Kontext Pandemie/Lockdown einordnen zu können und entsprechende Handlungsbereitschaft daraus abzuleiten.
Was mich eigentlich eher ärgert ist dieses ständige geschälte und angeprangerte. In Deutschland wurde gerade zu Beginn des Winters haeufig argumentiert, weil ihr euch nicht an die Massnahmen gehalten habt, muessen wir jetzt noch strengere durchsetzten. Aber wenn ihr schön brav seid, dann wird’s ganz bestimmt wieder besser und ihr bekommt eine Belohnung. Problem ist, die aller aller meisten halten sich ja an die Massnahmen, die xxx covidioten holt man dadurch ganz sicher nicht ab. Bei denjenigen die Mitmachen kommt irgendwann die Frustration. Motivation, die Bürger abholen, Mut machen, Perspektiven bieten? Fehlanzeige. Gleichzeitig, Spiegel TV Beitrag zu Impfgegner auf YouTube ganz neu, Altenheim die Bewohner sitzen alle schön beim Kaffeekraenzchen, ohne Maske, bekommen Häppchen gereicht, Akkordeon spiel und Lieder werden gesungen. Die Pflegerin wird dann interviewt, sie lässt sich erstmal nicht impfen, weil sie nicht unfruchtbar werden möchte.
Gleichzeitig meine Mutter Ärztin, 67, in Rente, ehrenamtlich Vorstand eines grossen Krankenhausverbund, seit Monaten im dauereinsatz, jetzt unter anderem auch zum Impfen von ueber 90jaehrigen in den Pflegeeinrichtungen des Verbunds, selbst impfen? Fehlanzeige weil kein Impfstoff und als 67 jährige jetzt gleich doppelt arschkarte gezogen, kein AstraZeneca, kein Moderna / Pfizer weil die ja erstmal an die betagtesten aller verimpft werden.
Dann muss man sich nicht wundern wenn Menschen irgendwann resignieren.

Und auch der Regierung stelle ich kein gutes Zeugnis aus. Hier hätten viel stärkere Anstrengungen und Vorkehrungen für die zweite Welle getroffen werden müssen. Angefangen von Bereitstellungen finanzieller Unterstützungen, so dass diese direkt verteilt werden können, wenn es dann notwendig ist, über die Sicherungen der Schulen, wenn einem der Präsenzunterricht doch das Allerheiligste ist. Und, und, und.. Stattdessen wurde lieber verbreitet, dass sich der Virus in Schulen nicht ausbreitet. Hätte man halt einfach die BRD zur Schule erklärt, wären wir das Problem wohl losgewesen.. (Der Frankfurter Gesundheitsamtschef Gottschalk hat im Oktober noch erklärt, dass gar nicht bewiesen sei, dass Corona sich in Schulen über Aerosole verbreiten würde) Solche Leute entscheiden über die Gesundheit von Menschen.

Ich habe tatsächlich große Angst was wird, wenn es mal wirklich zu einer echten Krise kommt.
Ich wuerde der Bundesregierung schon ein gutes Zeugnis ausstellen, denn wie du ja selbst erwähnt hast, gehts den allermeisten ja wirklich gut, aber zu viel mehr als einer 3 rechts eben auch nicht.

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da fehlen mir jegliche Worte und bei solchen Bildern und Kommentare gehen wirklich die Argumente fuer Massnahmen aus.
 
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saw

Sondergleichen von Welford Park
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Problem ist, die aller aller meisten halten sich ja an die Massnahmen,
Schön wäre es, es ist aber nicht so.

Eine Freundin leitet eine Filiale in der City,
als noch geöffnet war, täglich (!) mindestens 1x Hausverbot erteilt, mehrmals die Woche Polizei bzw. Ordnungsamt gerufen wegen randalierender Kunden, wegen Nichteinhaltung der Einkaufswagenpflicht, Mundnasebedeckung etc.,
den anderen Filialleitungen erging es ähnlich, fast durchgängig in Deutschland.
Teilweise wurde mit der Wahre nach den Angestellten geworfen, weil die Kunden den Mundschutz nicht aufsetzen wollten.
Seltsamerweise sind die im EDEKA und Co. nicht so aggressiv.

Nun wo geschlossen ist werden Inventuren gemacht,
dazu werden zum Teil aus 10 verschiedenen Filialen, die Mittarbeiter zusammen gezogen um in einer Filiale Inventur zu machen. Die Leute sehen sich sonst das ganze Jahr nicht, nu im Lockdown werden die zusammen in einen geschlossenen Laden gequetscht, von den Fahrgemeinschaften zu schweigen.
Bei der Hälfte der Leute, Mundschutz? "Brauchen wir doch nicht wenn keine Kunden da sind"

Bei Freunden musste ein Sanitär kommen wegen der Heizung,
die öffnen mit FFP3 Maske dem die Tür, der schaut die an und brüllt zu seinem Kolegen quer durchs Treppenhaus "hier wohl mit Maske" und geht zum Auto seinen holen.

Amazon, DHL und Co, bei uns alle vorbildlich,
dann kommt die Spedition aus Frankfurt, steigt aus und läuft bei uns in die Firma.... ohne Maske.
Darauf hingewiesen, er zurück zum Auto, holt so ein zerknülltes "Etwas" aus der Seitentasche und zieht sich das ins Gesicht, die Nase hängt raus. Fast alle anderen Speditionen, ähnlich.

Die Kindergärten haben hier teils 60-70% Auslastung, in der "inoffiziellen Notbetreuung",
da werden Kinder gebracht (und das ist nun kein Witz) weil es der Mutter nicht gut geht, die liegt mit Fieber im Bett....
Und ja, sie war positiv wie sich später raus stellte.


Es halten sich viele an die Maßnahmen, aber verdammt viele halten sich nur halbherzig bzw. überhaupt nicht daran,
und dies sind nicht nur die Leerdenker oder Schwurbler.
Ich bekomme einen Hals, wenn die Leute fragen wie lange der Lockdown denn noch gehen würde,
ich denke dann immer, was wäre, wenn wir erst mal richtig damit anfangen würden?

Ich wuerde der Bundesregierung schon ein gutes Zeugnis ausstellen, denn wie du ja selbst erwähnt hast, gehts den allermeisten ja wirklich gut, aber zu viel mehr als einer 3 rechts eben auch nicht.
Ich kann der Bundesregierung nur eins wirklich vorwerfen,
dass Angela nicht vor den Sitzungen mit den Ministerpräsidenten,
die Minister alle mit dem Auto abgefahren hat, mit einem Kantholz im Kofferraum und hoch gekrempelten Ärmeln.

Wenn ich bedenke, wann sie und Lauterbach gewarnt haben und als Panikmacher verlacht wurden,
hätte man da effektiv gehandelt, wir wären vermutlich mit einem Bruchteil der Opfer durch die bisherige Pandemie gekommen. Weil schaut man mal, ab wann es in Deutschland aus dem Ruder gelaufen ist,
relativ genau dann, als die Ministerpräsidenten meinten, selber wieder jeder sein eigenes Süppchen kochen zu müssen, im Gegensatz zur 1. Welle, wo die fast alles gemacht haben, was die Kanzlerin und die Fachleute gesagt haben.
 
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FuAn

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Dann muss man sich irgendwann fragen, bzw. Akzeptieren, ob /dass die Gesellschaft das Maximum an Massnahmen was sie akzeptiert, erreicht hat. Dass kommt natürlich mit einem heftigen “price tag” sprich Tote und langfristig gesundheitlich Beeinträchtigte, denn muss man ihr dann auch vorhalten, aber wenn das gros der Bevölkerung entscheiden bis hierhin und nicht weiter dann muss man das ggf. auch so akzeptieren. Wenn allerdings solche Bilder, munterem Zusammenseins in Altenheimen auftauchen, wie oben gepostet, dann scheint mir das auch nicht verwunderlich.
In den USA hat das ja eine ähnliche Entwicklung, natürlich sind die Todeszahlen erschuetternd, allerdings ist die Gesellschaft nicht bereit mehr zu geben. Masken sind mittlerweile generell üblich und das wird auch von den aller aller allermeisten so durchgezogen, germophob waren die allermeisten ohnehin schon vor covid daher ist Desinfektion und Händewaschen allgegenwaertig. Aber Schulen und Arbeitsstätten sind im gossen und ganzen seit den ersten grossen lockdowns im Fruehjahr letztes Jahr tabu vor eingriffen, wohl wg. dem grösseren ökonomischen druck. Aber auch im privaten Haushalt lässt sich der Amerikaner eben vom Staat nichts vorschreiben, das ist eine Mentalitaetsfrage und das Zeigt Grenzen in der Pandemiebekaempfung auf ist aber auch so zu akzeptieren. Der Chinese hat hingegen nichts dagegen, wenn eine haeusliche Quarantäne mit Videoüberwachung in den eigenen 4 Wänden durch den Staat durchgesetzt wird... das ist in dem Fall natürlich ein Vorteil, aber zumindest für nich nicht erstrebenswert.
 

Carcharoth

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Und dann die ganzen Zeitgenossen wie beispielsweise der Zingel, (...) Wahrscheinlich ist er nach seinem Rauswurf bei AT unter einem anderen Namen verdeckt eh wieder hier...

Soweit ich weiss, schwurbelt der nur noch auf Facebook rum. Sein Profil ist lustigerweise offen wie n Scheunentor :B

Ausserdem: Soweit ich weiss wurde er nicht rausgeworfen, er ging von alleine weil er mit Fakten und Konter nicht klarkam :)


Edit: Er ist übrigens sehr wahrscheinlich nicht unter anderem Namen zurückgekommen. Sonst hätte er sich schon lange geoutet, weil er in den "Neues macOS ist raus" schon x-mal "Ich lade es grade runter. 10%!" gepostet hätte.
 
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FuAn

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Done! Hab mir die zweite Ladung chemtrail 5g Nano tracker abgeholt... **ironie

Und bin ein paar Stunden später beim Sport, keine Nebenwirkungen...



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Zug96

Schmalzprinz
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Der Chinese hat hingegen nichts dagegen, wenn eine haeusliche Quarantäne mit Videoüberwachung in den eigenen 4 Wänden durch den Staat durchgesetzt wird... das ist in dem Fall natürlich ein Vorteil, aber zumindest für nich nicht erstrebenswert.
Dies ist eine sehr einfache Verallgemeinerung. Jedenfalls ist diese Verallgemeinerung “Der Chinese“ ordnet sich dem System freudig unter Blödsinn. Aber du lebst meines Wissens ja auch in den USA und nicht in China… Daher lieber nicht über andere urteilen die du nicht gut genug kennst. China ist ein hochkomplexe Thema und die Kultur und Geschichte sind halt speziell. Aber es gibt sehr wohl viele die gegen den Strom schwimmen, aber leider ist dies nicht so einfach möglich. Daher sollten wir es schätzen in Ländern wie den USA oder Westeuropa seine freie Meinung vertreten zu können.
Done! Hab mir die zweite Ladung chemtrail 5g Nano tracker abgeholt... **ironie

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Bist du Risikopatient?

Keine Nebenwirkungen ist dies normal bei Pfizer? Bei anderen Herstellern gibt es da ja deutlich grössere Probleme, dass man 2-3 Tage nach der Impfung krank ist mehr oder weniger. Wobei dies natürlich immer noch weniger problematisch ist als Corona in der Regel. (Quelle: Sievi)