Ich habe schon ziemlich weit vorn was geschrieben, aber jetzt muss ich doch noch einmal einiges äussern.
Der Rechtsradikalimus ist natürlich kein Ostphänomen, es tritt derzeit nur dort verstärkt/verschärft auf. Rechte/nationalistische/rassistische/fremdenfeindliche gab es in der DDR und in den anderen sozialistischen" schon vor der Wende/sanften Revolution, usw. Habe ich leider deutlich selbst erlebt. Auch, wenn das offiziell unter den Teppich gekehrt worden ist. Einer der Erklärungsansätze damals: Angesichts der verordneten Freundschaft mit den Brüdervölkern wurden wirkliche Erfahrungen mit dem Anderen nicht gemacht. Es gab übrigens DDR-Dokumentarfilme, die davon handelten, bzw. zeigten, wie Behörden und Volkspolizei mit rechten Skins sanfter umgingen, als mit Punks, Spontis,etc. Die Filme und die Macher hatten es schwer.
Man sollte rechtes Bewußtsein, nicht mit formulierten politischen Standpunkten verwechseln. Dass die Ermittlungen keinen politischen Hintergrund geliefert haben, besagt da überhaupt nichts. Der Unterschied ist der, dass bei acht Deutschen eben nicht diese Hetzjagd passiert wäre. Das gibt es im Prinzip im Westen auch, nur wird das Gründen der möglichen Rufschädigung irgendwie kontrolliert, bzw. eher befriedet. In Überlingen am Bodensee haben mir gegenüber Einheimische gegen Ausländer polemisiert, weil die angeblich die alemannische Fasnacht kaputmachen würden. Und es gibt viele kleine Orte, die keine Probleme mit Denkmälern, Plaketten usw. von regionalen Nazigrössen haben, dagegen aber mit Hinweisen auf Opfer des Dritten Reiches. Und immer in der Öffentlich deutlichst betonen, dass sie nichts gegen Juden oder Ausländer hätten.
Jenso, der Forschungsstand über das jus primae noctis zeigt eher, dass es symbolischer Natur war und nicht ausgeübt wurde. Was nicht heisst, dass Adlige usw. Frauen genötigt hätten oder mit Gewalt genommen hätten.
Dass die Bundesrepublik auf die Wiedervereinigung nicht eingestellt war, besagt überhaupt nichts. Man hätte ja verschiedene Modelle entwickeln können. Aber das Paradigma war/ist ja, es sollte weitergehen wie im Westen. Und dann war eigentlich klar, was dabei herauskommen musste. Da gab es schon 1990 wissenschaftliche Gutachten. Das wollte doch keiner hören, erst recht nicht - nachvollziehbar - in der Noch-DDR/den neuen Ländern. Wenn man darüber reden wollte, wurde man als Miesmacher etc beschimpft. Kohl hat nur erzählt, was die Leute hören wollten.
Die Erwähnung von linken und rechten Demontrationen oder auch "Gewalt" gehört schon hierher. Da sind die Politik und die Polizei auf dem rechten Auge blind. Und zwar seit Jahrzehnten. "Linke" Demonstranten werden möglichst schon im Vorfeld kontrolliert, härter "angefasst" oder länger inhaftiert. Ich kann mich u.a an einen Vorfall erinnern, den Ort (im Westen) weiss ich nicht mehr, aber es gab dann eine öffentliche Pressesitzung, bei dem Friedensdemonstranten von rechten Schlägern zusammengeschlagen wurden. Es war vorher angekündigt. Aber Stadtverwaltung und Polizei begründeten ihr Nichtstun damit, dass man es Ihnen gegenüber nicht erwähnt hätte. Man stelle sich vor, es geben einen Zettel, einen anonymen Aufruf, man möge NPD-Mitglieder zusammenschlagen. Was dann los gewesen wäre.
Wenn das nicht von solchen Leuten als geheimes Einverständnis gesehen werden sollte.
Montrak