Seelenrettung bei ebay - Warum ein Atheist seine Seele versteigern wollte
Quelle:
www.glaube24.de, Meldung am 6. November 2006
Autor: Michael Gerster
Hemant Mehta, ein 22 Jahre alter Student und überzeugter Atheist aus Chicago bot Christen auf ebay die Chance, „seine Seele zu retten“. Mehta versprach, pro 10 Dollar, die geboten würden, eine Stunde lang eine christliche Kirche zu besuchen. Nach einem Bieterwettstreit, der ihn dann doch überraschte, bekam ein kleiner christlicher Verein namens „Off The Map“ für 504 Dollar den Zuschlag. Der 22-Jährige erwartete nun 50 Stunden lang die Kirchenbank drücken zu müssen.
Der Verein, der sein gesamtes Jahresbudget für den Bieterwettstreit aufgebraucht hatte, war aber weniger daran interessiert, Mehta zu bekehren. Es ging „Off The Map“ vielmehr dabei, mit Mehta ins Gespräch zu kommen und zu erfahren, wie christliche Gottesdienste auf einen zwar offenen, aber überzeugten Atheisten wirken würden. Sie vereinbarten mit dem Studenten, dass er nicht 50 Stunden lang die Gottesdienste einer Kirche besuchen sollte, sondern stattdessen jeweils nur einen Gottesdienst von 10 bis 15 verschiedenen Kirchen in und um Chicago besuchen und dann über seine Erfahrungen berichten sollte.
Ziel war es, die Sichtweise von genau den Menschen zu verstehen, die man mit dem christlichen Glauben erreichen wolle. Jim Henderson, Leiter von „Off The Map“ drückt das Ganze so aus: „Wenn es darum geht, eine deutlichere Sicht dafür zu bekommen, wie unsere Kunden unsere Produkte und (Gottes-)Dienste wahrnehmen, wen könnte man da besser fragen als einen nicht gläubigen Menschen oder einen Atheisten?“. Der Verein „Off The Map“ versucht, Christen wieder Freude am Missionieren zu geben, indem das Thema „Mission“ grundlegend entkrampft wird. Das Motto: „Christen helfen, normal zu sein“.
Die äußerst interessanten Erfahrungen, die Mehta machte, veröffentlichte er auf den Internetseiten von „Off The Map“ und in einem eigenen Internet-Tagebuch, einem so genannten Blog. Er beschreibt mit den Augen eines kritischen - aber nicht prinzipiell negativ eingestellten - Besuchers seine Erfahrungen. Er besuchte unter anderem eine katholische Kirche, einen Baptisten-Gottesdienst, eine Vineyard-Gemeinde und einen Willow Creek Gottesdienst.
Vor allem der Besuch bei Willow Creek machte einen recht positiven Eindruck auf den 22-Jährigen. Sowohl von der modernen Gottesdienstgestaltung als auch von der Authentizität der Predigt war er überzeugt. Erstaunt zeigte sich Mehta jedoch im Nachhinein darüber, dass der Pastor nach eigener Auskunft anders gepredigt hätte, wenn er vorher gewusst hätte, dass Mehta den Gottesdienst besuchen würde.
Mit wenigen Worten fasst er das Dilemma von Christen zusammen, die sich versuchen, die Gute Nachricht zeitgemäß an den modernen Mann bzw. die moderne Frau zu bringen. So sehr man sich auch bemüht, letztlich kommt man dennoch an einen Punkt, der die Möglichkeiten menschlicher Machbarkeit übersteigt.
Mehta drückt dies so aus: „Ich möchte keine Kirche, die sagt: „Wir wussten, dass du kommen würdest, deshalb haben wir eine besondere Botschaft für dich vorbereitet“. Erzählt mir einfach nur das, was ihr ohnehin sagen wolltet. Wenn das nicht gut genug für mich ist, dann sollte es eigentlich für niemanden gut sein. … Die Sache ist doch die, wenn die Kirche mit anderen Menschen eine Verbindung herstellen will, dann wird das nicht dadurch geschehen, dass sie ihre Botschaft anders verpackt ... Es müsste schon ein innerer Wandel in mir geschehen, in der Art wie ich denke, damit ich den christlichen Glauben akzeptieren würde …“
Links: _„Helping christians be normal”:
http://off-the-map.org (Engl.)_Ein freundlicher Atheist:
www.friendlyatheist.com (Engl.)