Programmieraufwand für "einfaches" Programm

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Philippus

Gast
Liebe Experten,

mich nervt das dauernde Fragen nach einem "schnellen Bildbetrachter".
Ich hätte auch gerne IrfanView unter OS X, aber ...

Die entsprechenden Diskussionen bei Apfeltalk sind nach meinem Gefühl oft etwas arm an Fakten.
Daher meine Frage an die Experten:

Wie hoch ist der Aufwand für ein OS X Programm folgender Funktionalität?

- Anzeigen von JPEG-Bildern auf Doppelklick, hohe Darstellungsqualität
- Anzeige Pfad und Dateiname zB. im Fenstertitel
- Vorwärts/Rückwärts-"Blättern" innerhalb des aktuellen Verzeichnisses mit Cursortasten.
- automatisches Skalieren auf jeweilige Fenstergröße bzw. Vollbild unter Beachtung der Bild-Seitenverhältnisse
- Hotkeys für Vollbild <-> Fensterdarstellung
- Hotkey für vergrößern/verkleinern in festen Stufen
- Hotkey für 1:1 Darstellung und zurück
- Im Vollbildmodus Hotkey für Pfad+Dateinamen unten ein/aus
- (habe ich 'was essentielles vergessen?)

Ich behaupte mal, in Turbo-Pascal schaffe ich die Grundfunktionen mit frei verfügbaren Bibliotheken in einer Stunde, fürs Aufhübschen noch drei, vier Stunden extra. Leider gibts Turbo-Pascal nur für Windows.

Wie hoch ist der Aufwand unter OS X ?

Danke und Gruß
Philippus
 

Streifenfrei

Gast
Hallo,

das kommt ganz drauf an, wieviel du selber machen willst. Qt bietet z.B. schon Widgets an, mit dem jpeg-Bilder geöffnet und sakliert werden können. Damit sollte der Aufwand (je nach Können natürlich) deine 4 Stunden nicht überschreiten.

Aber wie .holger schon sagte, warum das Rad neu erfinden?

Streifenfreie Grüße!
 

Philippus

Gast
Ich will überhaupt nichts selber machen. Das ist auch nicht der Punkt. Den Zeit"vorschlag" habe ich nur gemacht, damit nicht einer antwortet: "Mit Assembler ohne Nutzung von Bibliotheken brauche ich etwa sieben Jahre."

Ich setze nur "Bedingungen" für das Endprodukt, und das sind:
- fertiges Programm (ähnlich der "Preview")
- Funktionen wie im ersten Beitrag
Und ich setze voraus, daß ein Programmierer in der Lage ist, verfügbare Bibliotheken zu nutzen.

Und ich möchte wissen, wie hoch der Aufwand wäre (und nicht, welche Programme so alles JPEGs anzeigen können).

Gruß
Philippus
 

newman

Roter Eiserapfel
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Wenn du einen schnellen Bildbetrachter programmieren willst - das ist IMHO nicht ganz so trivial.

Damit das Ding wirklich fliegt und Anwender es tatsächlich als schnell empfinden, musst du auf jeden Fall einige Bilder cachen, das sollte unbedingt sauber gethreaded werden. Wie gut das resizen bzw. die Darstellung mit Standardbibliotheken funktioniert weiß ich nicht - aber z.B. in Windows XP ist die Darstellung im Bildbetrachter unter aller Kanone. Ich denke je mehr man sich mit dem Thema beschäftigt, um so mehr Stolpersteine wird man finden.

Zudem sollte das Tool nicht auf JPEGs beschränkt sein, die helfen selbst semiprofessionellen DSLR-Anwender kaum mehr weiter. Ich höre schon die DSLR-Besitzer schreien: "Was soll ich mit JPEG!?!" ;)
 

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Purpurroter Cousinot
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Liebe Experten,
Ich behaupte mal, in Turbo-Pascal schaffe ich die Grundfunktionen mit frei verfügbaren Bibliotheken in einer Stunde, fürs Aufhübschen noch drei, vier Stunden extra. Leider gibts Turbo-Pascal nur für Windows.

Das will ich sehen. Wohnst Du in der Nähe? Die fünf Stunden nehm ich mir frei.

Alex
 

osfreak

Zuccalmaglios Renette
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Liebe Experten,

Ich hätte auch gerne IrfanView unter OS X, aber ...

GrafikKonverter (http://www.lemkesoft.de/) leistet ja vergleichbares und ist funktional so eine Art IrvanView für MacOS. Da braucht man gar nichts zu programmieren.

Wenn man selber programmieren will, kann man mit FreePascal ein Kommandozeilenprogramm bauen (dauert genauso eine Stunde wenn eh schon alles an Bibliotheken/Unterprogrammen vorrätig ist, Freepascal ist voll TurboPascal-kompatibel und geht in XCode zu integrieren, www. freepascal.org) und die paar Buttons etc. kann man sich dann in Tcl/Tk leicht dazuprogrammieren.

Eine nette Geste wäre es wenn man sich das fertige Programm einmal ansehen könnte. Ich würde es gerne morgen abend downloaden (wo steht es?) und verspreche auch, übermorgen hier zu sagen wie es mir gefällt.

Bis bald!

Thomas
 

dreamwrecker

Idared
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Das will ich sehen. Wohnst Du in der Nähe? Die fünf Stunden nehm ich mir frei.
Und ich bring Popcorn mit ;)
Nein mal im Ernst. Ich kenn zwar deinen Kenntnisstand nicht, jedoch bezweifle ich es sehr, in einer Stunde einen Bildbetrachter + GUI halbwegs zusammenzubekommen.
Wie newman schon sagte, da lauern massenweise Probleme die erst noch gefunden werden wollen. Allerdings ist das ein Interessantes Projekt, kannst Du Dir ja auf längere Zeit vornehmen! :)
 

Peter Maurer

Pommerscher Krummstiel
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- Anzeigen von JPEG-Bildern auf Doppelklick, hohe Darstellungsqualität
- Anzeige Pfad und Dateiname zB. im Fenstertitel
- Vorwärts/Rückwärts-"Blättern" innerhalb des aktuellen Verzeichnisses mit Cursortasten.
- automatisches Skalieren auf jeweilige Fenstergröße bzw. Vollbild unter Beachtung der Bild-Seitenverhältnisse
- Hotkeys für Vollbild <-> Fensterdarstellung
- Hotkey für vergrößern/verkleinern in festen Stufen
- Hotkey für 1:1 Darstellung und zurück
- Im Vollbildmodus Hotkey für Pfad+Dateinamen unten ein/aus
- (habe ich 'was essentielles vergessen?)

Ich behaupte mal, in Turbo-Pascal schaffe ich die Grundfunktionen mit frei verfügbaren Bibliotheken in einer Stunde, fürs Aufhübschen noch drei, vier Stunden extra.
Und ich behaupte, ich schaffe das mit Objective-C (Cocoa) an einem Tag. Was waere der Spass Dir wert?
 
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dewey

Gewürzluiken
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jea der erste original apfeltalk picture viewer:-D
 

48259

Schöner von Nordhausen
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@ below:
Vorsicht Mann!!! Wenn Peter das sagt, dann schafft der das auch! Hey, das wäre doch mal ein Tagesprogramm für ATUT :D
 

Peter Maurer

Pommerscher Krummstiel
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@ below:
Vorsicht Mann!!! Wenn Peter das sagt, dann schafft der das auch! Hey, das wäre doch mal ein Tagesprogramm für ATUT :D
Jetzt versteh' ich erst: Der Herr beliebt anscheinend tatsaechlich, mir nicht zu glauben. Und ich dachte, er wollte mich mit dem Bier dazu ueberreden, das Projektchen tatsaechlich in Angriff zu nehmen.

Aber gut, Bier ist mir eh zu unhandlich als Wetteinsatz. Es laesst sich naemlich nicht auf ein Girokonto ueberweisen. :D
 

below

Purpurroter Cousinot
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@ below:
Vorsicht Mann!!! Wenn Peter das sagt, dann schafft der das auch!

Habe ich mit einer Silbe daran gezweifelt? ;)

Mich interessiert viel mehr, wie der Threadersteller in einer Stunde die Grundfunktionalität, und in fünf Stunden die komplette App schreibt.

Davon abgesehen zitiere ich hier meinen alten Projectmanager:
"It is not the elephants that kill you, it's the ants!"

Damit wollte er sagen, dass man die grossen Probleme meistens gut sehen, einschätzen und lösen kann. Die Kleinigkeiten dagegen treiben einen in den Wahnsinn.

Ich habe heute zum Beispiel nicht weniger als vier Stunden mit der Fehlersuche beim Enabling von Buttons (Cocoa Bindings) gesssen, und ich bin noch nicht fertig.
Dagegen war die eigentliche Funktionalität des Programms ein Witz.

Alex
 
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below

Purpurroter Cousinot
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Jetzt versteh' ich erst: Der Herr beliebt anscheinend tatsaechlich, mir nicht zu glauben. Und ich dachte, er wollte mich mit dem Bier dazu ueberreden, das Projektchen tatsaechlich in Angriff zu nehmen.

Du hast mich schon richtig verstanden, ich dachte nur, ich mache Dir die Arbeit ein bischen angenehm!

Alex
 
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Skeeve

Pomme d'or
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Mich interessiert viel mehr, wie der Threadersteller in einer Stunde die Grundfunktionalität, und in fünf Stunden die komplette App schreibt.
Achtung! Er hat geschrieben: In Turbo Pascal für WinDOS! Ich denke, wenn man genügend Programmiererfahrung auf WinDOS hat, ist das sicherlich zu schaffen.
 

Peter Maurer

Pommerscher Krummstiel
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Achtung! Er hat geschrieben: In Turbo Pascal für WinDOS! Ich denke, wenn man genügend Programmiererfahrung auf WinDOS hat, ist das sicherlich zu schaffen.
Was below wohl sagen wollte, und das wuerde ich auch vollstaendig unterschreiben: Eine Stunde ist eine sehr, sehr optimistische Angabe, weil man doch allzu schnell an ein voellig unbedeutendes Detail (gut getarnter Schreibfehler z.B.) eine ganze Menge Zeit verlieren kann.
 

Walli

Blutapfel
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Das ist meiner Meinung nach schon in jeder Sprache zu schaffen wenn man eine vernünftige Library zur Verfügung hat und sich mit dieser sehr gut auskennt. Vorausgesetzt natürlich, dass man sich nicht in einem blöden Bug verheddert der Zeit kostet. Sowas passiert eigentlich nur ganz selten nicht :D . In Objective-C mit Cocoa würde ich allerdings auch mit mehr Zeit wahrscheinlich kläglich daran scheitern und das Unternehmen auf eine Woche ausdehnen müssen, eben weil ich das Framework noch nicht kenne. Ich hatte nie den Bedarf mir auf dem Mac eine GUI schreiben zu müssen :) .
 

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Purpurroter Cousinot
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Da ich professionell Software entwickle sind Aussagen wie "das schreibe ich in einer Stunde" ein rotes Tuch. Wenn die Leute das wirklich können dann möchte ich ihre Bewerbungsunterlagen -- aber irgendwie zweifele ich daran.

Solche Zeitvorgaben sind nur zu schaffen wenn
- man sich hervorragend in den Frameworks auskennt
- sämtliche Dokumentation auf Anhieb auffindbar ist (Keiner Wettbewerb: Wo steht, wie man in OS X ein Fullscreen Window erstellt?)
- und man traumwandlerisch fehlerfrei Code runterschreibt

Diese Dinge sind im wahren Leben üblicherweise nicht gegeben. Man muss immer etwas ausprobieren, etwas länger in der Dokumenation suchen, und dann gibt es noch diese dummen, dummen Fehler, die einen Stunden oder Tage kosten.

Aber bei Aussagen wie "in einer Stunde" (und zwar ziemlich für fast egal was) gehe ich zum Pokertisch und sage: "Will sehen". Wie gesagt, wer's schafft hat meinen vollsten und tiefsten Respekt. Wer aber die Arbeit, die bei der Softwareerstellung nötig ist kleinredet und geringschätzt, der nicht.

Alex