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Gendergerechte Sprache

mbert

Grahams Jubiläumsapfel
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Ohne jetzt auf all die Beispiele eingehen zu wollen: meine Wahrnehmung ist, dass es im Großen und Ganzen schon so ist, wir uns aber oft selber dabei im Weg stehen. Und, ja, es gibt auch Menschen, die ausgemachte Egoisten und Arschlöcher sind, aber die muss man eh in alles, was man sich so vornimmt, einplanen, und genau für solche Ausnahmen gibt es halt den in gesellschaftliche Regeln (bis hin zu Gesetze) gegossenen Minimalkonsens. Reicht sicher bei weitem nicht. Mir fällt aber ehrlich gesagt nichts anderes sein, das dann gleich viel besser wäre.
 

SomeUser

Ingol
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Ohne jetzt auf all die Beispiele eingehen zu wollen: meine Wahrnehmung ist, dass es im Großen und Ganzen schon so ist, wir uns aber oft selber dabei im Weg stehen. Und, ja, es gibt auch Menschen, die ausgemachte Egoisten und Arschlöcher sind, aber die muss man eh in alles, was man sich so vornimmt, einplanen, und genau für solche Ausnahmen gibt es halt den in gesellschaftliche Regeln (bis hin zu Gesetze) gegossenen Minimalkonsens. Reicht sicher bei weitem nicht. Mir fällt aber ehrlich gesagt nichts anderes sein, das dann gleich viel besser wäre.

Und das stelle ich eben grundsätzlich in Frage: Ich halte es nicht für die Ausnahme, dass Menschen Egoisten und Arschlöcher sind - höchstens die Intensität der Ausprägung ist unterschiedlich. Und lassen wir den zweiten Teil (Arschlöcher) mal außen vor, will ich das soweit auch gar nicht negativ werten. Aber klar, wir sind alle schnell dabei, die moralische Bilanz für/über uns selbst zu verfälschen und halten und für gute Leute - aber ob das im Drittvergleich immer noch so absolut oder auch nur relativ in der Intensität zutrifft, in der wir es gerne in Anspruch nehmen?
Menschen sind intrinsisch natürlich Egoistisch, schon Maslow sagte im Kern nichts anderes: Ich (er)fülle lieber meine Bedürfnispyramide, als die der anderen. Ob das nun in finanzieller, emotionaler oder sonstige Art geschieht, ist dabei egal. Der gesamte "Wunsch" bzw. "Drang" nach mehr (mehr Geld, größeres Haus, besserem sozialen Stand etc.pp. mit der gefühlten Peergroup (egal ob Nachbar, Freunde oder die Leute bei TikTok)) basiert auf diesem Egoismus.
Dieser Egoismus bringt tatsächlich auch gute Dinge hervor, aber das vermag nicht darüber hinweg täuschen, dass der Mensch viele Dinge vorallem deswegen tut, um die eigenen Wünsche erüllt wissen will - und nicht die "der Gesellschaft" oder seines "doofen Nachbarn".

Der Umstand, dass wir Regeln und Gesetze haben und brauchen, dient ja nicht dafür "die letzten 2% der Gesellschaft" zu regelementeiren, sondern dass die Gesellschaft insgesamt der Reglementierung bedarf - die Bereiche, in denen das für den einzelnen zutrifft, sind nur unterschiedlich. Der eine würde ohne Regeln ansonsten immer mit dem Auto stark rasen, der andere seinem Nachbarn endlich mal "angemessen" zeigen, was man von seiner zu lauten Musik hält...
 

Benutzer 253523

Gast
Haha, was für ein Thema :)

In meinen Augen ist die deutsche Sprache gerecht gegenüber jedem und es wird niemand ausgegrenzt.
Ich habe hier noch keine off. Zahlen gelesen von Leuten, die sich als Gender oder was-weiß-ich titulieren und einen entsprechenden Anteil an der Bevölkerung haben.

Gestern habe ich ein Video zufällig auf YouTube gesehen, der sich darüber echauffiert hat, dass man ihn als „Sir“ (war ein amerikanisches Video) tituliert hat, obwohl man aus seiner Sicht sehen konnte, dass er eine männliche Stimme und Aussehen hatte, sich aber als Gender titulierte.

Sorry, aber warum soll man das erkennen und v.a. Warum ist das nicht respektvoll? Dann soll er sich eben eine Marke oder sowas an Revers heften, damit er „korrekt“ angesprochen wird.

Meiner Meinung nach versucht hier eine Mikrominderheit, die deutsche SpRache zu verhunzen….und ich mache das nicht mit.

DIESE Leute haben ein Problem, nicht ich.
 
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landplage

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Oder noch etwas kleiner: Ich habe bei nicht wenigen "Beziehungen" ebenfalls eher den Eindruck, dass es mehr um persönliche Vorteile (halbwegsregelmäßiger GV, Reduzierung der Kosten, gewisser Grad der Absicherung, ...) geht, denn um ein tiefes "Miteinander". Dafür spricht auch, dass es offensichtlich in vielen Beziehungen gar keine oder nur eine oberflächliche Auseinandersetzung mit den Wünschen des Partners, mit sich selbst und dem Miteinander gibt.
Das wäre in meinen Augen notwendiger Schulstoff: Umgang mit eigenen und fremden Wünschen ans Leben und an eine Partnerschaft, von "Nein heißt Nein" bis "Was macht einen guten Kompromiss aus und wie finde ich den?" oder warum sind Frauen und Männer so, wie sie sind und sind sie tatsächlich so? So eine Mischung aus Psychologie, Evolutionslehre, mentaler Hygiene, Gesetzeskunde und eigenen Lebensentwürfen. Keine Ahnung, ob es so etwas schon gibt, aber neben dem Ausfüllen von Steuererklärungen halte ich das für einen wichtigen Baustein, um die jungen Leute aufs Leben vorzubereiten.
 

Mitglied 233949

Gast
Es gab mal einen sehr lustigen Part in einem Live Auftritt von Dave Chappelle.

Da ging es darum wie eine feministische, weiße Frau ihm auf einer Party erzählte, dass sie das Leid und die Unterdrückung der Schwarzen total fühlen könnte. Sie sei ja schliesslich eine Frau und auch von ständiger Diskriminierung betroffen.

Sein Antwort war nur: "No you don't, bitch."

Die weiße super mitfühlende Feministin hatte vergessen, dass es auch Schwarze Frauen gibt. :)
 
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SomeUser

Ingol
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Es gab mal einen sehr lustigen Part in einem Live Auftritt von Dave Chappelle.

Da ging es darum wie eine feministische, weiße Frau ihm auf einer Party erzählte, dass sie das Leid und die Unterdrückung der Schwarzen total fühlen könnte. Sie sei ja schliesslich eine Frau und auch von ständiger Diskriminierung betroffen.

Sein Antwort war nur: "No you don't, bitch."

Die weiße super mitfühlende Feministin hatte vergessen, dass es auch Schwarze Frauen gibt. :)

Ok, er hat sie also beleidigt und versucht, ein "race to the bottom" gewinnen, ja? War es das, was du uns damit sagen wolltest?
Oder welche "Qualität" hat es, verschiedene Formen von Benachteiligung gegeneinander aufwiegen zu wollen und zu bewerten, wer nun am härtesten, schlimmsten und gemeinsten diskriminiert wurrde? Man kann stattdessen auch einfach feststellen, dass beides Mist ist.
Da fühlt man sich ja glatt wie Jana aus Kassel..
 

Benutzer 176034

Gast
Höchstwahrscheinlich völlig unstrittig ist die Verachtung der jüngsten Ereignisse in Hamburg, wo ein Vertreter einer weiteren Minderheit - den Zeug:Innen Jehovas - seinen Amoklauf durchgezogen und sich am Ende selbst gerichtet hat.
Ich sehe das schon länger kritisch, dass solche Glaubensgemeinschaften überhaupt nur existieren dürfen.
Männlein und Weiblein wollen mit dir über Gott sprechen, sind immer freundlich und ziehen wie Wanderheuschrecken von Tür zu Tür, um ihre Message zu verkünden.
Wir sind modern, kümmern uns um Minderheiten, heben sie hervor und beabsichtigen dabei, dass sie bemerkt und gewürdigt werden. Diese fragwürdigen Zeugen sind mit 200.000 Personen in Deutschland und 8 Millionen weltweit auch deutlich in der Minderheit und machen mir durch ihre pure Existenz immer wieder klar, dass nicht alle Gruppierungen aufgefangen werden müssen.
Verdammt - da ist unter den Toten sogar ein 28 Wochen alter Fötus dabei. Gestorben, ohne vorher geboren worden zu sein.
Ist das abartig.
 

rootie

Filippas Apfel
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Ja aber was haben die Zeugen Jehovas jetzt direkt mit dem Amoklauf zu tun? Versteh mich bitte nicht falsch, ich halte das auch für eine Art Sekte und der Amokläufer war auch dort Mitglied.

Aber deswegen kann man den ZJ das Attentat nicht direkt anlasten, das wäre dann auch wieder zu einfach gedacht.

Man kann auch nicht die Herstellung von Messern verbieten, nur weil jemand damit Leute absticht. Es sei denn, der Messerhersteller wirbt aktiv dafür.

Ich weiß, es ist ein schmaler Grad, aber ich bin sicher Du verstehst, was ich meine

Ein abscheuliches Verbrechen ist es so und so.

Es hat aber mit dem eigentlichen Thema dieses Threads auch nix zu tun.
 
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Benutzer 176034

Gast
Mein Kenntnisstand ist der, dass der Attentäter dem Kreise der ZJ entspringt.
Daher mein Gedanke.

[Beitrag editiert - Apfeltalk]
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Martin Wendel

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Über Motive ist meines Wissens nach aber gar nichts bekannt, und Mutmaßungen bringen niemandem etwas.
 

Benutzer 176034

Gast
Was hat das jetzt mit gendergerechter Sprache zu tun?
Nicht viel.
War nur ein Gedanke über die Aktion eines Mitmenschen, der einer Minderheit angehörte.
Wir akzeptieren Minderheiten ja so gerne und meine Meinung hierzu lautet, dass diese Akzeptanz auch Grenzen haben sollte.
Mehr nicht.
 

Martin Wendel

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Ich bin wahrlich kein Fan jeglicher religiöser Vereinigung, aber du kannst nicht nach einem Attentat einfach alle über einen Kamm scheren. Das ist extrem unpassend.
 

Benutzer 176034

Gast
Nix reindichten bitte.
Lasst es doch so stehen, wie ich es geschrieben habe. Das reicht doch hin…
 

Michael Reimann

Geschäftsführung
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8.839
Hinweis der Geschäftsführung:

In diesem Thread geht es um "Gendergerechte Sprache" bei Apfeltalk (streng genommen im Magazin).
Offenbar haben das einige vergessen.

Jegliche Diskussion und insbesondere Spekulation über den Amoklauf in Hamburg haben hier und auch auf der ganzen Plattform nichts zu suchen. Über die Motive, des Täters, die Zugehörigkeit zu Religionsgemeinschaften und/oder Sekten, auch der Opfer wird hier nicht weiter wild spekuliert. Auch das "Konstruieren" von Zusammenhängen zu gendergerechter Sprache ist bitte zu unterlassen.
Schade, dass ich darauf hinweisen muss. Aber so ist es nun.

Die Mods werden jeglichen Beitrag dazu in den Trash schieben.

Danke für eure Aufmerksamkeit. Ein schönes sonniges Wochenende.
Michael
 

Benutzer 176034

Gast
Mich macht das halt wütend, was da passiert ist.
Ich wollte keinen Streit auslösen und entschuldige mich hiermit aufrichtig.
 

implied

Rheinischer Bohnapfel
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2.454
Hab jetzt nicht alle mittlerweile 190 Seiten durchgelesen, aber mal einen tieferen Blick genommen, um zu sehen, wie die Argumente so stehen. Dass es auch mal persönlich wird, sollte nicht sein, auch wenn ein Kommentar natürlich von einer Person kommt und diese damit angesprochen wird oder sich angesprochen fühlt.

Was meine Einstellung dazu betrifft:
Auch ich akzeptiere es aus vielerlei Gründen, die hier schon bereits von anderen sehr fachkräftig gepostet wurden, eindeutig nicht.
Egal was (angeblich fundierte) Erhebungen so ergaben (mit Ergebnissen, deren Erhebungsgrundlagen meist eh nicht bekannt sind), wird gendern in der Gesellschaft offensichtlich überwiegend nicht akzeptiert, aber von einer klaren Minderheit sehr lautstark forciert. Demokratisch kann ich das an der Stelle schon mal nicht nennen.

Und das hat nichts mit mir als Mann zu tun. Übrigens einer, der ebenso Spülmaschine einräumt und abspült, Staub saugt, Gardinen wäscht, repariert und malt, organisiert, kocht, die Steuer macht etc. während meine Frau eben dann andere Aufgaben erledigt (wer macht schon gerne Steuer?) und diese nicht minder oder mehr Zeit in Anspruch nimmt. In der „modernen“ Gesellschaft sollte das normal sein - bei wem das nicht ausgeglichen genug ist, hat da Klärungsbedarf in der Partnerschaft oder den verkehrten Partner … oder die verkehrte Partnerin 😉

Und mal ganz banal gesehen: Sind wir doch froh, dass es den gegebenen Unterschied zwischen Mann und Frau gibt. Was wäre es langweilig ohne diesen. Thema Bezahlung im Job wurde auch diskutiert, auch hier ist der Unterschied ja tatsächlich kleiner, als es von der lauten Minderheit behauptet wird. Da wir in Deutschland aber leider viel zu viel nicht tarifgebundene Unternehmen haben und über Gehälter/Löhne manchmal sogar per Arbeitsvertrag stillschweigen herrscht, sehe ich das Problem nicht in der Sprache oder Wahrnehmung, sondern in mangelnder Transparenz. Hier könnte man (und sollte man meiner Meinung nach) politisch eingreifen und Transparenz vorschreiben, dann würde bei gleicher Arbeitsleistung/Arbeitszeit auch eine geschlechterneutrale Bezahlung schneller daraus folgern.
Als ich damals Vater wurde, verdiente ich einiges mehr als meine Frau. Warum? Weil sie sich ihren Job aussuchte und dieser eben insgesamt schlechter bezahlt als meiner war, sie aber gerne dort arbeitete. Somit war auch zur monetären Absicherung der Familie klar, was für die Familie besser war. Die freie Jobentscheidung der Frau führte also dazu, dass sie dann die Elternzeit nahm. Natürlich hätte auch ich Zuhause bleiben können, es war aber eine gemeinschaftlich getroffene Entscheidung. Dass solche Vorgänge zu anderen Zahlen in der Rentenversicherung führen ganz normal. Und dieser Unterschied führt also nun dazu, dass er von der lauten Minderheit als großes Argument verwendet wird, ohne es weiter zu reflektieren.

Ich sehe die Gendersprache also in erster Linie als feministisch-linguistisch geprägte Sprachvergewaltigung, die die Rechtschreibung und die sich aus dem gendern ergebende Probleme der Grammatik und der Rechtschreibung bewusst oder aus Unwissenheit um die deutsche Sprache negiert.
Da ich gerne faul bin hier mal ein Beitrag, der es wirklich gut beschreibt und zusammenfasst, habe ich im Netz gefunden:

Der Kernpunkt des Genderns liegt in einem großen Irrtum, nämlich der Gleichsetzung von „Genus“ und „Sexus“. Das Deutsche verfügt über drei Genera, wie die meisten bereits wissen: Maskulinum, Femininum und Neutrum. „Sexus“ bezeichnet dagegen eine biologische Eigenschaft, die nicht mit dem Genus verbunden werden kann. Ein Satz wie "Der einzige Verwandte, den er noch hat, ist seine Schwester" könnte sonst gar nicht erst gebildet werden.

Das generische Maskulinum macht es uns Sprechern erst möglich, auf der Ebene von Gattungsbegriffen zu sprechen. Ein „Gegner“ kann nicht nur ein Mann sein, sondern auch ein Tier, eine Gruppe oder beispielsweise auch ein Staat. Ein Satz wie „Die ersten Sänger des heutigen Abends waren Frauen“ ist grammatisch korrekt und verlangt zwingend nach dem generischen Maskulinum. Hier von „Sängerinnen“ zu sprechen, würde den Satz inhaltslos machen. Wenn wir wissen wollen, wie viele Jungen sich unter den Schülern einer Klasse befinden, müssen wir fragen: "Wie viele 'männliche' Schüler befinden sich in der Klasse?" Man könnte an dieser Stelle ironischerweise argumentieren, die Sprache diskriminiere die Männer, weil die Sprache ihnen keine eigene Form zur Verfügung stellt. Lediglich bei weiblichen Bezeichnungen haben wir den Vorteil, durch das Anhängen von "-in" bzw. "-innen" das Geschlecht direkt zu markieren. Dies ist aber kein Diskriminieren vonseiten der Sprache, sondern eine ihr innewohnende Eigenheit.

Des Weiteren wäre es ohne das generische Maskulinum gar nicht möglich, idiomatische Wendungen zu verwenden, die der Sprache ihre Würze verleihen. So ist es beispielsweise undenkbar, in den Sätzen „Der Kunde ist König“, „Der Wähler hat gesprochen“, oder „Die Schweiz war ein toller Gastgeber“ eine gegenderte Form zu verwenden. Das generische Maskulinum ist demnach ein Allrounder, der uns im Alltag hilft.

Was bei der Diskussion auch unter den Tisch fällt, ist ein besonders interessantes Feld der germanistischen Linguistik: die Wortbildung des Deutschen. Durch Anhängen des Suffixes „-er“ werden neue Wörter gebildet. Ein Wort wie „Lehrer“ entstammt also dem Verb „lehren“, und bedeutet keineswegs „Mann, der lehrt“, sondern „Person, die lehrt“ (bereits nachzulesen in den ältesten deutschen Wörterbüchern). Man kann beobachten, dass Wörter automatisch feminin werden, sobald man das Suffix „-ung" anhängt (die Meinung, die Besprechung). Durch Anhängen des Suffixes „-ling“ wird jedes Wort maskulin (der Jüngling, der Abkömmling, etc.). Ein Wort bleibt feminin, wenn man das Substantiv "Kraft“ verwendet (die Arbeitskraft, die Hilfskraft, etc.), auch wenn die Arbeitskraft aus Personen verschiedenen Geschlechts bestehen kann. Wir sehen also, dass wir bei durch Wortbildung entstandenen Wörtern keinerlei Aufschluss über das biologische Geschlecht erhalten (schön auch an der Umwandlung von Maskulinum zu Neutrum zu sehen bei "der Onkel" zu "das Onkelchen" oder bei der Umwandlung von Femininum zu Neutrum bei "die Magd" zu "das Mädchen").

Durch die Paarverwendung, substantivierte Partizipien, Binnen-I (das sogar laut Duden gegen die Rechtschreibregeln verstößt), Schrägstrich- und Doppelpunktsetzung und geschlechtsneutrales Formulieren erschweren wir den Schülern von heute, diese semantischen Feinheiten überhaupt erst wahrzunehmen. Sie kommen sogar zu dem Fehlschluss, dass „die Lehrer“ nur Männer bezeichne und Frauen in der Sprache nicht vorhanden oder abgebildet wären. Genau das Gegenteil ist aber der Fall: Frauen, Männer und Andersgeschlechtliche sind im generischen Maskulinum keineswegs nur irgendwie „mitgemeint“, sondern sprachlich inkludiert. Dies ist ein großer Unterschied, aber durch die Verwendung des Genderns in den Medien der breiten Bevölkerung immer weniger bekannt.

Gendern löst gesellschaftliche Probleme nicht. Viel wichtiger erscheint es mir, Angebote für Mädchen und junge Frauen zu schaffen, die ihnen beweisen, dass es ihnen auch möglich ist, Berufe anzustreben, die als „typisch männlich“ gelten. Dies tun wir aber nicht, indem wir ihnen sprachliche Gebilde vorsetzen, die ihnen sogar grammatisch falsche Konstruktionen als korrektes Deutsch vorspielen. Zuerst muss das Denken der Menschen verändert bzw. geschult werden, damit sie die Sprache in ihren Einzelheiten verstehen und dementsprechend handeln.

Mein Fazit ist also: Wenn wir zur Verwendung des generischen Maskulinums zurückkommen und die Schüler auch auf die Funktion dieses sprachlichen Mittels aufmerksam machen, gewinnen wir eine gerechte Sprache für alle zurück, völlig unabhängig von dem jeweiligen Geschlecht.

Und auch dieser Beitrag aus dem Netz passt gut zum Thema:

In der deutschen Sprache gibt es ein natürliches Geschlecht (Sexus) und ein grammatisches Geschlecht (Genus). Beides wird von feministischen Linguistinnen gerne verwechselt, um nicht zu sagen: wild durcheinandergeworfen. Dabei können auch sprachwissenschaftliche Laien, wenn ihr Blick nicht ideologisch getrübt ist, den Unterschied leicht erkennen.


Erstens nämlich gibt es drei Genusformen (maskulin, feminin, neutrum), aber nur zwei biologische Geschlechter (männlich und weiblich). Zweitens wird das Genus auch für Objekte ohne jede erkennbare Parallele zum natürlichen Geschlecht verwendet: der Herd, die Straße oder das Buch. Auch dass der Busen maskulin, die Eichel feminin und das Glied neutrum sind, beruht ganz offensichtlich nicht auf irgendwelchen biologischen Hintergründen.


Ähnlich verhält es sich z. B. mit der Leser oder der Kunde. Während der Genus übergeschlechtlich verwendet wird (der Gast, der Mensch, die Person, die Waise, das Kind, das Individuum), stellt der Sexus eine weitere Aufsplitterung in männlich und weiblich dar.


Wir haben es hier mit etwas zu tun, was man in der Sprachwissenschaft "Synonymie" nennt. Synonyme sind gleichlautende Wörter, die aber unterschiedliche Dinge meinen. Ein "Flügel" kann beispielsweise der Teil eines Vogels sein, der Teil einer Fußballmannschaft oder ein Klavier. Manchmal sind diese Synonyme nicht so leicht auseinanderzuhalten, und da kommt es dann zu Missverständnissen wie in der feministischen Sprachwissenschaft. "Kunden" kann nämlich ebenfalls zweierlei bedeuten: "Menschen, die einkaufen" ebenso wie "Männer, die einkaufen". Indem Sprachkritiker*innen behaupten, mit "Kunden" seien nur Männer gemeint, erzeugen sie den Eindruck, Frauen würden sprachlich unterdrückt. Sie richten sich nicht danach, was Menschen meinen, wenn sie etwas sagen, sondern danach, was sie ihnen unterstellen, was sie meinen: "Sie reden ja nur von den Männern! Uns Frauen lassen Sie mal wieder unter den Tisch fallen!"


Aber das ist ebenso Nerv tötend wie falsch.


Auch sorgt der Artikel im Singular mit dem grammatischen Geschlecht für den Unterschied zwischen der (frohen) Kunde und dem Kunden sowie der Leiter und dem Leiter...


Aus eben den soeben erklärten Gründen sind 99 Lehrerinnen und ein Lehrer zusammen hundert Lehrer: Es wird nämlich der grammatikalische Oberbegriff verwendet, sobald eine auch nur irgendwie gemischte Gruppe besteht. Ohne einen solchen Oberbegriff, der für beide Geschlechter gilt, würden sich bestimmte Sachverhalte auch überhaupt nicht formulieren lassen (etwa "Jeder dritte Unternehmer in Österreich ist eine Frau." oder "Wir kennen nicht mal das Geschlecht des Verdächtigen.") Ein "Tag" mit seinen 24 Stunden besteht aus Tag und Nacht, genauso wie "der Kunde" männlich oder weiblich sein kann - unabhängig von seinem grammatischen Geschlecht. Ähnlich verhält es sich mit "die Katze": Die weibliche Form steht als Oberbegriff sowohl für das weibliche Tier als auch für das männliche, das wir, wenn wir es genauer spezifizieren möchten, als "der Kater" bezeichnen (so wie "der Kunde", wenn weiblich, zu "die Kundin" wird). Zu behaupten mit "der Kunde" seien nur Männer gemeint, allein weil "der" davorsteht, ist grammatisch ungefähr so durchdacht wie es die Argumentation ist, mit "die Kunden" seien offenbar nur Frauen gemeint, weil "die" davorsteht. In Wahrheit drückt natürlich keiner der beiden Artikel den Sexus aus: "die" bezieht sich auf die Pluralform, "der" auf den Genus. Erst durch die konsequente Doppelbenennung in der feministischen Sprache "die Kunden und Kundinnen" wird der Sexismus in die Sprache eingeführt, wo er vorher durch den geschlechtsunabhängigen Oberbegriff nicht vorhanden war.

Im Übrigen bin ich öfter mal "die Vertretung" für einen Kollegen. Ist kein Problem für mich.

Aber ich kenne auch den Unterschied zwischen Genus und Sexus. Und ehrlich gesagt, möchte ich nicht so gerne ein Vertreter, ein Klinkenputzer sein... Aber ein Mann, der allen Frauen mit Respekt auf Augenhöhe gerne begegnet und hofft, dass alsbald keine Lohn-/Gehaltsdifferenz zwischen den Geschlechtern mehr besteht. Denn nur damit unterstützen wir die Emanzipation – nicht aber mit umständlichem Gender-Sprich-und-Schreib-Sti

Gerade die Öffentlich-Rechtlichen wenden das gendern häufig an und erheben sich damit über die bestehende deutsche Rechtschreibung, auch gegen Empfehlungen der Gesellschaft für deutsche Sprache. Bei mir führt es dazu, dass durch das sprachliche verschleifen ich tatsächlich nur an kranke Frauen in Krankenhäusern denke, wenn von PatientInnen gesprochen wird, ich nämlich „Patientinnen“ höre - aber diese Wahrnehmung ist eben auch abhängig, wie stark hier eine phonetische „Abgrenzung“ des Sprechers oder der Sprecherin vom verkürzten Gattungsbegriff Patient (eigentlich hier im Beispiel Patienten, da im Plural verwendet) erfolgt.

Wie auch immer, das gendern sowie der Versuch, alle 72 Geschlechter (androgyn, genderqueer, Mann zu Frau, Frau zu Mann, und und und) am Ende in diese gerne erzwungene Sprachveränderung hinein zu packen verursacht mehr Probleme, als es angeblich lösen soll. Und da ich Sprache mag und die Rechtschreibung verstehe und nicht wild hinein interpretiere, bin ich gegen diese Verunstaltung. Und ganz ehrlich, nach nun fast 59 Jahren werde ich bestimmt nicht noch anfangen, das geschlechtsneutrale Personalpronomen „Nin“ zu verwenden (Siehe „Transgender Broschüre der Telekom“) oder auf einen sprachlich korrekten Gebrauch verzichten. Mann/Frau versteht es, wenn die Bildung vorliegt, ist zu dumm es zu verstehen oder will es bewusst falsch interpretieren.

Als wäre die deutsche Sprache nicht schon schwer genug zu erlernen für viele, die nach Deutschland kommen aber auch für unsere Kinder, wird also tatsächlich von der Minderheit gefordert, dass wir alle künftig so sprechen sollen? Hier werden Wortschöpfungen kreiert, ohne dafür ordentliche grammatikalische Regeln zu bilden. Das ist zutiefst undemokratisch - und führt statt zu einer wachsenden Akzeptanz in vielen Fällen zu einer eher noch verstärkten Ablehnung, damit verkehrt sich die eigentlich positive Absicht, mehr Gleichstellung zu erreichen hoffentlich nicht ins Gegenteil.

Ach ja…Edit: muss ich mich jetzt als nicht mehr jugendlicher Mann diskriminiert fühlen, weil es ein Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gibt? 😵‍💫
 
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