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Paul und die schöne neue Welt der Überwachung

Fullspeedahead

Strauwalds neue Goldparmäne
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Paul und die schöne neue Welt der Überwachung

Johannes Widmer hat im Rahmen seiner Bachelor-Abschlussarbeit für den Studiengang Digital Media an der Hochschule Ulm eine deutschsprachige Flashanimation über den gläsernen Bürger Paul und unser aller schöne, neue Welt der Überwachung erstellt. Zwar werden für diejenigen, die sich schon etwas in dieses Thema eingelesen haben, keine bahnbrechend neuen Erkenntnisse präsentiert.

Aber wer sich noch nie mit Datenschutz und den Möglichkeiten seines Missbrauchs beschäftigt hat, wird mithilfe dieser Website einen guten und gleichsam erschreckenden Einblick erhalten.

Paul könnte jeder Mann oder jede Frau von der nächsten Straßenecke sein. Was so schockierend ist, im Verlauf der Animation tut er nichts Außergewöhnliches. Nur ganz alltägliche Dinge, die wir tagtäglich von früh bis spät auch alle tun. Das Handy benutzen, im Internet surfen, Bücher lesen, eine Reise online buchen, mit der Straßenbahn fahren, einen Brief ausdrucken, mit einer Bonuskarte den Einkauf bezahlen etc.

Interessant auch der Vergleich mit dem Frosch und dem heißen Wasser. Dieser würde nie freiwillig in brodelndes Wasser springen, in kühles schon. Die Veränderungen um uns herum passieren ganz allmählich, kaum merkbar. Die Einführung eines biometrischen Reisepasses hier, die Vorratsdatenspeicherung der Provider dort, ein paar Kameras mehr hüben wie drüben und so weiter. Kaum zu spüren aber wären die Veränderungen umwälzender, würden wir es bewusster wahrnehmen - uns auch eher dagegen wehren.

Paul und die schöne neue Welt der Überwachung (SWF)
 

floeschen

Horneburger Pfannkuchenapfel
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Genial. Danke vielmals. Es ist wirklich erschreckend, was hinter unserem Rücken alles für Daten gesammelt werden.
 

pbapfel

Salvatico di Campascio
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finds gut gemacht. sachlich, ohne propaganda und verschwörungstheorien
 

mzet01

Gast
jaja...big brother is watching me.
egal.soll sie doch gucken,abhören oder was sonst auch immer.ich habe nichts zu verbergen.
tolle links,danke euch beiden ;)
 

Mac Patric

Ribston Pepping
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Super Link !
Das ein oder andere kannte ich schon, aber einiges war erschreckend neu für mich.

MP
 

Head

Freiherr von Berlepsch
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jaja...big brother is watching me.
egal.soll sie doch gucken,abhören oder was sonst auch immer.ich habe nichts zu verbergen.


wirklich guter link, danke!

deine äusserung kann ich aber nicht so recht verstehen. nur weil du nichts zu verbergen hast lässt du dir über die schulter schauen?
selbst wenn ich nichts zu verbergen hätte ;) , würde ich das nicht wollen. das hat etwas mit dem gefühl frei zu sein zu tun.
wenn sich deutschland so weiter entwickelt, dann geh ich in ein "weniger entwickeltes" land, was noch bürgerrechte hat....lieber ne halbe anarchie als ne totale überwachung....

es gibt ganze musikszenen die ohne geheimhaltung nicht existieren könnten - ich hab keine lust auf freetekno zu verzichten nur weil manche leute zu doof sind um auf sich selber aufzupassen und ihr einverständniss geben dass der staat für sie denkt... ich liebe illegale parties, alles andere wäre nicht das selbe.
wer dieser entwicklung so indifferent gegenübersteht ist für mich ein mensch der seine freiheit schon abgegeben hat beziehungsweise sie nie gefühlt hat....erschreckend...
 
Zuletzt bearbeitet:

raketenmann

Becks Apfel (Emstaler Champagner)
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Das Thema ist alt, sollte aber nie zu alt werden. Deshalb finde ich es gut, wenn sich Leute damit befassen. Das Ding ist wirklich gut. Wurde ja schon gesagt: Ohne viel Tammtamm. Danke für den Link.
 
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Reaktionen: cws

mzet01

Gast
wirklich guter link, danke!

deine äusserung kann ich aber nicht so recht verstehen. nur weil du nichts zu verbergen hast lässt du dir über die schulter schauen?

natürlich lasse ich mir nicht gern die freiheit nehmen und mir "über die schulter schaun".
aber fakt ist doch,dass die persönliche freiheit schon insofern eingeschränkt ist,dass es kaum noch wirkliche freiheit gibt.
im gegensatz zu den usa sollte es uns noch vergleichsmäßig gut gehen.
diese diskusion ist schon so alt wie es moderne kommunikationsformen gibt.
 

Harald909

Prinzenapfel
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550
Ob Telefonüberwachung, großer Lauschangriff, BKA-Hacker-Attacken oder gläserner Bürger - immer heißt es: "Wer nichts zu verbergen hat, hat nichts zu befürchten! Oder hast Du etwa etwas zu verbergen...?"

Doch wer bestimmt, ab wann man etwas zu verbergen hat? Verstöße gegen das Urheberrecht, illegale Webseiten, Ballerspiele, Steuerhinterziehung, da mehr als drei Kleinteile bei ebay verhökert, Betrug - häufig sind die Grenzen fließend. Nirgendwo liegt Legales und Illegales, Unrechtsbewusstsein und fehlende Rechtskenntnis so nah beieinander wie in der hochtechnisierten Welt. Und bereits hier im Forum hört man häufig Stimmen, bei denen User auf wohlerworbene Rechte verzichten, weil sie denken, a) darf ich nicht, und b) ich kann ja erwischt werden.

Das Ergebnis ist ein Klima der Angst, der Selbstbeschränkung, der Selbstkontrolle - kurz "Wohlverhaltensdruck" genannt. Und Wohlverhaltensdruck ist etwas anderes als Freiheit. Freiheit bedeutet, keine Angst haben zu müssen, genau zu wissen, was man tun darf und tun kann. Freiheit hat auch etwas mit Verantwortung zu tun. Ohne Freiheit, mit permanenter Überwachung, da muss der Mensch auch keine Verantwortung mehr übernehmen, er mutiert zum Clockwork Orange. Und im Falle der digitalen Überwachung zieht die Angst auch in das Private, in die Wohnung, dort, wo der Computer steht. Während ich früher in meiner Wohnung alles tun und lassen durfte, kommt jetzt der Schnüffelstaat.

Der große Lauschangriff hat kriminalpolitisch wenig gebracht und wird (zum Glück) selten angewandt. Aber ich habe bereits mit vielen Leuten gesprochen, die Angst haben, noch offen miteinander über die geplante Blockade eines Castor-Transportes zu sprechen, weil man könnte ja... Insofern hat der Lauschangriff psychologisch sein Ziel erreicht, obwohl die "Gangster" die ja nur überwacht werden sollten, unbeeindruckt geblieben sind.

Und dann kommen auch noch die Privaten, die mich als Objekt ihres Marketings betrachten. Je mehr ich über meine Kunden weiß, desto leichter kann ich sie über Werbung manipulieren. Wo bleibt der mündige Bürger, den das Internet doch angeblich so dolle ermöglicht, der unter 100 Anbietern des gleichen Produkts das billigste auswählen kann, wenn er zugleich an ganz anderer Stelle, subtil, ohne jede Kontrollmöglichkeit, manipuliert wird. Irgendwann einmal, können dann Staat und Private eine unheilige Allianz eingehen und der Staat darf gegen Entgelt auf die Daten der Privaten zugreifen.

Schon jetzt kann ich nie und nimmer nachprüfen, ob meine Daten in einer Polizeidatenbank tatsächlich nach 5 Jahren gelöscht werden, so wie es das Gesetz verlangt. Irgendwo kann immer eine DVD mit dem Bestand aufbewahrt werden...

Die schöne neue Welt der Überwachung wird dazu führen, dass wir uns ihr anpassen. Wir werden es nicht merken, da es ein schleichender Prozess ist, unmerklich wird es mehr und mehr. Und unmerklich wandelt sich die Gesellschaft.

Ich habe nichts zu verbergen, aber ich will das Gefühl behalten, jederzeit etwas verbergen zu können. Jeder braucht seine kleinen Geheimnisse, ich will ja auch nicht, dass meine Freundin nachvollziehen kann, auf welchen Webseiten ich gesurft bin...

Grüße

H.
 

wAxen

Kronprinz Rudolf von Österreich
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1.901
Hi,

super Seite!
 

454648654

Rheinischer Krummstiel
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17.03.06
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385
Achtung: Alles was ihr in dieses Forum schreibt, kann von Geheimdiensten durchsucht und gespeichert werden.
Nur so am Rande... ;)
 

Jens

Ingrid Marie
Registriert
05.01.04
Beiträge
269
Der Sinn von "Geimnissen"...

... offenbart sich den Zweiflern vielleicht anhand des Beispieles einer anderen, modernen Errungenschafft, besser:
Die geheime Wahl.
Man stelle sich folgende Situation vor:
Man lebt in einer Gemeinschaft (Familie, Freundeskreis etc), in der man einander vertraut und auch intimere Details anvertraut.
Selbstredent unterhält man sich auch -gerade in der Zeit einer Wahl- über politische Themen, und ein jeder weiß (oder kann es sich denken), welcher Partei sein Gegenüber seine Stimme gibt.
Oft sagt man es auch ganz offen, wem man welche Stimme gegeben hat oder es tun wird.
Nun kommt aber der wichtige Punkt:
In der oben bschriebenen Situation hat man die Wahl, wem man was erzählt. Man tut es freiwillig und nach eigenem Ermessen.
Wenn jetzt aber jemand käme, und diese Information einfordern würde, dann müsste man ihm sagen: "Nein, Wahlgeheimniss, Demokratie, ist nicht."
Diesen jemand würde man sogar mit gehörigem Misstrauen entgegentreten. Wieso
sollte der das wissen wollen? Hallo, Drittes Reich?
Eine Rabattkarte, eine Überwachungskamera, ein Funkchip fragen aber gar nicht erst. Sie erzählen mir noch nicht einmal, daß sie etwas von mir weitergeben, was ich vielleicht für mich behalten möchte.
Und schlimmer noch:
Die Tatsache, daß Informationen über uns alle gesammelt werden, ist garnicht das Problem.
Die Tatstache, daß wir nicht mehr wissen können, wer Zugang zu diesen Informationen hat, und zu welchen anderen auch, die er dann verknüpft, weitergibt, und vielleicht später gegen mich verwendet... das ist das Problem.
Wer sich nicht ausmalen kann, was man z.B. in einem Rosenkrieg alles gegeneinander verwendet, mit wie wenig Skrupel, was dabei alles auf dem Spiel stehen kann, der hat ein schönes, einfaches Leben. Glückwunsch.
Einwand: Na, der Anwalt meiner Frau/meines Mannes kommt doch an diese Infromationen nicht.
Antwort: Sicher? In Amerika passiert sowas schon. Und bisher hat uns -mit Verzögerung- fast alles aus dieser Ecke eingeholt.
Ich würde nix darauf wetten, daß hier alles vernünftiger bleibt.
Wartet mal denn ersten "geglückten" Terroranschlag hierzulande ab.

Wer den Einwand, er hätte ja nichts zu verbergen, bis zu seinem Lebensende aufrecht halten kann, wird höchstwahrscheinlich den Rest seines Lebens zuwenig Pech gehabt haben.
Ich wünsche uns viel Glück.
 

newmäci

Stechapfel
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27.05.06
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160
gutgemachte seite!
was ich mich frage: hat auch der mac backdoors, so das cia und konsorten schnüffeln können? es muss ja nicht gleich nach terroristen geschnüffelt werden, es gibt ja auch industriespionage...
 

Harald909

Prinzenapfel
Registriert
18.03.05
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550
Übrigens: Zumindest in der Arbeit hat Paul offensichtlich einen Mac und ein Apple-Display. Das ändert natürlich nichts am Problem...

H.
 

nickcaveman

Gast
...egal.soll sie doch gucken,abhören oder was sonst auch immer.ich habe nichts zu verbergen...

wirklich nicht?
so rein gar nichts?
noch nie aus versehen irgendwas mitgenommen, ohne zu bezahlen?
oder das zu viel zurückbekommene wechselgeld eingesteckt?
bei der steuererklärung etwas angegeben, was so eigentlich nicht stimmt?
bei der versicherung was angegeben, was eigentlich vorher schon kaputt war?
bei rot über die strasse gegangen?
oder eventuell einfach mal die falsche partei gewählt?

ich für meinen teil finde diese entwicklung mehr als bedenklich, weshalb ich auch oft nicht mit karte bezahle und mir auch nicht irgendwelche komischen rabttkarten aufdrücken lasse.

hui, werden jetzt einige leute sagen, nick caveman, das alte brabbelschwein, textet uns doch hier immer zu mit seinem leben. der streut hier mit informationen aus seinem leben rum, als wäre das internet ein anonymer ort.
dabei wissen wir alle, wo er wohnt.
dazu kann ich natürlich nur sagen, das sämtliche informationen, die ich hier im forum hinterlasse, allesamt erstunken und erlogen sind.
und ausserdem betreibe ich die »desinformation durch information« politik.
die sollen sich mal ruhig durch mein geschwafel durcharbeiten bis sie mal was relevantes finden.

nein, es ist schon alles nicht wirklich lustig und zu sagen, das man nichts zu verbergen hat ist so ziemlich das albernste, was ich in dem bezug darauf gehört habe.
»sie holen die juden? naja, ich bin kein jude!«
»sie holen die kommunisten? naja, ich bin kein kommunist!«
»sie holen die...«

überspitzt?
ja, aber...


ps: hätte ich den kompletten thread gelesen, hätte ich mir die einleitung schenken können. naja, danke für`s zuhören.
 

KungfuX

Zuccalmaglios Renette
Registriert
21.09.05
Beiträge
259
überwachungsstaat

sind wir doch mal ehrlich. die schlacht ist so gut wie verloren wenn das der ganze widerstand sein soll

denkt mal drüber nach...
 

Blixten

Adams Apfel
Registriert
25.02.06
Beiträge
517
Interessant auch der Vergleich mit dem Frosch und dem heißen Wasser. Dieser würde nie freiwillig in brodelndes Wasser springen, in kühles schon. Die Veränderungen um uns herum passieren ganz allmählich, kaum merkbar.

Interessant womöglich aber keineswegs als Metapher allgemein zutreffend (was jeder Mensch weiss, der schon einmal eine Sauna angeheizt hat).

Ich mag mein Recht auf informelle Selbstbestimmung, keine Frage, aber alle diese Filme/Artikel, die pauschal übers Datensammeln berichten gehen teilweise an der Realität vorbei:
Ich fühle mich z.B. sicherer an videoüberwachten öffentlichen Plätzen (hier übernimmt die Kamera den Part der Passanten, wenn gerade keine da sind [ich wurde schon überfallen, mit gezogener Waffe, und ja, da hätte ich gerne eine Kamera gehabt]) in diesem Fall gibt es folglich Vorteile (Abschreckung) und Nachteile (möglicher Informationsmisbrauch).

Das sollte man abwägen. Im Fall von Internetspuren, Mobiltelefondaten etc sieht die Abwägung anders aus, hier gibt es kaum Vorteile für den Betroffenen.
Aber beim Mobilfunk ist die Möglichkeit zur Ortsbestimmung z.B. technisch bedingt. Die Alternative wären nicht etwa ortsunbestimmte mobile Telefonate, sondern der Verzicht auf Telekommunikation.
Mögliche Vorteile und technische Grenzen werden leider gerne mit klaren Nachteilen (wie Kundenkarten oder kommerziellem Profiling allgemein) in einen Topf geworfen, auch in dem verlinkten Film, das ist schade, untergräbt es doch seine Glaubwürdigkeit...

Ich möchte die Intention des Films nicht in Frage stellen, ganz im Gegenteil, aber wer mögliche positive Effekte ausblendet und selektiv mit Fakten umgeht, erweist seinem Anliegen einen Bärendienst.
Mal sehen wie der Masterfilm wird...