Ist es qualitativ näher an das iPad Pro 12 Zoll herangerückt?
Also von der Anfassqualität waren die Surface-Geräte meiner Meinung nach ja schon immer auf dem Niveau der Apple-Geräte. Das Surface Pro 8 hat jetzt ein runderes Gehäuse bekommen, so dass es angenehmer in der Hand liegt. Microsoft geht damit quasi den genau entgegen gerichteten Weg, wie Apple, deren Geräte ja gegenwärtig wieder eckiger mit flachen Seitenkanten werden. Das Pro 8 hat eher gewölbte Seitenkanten.
Insgesamt kann ich an der Verarbeitungsqualität nichts kritisieren. Im Gegensatz zu den Vorgängermodellen, ist das Gehäuse des Pro 8 aber nun aus Alu statt aus einer Magnesium-Legierung. Der Kickstand funktioniert wie eh und je und ist meiner Meinung nach immer noch ein absolut hilfreiches Werkzeug, um das Pro in jedem Winkel aufstellen zu können.
Auch die beiden Thunderbold-4-Anschlüsse und die wechselbare SSD sind sehr schöne Features. Den RAM kann man allerdings nicht ergänzen. Da muss man sich also direkt beim Kauf entscheiden. Mir persönlich genügen die 8 GB und der i5, der übrigens gegenüber dem Pro 7 deutlich an Performance zugelegt hat. Dafür muss er bei sehr starker Auslastung nun aber auch aktiv gekühlt werden. Das war ja bisher nur bei den i7-Prozessoren notwendig. Häufig habe ich den Lüfter aber noch nicht gehört und wenn er läuft, dann ist sein Geräusch nicht unangenehm (weder in der Lautstärke noch in der Frequenz).
Einigen ist bitter aufgestoßen, dass das Pro 8 nun keinen SD-Kartenslot mehr hat. Finde ich persönlich auch nicht so toll, aber vermutlich hat Microsoft den wegen der wechselbaren SSD gestrichen. Ich habe mich deshalb lieber gleich für ein Modell mit 512 GB entschieden.
Das 120-Hz-Display bietet zwar insgesamt eine hohe Auflösung und eine gute Ausleuchtung, ist aber nach wie vor bei hoher Helligkeitseinstellung nicht frei von Clouding und kann auch bei weitem nicht so hell leuchten, wie das eines iPad Pro. Insgesamt ist die Helligkeitsverteilung aber okay. Und wenn man die Helligkeit etwas herunter fährt, dann sieht man auch keine Leichthöfe mehr bei schwarzem Hintergrund. Aber es ist halt kein OLED. Die 13" sind gegenüber den 12,3" des Pro 7 sind schon ein starker Gewinn, zumal das Gehäuse nicht merklich größer und nur unwesentlich schwerer geworden ist. Aber mit fast 900 Gramm wiegt es halt auch deultich mehr als ein iPad Pro 12.9.
Hier mal ein ganz guter Testbericht zum Pro 8.
Wie ist die Genauigkeit des Displays mit Touch- und Stiftbedienung?
Am Signature Keyboard hat sich im Vergleich zu den Type Covern der Vorgängermodelle nicht viel getan, außer, dass es nun eine Mulde zum Laden und Verstauen des Slim Pen 2 aufweist, wie man das auch schon vom Pro X her kennt. Das finde ich persönlich sehr praktisch und eine Verbesserung gegenüber den Vorgängermodellen, wo der Surface Pen noch seitlich am Gehäuse des Pro per Magnet fixiert wurde. Nach wie vor bietet das Keyboard eine einstellbare Hintergrundbeleuchtung und ein durchaus gutes Schreibgefühl. Es könnte aber etwas leiser sein beim Tippen. Was den Slim Pen 2 angeht, so hat sich das Handling gegenüber dem Surface Pen deutlich verbessert. Er reagiert viel schneller und präziser und bietet dank einstellbarem Force Feedback ein wirkllich sehr realistisches Schreibegefühl. Eben so, als würde man wirklich auf Papier schreiben. Da hat Microsoft zu Apple mindestens aufgeschlossen.
Wurden die Lautsprecher verbessert und wie ist die Akkulaufzeit?
Der Klang ist wirklich gut. Nicht unbedingt auf dem Niveau eines iPad Pro, aber trotzdem so gut, dass ich persönlich auf dem Schreibtisch keine Zusatzlautsprecher benötige. Es quäkt nichts und man hat nicht den Eindruck, der Klang käme direkt aus dem Gerät, wenn es vor einem auf dem Schreibtisch steht.
Also wenn es um die Frage des besseren Tablets geht, dann ist das iPad Pro nach wie vor deutlich vorne. Nicht zuletzt auch wegen iPadOS. Wenn man aber einen Hybriden sucht, der Mobilität und die Arbeits-Effizienz eines Desktop-OS vereint, dann liegt das Surface Pro 8 meiner Meinung nach vorne, weil man es eben auch sehr gut um externe Monitore (per USB-C oder Surface Connector und Surface Dock) ergänzen kann. Man muss natürlich Windows mögen.