Apple News-Abo: Erste Streits mit Verlegern

Jan Gruber

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Apple News-Abo: Erste Streits mit Verlegern
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Scheinbar geht es in die heiße Phase, was die Vorstellung des News-Abos betrifft. Während wir erste Gerüchte rund um die Vorstellung Ende März erhalten, gibt es jetzt auch erste Stimmen vonseiten der Verleger - und diese sind nicht erfreut. Apple verlangt offenbar einen sehr hohen Anteil an dem Umsatz.

Der übliche Split bei Apple, was die Umsätze betrifft, sind 30 Prozent. Sofern ihr eine App im Store kauft - egal ob direkt oder via In-App-Kauf - geht dieser Anteil direkt an Apple selbst, die restlichen 70 Prozent gehen dann an den Entwickler.

Das neue Abo im Bereich Nachrichten soll "das Netflix für Nachrichten" werden. Gegen eine fixe monatliche Gebühr, rund um die zehn Euro, sollen Nutzer die Inhalte der teilnehmenden Partner unlimitiert lesen können.
Nur 50 Prozent für Verlage?


Einem Bericht des Wall Street Journal zufolge sollen nur 50 Prozent der Abogebühr dann auch an Verlage weitergereicht werden. Hier gibt es dann noch eine Aufteilung, je nachdem wie viel Zeit der Leser mit den einzelnen Publikationen verbracht hat. Viele amerikanische Publikationen, wie die Washington Post oder die New York Times, verkaufen ihre Online-Zugänge bereits heute - hier werden jeweils zehn bis fünfzehn US-Dollar fällig. Und das ganz ohne Beteiligungen für Dritte.

Via MacRumors
 

ChrisW90

Linsenhofener Sämling
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Finde die Forderung von 50% auch reichlich hoch. Aber am Ende entscheidet ja noch der Verlag ob er sich darauf einlässt.
 

saw

Sondergleichen von Welford Park
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Also vermutlich 5€ für alle Redaktionen die mit machen und dann gelesen werden, im Monat?
Wie soll da noch Qualitätsjournalismus möglich sein?
Das reicht ja nicht einmal für die Zeit oder Spiegel alleine, geschweige für eine breite Auswahl,
die dann auch noch gerne frei von Werbung bzw. stark reduziert bezüglich Werbung sein sollte. ^^
Da bin ich mal gespannt, was da im Angebot sein wird, sollte es auch nach Deutschland kommen oO
 

MichaNbg

Goldrenette von Blenheim
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Da wird schon langsam sehr verzweifelt nach neuen Renditequellen gesucht ... 50% für Apple, die noch weniger beitragen als beim Wucherstore, und den Rest dürfen sich alle teilen. Klingt nach einem Angebot, das die Verlage nicht ablehnen können. Oder doch?
 

Mitglied_171097

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Finde ich auch nicht in Ordnung, das wird nach hinten los gehen für Apple.
 

doc_holleday

Roter Herbstkalvill
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Mal abgesehen von den i.d.R. richtigen Grundannahmen, dass Apple (zu) teuer ist und "es von den Lebenden nimmt", hat denn jemand Vergleichszahlen zur Hand, wie die Einnahmen sonst verteilt werden?

Wieviel Prozent des Preises eines Print-Magazins bleiben denn beim Verlag hängen? Wie ist das bei anderen Online-Distributionen? Wieviel Prozent eines FAZ- oder Spiegel-Plus-Abos bleiben denn übrig, wenn die vermeintlich günstige (?) Infrastruktur* inkl. Zahlungsabwicklung für die Abos bezahlt ist?


(* in vielen anderen Zusammenhängen wird "Infrastruktur" immer von wahnsinnig hohen Beträgen begleitet. Straßen, Schienen, Schulen, was auch immer... irgendwie fällt mir hier die Assoziation mit "günstig" schwer. Mag aber zugegebenermaßen ein Wahrnehmungsproblem sein.)
 

Fred vom Jupiter

James Grieve
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Finde das eine Unverschämtheit. Apple stellt nur die Infrastruktur zur Verfügung, die Content-Creator müssen dann für Apple Umsatz generieren?
Die 30% bei den Apps sind schon viel zu viel. 50% bei Inhalten einfach unverschämt.

ACHTUNG: nur weil irgendwer irgendwo behauptet Apple verlange einen derartigen %-Satz vom Kuchen, heisst das noch lange nicht, dass da irgend etwas wahr daran ist. Aber wie bei vielen Dingen braucht es nur genug Leute die irgendwo Behauptetes nachplappern und das wird dann die Wahrheit...
Wem Verträge so wie sie aufgesetzt sind nicht passen, der lässt sich nicht darauf ein. Freie Marktwirtschaft...
Besides...bis ein derartiger Service von Apple global verfügbar ist, sind meine Kinder vermutlich bereits mit der Schule fertig...
 
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Jan Gruber

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Da ich mal bei nem Printmagazin gearbeitet habe kann ich dir sagen: Sehr wenig bleibt da noch hängen.
Darum pfeifen die Meisten, die nicht viele Abos haben oder teure Werbung, mittlerweile drauf.

Online kommt halt stark auf die Infrastruktur an - da kann ich dir keine Kostensätze nennen. Zahlungsdienstleister nehmen alle deutlich weniger als 30 Prozent, eher in der Gegend von 10.

Ich glaub Apple legt sich diesmal mit den falschen an. Mag sein, dass das kleinen Buden reicht. Aber die großen amerikanischen Zeitungen die hier diesmal geführt werden haben Macht und ihre eigenen Kanäle - die bereits funktionieren. Die waren früher dran als wir hier und damit sehr erfolgreich ,...

Am Ende bin ich aber gespannt wie das Service aussehen soll. Wenn das nur TImes und Co sind dann geht es wirklich nur um News - also Tageszeitungen. Von Magazinen habe ich da noch nichts gehört. Klar, die digitale Tageszeitung für 10 Euro fände ich auch reizvoll, aber eigentlich hatte ich mir da mehr in RIchtung Magazine erwartet

ACHTUNG: nur weil irgendwer irgendwo behauptet Apple verlange einen derartigen %-Satz vom Kuchen, heisst das noch lange nicht, dass da irgend etwas wahr daran ist. Aber wie bei vielen Dingen braucht es nur genug Leute die irgendwo Behauptetes nachplappern und das wird dann die Wahrheit...
Wem Verträge so wie sie aufgesetzt sind nicht passen, der lässt sich nicht darauf ein. Freie Marktwirtschaft...
Besides...bis ein derartiger Service von Apple global verfügbar ist, sind meine Kinder vermutlich bereits mit der Schule fertig...

Uns ist allen klar dass das ein Gerücht ist - also nicht bestätigt. Darum unterhalten wir uns alle hypothetisch darüber ;) Und nein, bis dahin sind all unsere Kinder tod, weil Apple nichts global anbietet. Aber okay für die Diskussuin - bis das "in den üblichen Märkten draußen" ist werden mehrere Jahre verrgehen - da bin ich bei dir.
 

Ulrich Reinbold

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Wie soll da noch Qualitätsjournalismus möglich sein?
Würde bedeuten, es gäbe Inhalte nur für den Abo-Service. Ansonsten ist die Frage völlig unerheblich.

Interessanter wäre es zu wissen, ob durch ein Apple-Abo unterm Strich eine größere Reichweite, mehr Relevanz und ein höherer oder niedrigerer Umsatz rausspringt. 50% sind immer noch besser als gar nix.
 

Jan Gruber

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Wenn dir auf der anderen Seite die wegbrechen die bei dir ein Online-Abo schon haben, weil teurer, wirds schwierig.
Für Publikationen die bisher keine nennenswerte Online-Präsenz haben sicher interessant ,... Wobei die dann wahrscheinlich in der Aufteilung am Ende drauf gehen. Sind ja Bruchteile von 5 Euro die dann bei ner Publikation hängen bleiben
 

MichaNbg

Goldrenette von Blenheim
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Habe die Zahlen nicht. Der Vergleich wäre aber auch wenig zielführend. Digitalvertrieb erspart Dir ja eben diese vielen Zwischenstationen und dritte Hände, die zusätzlich die Hand auf halten. Dazu sind die Digitalabos meist auch noch viel günstiger als die traditionellen Printabos. Ausserdem kommen noch Einnahmen aus Werbung etc dazu. Wie das bei „Apple News“ mit Anzeigen ist, weiß ich jetzt nicht.

Dazu kommt aber auch, dass von bisherigen Print/Digitalabos eben ganze Eurobeträge dort landen. Mit einem solchen Modell aber nur noch Cent. Ob man das über angeblichen Massenzuwachs wieder aufholt? Ich wage es zu bezweifeln.
 

Jan Gruber

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Werbung wirste bei deren Abo-Dienst dann ziemlich sicher vergessen können ,... Wird es hoffentlich keine geben. Was insofern auch etwas ein "Stilbruch" ist, weil so gibts ja aucch in bezahlten Medien noch Werbung. Zugegeben - das finde ich frech und könnte gut darauf verzichten.

Apple News trat an die Inhalte zu monetarisieren, am Ende kam es dazu aber eigentlich nie
 

Ulrich Reinbold

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Wenn dir auf der anderen Seite die wegbrechen die bei dir ein Online-Abo schon haben, weil teurer, wirds schwierig.
Häufig wird der Fehler gemacht davon auszugehen, dass die Verlage das gesamte Angebot anbieten. Macht ein Studio doch auch nicht. Warum sollte es bei der Presse dann alles geben?
Selbst die Verlage unterscheiden das Angebot mittlerweile häufig zwischen Print, Online und Online Plus.

Einfach wird das sicher nicht, doch lösbar. Amazon ist mit Prime Reading im Magazine-Bereich ziemlich auf die Nase geflogen.
 

doc_holleday

Roter Herbstkalvill
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Der Vergleich wäre aber auch wenig zielführend. Digitalvertrieb erspart Dir ja eben diese vielen Zwischenstationen und dritte Hände, die zusätzlich die Hand auf halten.

Es tut mir leid, dass ich damit möglicherweise nerve, aber ist das denn so?

Hostet und verwaltet denn z.B. die FAZ oder die SZ alles selbst oder sind da wieder Dienstleister involviert, um das ganze an den Kunden zu bringen. Halt keine Druckerei, Fahrer, Kioske, sondern Webspace, Aboverwaltung/Buchhaltung, Benutzerdatenbank, App-Entwickler und was noch alles.

Ich mein, das ist ja alles kein privater Blog, auf dem die neuesten Lieblingskochrezepte rausgehauen werden. Da stecken ganz andere Nutzerzahlen dahinter, es ist vielmehr Daten-Content abzuliefern (über die Leitung), vielleicht noch verschiedene Abo-Stufen und was sonst noch so alles dazu kommen mag, wovon ich erst Recht überhaupt keine Ahnung habe.

Vielleicht stelle ich mir das aber auch einfach zu kompliziert vor.
 

Jan Gruber

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Häufig wird der Fehler gemacht davon auszugehen, dass die Verlage das gesamte Angebot anbieten. Macht ein Studio doch auch nicht. Warum sollte es bei der Presse dann alles geben?
Selbst die Verlage unterscheiden das Angebot mittlerweile häufig zwischen Print, Online und Online Plus.

Einfach wird das sicher nicht, doch lösbar. Amazon ist mit Prime Reading im Magazine-Bereich ziemlich auf die Nase geflogen.

Achso, heißt du gehst davon aus, dass es da halt 70% Times gibt quasi? 50% gibts sowieso online und 100% bei deren teurem, eigenen Abo?! Hrm ja ,... Wäre ne Idee ,... ob dass dann für die Kunden der richtige Weg ist, ist aber die andere Frage ,... wird sicher schwer aber ich bin gespannt
 

Jan Gruber

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Vielleicht stelle ich mir das aber auch einfach zu kompliziert vor.

Ich glaube ja - und vor allem zu groß ;) So sensationell sind die Userzahlen bei solchen Medien leider nicht mehr. Ich hab neulich irgendwo die Abozahlen der FAZ bekommen - und auch ein paar Online Zahlen dazu - das ist leider, eher, erschreckend.

Zugegeben - Teilweise sind die Verlage selbst schuld - weil sie an Google Amp und Facebook Instant Articles "ausgelagert" haben
 

Ulrich Reinbold

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Achso, heißt du gehst davon aus, dass es da halt 70% Times gibt quasi? 50% gibts sowieso online und 100% bei deren teurem, eigenen Abo?!
Die New York Times bietet ja verschiedene Digital-Abos mit unterschiedlichem Umfang an. Machen auch deutsche Verlage. Ja, gehe daher davon aus, dass es eben nicht alles per Apple-Abo gibt. Times ist ohnehin ein schlechtes Beispiel. Die gibt es schon für 1€ die Woche.

So richtig kann ich dem News-Abo mit unbegrenzten Umfang ohnehin nix abgewinnen. Wenn jemand keine Lust auf Springer-Presse hat, dann nützt das eben auch nichts unbegrenzt im Abo. Wenig interessant für Leser. Wenn dazu jeder Klick auf einen Artikel einzeln vergütet wird ist das kaum attraktiv für Verlage.

Da doch lieber ein zentralen Service wo sich der Nutzer eine bestimmte Anzahl an Publikationen aussuchen kann. Da kann man auch unterschiedliche Paketgrößen anbieten. Ein Dienst wie Readly ist bislang auch nicht der große Renner.

Die Auflagen vieler Zeitungen und Magazine ist kein Geheimnis. Gibt es für jedes Quartal bei www.ivw.de
 
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Jan Gruber

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Da doch lieber ein zentralen Service wo sich der Nutzer eine bestimmte Anzahl an Publikationen aussuchen kann. Da kann man auch unterschiedliche Paketgrößen anbieten. Ein Dienst wie Readly ist bislang auch nicht der große Renner.

Da Frage ich mich häufig warum. Weil die Leute es nicht kennen oder weil die Leute echt keine Magazine mehr lesen?
So 10 Euro für "all meine Magazine" fände ich eigentlich sehr sehr interessant. Vernünftige App, gut aufbereitet, wäre ich dabei
 

saw

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Würde bedeuten, es gäbe Inhalte nur für den Abo-Service. Ansonsten ist die Frage völlig unerheblich.
Nö.
Wenn das Angebot einer Redaktion bei Apple groß genug ist, schließe ich kein +Abo mehr ab.
Also deutlich weniger Umsatz für den Verlag.
Da die meisten schon lage Onlineauftritte haben auf die jeder zugreifen kann, dürfte die Reichweitensteigerung sehr gering sein.

Häufig wird der Fehler gemacht davon auszugehen, dass die Verlage das gesamte Angebot anbieten. Macht ein Studio doch auch nicht. Warum sollte es bei der Presse dann alles geben?
Du vergleichst jetzt nicht allen Ernstes Zeitungen mit Filmen und Serien? oO
Lese ich dann die neuesten Politiknachrichten der Zeit dann bei Apple, den Wirtschaftsteil auf aber auf Zeitonline und den Feuilleton eventuell bei einem kostenpflichtigen 3. Anbieter?