..das will ich schwer hoffen.
War nur ein Beispiel für einen Schauspieler, bei dem ich eine entsprechende Welle hätte verstehen können.
Das empfinde ich persönlich anders. Die Filme eines De Niro sprechen mich deutlich mehr an. Allerdings muss ich sagen, dass für mich trotzdem kaum einer so viel Emotionalität in einen Film bringen konnte wie Robin Williams. Dass man da, obwohl man ihn nicht persönlich kennt, von einer solchen Todesnachricht (bzw. sogar Suizidnachricht) geschockt ist, kann ich absolut nachvollziehen. Und wenn ich von dem ausgehe, was Personen geschrieben haben, die ihn persönlich kannten, dann scheint er auch einer der Menschen gewesen zu sein, die im echten Leben eine besondere Emotionalität hervorgerufen haben. Natürlich muss man vorsichtig sein, da nach einer Todesnachricht immer die positiven Dinge herausgestellt haben. Insgesamt macht ihn das nicht zu einem besseren Menschen, aber eben einer Person, bei deren Tod sehr viele Trauern. Dass manche sich daran stören, ist mir allerdings daher bewusst, dass ich es damals bei Michael Jackson nicht nachvollziehen konnte, dass das gefühlt wochenlang nicht mehr rumging. Bei Robin Williams geht es mir aber eben - zumindest momentan noch - anders.
@rf17
Ich kann deine Aussage teilweise nachvollziehen. Es gab Zeiten, da habe ich das ähnlich gesehen. Allerdings kam bei mir mit dem Alter auch Reife und damit die Einsicht, dass die Welt (und insbesondere die menschliche Psyche) extrem komplex ist. Ein "der ist doch reich, also muss es ihm auch gut gehen" ist viel zu einfach und greift zu kurz. Da gibt es für mich ausnahmsweise auch mal keine verschiedenen Meinungen. Wenn ein Mensch Suizid begeht, ging es im psychisch nicht gut. Da ist jeder Bezug zu Geld und Ruhm einfach verfehlt. Ich verstehe, dass einen das manchmal nervt, geht mir bspw. bei einer Kollegin mit Burn-Out-Tendenzen ähnlich. Allerdings muss man da, in meinen Augen, einfach akzeptieren, dass es anderen Menschen anders geht. Und das auch, wenn es einem eigentlich gegen den Strich geht.
Seine Kollegen sind nicht besser. Wo waren die ganzen Kollegen, als es RW nicht gut ging? Wo er wirklich Hilfe brauchte? RW hat sicher nicht unbegründet Suizid begangen. Und nun heute? Meldet sich jeder Schauspieler, der nur irgendwie ein Mikro unter die Nase bekommt... wie toll RW doch war und wie sehr man ihn geschätzt hat und was für ein Vorbild und der Schmerz... und selbst wenn kein Mikro in der Nähe, wird natürlich über den Verlust und Schmerz gewittert was das Zeugs hält... jede ***** meldet sich ungefragt zu Wort und hat natürlich was zu berichten. Komisch... bei seinen Problemen wollte aber keiner der Kollegen wirklich helfen.
Das finde ich auch zu einfach. Jeder der mit ihm mal gearbeitet hat, ihn kannte usw. darf dazu wohl doch etwas sagen, wenn er gefragt wird. Dass aber automatisch jeder, der den Namen Robin Williams erwähnt ihm hätte helfen müssen, ist für mich eine völlig unrealistische Annahme. Und das impliziert die ebenfalls völlig unsinnige Annahme, dass diese überhaupt hätten helfen können.
Wie hätte das denn laufen sollen? Sollen sie ihm über den Kopf streicheln oder auf die Schulter klopfen? Sein Haus nach Alkohol durchsuchen und diesen entfernen? Mit ihm reden ala "Wenn du weiter trinkst, wird das übel enden, also hör auf!"? Ich weiß nicht, inwiefern du selbst solche Situationen erlebt hast. Ich hatte eine Verwandte, da haben wir alles an Hilfe versucht (professionell, persönlich usw.) und als alles nichts dauerhaft geholfen hatte, konnte man sich letztlich nur damit abfinden, dass man dem Elend zusehen muss, egal wie sehr es schmerzt.
Das ist pure Hilflosigkeit. Es gibt Situationen, da hast du keine Chance. Ich bin mir sicher: Robin Williams war nicht alleine und hatte Hilfe. Jedoch hat sie nichts genutzt, wie man sieht. War bei Robert Enke damals ähnlich. Insofern hätten die Schauspielkollegen in meinen Augen gar nichts machen können. Dass sie sich jetzt absolut positiv über ihn äußern, finde ich alles andere als falsch. Ein "die hätten lieber helfen sollen" ist, wie oben beschrieben, für mich viel zu einfach.