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Als einer der Messenger, die von der Übernahme von WhatsApp durch Facebook profitieren, gilt zweifelsohne Threema. Innerhalb von 24 Stunden konnte Threema nach den Übernahmemeldungen seine Nutzerzahlen auf 400.000 Kunden verdoppeln. Wie uns die Entwickler verrieten, wurden innerhalb der letzten Woche insgesamt gar rund 1 Million neuer Benutzeraccounts angelegt – und sorgen damit für einen ordentlichen finanziellen Schub. Im Gegensatz zu manch anderen Messengern ist Threema nämlich kostenpflichtig. 1,79 Euro kostet der aus der Schweiz stammende Messenger, der mit besonders sicherer Datenübertragung wirbt, im App Store, für Android ist die App für 1,60 Euro erhältlich. Wir haben den Entwicklern, die zur Zeit in Presseanfragen untergehen dürften, ein paar Fragen gestellt.[prbreak][/prbreak]
Bild von Jan Persiel (flickr), bestimmte Rechte vorbehalten
[h2]Verwunderung über WhatsApp-Kauf[/h2]
Als die Macher von Threema von der WhatsApp-Übernahme erfahren haben, machte sich vor allem Verwunderung breit. „Wir haben uns gefragt, was wohl das Motiv hinter diesem Kauf war, verfügt doch Facebook bereits über einen eigenen Messenger, der in den Staaten ja durchaus populär ist“, so Blatter. Gerade in weiten Teilen Europas und in Südamerika zeigt sich jedoch in verschiedenen Statistiken die Dominanz von WhatsApp.
[h2]Open-Source vs. Closed-Source[/h2]
[fl]
[/fl]Mit der Übernahme von WhatsApp durch Facebook rückt plötzlich ein Thema, das damit gar nicht unbedingt direkt zusammenhängt, in den Fokus: Die Sicherheit in der Nachrichtenübertragung. Unter den zahlreichen im App Store erhältlichen Messengern soll der Nutzerstrom in den letzten Tagen vor allem zwei Apps, die mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung werben, zugeflossen sein – Threema und Telegram. Die Konzepte der beiden Programme sind trotzdem unterschiedlich.
Während es sich bei Threema um ein kommerzielles Closed-Source-Programm handelt, zeigt sich Telegram offener. Der Quellcode ist öffentlich einsehbar und kann von Experten auf Schwachstellen oder Hintertüren hin untersucht werden. Ob das aber tatsächlich jemand macht, ist die andere Frage. Trotzdem wird der geschlossene Quellcode bei Threema, gerade da es sich um das Thema Verschlüsselung und Sicherheit dreht, als Kritikpunkt genannt, da man dem Anbieter dadurch in gewissen Bereichen einfach vertrauen müsse.
Martin Blatter von Threema meint dazu, dass auch Open-Source-Lösungen nicht vor möglichen Backdoors gefeit wären. „Es wäre unseriös, eine Garantie abzugeben, dass z.B. die NSA eine bestimmte Verschlüsselung nicht knacken kann. Man weiß es schlichtweg nicht.“ Die Entwickler von Threema zeigen sich aber überzeugt, die derzeit bestmögliche Lösung anzubieten. Blatter betont, dass die Nachrichten asymmetrisch Ende-zu-Ende-verschlüsselt seien und jeder Teilnehmer einen privaten Schlüssel besitze, der das Gerät nie verlasse. Andere Messenger würden hier mit symmetrischer Verschlüsselung arbeiten, die Man-in-the-Middle-Attacken möglich machen würden.
[h2]Zukunft von Threema[/h2]
Trotz dem jüngsten Nutzerzuwachs musste die bestehende Serverinfrastruktur derzeit nicht erweitert werden. Ein weiterer Ausbau sei aber geplant, so Blatter. Zur Zukunft von Threema wollte man uns nicht allzu genaue Angaben machen. Man möchte weiterhin das Feedback der Anwender aufmerksam beobachten und die Entwicklungspläne mit den Bedürfnissen der Nutzer abstimmen, soweit diese in das Konzept von Threema passen, so Blatter. Ein paar Hinweise lassen sich dann doch auf der Webseite von Threema finden. Dort informieren die Macher, dass man eine Multi-Device-Lösung zur Nutzung eines Threema-Accounts auf mehreren Endgeräten – auch für Desktop-Systeme – für die Zukunft plane. Derzeit kann man, ähnlich wie bei WhatsApp, nur auf einem Gerät gleichzeitig angemeldet sein.
Außerdem arbeite man an einer Lösung zur Verbesserung für Gruppenchats. Hier ist es derzeit nicht möglich, nachträgliche weitere Chat-Teilnehmer hinzuzufügen. Blatter weist außerdem darauf hin, dass viele Nutzer erwarten würden, dass bei Threema alles genauso funktioniere wie bei WhatsApp. Teilweise sei das aber nicht der Fall, da man das Konzept von Threema bewusst anders gestaltet habe. Alleine die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung kann dabei durchaus auch zu einem gewissen Verlust am Bedienungskomfort im Vergleich zu WhatsApp führen. So kann etwa unter iOS in den Push-Benachrichtigungen keine Vorschau über den Inhalt eingehender Nachrichten gegeben werden, da die Nachrichten nicht im Hintergrund entschlüsselt werden können.
Am jetzigen Vertriebsmodell, das eine einmalige Zahlung beim Kauf der App vorsieht, sind derzeit keine Änderungen geplant, wie Blatter erzählt. Werbung soll es in Threema aber nie geben, da dies „ein massiver Eingriff in die Privatsphäre der Nutzer wäre“.
[h2]Apfeltalk LIVE! zum Thema „What’s Up Next?“[/h2]
Nächsten Freitag um 19 Uhr befassen wir uns in unserer Live-Sendung mit der Übernahme von WhatsApp durch Facebook und sprechen unter anderem über die Auswirkungen des Deals und was man als Kunde nun für Möglichkeiten hat.
Mit dem Kauf oder Download über Links in diesem Artikel unterstützt Du Apfeltalk mit einem kleinen Teil des unveränderten Kaufpreises. Um mehr über die Refinanzierung von Apfeltalk zu erfahren, klicke bitte hier.
Bild von Jan Persiel (flickr), bestimmte Rechte vorbehalten
[h2]Verwunderung über WhatsApp-Kauf[/h2]
Als die Macher von Threema von der WhatsApp-Übernahme erfahren haben, machte sich vor allem Verwunderung breit. „Wir haben uns gefragt, was wohl das Motiv hinter diesem Kauf war, verfügt doch Facebook bereits über einen eigenen Messenger, der in den Staaten ja durchaus populär ist“, so Blatter. Gerade in weiten Teilen Europas und in Südamerika zeigt sich jedoch in verschiedenen Statistiken die Dominanz von WhatsApp.
[h2]Open-Source vs. Closed-Source[/h2]
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Während es sich bei Threema um ein kommerzielles Closed-Source-Programm handelt, zeigt sich Telegram offener. Der Quellcode ist öffentlich einsehbar und kann von Experten auf Schwachstellen oder Hintertüren hin untersucht werden. Ob das aber tatsächlich jemand macht, ist die andere Frage. Trotzdem wird der geschlossene Quellcode bei Threema, gerade da es sich um das Thema Verschlüsselung und Sicherheit dreht, als Kritikpunkt genannt, da man dem Anbieter dadurch in gewissen Bereichen einfach vertrauen müsse.
Martin Blatter von Threema meint dazu, dass auch Open-Source-Lösungen nicht vor möglichen Backdoors gefeit wären. „Es wäre unseriös, eine Garantie abzugeben, dass z.B. die NSA eine bestimmte Verschlüsselung nicht knacken kann. Man weiß es schlichtweg nicht.“ Die Entwickler von Threema zeigen sich aber überzeugt, die derzeit bestmögliche Lösung anzubieten. Blatter betont, dass die Nachrichten asymmetrisch Ende-zu-Ende-verschlüsselt seien und jeder Teilnehmer einen privaten Schlüssel besitze, der das Gerät nie verlasse. Andere Messenger würden hier mit symmetrischer Verschlüsselung arbeiten, die Man-in-the-Middle-Attacken möglich machen würden.
[h2]Zukunft von Threema[/h2]
Trotz dem jüngsten Nutzerzuwachs musste die bestehende Serverinfrastruktur derzeit nicht erweitert werden. Ein weiterer Ausbau sei aber geplant, so Blatter. Zur Zukunft von Threema wollte man uns nicht allzu genaue Angaben machen. Man möchte weiterhin das Feedback der Anwender aufmerksam beobachten und die Entwicklungspläne mit den Bedürfnissen der Nutzer abstimmen, soweit diese in das Konzept von Threema passen, so Blatter. Ein paar Hinweise lassen sich dann doch auf der Webseite von Threema finden. Dort informieren die Macher, dass man eine Multi-Device-Lösung zur Nutzung eines Threema-Accounts auf mehreren Endgeräten – auch für Desktop-Systeme – für die Zukunft plane. Derzeit kann man, ähnlich wie bei WhatsApp, nur auf einem Gerät gleichzeitig angemeldet sein.
Außerdem arbeite man an einer Lösung zur Verbesserung für Gruppenchats. Hier ist es derzeit nicht möglich, nachträgliche weitere Chat-Teilnehmer hinzuzufügen. Blatter weist außerdem darauf hin, dass viele Nutzer erwarten würden, dass bei Threema alles genauso funktioniere wie bei WhatsApp. Teilweise sei das aber nicht der Fall, da man das Konzept von Threema bewusst anders gestaltet habe. Alleine die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung kann dabei durchaus auch zu einem gewissen Verlust am Bedienungskomfort im Vergleich zu WhatsApp führen. So kann etwa unter iOS in den Push-Benachrichtigungen keine Vorschau über den Inhalt eingehender Nachrichten gegeben werden, da die Nachrichten nicht im Hintergrund entschlüsselt werden können.
Am jetzigen Vertriebsmodell, das eine einmalige Zahlung beim Kauf der App vorsieht, sind derzeit keine Änderungen geplant, wie Blatter erzählt. Werbung soll es in Threema aber nie geben, da dies „ein massiver Eingriff in die Privatsphäre der Nutzer wäre“.
[h2]Apfeltalk LIVE! zum Thema „What’s Up Next?“[/h2]
Nächsten Freitag um 19 Uhr befassen wir uns in unserer Live-Sendung mit der Übernahme von WhatsApp durch Facebook und sprechen unter anderem über die Auswirkungen des Deals und was man als Kunde nun für Möglichkeiten hat.
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