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[preview]Es scheint fast so, als würde mit zunehmenden Alter die Zeit nach und nach immer schneller vergehen. Oder geht einfach alles schneller an einem vorbei? Jedenfalls übe ich mich trotz Überraschung unüberrascht, wenn es in Redaktionskreisen heißt, dass mal wieder eine Keynote von Apple ansteht. Will ja schließlich nicht als Greis dastehen zwischen all den aufstrebenden Studenten-Kollegen. Der Ablauf ist ohnehin jedes mal identisch: Ich hetze nach Hause, um den Start rechtzeitig zu erleben. Zumindest war das noch so, als ich noch kein iPhone hatte.[/preview]
Mittlerweile sitze ich nämlich bereits in der U-Bahn gespannt vor dem kleinen Touchscreen und drücke minütlich den "Aktualisieren"-Button in Safari, während ich einen Live-Ticker ansurfe. Als Besitzer eines iPhone 1G betrachte ich dann mit Spannung den plötzlich immens rotierenden Ladezirkel und spüre förmlich, wie das EDGE-Datennetzwerk mit aller Kraft die angeforderten Datenpakete herunter lädt. Mein iPhone läuft auf Hochtouren. Und obwohl der gegenübersitzende Fahrgast mit seinem ('neumodisch und untrendigen') iPhone 3G hämisch grinsend Mitleid in meine Richtung versprüht, wahre ich meine Achtung vor der Technik, blende ihn geschickt mit der reflektierenden Alu-Rückseite meines 1G und tue nebenbei so, als würde ich die Keynote gerade via Video-Stream live schauen, in dem ich alle 4 Sekunden mein iPhone-anblickend nicke und zustimmend große Augen mache.
Kleiner Scherz am Rande.
Zu Hause angelangt werfe ich erstmal einen Blick auf diverse Ticker, zugegebener Maßen meist Apfeltalk (sofern ich nicht gerade selbst im Geschehen der Redaktion involviert bin) und Engadget. Jedoch den größten Spaß bereitet der in iTunes zu findende Apple Podcast, durch den ich die Keynote dann kurze Zeit später selbst direkt ansehen kann. Entertainment pur, als Steve Jobs diese noch abhielt - mittlerweile nur noch ein weiterer Weg um an Informationen zu gelangen. Wobei, seien wir ehrlich: Die letzten Keynotes von Steve waren eher schwacher Natur. Wer 'Steve' vermisst, vermisst in Wirklichkeit seinen Esprit, den er noch vor 5 Jahren ausgestrahlt hat.
Doch diese Keynote zieht sich hin. Neue MacBooks und Pros - find ich toll. Vorallem Firewire 800 - jetzt, wo dies wieder implementiert ist, wird Apfeltalk vermutlich wesentlich mehr Server-Kapazitäten freischaufeln können, da einige 'Mecker'-Threads wegfallen. Doch allen ernstes - wir erleben hier etwas eindrucksvolles: Die Massen können scheinbar doch noch etwas bewegen. Apple war nicht so arrogant wie einige vermutet hatten, und hat auf die Konsumenten gehört. Bravo.
Jetzt noch das neue Snow Leopard und die iPhone 3.0 Software. MMS? Wer braucht das, wir können mit den Phones doch E-Mails schreiben! Spotlight ist nett, grandios hingegen Tethering - dies ermöglicht, das iPhone quasi als Modem für bspw. das heimische MacBook zu nutzen. Mal schauen was T-Mobile dazu sagt. Doch die ganzen Details beeindrucken mich nicht wirklich.
Ich entschließe mich, per Skype mal in die Redaktion in Witten zu schalten, wo gerade Felix, Christian und Gerd am Ticker arbeiten. Die Entscheidung, das Forum nebenher online zu lassen, entpuppte sich als zu mutig: Für kurze Zeit war Apfeltalk nicht erreichbar. Doch Technik-As Gerd konnte das binnen kürzester Zeit regeln. Ich konnte nicht viel helfen. Felix schreibt immer schneller als ich reden kann, redet dabei nur nicht. Christian sammelt geschickt alle einlaufenden Nachrichten und diktiert. Gerd streichelt imaginär die heißgelaufenen AT-Server und berechnet nebenher im Kopf wie hoch die Stromrechnung diesen Monat wohl ausfallen mag, während die Klimageräte auf 110% laufen um den hohen Temperaturen entgegen zu wirken. Ich klinke mich wieder aus.
Und die Keynote will einfach nicht aufhören. Immernoch iPhone OS 3.0. Ich habe in der Redaktion gewettet, dass ich die Stewardess-Idee aus Kolumne #4 nie wieder erwähne, wenn ich mit folgender Aussage Unrecht habe: Als 'One more thing' wird Phil Schiller unseren altbekannten CEO Steve Jobs auf die Bühne holen.
Und ich bin mir da sehr sicher. Schließlich sollte seine (wohlverdiente!) Auszeit 6 Monate betragen, das kommt nun gut hin. Doch umso mehr Minuten verstreichen, umso unsicherer werde ich. 11:19am Ortszeit im Moscone Center. Ich schätze, die Keynote dauert noch maximal 20 Minuten. Ich hol mir mal einen Jogurt.
Jogurts, das ist eine Wissenschaft für sich. Ich mag diese mit der Ecke, wo dieses Knusperzeugs... okay okay, die Keynote. Neben allerlei Spielen und Gesundheits-Programmen zeigt man den Entwicklern gerade eine Navigations-Software für das iPhone von TomTom. Ist nett anzusehen, lenkt aber nicht von der Trauer ab die ich verspüre, weil das nächste OS X 'Snow Leopard' nicht auf meinem gerade mal 4 Jahre alten PowerMac G5 laufen wird.
Felix scheint sich währenddessen darüber zu wundern, warum die TomTom-Navi-Halterung senkrecht montiert wird. Ich würde ihm in diesem Atemzug gern die Frage stellen, was er täte wenn während der Navigation ein Anruf eingeht. Die GUI wäre dann seitwärts. Warum sollte man auch überhaupt den Straßenbereich nebenher sehen wollen, wenn man doch ohnehin geradeaus fährt. Aber das hier auszuführen, würde den Rahmen sprengen. Der Jogurt hat gut geschmeckt. Noch 8 Minuten. Schätze ich.
Dafür das es als 'Phil Schiller'-Keynote angekündigt wurde, bekommt man erstaunlich wenig von Phil zu sehen. Momentan zeigt 'ZipCar', eine Auto-Vermietung, wie mittels iPhone ein fahrbarer Untersatz lokalisiert werden kann. Können die auch Phil lokalisieren und auf die Bühne zerren? Immerhin: Man kann mit dem iPhone ein gemietetes Auto 'unlocken', also aufschließen. Das ist in der Tat recht nett und verleiht einem einen deutlichen Bonus an Mobilität.
11.37am: "...out final demo." Das lässt ja hoffen. Ich erhalte aus den Redaktionsräumen in Witten die brandheiße Nachricht, dass sich Hunger breit macht. Ich hatte ja immerhin einen Jogurt. Und wenn jetzt ein neues iPhone vorgestellt wird, während Felix und Christian am Kühlschrank hängen, bin ich den beiden erstmals informationstechnisch voraus. Mir persönlich wäre dabei die Variante: Neues iPhone - überreicht von Steve Jobs - am liebsten. 'Kühlschrank' ist übrigens ein gutes Stichwort: Die Apfeltalk-Ticker-Uhr hing noch in der Winterzeit, eine Stunde zurück. Ich hatte mich die ganze Zeit daran orientiert und fühle mich um eine Stunde beraubt.
11.43am: Das Thema iPhone OS 3.0 ist abgehakt. Der gute Phil Schiller betritt erneut die Bühne. Endlich, dort steht es, weiß auf dunkelblau-violett: 'iPhone 3GS'. Das zusätzliche 'S' - es steht für 'Speed', also Geschwindigkeit. Äußerlich keinerlei Modifikationen. Doch alles ist jetzt schneller. 7.2Mbps HSDPA. 3 MegaPixel Kamera. AutoFocus. Auto Weißabgleich. 'Tap to Focus'. Eine Video-Aufnahme-Funktion mit 30fps bei einer VGA-Auflösung, natürlich samt Audioaufnahme. Audiosteuerung: Ich kann meinem iPhone nun Fragen stellen und via Stimme fernsteuern. Ein Feuerwerk der Funktionen entfacht. In den Redaktionsräumen wird es plötzlich kühl. Christian und Felix vergaßen vor lauter Schreck, den Kühlschrank zu schließen. Damit sind die beiden keineswegs so 'grün' wie das neue iPhone, welches nun in einer 23% kleinerer Verpackung geliefert wird. Ich dreh fast durch vor Spannung. Könnte jetzt noch einen Jogurt vertragen, den gibts jetzt im BigPack mit 41% weniger Verpackung, mit Milch von glücklichen Kühen mit hohem Bildungsgrad. Wo bleibt Steve?
Phil zeigt noch einen Werbespot fürs neue, alt-aussehende iPhone. Faszinierend. Es folgt eine kurze Zusammenfassung des Events. Die Scheinwerfer verblassen. Die Besucher verlassen den Saal. Ich ziehe meine anfängliche Vermutung zurück: Die Zeit verging in diesem Falle ganz und gar nicht schnell. Die Apple Keynotes haben eindeutig an Zauber verloren.
P.S.: Ein Dank an alle Geburtstags-Gratulanten, der Dank ist ganz meinerseits!

Mittlerweile sitze ich nämlich bereits in der U-Bahn gespannt vor dem kleinen Touchscreen und drücke minütlich den "Aktualisieren"-Button in Safari, während ich einen Live-Ticker ansurfe. Als Besitzer eines iPhone 1G betrachte ich dann mit Spannung den plötzlich immens rotierenden Ladezirkel und spüre förmlich, wie das EDGE-Datennetzwerk mit aller Kraft die angeforderten Datenpakete herunter lädt. Mein iPhone läuft auf Hochtouren. Und obwohl der gegenübersitzende Fahrgast mit seinem ('neumodisch und untrendigen') iPhone 3G hämisch grinsend Mitleid in meine Richtung versprüht, wahre ich meine Achtung vor der Technik, blende ihn geschickt mit der reflektierenden Alu-Rückseite meines 1G und tue nebenbei so, als würde ich die Keynote gerade via Video-Stream live schauen, in dem ich alle 4 Sekunden mein iPhone-anblickend nicke und zustimmend große Augen mache.
Kleiner Scherz am Rande.
Zu Hause angelangt werfe ich erstmal einen Blick auf diverse Ticker, zugegebener Maßen meist Apfeltalk (sofern ich nicht gerade selbst im Geschehen der Redaktion involviert bin) und Engadget. Jedoch den größten Spaß bereitet der in iTunes zu findende Apple Podcast, durch den ich die Keynote dann kurze Zeit später selbst direkt ansehen kann. Entertainment pur, als Steve Jobs diese noch abhielt - mittlerweile nur noch ein weiterer Weg um an Informationen zu gelangen. Wobei, seien wir ehrlich: Die letzten Keynotes von Steve waren eher schwacher Natur. Wer 'Steve' vermisst, vermisst in Wirklichkeit seinen Esprit, den er noch vor 5 Jahren ausgestrahlt hat.

Doch diese Keynote zieht sich hin. Neue MacBooks und Pros - find ich toll. Vorallem Firewire 800 - jetzt, wo dies wieder implementiert ist, wird Apfeltalk vermutlich wesentlich mehr Server-Kapazitäten freischaufeln können, da einige 'Mecker'-Threads wegfallen. Doch allen ernstes - wir erleben hier etwas eindrucksvolles: Die Massen können scheinbar doch noch etwas bewegen. Apple war nicht so arrogant wie einige vermutet hatten, und hat auf die Konsumenten gehört. Bravo.
Jetzt noch das neue Snow Leopard und die iPhone 3.0 Software. MMS? Wer braucht das, wir können mit den Phones doch E-Mails schreiben! Spotlight ist nett, grandios hingegen Tethering - dies ermöglicht, das iPhone quasi als Modem für bspw. das heimische MacBook zu nutzen. Mal schauen was T-Mobile dazu sagt. Doch die ganzen Details beeindrucken mich nicht wirklich.
Ich entschließe mich, per Skype mal in die Redaktion in Witten zu schalten, wo gerade Felix, Christian und Gerd am Ticker arbeiten. Die Entscheidung, das Forum nebenher online zu lassen, entpuppte sich als zu mutig: Für kurze Zeit war Apfeltalk nicht erreichbar. Doch Technik-As Gerd konnte das binnen kürzester Zeit regeln. Ich konnte nicht viel helfen. Felix schreibt immer schneller als ich reden kann, redet dabei nur nicht. Christian sammelt geschickt alle einlaufenden Nachrichten und diktiert. Gerd streichelt imaginär die heißgelaufenen AT-Server und berechnet nebenher im Kopf wie hoch die Stromrechnung diesen Monat wohl ausfallen mag, während die Klimageräte auf 110% laufen um den hohen Temperaturen entgegen zu wirken. Ich klinke mich wieder aus.
Und die Keynote will einfach nicht aufhören. Immernoch iPhone OS 3.0. Ich habe in der Redaktion gewettet, dass ich die Stewardess-Idee aus Kolumne #4 nie wieder erwähne, wenn ich mit folgender Aussage Unrecht habe: Als 'One more thing' wird Phil Schiller unseren altbekannten CEO Steve Jobs auf die Bühne holen.
Und ich bin mir da sehr sicher. Schließlich sollte seine (wohlverdiente!) Auszeit 6 Monate betragen, das kommt nun gut hin. Doch umso mehr Minuten verstreichen, umso unsicherer werde ich. 11:19am Ortszeit im Moscone Center. Ich schätze, die Keynote dauert noch maximal 20 Minuten. Ich hol mir mal einen Jogurt.
Jogurts, das ist eine Wissenschaft für sich. Ich mag diese mit der Ecke, wo dieses Knusperzeugs... okay okay, die Keynote. Neben allerlei Spielen und Gesundheits-Programmen zeigt man den Entwicklern gerade eine Navigations-Software für das iPhone von TomTom. Ist nett anzusehen, lenkt aber nicht von der Trauer ab die ich verspüre, weil das nächste OS X 'Snow Leopard' nicht auf meinem gerade mal 4 Jahre alten PowerMac G5 laufen wird.

Felix scheint sich währenddessen darüber zu wundern, warum die TomTom-Navi-Halterung senkrecht montiert wird. Ich würde ihm in diesem Atemzug gern die Frage stellen, was er täte wenn während der Navigation ein Anruf eingeht. Die GUI wäre dann seitwärts. Warum sollte man auch überhaupt den Straßenbereich nebenher sehen wollen, wenn man doch ohnehin geradeaus fährt. Aber das hier auszuführen, würde den Rahmen sprengen. Der Jogurt hat gut geschmeckt. Noch 8 Minuten. Schätze ich.
Dafür das es als 'Phil Schiller'-Keynote angekündigt wurde, bekommt man erstaunlich wenig von Phil zu sehen. Momentan zeigt 'ZipCar', eine Auto-Vermietung, wie mittels iPhone ein fahrbarer Untersatz lokalisiert werden kann. Können die auch Phil lokalisieren und auf die Bühne zerren? Immerhin: Man kann mit dem iPhone ein gemietetes Auto 'unlocken', also aufschließen. Das ist in der Tat recht nett und verleiht einem einen deutlichen Bonus an Mobilität.

11.37am: "...out final demo." Das lässt ja hoffen. Ich erhalte aus den Redaktionsräumen in Witten die brandheiße Nachricht, dass sich Hunger breit macht. Ich hatte ja immerhin einen Jogurt. Und wenn jetzt ein neues iPhone vorgestellt wird, während Felix und Christian am Kühlschrank hängen, bin ich den beiden erstmals informationstechnisch voraus. Mir persönlich wäre dabei die Variante: Neues iPhone - überreicht von Steve Jobs - am liebsten. 'Kühlschrank' ist übrigens ein gutes Stichwort: Die Apfeltalk-Ticker-Uhr hing noch in der Winterzeit, eine Stunde zurück. Ich hatte mich die ganze Zeit daran orientiert und fühle mich um eine Stunde beraubt.

11.43am: Das Thema iPhone OS 3.0 ist abgehakt. Der gute Phil Schiller betritt erneut die Bühne. Endlich, dort steht es, weiß auf dunkelblau-violett: 'iPhone 3GS'. Das zusätzliche 'S' - es steht für 'Speed', also Geschwindigkeit. Äußerlich keinerlei Modifikationen. Doch alles ist jetzt schneller. 7.2Mbps HSDPA. 3 MegaPixel Kamera. AutoFocus. Auto Weißabgleich. 'Tap to Focus'. Eine Video-Aufnahme-Funktion mit 30fps bei einer VGA-Auflösung, natürlich samt Audioaufnahme. Audiosteuerung: Ich kann meinem iPhone nun Fragen stellen und via Stimme fernsteuern. Ein Feuerwerk der Funktionen entfacht. In den Redaktionsräumen wird es plötzlich kühl. Christian und Felix vergaßen vor lauter Schreck, den Kühlschrank zu schließen. Damit sind die beiden keineswegs so 'grün' wie das neue iPhone, welches nun in einer 23% kleinerer Verpackung geliefert wird. Ich dreh fast durch vor Spannung. Könnte jetzt noch einen Jogurt vertragen, den gibts jetzt im BigPack mit 41% weniger Verpackung, mit Milch von glücklichen Kühen mit hohem Bildungsgrad. Wo bleibt Steve?
Phil zeigt noch einen Werbespot fürs neue, alt-aussehende iPhone. Faszinierend. Es folgt eine kurze Zusammenfassung des Events. Die Scheinwerfer verblassen. Die Besucher verlassen den Saal. Ich ziehe meine anfängliche Vermutung zurück: Die Zeit verging in diesem Falle ganz und gar nicht schnell. Die Apple Keynotes haben eindeutig an Zauber verloren.
P.S.: Ein Dank an alle Geburtstags-Gratulanten, der Dank ist ganz meinerseits!

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