Rsssistischer Lehrer: Überreaktion meinerseits?

niemehrwindoofs

Weißer Trierer Weinapfel
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Hallo,
in diesem Thread möchte ich ein paar Meinungen zu einem Sachverhalt, der an meiner Schule stattgefunden hat einholen. Nähere Angaben zu meiner Schule, der Situation oder Namen werde ich nicht machen, um alle Personen, die direkt oder indirekt davon betroffen sind, nicht in der Öffentlichkeit mit hereinzuziehen.
Aber kommen wir zum Punkt:
Ein Lehrer meiner Schule äußerte sich im Unterricht folgendermaßen: "Wenn ich in den Spiegel schaue, fühle ich mich als Weißer den Schwarzen überlegen."
Natürlich reagierte die Schülerschaft empört auf diese Aussage und deshalb versuchte der Lehrer sich herauszureden, in dem er sagte, dass ihm seine eigene Meinung auch total unangenehm sei und dass die Schwarzen nur deshalb nicht soweit entwickelt seien, weil sie aus Entwicklungsländern kämen.

Da bis auf recht viele in meinem Leistungskurs von dem betreffenden Lehrer unterrichtet werden, fand heute ein Gespräch mit meinem Tutor statt. Nachdem wir ihm die Sache geschildert hatten, frage er, ob die rassistische Einstellung des Lehrers irgendeinen Einfluss, auf den Unrerricht hat, was wir verneinten. Er meinte auch, dass wir den Versuch des Herausredens vom besagten Lehrer als eine unausgesprochene Entschuldigung verstehen und keine große Sache draus machen sollten, da er die Aussage wirklich bereut.

An dieser Stelle musste ich ihm aber widersprechen, wobei ich aber so höflich und sachlich wie möglich geblieben bin. Ich bin der Meinung, dass das Bereuen der Aussage auf keinen Fall ausreichend ist. Wenn ein Lehrer vor einer Klasse/einem Kurs verfassungswidrige und rassistische Inhalte verlauten lässt, selbst wenn das einmalig vorkommt und diese Inhalte sich nicht auf den sonstigen Unterricht auswirken, dann muss man dagegen vorgehen und dieser Mensch hat die Konsequenzen für sein Verhalten zu tragen. Dass der Mensch diese Meinung vertritt, kann ich leider nicht ändern, aber ich kann und muss dagegen vorgehen, dass er sie öffentlich kundtut.

Wie sehr ihr die Sache? Was würdet ihr jetzt machen?
 

svenschilling

Braeburn
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Also ich würde mich vielleicht mal an das Schulamt wenden. Ich glaube die haben die Aufsicht über die Schulen und die Lehrer.
 

macaneon

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Vielleicht möchte der Kollege mal eine Beratungsstunde beim Schulleiter besuchen?!
 

rumsi

Mecklenburger Orangenapfel
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Nun, was er geaeussert hat ist nicht rechtens, sofern dies jedoch ein Versehen war, denke ich sollte man darüber hinwegsehen, solange er seine Schüler ordnungsgemäß und vor allem ohne Einfluss solcher "Elemente" unterrichtet sollte es kein Problem sein.
Das macht ihn zwar nicht zu einem besseren Menschen, aber es geht dahingehend auch keine Gefahr von Ihm aus.

Propagandiert er seine Meinung jedoch im Unterricht so ist Einhalt geboten.

der M
 

landplage

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Zumindest eine öffentliche Entschuldigung würde ich als Schüler schon erwarten. Noch besser wäre ein Diskussionsrunde, moderiert von Eurem Tutor.
 

BuckyBoo

Jonathan
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Dazu würde ich auch raten. Es ist einfach nicht drin, dass ein Lehrer bei der Ausübung seines Dienstes gegenüber Schülern so eine Meinung vertritt. Das kann er in seinem Privatleben tun, aber als Pädagoge kann er sowas doch nicht vor seinen Schülern vortragen. Rassist.
 

eyecandy

Graue Französische Renette
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ich würde als klasse(!) beim schuldirektorium vorstellig werden und ein klares einschreiten verlangen. sollte dies nicht passieren, können übergeordnete stellen (schulamt, ministerium) eingeschaltet werden ...

wenn ihr so etwas wie eine schülerzeitung o.ä. habt, würde ich den vorfall zudem publik machen ...
 

rumsi

Mecklenburger Orangenapfel
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ohje ich glaube ihr reagiert alle ueber. das hier klingt schon sehr krass was der eine oder andere fordert. wegen einer solchen aussage, die wahrscheinlich 1 mal passiert ist, gleich ministerien und ämter einzuschalten ist wohl deutlich übertrieben.

hat irgendeiner von euch ueberhaupt schon einmal versucht mit dem lehrer zu reden?
vielleicht war seine aussage im schwarzen humor angesiedelt?
immer gleich zu irgendwelchen höheren instanzen rennen ist nur mehr absolut albern, insbesondere da der lehrer erkannt hat dass was schief lief.
redet mit ihm und stellt ihm interessante fragen, je nachdem was er antwortet könnt ihr dann weitere instanzen damit bemuehen.
 

landplage

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Wenn jemand ganz böse drauf wäre, könnte man den Lehrer, sofern er Beamter ist, daraus regelrecht einen Strick drehen. Ein Beamter muß die Werte des Grundgesetzes vertreten und seine Aussage verstößt nun eindeutig dagegen.

Habt Ihr farbige Schüler auf der Schule/in Eurem Kurs?
 

zaphodbeeblebro

Herrenhut
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also die aussage ist alles andere als gut, sie ist sehr schlimm.
ihr könnt ihn ja mal zu rede stellen und ihn fragen stellen, wie zb.
wie sieht er es, wenn ein schwarzer in europa geboren ist? sowas. und wenn er dann noch so in seiner meinung ist, dann würde ich auf jeden fall eine höhere instanz anrufen.
weil, wenn er das bestätigen würde, dann wäre seine ausrede nur dummes geschwätz gewesen.
 

iMack

Rheinischer Krummstiel
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wichser... da müssen ja sämtliche sicherungen durchgebrannt sein dass er auch noch so dumm ist, das vor seiner klasse auszusprechen oh mann...
 

Vanilla-Gorilla

Kleiner Weinapfel
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Oha!

Punkt ist, nach dem Grundgesetz hat jeder Mensch das Recht auf freie Meinungsäusserung (besser jeder darf seine Eigene Meinung bilden und haben). Jedoch gibt es hierbei Einschränkungen. Ein Lehrer darf natürlich seine freie Meinung haben und auch äussern. NICHT jedoch in Ausübung seines Berufes, bei der, in diesem Fall, Unterrichtung von Schutzbefohlenen, im Sinne von euch Schülern. Soweit mein Kenntnisstand und meine Auslegung ;)

Jetzt meine ehrliche Meinung dazu: Das ist echt das letzte. Ich würde den Lehrer melden.

Vanilla-Gorilla
 

WDZaphod

Prinzenapfel
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Lehrer sind auch nur Menschen, auch wenn sie natürlich eine Vorbildfunktion haben sollten. Was lehrt der Herr denn? Irgendwas "unkritisches" wie Naturwissenschaften?
Rechtlich dürfte das Äussern eines Gefühls jedenfalls nicht antastbar sein. Ich hab auch oft das Gefühl, dass alle um mich herum blöd sind :p:-D
Steigert euch da jetzt nicht rein, das bringt niemandem etwas. Es wird die Einstellung des Lehrers nicht ändern, und wiederholen wird er so eine Aussage sicherlich nicht so schnell wieder.

Ein Spruch wie: "Das Gefühl hatte vor 60 Jahren schonmal jemand" hätte der Sache sicher eine gewisse Würze gegeben :p
 
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C64

Kaiser Alexander
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Als erstes: Ein Lehrer darf (zumindest als Beamter - ich weiß nicht, wie das mit Lehrern aussieht, die die Staatsnote und damit den Beamtenstatus nicht haben - aber selbst die haben ja einen zeitlich befristeten Beamtenstatus) sich politisch nicht im Unterricht äußern. Er darf also nicht seine persönliche politische Ansicht im Unterricht darlegen. Lediglich objektiv Sachverhalte erläutern (falls es so etwas wie objektiv gibt) die zur Bildung eines eigenen politischen Denkens und Verstehens förderlich oder notwendig sind.
Ich würde es zunächst auch nicht an die große Glocke hängen, sondern vielmehr das Gespräch mit dem Lehrer suchen. In welchem Fach habt ihr ihn (ich hoffe nicht in Geschichte!)? Vielleicht kann man ihn hier beim Lehrplan packen und im Sinne einer Diskussion in der Klasse eine Stunde nutzen, um genau dieses Thema zu diskutieren (er wird keinen Bock darauf haben, wenn er diese Meinung tatsächlich vertritt, weil er genau weiß, dass ihr anderer Meinung seid).
Eigentlich sollen im Unterricht ja auch Interesse an Politik und politischer Beteiligung geweckt und die Identifikation mit grundlegenden Werten der Demokratie, der Menschenrechte und des Rechtsstaates sichergestellt werden. Und die grundlegenden Werte der Demokratie sind eben auch die Akzeptanz anderer Rassen und Nationalitäten und in diesem Zusammenhang (im übrigen auch eine der - inzwischen - wichtigsten christlichen Ideale, denn wir Leben in einer christlich geprägten Gesellschaft - was aber nicht heißt, dass diese Werte nicht auch in anderen Religionen wichtig sind) auch die Gleichwertigkeit aller Menschen, eigentlich aller Lebewesen!
Wie gesagt, er sollte zwar nicht für seine Meinung bestraft werden (denn wir haben ja auch Meinungsfreiheit - auch wenn sie ganz und gar nicht meiner Meinung entspricht und er hier eigentlich streng genommen seine Pflicht verletzt hat), denn es kann ihn eine ordentlich Rüge kosten - als Beamter vll. sogar mehr, wenn diese Äußerung an die große Glocke gehängt wird. Aber ihr solltet auf jeden Fall mit ihm darüber reden, insbesondere darüber, warum er so etwas in der Klasse äußert und nicht zu Hause bei seiner Frau;)
 

Gokoana

Bittenfelder Apfel
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Pfui!

Zum Glück hat niemand der Anwesenden - mich eingeschlossen - jemals auch nur annähernd etwas ähnliches geäußert.

Nochmal Glück gehabt!

;)
 

voki

Tydemans Early Worcester
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Steigert euch da jetzt nicht rein, das bringt niemandem etwas. Es wird die Einstellung des Lehrers nicht ändern, und wiederholen wird er so eine Aussage sicherlich nicht so schnell wieder.

Ein Spruch wie: "Das Gefühl hatte vor 60 Jahren schonmal jemand" hätte der Sache sicher eine gewisse Würze gegeben :p

Das kann ich nur unterzeichnen. Was sollte denn Eurer Auffassung nach die angemessene Reaktion auf seinen unangemessenen Fehltritt sein? Entlassung aus dem Schuldienst ? Abmahnung durch den Dienstherren und Aushang der Abmahnung am Schwarzen Brett? Öffentliche Steinigung?

Ich finde es gut, dass Ihr als Klassenverband auf die Äußerung (mit Recht) empört reagiert. Im Wiederholungsfalle würde ich die öffentlich geäußerten und unangemessenen Äußerungen tatsächlich auch ahnden lassen, aber mit seiner quasi Entschuldigung sollte es dann aber auch erstmal gut sein. Eine (auch moderierte) Diskussion wir gaaaanz schnell unkontrolliert zum Tribunal (aller gegen den einen).
 

landplage

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Falls er Beamter ist, habe ich oben schon stark verkürzt zusammengefasst, was er da eigentlich gemacht hat. Ich bin in dem Thema gerade drin, weil ich gestern so ein Papier meines Dienstherrn unterschreiben mußte, in dem ich mich zu politischer Zurückhaltung innerhalb und außerhalb des Dienstes einschließlich nach der Pensionierung verpflichte. (In BB ist Landtagswahl in diesem Jahr, hat aber sicher nichts damit zu tun. :cool:). In anderen Bundesländern wird das ähnlich sein.

Ich finde es gut, daß die Schüler das nicht überhört haben oder sogar zugestimmt. Und auch ein Physiklehrer hat sich da an die Spielregeln zu halten. Nur weil ich Chemie unterrichte, gibt mir das keine Rechtfertigung, rassistische Äußerungen im Rahmen meines Berufes abzusondern. Jeder Lehrer ist auch Pädagoge, obwohl einige das vehement bestreiten.

Wie soll sich ein Schüler fühlen, deren Mutter oder Vater aus einem "Entwicklungsland" kommt?
 

julien1204

Oberdiecks Taubenapfel
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ganz klar, dass was dein lehrer da von sich gegeben falsch ist, aber wuerd auch ich da kein grosses ding draus machen. Er hat versucht sich rauszureden...ok ne entschuldigung sollte man ihm schon entlocken aber da die aussage den Unterricht in keiner weise beeinflusst hat sehe ich das nicht als Problem. Wir leben immer noch in einer Demokratie wo jeder Recht auf seine eigene Meinung hat. Ob der Lehrer diese jetzt in Gegenwart seiner Schueler kund tut ist natuerlich nicht richtig aber solange er die Meinung nicht versucht euch schuelern zu unterbreiten sollte man ihn dazu auffordern sich vor der Klasse/Schule zu entschuldigen und es damit belassen.
 
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niemehrwindoofs

Weißer Trierer Weinapfel
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wenn ihr so etwas wie eine schülerzeitung o.ä. habt, würde ich den vorfall zudem publik machen ...
Die Idee ist mir auch gerade eben gekommen und ich habe begonnen zu tippen:)

hat irgendeiner von euch ueberhaupt schon einmal versucht mit dem lehrer zu reden?
Der Lehrer hat nach dem Unterricht sofort eine Schülerin, die sich in der Antifa etc. engagiert, angesprochen und sich bei ihr entschuldigt. Allerdings nur bei ihr, weil - wie ich vermute - er von ihrer Seite wohl die meisten Konsequenzen befürchtet hat.
vielleicht war seine aussage im schwarzen humor angesiedelt?
Das kann ich eindeutig verneinen.

Wenn jemand ganz böse drauf wäre, könnte man den Lehrer, sofern er Beamter ist, daraus regelrecht einen Strick drehen. Ein Beamter muß die Werte des Grundgesetzes vertreten und seine Aussage verstößt nun eindeutig dagegen.

Habt Ihr farbige Schüler auf der Schule/in Eurem Kurs?
In dem Kurs nicht, in der Schule schon einige, aber mehr mit türkischer und arabischer Abstammung

Lehrer sind auch nur Menschen, auch wenn sie natürlich eine Vorbildfunktion haben sollten. Was lehrt der Herr denn? Irgendwas "unkritisches" wie Naturwissenschaften?
Ich möchte nicht alle seine Fächer nennen, da er dann, wenn man herausfindet, welche Schule ich besuche, erkennbar wäre und ich ihn nicht öffentlich bloßstellen will. Die Aussage ist jedenfalls im PW-Unterricht gefallen;)

Falls er Beamter ist, habe ich oben schon stark verkürzt zusammengefasst, was er da eigentlich gemacht hat.
Und falls er kein Beamter ist?

Ich finde es gut, daß die Schüler das nicht überhört haben oder sogar zugestimmt. Und auch ein Physiklehrer hat sich da an die Spielregeln zu halten. Nur weil ich Chemie unterrichte, gibt mir das keine Rechtfertigung, rassistische Äußerungen im Rahmen meines Berufes abzusondern. Jeder Lehrer ist auch Pädagoge, obwohl einige das vehement bestreiten.

Wie soll sich ein Schüler fühlen, deren Mutter oder Vater aus einem "Entwicklungsland" kommt?
Ich weiß von einer Schülerin, die keine Schwarze ist, aber schon eine deutlich dunklere Hautfarbe hat, dass sie sich seit sie sich sei dem Vorfall unwohl fühlt, wenn sie dem Lehrer über den Weg läuft.
 

Gokoana

Bittenfelder Apfel
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Wenn ich in den Spiegel schaue, fühle ich mich als Weißer den Schwarzen überlegen.

Was, wenn er diesen Spiegel meinte:

511-1.jpg


;)

Habt ihr mit dem Lehrer gesprochen oder urteilt ihr einfach mal ganz pauschal?

Mensch Leute, selbstverständlich sind solche Äußerungen im Unterricht nicht in Ordnung, aber deswegen ein derart großes Faß aufzumachen und Kultusministerium & Co. ins Spiel zu bringen, ist meines Erachtens nach ein bisschen zu viel.

Die Äußerungen, die statt während des Unterrichts während der Pausen gemacht werden, sind mitunter ein paar Schubladen weiter unten!

Zunächst solltet ihr also das Gespräch mit dem Lehrer suchen und Euch erst dann ein Urteil bilden, wenn er die Chance hatte, seinen Standpunkt darzulegen und sich zu erklären.