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Andreas kennt sich ganz gut mit Computern und Technik aus, manchmal hilft er auch Freunden oder Familie mit Problemen. Er war eigentlich schon immer derjenige, der gefragt wurde, wenn irgendetwas Technisches gekauft wurde. „Ich hab das auch immer ganz gerne gemacht“, meint er, wenn man ihn fragt, wie er zum Kundenberater in der Computerabteilung eines großen deutschen Technikkaufhauses wurde. Es ist 9.40 Uhr, in rund 20 Minuten werden die ersten Kunden mit Fragen den Laden stürmen. Andreas wirkt sehr entspannt, er raucht noch eine Zigarette. „Ich mag den Job. Auf den ersten Blick mag er eintönig wirken, aber im Prinzip kommt jeden Tag was Neues. Ich mach das wirklich gerne.“ Andreas sitzt an einem kleinen silbernen Barhocker vor einem zu kleinen Schreibtisch, auf dem ein für eine Computerabteilung auffallend ältlicher Computer steht. Am Rand des klobigen grauen Bildschirms kleben eine ganze Reihe kleiner gelber PostIt-Notes, alle mit wilden Nummern beschriftet. Andreas selber ist ein kleines bisschen dicklich, ansonsten aber relativ gut in Form. Er trägt eine Jeans und eine rote Weste, an der das Namensschild hängt. Es verrutscht ständig. Wir stehen zwischen drei Reihen voller Computer - einer neben dem anderen, alle mit irgendwelchen genialen Extras. „Es ist ja eigentlich schon schade: Da kommen die Leute hierhin, kaufen für viel Geld eine Maschine und wissen meistens nichtmal, was man damit alles machen kann; außer Computerspiele und Word.“
10 Uhr: Der Laden öffnet. Gerade die technischen Kundenberater stehen unter Leistungsdruck: Niemand hier möchte dem Klischee der Servicewüste entsprechen, und weil vor allem der Chef es nicht möchte, sollen es auch die Angestellten besser nicht wollen. Im Gegensatz zu vielen anderen Branchen haben die Kunden jedoch gerade bei Computern besonders wenig Ahnung, worum es eigentlich geht: „Wenn jemand ne Waschmaschine kauft - geht ja auch, ist ja direkt ein paar Regale weiter - weiß er zumindest, dass das Ding Wäsche wäscht. Zu mir kommen die Leute und wollen eine Kiste haben, die jeder hat. Doch dann ist mit dem Wissen auch schon Schluss.“
Die erste Kundin ist eine Mutter, die sich schonmal informieren möchte - der Sohn des Hauses hat schon bekundet, dass er einen Computer unter dem Weihnachtsbaum wolle. „Man braucht ja auch einen. Ohne kommt man heutzutage ja auch nicht mehr aus.“ Die Familie hat zwar einen Computer zu Hause, aber Herr Smarzlik regt sich immer über die Spiele des Jugendlichen auf. Andreas zeigt einige Modelle um die 600€, sehr viel mehr soll es nicht werden, „man muss ja auch nicht übertreiben“. Zumal ja auch noch ein Bildschirm dazukommt. „Solche Kunden sind mir am liebsten“, meint Andreas: „Die haben keine Vorstellungen, sagen wieviel Geld sie haben und ich empfehle dann zwei, drei Modelle - in der Regel wird dann ein Computer genommen, dessen Gehäuse irgendwie nett leuchtet“. Es geht munter weiter: Es folgen zwei Jugendliche, um die 14 Jahre alt. Die Jungs wirken recht informiert und suchen eine bestimmte Grafikkarte. Andreas muss leider verneinen: „Das ist ein grundsätzliches Problem: Für die richtigen Freaks gibt es praktisch keine Einkaufsmöglichkeiten mehr, vom Internet mal abgesehen: Gerade in der Technikbranche müssen wir sofort verkaufen, die Geräte verlieren ja jeden Tag an wert. Da macht es schon Sinn, wenn man hauptsächlich Dinge einkauft, die sich an eine breite Masse richten.“
Zum Glück bleibt auch Zeit für eine Pause: In einem kleinen Hinterzimmer für die Angestellten steht die Kaffeemaschine. „Unser Heiligtum“, wie Andreas sie nennt.
Wenn Andreas nach Hause kommt, wird er sich nicht vor den Computer setzen, auch nicht vor den Fernseher. „Wenn man den ganzen Tag von Unterhaltungselektronik umgeben ist, freut man sich Abends auf was wirklich entspannendes. Zum Beispiel meine Zeitung. Ich lese gerne.“
Foto: dpa
10 Uhr: Der Laden öffnet. Gerade die technischen Kundenberater stehen unter Leistungsdruck: Niemand hier möchte dem Klischee der Servicewüste entsprechen, und weil vor allem der Chef es nicht möchte, sollen es auch die Angestellten besser nicht wollen. Im Gegensatz zu vielen anderen Branchen haben die Kunden jedoch gerade bei Computern besonders wenig Ahnung, worum es eigentlich geht: „Wenn jemand ne Waschmaschine kauft - geht ja auch, ist ja direkt ein paar Regale weiter - weiß er zumindest, dass das Ding Wäsche wäscht. Zu mir kommen die Leute und wollen eine Kiste haben, die jeder hat. Doch dann ist mit dem Wissen auch schon Schluss.“
Die erste Kundin ist eine Mutter, die sich schonmal informieren möchte - der Sohn des Hauses hat schon bekundet, dass er einen Computer unter dem Weihnachtsbaum wolle. „Man braucht ja auch einen. Ohne kommt man heutzutage ja auch nicht mehr aus.“ Die Familie hat zwar einen Computer zu Hause, aber Herr Smarzlik regt sich immer über die Spiele des Jugendlichen auf. Andreas zeigt einige Modelle um die 600€, sehr viel mehr soll es nicht werden, „man muss ja auch nicht übertreiben“. Zumal ja auch noch ein Bildschirm dazukommt. „Solche Kunden sind mir am liebsten“, meint Andreas: „Die haben keine Vorstellungen, sagen wieviel Geld sie haben und ich empfehle dann zwei, drei Modelle - in der Regel wird dann ein Computer genommen, dessen Gehäuse irgendwie nett leuchtet“. Es geht munter weiter: Es folgen zwei Jugendliche, um die 14 Jahre alt. Die Jungs wirken recht informiert und suchen eine bestimmte Grafikkarte. Andreas muss leider verneinen: „Das ist ein grundsätzliches Problem: Für die richtigen Freaks gibt es praktisch keine Einkaufsmöglichkeiten mehr, vom Internet mal abgesehen: Gerade in der Technikbranche müssen wir sofort verkaufen, die Geräte verlieren ja jeden Tag an wert. Da macht es schon Sinn, wenn man hauptsächlich Dinge einkauft, die sich an eine breite Masse richten.“
Zum Glück bleibt auch Zeit für eine Pause: In einem kleinen Hinterzimmer für die Angestellten steht die Kaffeemaschine. „Unser Heiligtum“, wie Andreas sie nennt.
Wenn Andreas nach Hause kommt, wird er sich nicht vor den Computer setzen, auch nicht vor den Fernseher. „Wenn man den ganzen Tag von Unterhaltungselektronik umgeben ist, freut man sich Abends auf was wirklich entspannendes. Zum Beispiel meine Zeitung. Ich lese gerne.“
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