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Tim Cook: Entscheidung der EU-Kommission "totaler politischer Dreck"

Martin Wendel

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Nachdem sich Apple-CEO Tim Cook erst vor wenigen Tagen in einem offenen Brief zu den Anschuldigungen der EU-Kommission über die unerlaubten Steuerbeihilfen in Irland geäußert hat, findet er in einem Zeitungsinterview nun sehr deutliche Worte für die drohende Steuernachzahlung in Höhe von 13 Milliarden Euro. Die Feststellung der EU-Kommission, wonach Apple nur 0,005 Prozent Steuern in Irland bezahle, sei falsch und "totaler politischer Dreck", so der sonst immer recht besonnene Cook.

"Sie haben diese Zahl von was weiß ich woher. In dem Jahr, in dem die Kommission behauptet wir haben diesen Steuersatz bezahlt, haben wir tatsächlich 400 Millionen US-Dollar bezahlt. Wir glauben, dass uns das in diesem Jahr zum größten Steuerzahler Irlands macht", so Cook weiter. Wie hoch der tatsächlich bezahlte Steuersatz von Apple in Irland war, verrät Cook im Interview aber nicht. Apple und auch Irland hätten sich den Richtlinien entsprechend verhalten, Cook zeigt sich siegessicher über den Ausgang der Berufung. Die Schlussfolgerung der EU-Kommission habe weder eine rechtliche noch eine faktische Basis, so Cook.

Er vermute, dass politische Gründe hinter den Anschuldigungen stecken. "Ich glaube es steckt ein Verlangen dahinter, Steuern, die eigentlich in den USA zu bezahlen sind, in die EU zu verlagern", erklärt Cook. Als einen möglichen Grund dafür nennt er eine allgemeine negative Stimmung gegenüber US-amerikanischen Unternehmen. "Ich glaube, Apple wurde hier gezielt ausgewählt", so Cook weiter. "Manager in Führungspositionen aus mehreren Ländern bestätigen mir, dass dies die Agenda ist. Ich weiß aber nicht, woher das kommt."

Weltweit gesehen bezahle Apple eine Körperschaftssteuer von durchschnittlich 26,1 Prozent. "Manche mögen der Meinung sein, dass der Wert höher sein sollte, andere wiederum, dass er niedriger sein sollte", so Cook. "Ich wäre einer der ersten, der sich für eine Reform der Steuergesetze einsetzen würde. Es sollte einfach und unkompliziert sein." Aber man solle von jetzt an darüber sprechen und nicht rückwirkend das Gesetz nachbessern. "Das ist schlicht und einfach unfair und man würde sowas von einem entwickelten und rechtsstaatlichen Land nicht erwarten."

Trotz der Hürden kündigt Cook an, weiter in Irland investieren zu wollen und seine Standorte dort auszubauen. Erst kürzlich wurde ein Plan bewilligt, um die Niederlassung in Cork (Bild oben) weiter auszubauen und mehr Arbeitskräfte unterzubringen. Außerdem plant Apple ein neues Datenzentrum in Irland. "Wir sind seit 37 Jahren mit Irland verheiratet und das bedeutet uns viel. Es ist eine sehr enge Beziehung", so Cook. "Es fühlt sich so an, als hätte Irland zu Apple gehalten als es nicht einfach war, zu Apple zu halten. Und jetzt halten wir zu Irland."

Bild von Anthony Sigalas (flickr), bestimmte Rechte vorbehalten

Via Independent.ie

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Starking
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Ich nenne das Verhalten der Unternehmen nur "A sozial"...
Ja kann man so sehen.

Was mich nur wundert dass Irland (als eigentlich steuergeschädigter) scheinbar völlig fine damit ist... Nur die EU scheint das zu stören.
So nach dem Motto "Wir treiben das Geld für Euch ein Irland, ob Ihr es haben wollt oder nicht".
 

saw

Sondergleichen von Welford Park
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Seltsam dünnhäutig der liebe Tim diesmal.
Selten hat er so unbesonnen und gehetzt reagiert.

Was mich nur wundert dass Irland (als eigentlich steuergeschädigter) scheinbar völlig fine damit ist
Ohne die Möglichkeit solcher Steuervermeidungssysteme, wäre Irland vermutlich immer noch ein verdammt armes Land.
Apple firmiert dort ja nicht der grünen Wiesen wegen seit über 30 Jahren.
Irland hat durch dieses System ja erst Steuereinnahmen, welche es sonnst überhaupt nicht geben würde.
Da ist man dann auch mit prozentual wenig zufrieden ;)

Ich bin ja mal gespannt, ob auch noch so viele Leute das Vorgehen Irlands/Steuervermeidendes Unternehmen, so positiv sehen, wenn statt Apple demnächst Microsoft, Facebook, Google oder Starbucks überprüft werden....
 

MacApple

Schöner von Bath
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Ganz toll. Die Politiker, die diesen ganzen Steuerdschungel verbrochen haben, beschweren sich jetzt, dass die Konzerne alle Möglichkeiten ausnutzen, die sich bieten. Aber anstatt mal mit der Machete durch diesen Steuerdschungel durch zu gehen und die Schlupflöcher endgültig zu stopfen, macht man nur Stimmung gegen die bösen Konzerne.
Mich würde mal interessieren, welche Vergünstigungen sich die selben Politiker von den Konzernen haben zukommen lassen, damit diese Steuerschlupflöcher entstanden sind. Alles Heuchler, diese Politiker und kein Stück besser als die Konzerne, die sie anprangern.
 
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abzhibilt

Zabergäurenette
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Ja kann man so sehen.

Was mich nur wundert dass Irland (als eigentlich steuergeschädigter) scheinbar völlig fine damit ist... Nur die EU scheint das zu stören.
So nach dem Motto "Wir treiben das Geld für Euch ein Irland, ob Ihr es haben wollt oder nicht".

Das wird daran liegen, dass dieses Steuerverhalten der Grund für den Wirtschaftlichen Aufschwung Irlands ist. Nahezu alle US IT-Firmen die in Europa aktiv sind haben dort ihr EU-Headquarter.
 

tom

Meraner
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Ich finde Apple's Verhalten völlig in Ordnung. Sorry - das musste ich mal bei der ganzen Hexenjagd loswerden.
 
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Mure77

Golden Noble
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Das Geld was hier erwirtschaftet wird hat auch hier versteuert zu werden. Das ist meine persönliche unumstößliche Meinung.
Wenn das was Apple macht möglich ist dann ist das möglich und sollte weniger bis gar nicht kritisiert werden.
 

Shinzon

Golden Delicious
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Für Unternehmer die Ihre Steuern brav bezahlen ist das natürlich ein Schlag ins Gesicht sowas zu lesen. Natürlich machen das andere Firmen auch die werden wohl nach Apple zur Kasse gebeten werden.
 

Mure77

Golden Noble
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Wo zahlt Volkswagen die Steuern für den Umsatz in Amerika eigentlich ? Habe keine Ahnung bisher.
 

Ozelot

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Joho, wenn es um`s Ged geht, ist der smarte Tim nicht mehr so ein Nice Guy. ;)

Der Typ ist verlogen, selbstgerecht und scheinheilig.
 
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Kojak19

Hochzeitsapfel
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Bevor hier weiter Zeter und Mordio geschrien wird:

Apple hat als AG die Verpflichtung gegenüber Ihren Aktionären, Profitmaximierung anzustreben.
Hierzu gehört auch, Steuerlasten (auf legalem Wege) zu mindern.
Jeder Kleinstbetrieb macht so etwas, wenn auch im kleineren Rahmen.

Stand jetzt nutzt Apple vorhandene Steuerschlupflöcher, um Reingewinne zu steigern.

Das mag moralisch fragwürdig sein, jedoch sind es Staaten wie Irland, die derlei Unfug erst ermöglichen.
Für die Iren ein prima Geschäft, die Gelder, die man so einstreicht, gäbe es dort unter normalen Umständen nicht, zusätzlich hat man Global Player in den eigenen Reihen, die Arbeitsplätze schaffen und vermutlich sogar Teile der Infrastruktur durchfinanzieren.

Es sind die Steuermodelle, die das Problem verursachen.

Das sich Firmen, die den Grundregeln des Kapitalismus unterliegen, nicht zweimal bitten lassen, ist völlig verständlich.
 

Ozelot

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Nana, wenn es jeder so machen würde wären wir Griechenland 2.0.

Hört bitte auf, Apple bis in den Tod zu verteidigen.
 
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Cohni

Ananas Reinette
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Es geht nicht nur um Apple, sondern um das System im Allgemeinen. Einem Konzern vorzuwerfen, er würde alles legal Mögliche zur Steigerung seines Gewinnes nutzen, grenzt ein wenig an den Glauben, dass jene Konzerne nur das Gute für uns wollen und nicht nur unser Geld.

Ich finde persönlich auch, dass man Apple keinen Vorwurf machen kann. Es ist das System, welches man ganz sicher moralisch hinterfragen kann und muss. Jedoch sind wir alle auch ein Teil dessen. Zahlt jemand von Euch freiwillig mehr Steuern, als er muss?

Es spielt überhaupt keine Rolle, ob Millardenkonzern oder Einzelperson. Jeder versucht doch, das Maximale herauszuholen.

Sollte alles im legalen Bereich abgelaufen sein, ist der einzelne Fingerzeig auf die Firma Apple durchaus mehr als scheinheilig, wie ich finde. Sollten sie betrogen und gegen Gesetze verstoßen haben, dann gerne an den Marterpfahl mit Cupertino.
 

Ozelot

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Keine Steuereinnahmen = kein funktionierender Staat.

Apple macht nacht noch nichts mal mit dem vielen Geld, liegt größtenteils rum, überall verstreut auf der Welt.
Dabei hätte es Apple nötig hier und dort mehr auszugeben... (OSX, Sicherheit, veraltete Hardware in zu konservative Form).

Cook ist halt Buchhalter und kein Veränderter wie Job`s. Das wird Apple in ein paar Jahren noch merken.

gN8.
 
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Kojak19

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Meinst du Jobs hat die Buchhaltung selbst erledigt?
 

Cohni

Ananas Reinette
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...Cook ist halt Buchhalter und kein Veränderter wie Job`s. Das wird Apple in ein paar Jahren noch merken.
Was hat das mit dem Thema Steuern zu tun?

Keine Steuereinnahmen = kein funktionierender Staat...
Und wer ist dafür verantwortlich, die entsprechenden gesetzlichen Voraussetzungen zu schaffen? Der Staat oder der Steuerpflichtige?

Einem Steuerpflichtigen moralische Verwerflichkeit vorzuwerfen, dass er die Lücken nutzt, die ihm der Staat bewusst bietet, ist in meinen Augen ziemlich unlogisch. Der vermutlich legale Deal zwischen Apple und Irland ist seit 13 Jahren bekannt.