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Stil oder Style? - Gut gewandet durch den Alltag

nkldktr

Carola
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@ChrisGr89: Nein, beide dunkelblau — meine Kamera lässt zu wünschen übrig. Danke für deine Anregungen!
@lulz: Knopf ist bei mir irgendwie mal auf, mal nicht- hast aber schon recht, auf ist vermtl. besser. Schuhe würde ich gerne, liegen aber als Schüler außerhalb meines Budgets :/ Mit Cardigans kann ich mich nicht anfreunden
 

proteus

Langelandapfel
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Hallo, danke für deinen Post.

Fangen wir mit dem positiven an: Du gibts dir Mühe und machst dir Gedanken. Das war es dann leider auch fast.
Fangen wir beim Sakko an. Die Ärmellänge finde ich richtig, ich mag es, wenn die Manschetten etwas weiter rausstehen. Ist letztlich Geschmackssache, aber besser etwas zu viel als zu wenig. Die Schultern fallen allerdings zu stark ab, der Knopf klafft sehr weit auf. Der Schliessknopf sollte sich in Höhe des Baunabels befinden. Das Sakko dürfte sicherlich eine Nummer kleiner sein, versuch mal eine englische Schulter. Außerdem wirkt das Sakko unglaublich platt, ich würde es aufbügeln lassen, zumindest aber mal auf einem breitem Bügel mit dem Bügeleisen richtig kräftig dämpfen.
Die Hose scheint eine Jeans zu sein, sitzt zu weit unten ( durch das klaffende Sakko unschön ), ist mindestens 3 cm zu lang und passt farblich nicht wirklich zum Jackett, soweit man das anhand des Fotos beurteilen kann.
Das Hemd, insbesondere zu Gesicht und Brille, ist viel zu hell. Ein blaues oder besser helles Lila wäre stimmiger, noch dazu, wenn ohne Krawatte getragen. Bei der Haikragen Form geht ohne Krawatte sowieso nicht, der Kragen wird viel zu breit. Besser ein Button Down oder direkt ein kariertes Hemd mit weichem Kragen. Wie oben schon erwähnt, wenn schon ohne Krawatte: Oberer Knopf auf, Sakko ebenfalls.
Nun zu den Schuhen. Ausser einem Zimmerbrand gibt es keine Entschuldigung, mit ungeputzten Schuhen das Haus zu verlassen. Gerade wenn man ein beschränktes Budget hat, sollte man die Schuhe pflegen. Sie halten länger und selbst ein Kiton Anzug verliert die Wirkung in Kombination mit dreckigen, abgelatschten Schuhen.
Aufgrund mangelnden Budgets keine vernünftigen Schuhe tragen zu können ist Unsinn. Es gibt rahmengenähte schon ab 70 Euro, für 100 Euro kann man einigermassen tragbare ergattern. Die sind dann nicht besser als Lloyd, lassen sich aber besser besohlen. Kauf dir unbedingt vernünftige Schuhspanner und trag die Schuhe immer nur einen Tag, lass sie einen Tag auf Spannern ruhen und putz wenigstens ein mal pro Woche.
Die Schuhe ziehen die ganze Kombi weiter runter.
Ich würde dir zu der Hose empfehlen: Kürzen, etwas höher tragen. Dazu ein lila Hemd mit Button Down, darüber einen dünnen Pullover in Grün, Rot oder Grau, das Sakko - wenn gewünscht - offen darüber, dazu ein kräftiges Einstecktuch. Die Schuhe auf Hochglanz bringen. Dann sieht das schon viel lebhafter aus. So ist es, gerade auf einer Modenschau, gesehen und vergessen. Du wirkst leider wie ein Praktikant.

Verzeih die offenen Worte, aber du hast gefragt.
 

Irreversibel

Holländischer Prinz
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Die Haare sind frisch geschnitten und das ist das Ergebnis? Dein Friseur hat echt Humor.

Bitte einen anderen Friseur aufsuchen und eine Typberatung machen. Ich würde zu einem Fassonschnitt oder einem pflegeleichten Messerformschnitt raten. Zu dem Haarschnitt kannst du eigentlich tragen was du willst, der sieht wirklich nicht gut aus.
 

nkldktr

Carola
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@proteus: Ich schätze deine Analysen immer sehr, so auch diese — sonst hätte ich nicht gefragt! Danke dir!
@Irreversibel: ja, ich war auch etwa schockiert, muss ich sagen... die haben mich als Kunden verloren.
 

proteus

Langelandapfel
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Na ja, da ist nicht eine "Marke" bei, mit Ausnahme von Armani, was ich aber zu bezweifeln wage, zumindest wenn man von typischer Armani Kleidung spricht und nicht von lustigen T-Shirts oder ähnlichem Krempel, der zusammen mit Parfüm und Brillen verkauft wird und mit dem Modelabel nichts zu tun hat.
 

svaeni

Reinette Coulon
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Dass Leute, wenn sie zeigen wollen, dass sie einen bespoke Anzug tragen, den untersten Manschattenknopf offen lässt, weiß ich. Heute habe ich das aber auch bei einem Mantel gesehen und da sind die doch auch durchknüpfbar, wenn es ein normaler Konfektionsmantel ist, oder nicht? Macht man das trotzdem? Wenn ja, warum?
 

proteus

Langelandapfel
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Das ist heute kein Kriterium mehr. Es gibt auch viele RTM Hersteller, die aufknöpfbare Manschetten haben, ohne das dies ein Qualitätsmerkmal wäre. Handgenähte Knopflöcher, Handstichnaht und Schneidernaht zum Befestigen der Einlagen sind Hinweise, für den Laien aber schwer zu erkennen. Mittlerweile ist es kein Problem, im Produktionsprozess Working Buttons zu fertigen, weil auch die Boss-Anzug Träger mitbekommen haben, das man daran einen guten Anzug erkennt ( erkennen konnte ).
Abgesehen ist eben genau das, nämlich einen Knopf offen zu lassen, ebenso plakativ wie prollig.
Bei einem Mantel mit eventuell engem Arm, wie einem Covert Coat, machen durchknöpfbare Manschetten sogar noch Sinn, wenn man im Jackett hineinschlüpft. Aber auch hier, wenn es sich nicht um Anfertigungen aus der Saville handelt, ist das eher ein Marketinginstrument um Qualität zu heucheln als von täglichem Nutzen.
 

cham

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Moin moin.

Jetzt habe ich mir über die letzten Tage verteilt durch den ganzen Thread durchgelesen und muss sagen... wow. Da konnte man als blutiger Anfänger schon einige hilfreiche Tipps mitnehmen. Auf den Londonführer greife ich zurück, wenn ich irgendwann mal in das nette Städtchen reisen werden - zumindest mal, um die Stores anzusehen :)

Als Student im Endstadium fange ich gerade an, meinen Kleiderschrank etwas umzugestalten. Mir gefällt die klassische Herrenmode, es ist seriös und ich fühle mich wohl darin - komme leider aufgrund des schmal besetzten Schrankes nur selten dazu. Auch mangelt es dann zu oft an Kombinationsmöglichkeiten. Ich muss sagen, dass ich ziemlich auf Westen stehe. Gibt es hierzu Tipps zur optimalen Länge oder auch Farbe, wie man das kombiniert? Sollte sie immer zum Jacket passen (zusammen gekauft am besten) oder kann ich hier auch einen Kontrast setzen? Das verunsichert mich ziemlich, weshalb ich es dann meist bei weißem Hemd und Weste belasse, ohne Jacket :)

Was mich auch schon länger beschäftigt: Was ziehe ich unter das Hemd an? Das Thema wurde kurz im Thread behandelt, so ganz bin ich aber noch nicht zufriedengestellt. Ein Unterhemd ist irgendwie... ich weiß nicht. Wenn man kein Jacket trägt und man das Unterhemd durchscheinen sieht, finde ich das ziemlich unsexy. Ich trage daher in der Regel ein schwarzes T-Shirt, das ist dann allerdings auch schon wieder ziemlich viel Stoff und kann ziemlich warm werden. Gleichzeitig ist es im Sommer nett, wenn sich die Schweißflecken nicht auf dem Hemd abzeichnen. Gibt es da vielleicht besondere Shirts? Die verlinkten von Jockey (http://www.jockey.de/105679-jockey-v-shirt-weiss-unterwaesche.html) gefallen mir ganz gut, der Stretch verhindert vermutlich unschöne Falten?! Weißes Shirt, schwarzes Shirt, ... jo... was überhaupt?

Ich stelle bei Gelegenheit mal ein Bild rein, man kann ja nur dazulernen.

ChrisGr89:
http://www.apfeltalk.de/forum/showthread.php?t=372550&p=3645556&viewfull=1#post3645556
Kannst du etwas zu dieser Hose sagen? Gefällt mir außerordentlich gut.
 

proteus

Langelandapfel
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Danke, schön, das der Thread hilfreich ist.

Westen sind eine schöne Sache, allerdings ist die Frage, welche Weste trägt man und wozu trägt man sie. Eine Weste aus dem selben Stoff wie der Anzug gehört natürlich zu diesem Anzug, der sgn. Dreiteiler. Diese Westen sollte man nicht zu anderen Sakkos tragen, es sei denn, man möchte einen bewussten Kontrast erzeugen. Aber zu bsp. Tweed Jacketts sind diese Westen meist aus zu feinem Garn. Zur Kombination ( Also Jackett mit andersfarbiger Hose ) kann man gerne auch farbenfrohe Westen aus Kaschmir, Wolle oder Baumwolle tragen, was bei Businessgaderobe natürlich nicht geht. Der Ivy Look oder auch der englische Country Stil ist voll von Beispielen.
Und da sind wir beim Thema. Eine Weste - also eine Jacke ohne Ärmel - geht ohne Jackett überhaupt nicht. Zumindest dann nicht, wenn man sich klassisch kleiden möchte. Nur mit Hemd sieht das immer unfertig aus. Und ein weisses Hemd mit Weste ohne Jackett ist ein absolutes NoGo. Wenn schon ohne Jacke, dann mit einem farbigen oder karierten Hemd.
Letztlich ist es Geschmackssache, aber in so einem Fall bist du mit einem Cardigan oder einem Pullover über dem Hemd immer besser und vor allem geschmackvoller angezogen.

Zu Unterhemden kann ich nichts sagen, ich trage nie welche. Warum auch? In Zeiten der permanenten Wasserversorgung, der Klimaanlagen und der Wäschereien ist das für mein Empfinden ein überflüssiges Kleidungsstück, welches ich seit meinem 12. Lebensjahr nicht mehr benutzt habe. Zu dem Thema müssen sich andere äussern. Allerdings ist Jockey eine alteingessene, etablierte Marke und der Erfinder der Eingriffschlüpfer für Herren.
 

svaeni

Reinette Coulon
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@proteus: Danke, ich habe schon befürchtet, ich muss nun die Knöpfe an meinem nun auch aufmachen. Bei Konfektionsanzügen ist das dann irgendwie wie hinten M3 auf den 318i schreiben finde ich :-D

@cham: Es gibt Unterhemd-Shirts (in allen Preisklassen, ich hab billige von H&M oder sowas), die meistens ziemlich eng anliegen. Ich ziehe unter helle Hemden immer weiße. Man sieht zwar dann die kurzem Arme ggf. auch durchscheinen, wenn man kein Jackett trägt, das finde ich aber weniger schlimm als den "Ausschnitt" des klassischen Feinrip Unterhemdes^^ Ich nehme immer welche mit Rundhals. In erster Linie, weil ich leider nicht dauerhaft in klimatisierten Räumen bin und dann schonmal schwitze.
 

landplage

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Was habt Ihr gegen normale Unterhemden?
Ein T-Shirt unter dem Oberhemd ist für mich etwas, was Kinder, Jugendliche oder vielleicht noch Studenten tragen. Aber erwachsene Männer? Na gut, wenn man sich gegen Rheuma schützen will, weil Mama das immer gesagt hat "Zieh was Warmes an, Junge".
Ich mag Unterhemdenträger!
 

cham

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Vorweg: Ich meinte selbstverständlich auch das Jackett und nicht Jacket (=Jacke)..

Danke proteus für deine Einschätzung. Bei Westen ohne Jackett habe ich mich irgendwann mal bei "The Mentalist" (Serie) inspirieren lassen und fand das recht schick. Dadurch hatte ich es dann selbst ausprobiert und mir gefiel der Stil. Ich hatte vergessen zu erwähnen, dass mein weißes Hemd nicht uni ist sondern noch zarte Streifen besitzt, dennoch unmöglich? Fand das mit einer blauen Weste immer recht schön; ich stell dazu die Tage mal ein Bild rein.
Frage: Trage ich eine Weste + Jackett, sollte ich das Jackett dann auch in warmer Umgebung, in der ich normal das Jackett ausziehen würde, anbehalten? Vorausgesetzt, ich will den "klassischen" Stil beibehalten und dadurch nicht mein Auftreten verändern. Mit einem weißen Hemd unter der Weste ist die Antwort dann offensichtlich "ja"..mh.. ok.
Wenn ich das Jackett ausziehe, fühle ich mich immer etwas nackt, deshalb die Weste.

Zu den Unterhemden:
Da werde ich mich nochmal umschauen, danke svaeni. Hatte bisher nur normale T-Shirts oder das klassische Unterhemd gesehen, letzteres muss wirklich nicht sein.
 

svaeni

Reinette Coulon
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ich sehe halt auch keinen Vorteil bei klassichen Unterhemden gegenüber "Drunterzieh-T-Shirts".

Die sind dann halt nicht 100% Baumwolle, aber dafür eben elastisch und werfen keine Falten.
 

proteus

Langelandapfel
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"Mann" zieht sein Jackett nie in der Öffentlichkeit aus. Trägt man Weste, kann man es offen lassen, ansonsten ist es im Stehen immer geschlossen. Ein Zweireiher ist immer geschlossen, auch im Sitzen, darunter trägt man aber auch keine Weste:)
Ist es warm, zieht man einen leichteren Anzug an. Aber man zieht niemals das Jackett aus, streng genommen.

Jetzt mach dich aber nicht verrückt mit "klassischem" Stil, dazu gehört wesentlich mehr, als nur der Anzug. Wichtig ist, das du dich in dem, was du trägst, gut und natürlich fühlst. Wenn du den Eindruck hast, du seist verkleidet oder meinst, eine Rolle spielen zu müssen, bringen die klassischsten Klamotten nichts. Wenn dir Weste und Hemd gefällt ist das immer noch wesentlich besser als Camp David und Jack Wolfskin. Und gerade im studentischen Umfeld wirst du in Kontinentaleuropa im Anzug wahrscheinlich für bekloppt gehalten. Mach was dir gefällt, der Rest entwickelt sich.
 

Irreversibel

Holländischer Prinz
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Weste... kommt drauf an.

Ich bin ein großer Fan dieses Kleidungsstücks und trage auch gerne mal bestickte Westen. Mit einem weissen Oberhemd und ohne Sakko ist das sehr auffällig, geradezu aufdringlich - deswegen trage ich das gerne so wenn ich Abends ausgehe. Natürlich mit Sakko, aber das ziehe ich after work irgendwann aus. Im Rahmen eines Dreiteilers wirkt man immer etwas eleganter, uniformer.

Musterkombinationen sind etwas schwieriger. Ich würde gerne mal ein Bild davon sehen, Cham.

Ärmellose Unterhemden (im angelsächsischen auch gerne "wifebeater" genannt) habe ich mal häufiger getragen und trage sie manchmal immer noch. Wirkt aufdringlich maskulin. Aber man muss auch einen dementsprechenden Oberkörper vorweisen können, sonst sieht das lächerlich aus. Mit Bierbauch oder spindeldürr geht sowas leider nicht. Wer keine 50 Liegestütze schafft, sollte darauf verzichten. Kurzärmelige Stretch-Unterhemden mit C-Neck sind super, allerdings sollte man darauf achten dass, wenn man sein Hemd aufknöpft, dieses Stoffstück nicht sichtbar ist. Dann lieber ein V-Neck.
 

ChrisGr89

Gloster
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Hi,
auch ich trage unter dem Hemd T-Shirts von H&M in weiß mit V-Neck (glaube die waren bei 4,99€ pro Stück). Ich mache das, da ich im Sommer hauptsächlich ohne Sakko unterwegs bin und dann die Schweißflecken nicht direkt auf dem Hemd zu sehen sind...
Bei Hemden würde ich mir generell überlegen, ob ich nicht lieber ein hellblaues, anstelle des weißen, nehmen würde. Weiß wirkt meist sehr formell und ergibt einen sehr harten Kontrast, daher ist blau das bessere weiß ;)
Die Hose auf dem verlinkten Beitrag ist von H&M...
VG Chris