Nachdem offenbar noch Aufklärungsbedarf besteht, ein kleiner Exkurs zum Thema Hemdkrägen:
Es gibt sechs gängige Arten von Hemdkrägen, die mitunter ein wenig variieren können. Dass nicht jeder Kragen zu jedem Anlass getragen werden kann, versteht sich zwar von selbst, um jedoch modische Entgleisungen zu vermeiden, habe ich eine kurze Übersicht für Euch zusammengestellt.
Der bekannteste und verbreitetste Kragen ist wohl der Kent-Kragen, der seinen Name dem Herzog von Kent zu verdanken hat. Dieser Allround-Kragen eignet sich am Besten zum Tragen mit einem Anzug und kann gut kombiniert werden: Mit Krawatte, ohne Krawatte, mit Fliege, ohne Fliege …
Ebenfalls sehr häufig begegnet man dem Button Down-Kragen. Er verdankt seinen Namen zwei Knöpfen an den Kragenspitzen, mit denen diese am Hemd befestigt werden. Die Idee zu diesem Kragen wird Polo-Spielern nachgesagt, denen beim Polospiel der Kragen immer nach oben flatterte, weshalb sie ihn kurzerhand am Hemd festknöpften. Der Button Down-Kragen wird weder zum Anzug noch zum zweireihigen Sakko getragen, da er dafür optisch viel zu sportlich daher kommt. Button Down-Krägen, die auch mit Krawatte getragen werden können, werden als "soft-roll-collar" bezeichnet. Sie erhält man beispielsweise bei Brooks Brothers in New York, aber über amerikanische Auffassungen von Mode brauchen wir uns hier nicht zu unterhalten.
Ein sehr modischer Kragen ist der breite Haifisch-Kragen, der vor allem in Italien sehr beliebt ist und dort gerne zu Business-Anzügen getragen wird. Die Krawatte, die zu diesem Kragen getragen wird, bindet man idealerweise mit dem Kreuzknoten oder dem doppelten Windsor-Knoten.
Für besondere Anläse, wie zum Beispiel Opern- oder Gala-Abende wählt man den so genannten Kläppchenkragen. Er passt sehr gut zu Cut, Smoking und Frack, wird aber immer nur mit einer Fliege, nie aber mit einer Krawatte kombiniert.
Der New Kent-Kragen stellt einen Kompromiss dar, zwischen Kent- und Haifischkragen. Er ist nicht so breit wie der Haifischkragen und nicht so spitz wie der Kent-Kragen. Dieser Kragen wird niemals ohne Krawatte oder Schleife etc. getragen.
Der klassische Krawattenkragen ist der Tab-Kragen. Er besitzt Laschen, die verdeckt hinter dem Krawattenknoten miteinander verbunden werden und so die Kragenspitzen nach unten drücken. Bei diesem Kragen wird der Krawattenknoten etwas hervorgehoben, was wiederum bedeutet, dass dieser sehr gut gebunden sein muss.