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Das darf man sagen und mehr …

Michael Reimann

Geschäftsführung
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[fl]In den sozialen Netzwerken wird gerade ein Video von Klaas Heufer-Umlauf und Joko Winterscheidt geteilt, die ein klares Statement gegen die rechten Parolen und den offenen Hass, der den ankommenden Flüchtlingen und Asylbewerbern im Netz aber auch auf offener Straße entgegenschlägt, vermittelt.

Klaas und Joko sehen sich – ob ihrer großen Reichweite im Netz – in der Pflicht eine klare Kante zu setzen. Sie wollen sich dafür einsetzen, dass Hass und Gewalt keine Chance haben, ob real oder verbal. In dem kurzen Video fordern die Protagonisten dazu auf, sie doch zu entfolgen wenn man damit nicht einverstanden sein sollte.

Das Video wird vielfach geteilt und vielfach mit "gefällt mir" versehen. Auch die Zeit berichtet darüber. Mittlerweile haben es über 3 Millionen Menschen angesehen, über einhundertausend Menschen haben einen Daumen hoch vergeben. Man kann also von einem erfolgreichen Youtube-Video sprechen und offensichtlich liegen die Beiden mit ihrer Aussage richtig.

Nicht falsch verstehen: Sie liegen richtig. Ich unterschreibe jedes ihrer Worte. Hass und Gewalt und dumpfe Parolen haben in diesem Land nichts verloren. Wir leben eine Willkommenskultur. Es gibt auch kein Aber in diesem Artikel. Gegen die Aussagen von Joko und Klaas kann man nichts haben. Den Mund aufzumachen ist gut.

Was mich an der ganzen Sache insbesondere auch in den sozialen Netzen aufregt ist die Tatenlosigkeit. Und da sind auch die Protagonisten von Circus Halligalli nicht besser. Kein noch so empörter Post bei Facebook oder Twitter hat jemals einem Flüchtling geholfen. Auch das Video von Joko und Klaas hat nicht dafür gesorgt, dass nur ein Asylbewerber besseres Essen bekommt oder gar nach Hause telefonieren konnte.

Posts in sozialen Netzwerken verbessern nicht das Leben von Menschen. Niemand bekommt ein besseres Leben, nur weil ich das Video bei Facebook teile. Niemand wird deswegen besser wohnen, essen oder gar gesünder leben können. Ein „gefällt mir“ drückt vielleicht eine Meinung aus, mehr aber nicht.[/fl][fr]Von daher bin ich es leid, empörte Posts über die Zustände in unserem Land zu sehen und zu lesen. Klaas und Joko sind für mich keine Helden, nur weil sie ein Werbevideo für ihre Show dazu nutzen, ein Statement gegen Hass im Netz abzugeben. Was bitte machen die Herren denn um konkret zu helfen? Der Aufruf sie doch zu entfolgen hat mit Sicherheit genau das Gegenteil bewirkt. Mission erfolgreich.

In der momentanen Lage sind Worte leider nicht genug. Hier ist konkrete Hilfe nötig. Warum haben Joko und Klaas am Ende des Videos mit einer so großen Reichweite nicht einfach eine Spendenhotline eingeblendet oder warum haben sie nicht dazu aufgefordert, konkret zu helfen" Zum Beispiel durch Arbeitsleistung oder Sachspenden. Alles das haben sie nicht getan und das hinterlässt bei mir einen schalen Beigeschmack.

Dieser Artikel ist kein lamentieren über den Zustand in unserem Land. Ich kann nur appellieren, konkret zu helfen. Ein Beispiel habe ich neulich im Netz gefunden. Gerade in dieser Zeit wäre es sehr praktisch, nicht mehr benötigte Smartphones einzusammeln und diese den Flüchtlingen zur Verfügung zu stellen. Auch ohne Simkarte könnten diese Geräte genutzt werden um per Skype in die Heimat zu telefonieren. Ein wichtiger Aspekt, wenn man in der Fremde ist.

Ich würde mir wünschen, dass Leser dieses Artikels ihr altes Smartphone (vielleicht ein iPhone 4 oder 4s) in einer Flüchtlings-Unterkunft abgeben und vielleicht sogar dabei helfen, es mit Skype einzurichten. Das ist praktische Hilfe in kleinem Rahmen. Ich werde es auf jeden Fall machen. Danke.[/fr]
 

maeeeth

Damasonrenette
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Hallo,
ich persönlich kann die Fernsehsendung Circus Halligalli nicht ausstehen und sympathisiere nicht mit Joko und Klaas. Aber deine Sicht der Dinge (betont subjektiv daher auch gerechtfertigt!) ist auch nicht der Weisheit letzter Schluss.
Meiner Meinung nach machen Joko und Klaas einiges richtig. Jeder sollte (wenn er denn möchte) genau so helfen, wie es seinen Fähigkeiten und Kompetenzen entspricht. Eine großes Potential der beiden ist die Medienwirksamkeit, die sie der Medienwirksamkeit von CSU-Tölpeln (gestern bei Maybritt Illner etc.) oder eben Parolen in Social Media Netzwerken entgegensetzen können. Dazu kommt eine markige Sprache und keine Angst vor klaren Worten.
Es ist (meiner Meinung nach) wichtig, diese klare Kante zu zeigen. Das können Joko und Klaas wirksamer tun als Du und ich es je könnten. Sie erreichen einfach mehr Leute, denen dadurch gezeigt wird, dass nicht jeder in der Gesellschaft einen Rechtsruck akzeptiert und dass "ich habe ja nix gegen Ausländer, ABER ..." nicht in allen Bevölkerungsgruppen als salonfähig gilt. Das ist ihre Priorität Nr 1 (nehmen wir mal an, sie tun das nicht aus Werbezwecken sondern wirklich als Anliegen ihrer persönlichen Überzeugung).
Deine Priorität Nr 1 scheint die praktische Hilfe zu sein und weil Dein Spezialgebiet / Interessengebiet nun mal die IT und Kommunikation ist, gibst du einen entsprechenden Rat / Wunsch ab.
Vielleicht gibt es andere Menschen, die eine andere Priorität setzen und evtl Kleiderspenden abgeben, Drogerieartikel kaufen und spenden, Zeit für Behördengänge oder zum Deutschlernen bereitstellen. Jeder sollte das tun, was er für richtig hält.
Und wenn das nur ein Klick auf "gefällt mir" in einem sozialen Netzwerk ist, dann hast Du Recht: Konkret vor Ort ändert sich für keinen Flüchtling durch diesen Klick etwas. Aber vielleicht kommt man durch diesen Klick mit Leuten ins Gespräch und vielleicht kann man auch nur einen dadurch ein wenig sensibilisieren,... Allein das wäre schon ein Gewinn für diese Zivilgesellschaft.

Achso: und nur, weil jemand nicht sagt, dass er spende oÄ heißt das noch laaaaaaange nicht, dass er es auch wirklich nicht tut.
 

soramac

deaktivierter Benutzer
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Ob ich auch spende? Klar, schon ganz oft.. gedacht das man da mal..
 

wolf1210

Roter Stettiner
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Vielleicht ist es ja nicht einmal die konkrete Tat die sofort von vielen Menschen verlangt werden muss,das was zählt ist meiner Meinung nach das wichtigste, das etwas in den Köpfen der (meisten) Menschen klick macht, wenn viele andere Menschen mit den unterschiedlichsten Formen der Hilfe/Engagement ihre Solidarität mit den Flüchtlingen gleich welcher Herkunft zeigen.
Dann kann jeder für sich bestimmt einen Bereich finden wo er/sie aktiv/passiv hilft.
 

Hendrik Ruoff

Roter Herbstkalvill
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Spätestens wenn man mal selber in Ungarn war und dort arbeiten musste.... sieht man das ganze Ausmaß... da läuft's einem echt kalt den Rücken runter.... Ich könnte Kotzen wenn ich diese unsympathischen Typen aka. Yoko&Klaas sehe die das nur für Werbezwecke gebrauchen wirklich!
jede Spende hätte mehr gebracht als deren leere Worte.
 
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double_d

Baumanns Renette
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Schöner Text und ganz sicher auch ein gerechtfertigter Eindruck @Michael Reimann

Wenn man das Ganze allerdings etwas intensiver betrachtet, wird man erkennen, dass die sozialen Netzwerke und auch solche öffentlichen Bekundungen, wie auch eine medienwirksame Verbreitung eine der schärfsten und gefährlichsten Waffen im Kampf gegen Ungerechtigkeiten, aber auch im negativen Sinne als Propagandamaßnahme oder Hetze darstellt.

Man muss die Unterschiede herausstellen, welche definitiv vorhanden sind. Ob ich mich als interessierter oder sogar engagierter Mensch tatsächlich vor Ort befinde oder alleine in meinem heimischen Refugium, umgeben von vertrauten und mir Sicherheit gebenden Einflüssen ein Video betrachte, ist ein erheblicher Unterschied.
Zuhause vor dem Monitor bin ich als schwacher Geist mit meinen Gedanken alleine. Ich bin manipulierbar und steuerbar. Meine Meinung kann in diesem Umfeld leichter beeinflusst werden. ISIS nutzt diese Waffe schon lange und entgegen einem normalen Verständnis, haben diese Unmenschen einen regen Zulauf von Leuten, denen sonst niemand zuhört. Die rechte Szene nutzt diese Möglichkeit ebenfalls schon lange und wenn man Zuhause, umgeben von Runen, Reichsadler und Hakenkreuzen im Internet surft, wird man kaum etwas anderes in die Suchmaschine eingeben, als das, was man sehen will.
Hier fehlt dieser Waffe allerdings "gottseidank" das Zielfernrohr oder das gößere Magazin, da sich diese Propaganda eher in einem "geschlossenen" Kreis abspielt und nur bedingt bzw. vereinzelt den Weg nach draußen schafft.

Das Zielpublikum für diese Lager steht mit dem Smartphone auf dem Schulhof oder läuft in der Uni oder den Ausbildungsbetrieben herum. Ältere Zeitgenossen mit "Gesinnungen" müssen nicht mehr überzeugt werden. Die sind entweder schon dumm geboren, oder haben aus der Vergangenheit einfach nichts gelernt.
Während Pegida-Alinas oder ISIS-Pisser (Entschuldigung) sich noch vor Ort zeigen müssen, weil ihre Medienwirksamkeit nicht ausreicht um kaum mehr als die Likes zu bekommen, die auch die Anzahl ihrer bekennenden Anhänger widerspiegelt, reicht es für Menschen wie Joko und Klaas aus, diese Waffe aufzuheben und gegen diesen Abschaum zu richten. Ihre Reichweite und der Bekanntheitsgrad erreicht mit einem "Schuss" Millionen von Followern, die aufgrund ihrer noch nicht gefestigten Meinung eine Richtung brauchen um sich zu orientieren.
Die beiden Gesichter sind eh schon in den Augen der Kids "cool", "krass" oder was auch immer, weil sie sich für nichts zu schade sind, und den größten Mist mitmachen. Man denke mal an den Erfolg von "Jack-Ass".
Und nun geben diese beiden einer Meinung gegen Flüchtlingshetze ein Gesicht, was vielen bekannt ist und im Falle von jüngeren Mitmenschen, zu denen sie aufschauen.
Darüber hinaus schafft es so ein Beitrag auch in die Tagesschau und ins landesweit gehörte Radio.

Sie geben damit eine Richtung vor für tausende von jungen Menschen, die nun vielleicht ihre Unsicherheit bezüglich tatsächlicher Hilfe verlieren und nun etwas bewegen. Ich habe durch meine Kinder von dem Video gehört, nachdem es nur Minuten vorher online war. Und da ich eh sehr sozial eingestellte Kinder habe, steht ein Karton mit nicht mehr genutzten Spielsachen bereit zur Übergabe an die örtliche Flüchtlingshilfe. Ohne, dass ich etwas dazu sagen oder tun musste. Der älteste hat seine kleinen Geschwister geimpft und ihnen erklärt, warum das wichtig ist.

Man unterschätze also nicht die positive Wirkung dieser wirklich "gefährlichen" Waffe in den richtigen Händen.
Die beiden haben das schon richtig gemacht. :)
 

wolf1210

Roter Stettiner
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Ich habe gestern abend Maybritt Illner gesehen und am Schluss fand ich sehr bemerkenswert was der ehem. Bürgermeister von Frankfurt/Oder in seinem Interview gesagt hat: wenn man selber es vorlebt - egal womit und was man auch immer tut - dann setzt man damit ein Zeichen,ähnlich einem Stein den man ins Wasser wirft. Das zieht Reaktionen nach sich - nicht immer die gewünschten - oft auch negative - aber wenn die Menschen sich erstmal auf eine Diskussion einlassen wird ein Prozess in Gang gesetzt der auch etwas bewirken kann. Die schweigende Masse der zustimmenden Menschen zu Hilfe zu bewegen ist nicht schwer - aber jeder muss sich darüber klar sein wenn in der Nachbarschaft diese lauten Hirntoten anfangen Parolen zu grölen dann kann man nicht mehr die Türen und Fenster zuschliessen - das hatten wir schonmal.
 

El Tonno

Granny Smith
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Lieber @Michael Reimann,

kein Youtube-Video, kein Facebook-Post und auch kein Tweet dieser Art kann die Situation für einen Flüchtling, der "unser Land" nach einer langen und mitunter gefährlichen "Reise" verbessern.
Wie du selbst schreibst, kann dadurch keiner nach Hause telefonieren oder etwas zu essen bekommen. Das muss es auch nicht bezwecken. Zumal ich mir sicher bin, dass dies nicht die Absicht von Joko und Klaas war. ABER: Für eines ist es allemal gut und das ist noch viel wertvoller als das: Jeder, der sich - in welcher Form auch immer, ob laut oder leise - gegen den geschürten Hass, die dummen Parolen und die Gewalt dieser "Ich bin kein Nazi, aber"-Leute ausspricht, zeigt den anderen, denen die dieses fremdenfeindliche Gedankengut nicht in sich tragen, denen die selbst geflüchtet sind und denen hier nun der ganze Hass entgegen schlägt und auch denen, die ihre Meinung vielleicht nicht so offen nach außen tragen können/wollen wie viele andere, dass sie nicht alleine dastehen. Und wenn man damit auch die Denke dieser "ewig Gestrigen" gewiss nicht beeinflusst, so zeigt man ihnen doch, dass sie mit dem geistigen Dünnpfiff, den sie verbreiten im Unrecht sind. Vor diesem Hintergrund finde ich es richtig und wichtig, dass insbesondere prominente Menschen ihre Reichweite nutzen um eben den Mund aufzumachen (um hier im Kontext zu bleiben).
Bei dem ganzen Elend, über das Tagesschau und Co. jeden Abend berichten, ist es schön zu sehen, wie viel gutes für diese Menschen getan wird. Dinge, von denen leider kaum einer spricht.
Ich selbst komme aus einem kleinen 1700-Seelen-Dorf im herzen von Rheinland-Pfalz. Bei uns wurden in den letzen 3 Monaten knapp 50 Flüchtlinge aus den unterschiedlichsten Ländern in 3 Einfamilienhäusern (!) untergebracht. So passiert das gerade in vielen Orten der Umgebung. Es ist unfassbar, wie viele Bürger sich freiwillig und ehrenamtlich engagieren um die Situation dieser Menschen ein Stückchen zu verbessern. Da ruft die örtliche Feuerwehr spontan zu einer Sachspenden-Sammlung auf und fährt 2 Stunden später eine komplette LKW-Ladung (!) mit Kleidung, Spielzeug, Decken und Lebensmitteln in eine neu errichtete Erstaufnahme-Einrichtung (Zeltstadt). In unserem Ort hat ein Bürger ein leerstehendes Haus gekauft und es der Gemeindeverwaltung überlassen um die oben schon genannte Wohnsituation zu verbessern. So brennen nicht nur Flüchtlingsunterkünfte in der Nacht, weil irgendwelche halbstarken Schwachmaten mit ihrer Freizeit nichts anzufangen wissen, sondern es passieren auch ganz viel gute Dinge. Dinge, die unsere Gesellschaft wirklich ausmachen. Man könnte jetzt sagen, dass auf dem Lande die Welt noch in Ordnung ist, aber ich bin mir sicher, dass in den sog. Metropolregionen und Städten jeden Tag ganz ähnliche Dinge passieren. Leider haben die Helfer keine wirkliche Lobby, deshalb erfährt hiervon kaum einer etwas. In den Medien ist nur Platz für die Krawallos, brennende Asylbewerberheime bringen nun leider mehr Quote, mehr Klicks als die Hausfrau, die den Geflüchteten Mülltrennung beibringt.
 

Artex

Golden Delicious
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Lieber Michael - ich bin sonst ja eher der stille Mitleser eurer Seite aber dieses Thema ist momentan schon sehr brisant und vor allem sehr traurig ... es passieren unvorstellbare Verbrechen und Europa schaut weg! Abertausende Menschen ertrinken im Mittelmeer und Europa erschrickt mal kurz und geht dann zur Tagesordnung über. Gestern wird im Burgenland ein LKW mit einer noch nicht bekannten Anzahl von verwesten Leichen gefunden Wir halten eine Schweigeminute und schimpfen auf die Schlepper. ... das könnte man jetzt noch lange fortsetzen.
Ich gebe dir einerseits recht, wenn du forderst, dass man nicht nur darüber reden soll sondern auch was tun muss. Ist aber nicht wirklich leicht was zu tun. Für mich persönlich war und ist es schon eher leicht, weil ich viele Jahre in diesem Bereich tätig war aber für viele andere ist es nicht so leicht, unter anderem auch weil die rechtliche Situation es teilweise schwierig macht zu helfen. (versuch mal einem Flüchtling eine Arbeit zu geben - was ihm ja tatsächlich helfen würde - nicht mal wenn er ein Asylberechtigter ist und eine Arbeitserlaubnis hat ist das leicht - glaub mir, ich habe es versucht)
d.h. persönliches Engagement und Hilfeleistungen, Sachspenden, Geldspenden aber auch Hilfe in Form von z.B. Sprachkursen ist großartig und (leider) notwendig.
Ich denke aber, dass solche Aktionen, wie z.B.: von Joko & Klaas oder Til Schweiger (um nur die prominentesten zu nennen) ganz sicher nicht als Werbung in eigener Sache zu verstehen sind, sondern dass die sehr wohl eine Berechtigung haben und v.a. dass sie sehr viel bewirken können! Weil genau solche Aktionen und Aufrufe "Meinungen" bilden. Weil es seit ein paar Wochen endlich immer mehr Menschen gibt, die den Mund aufmachen gegen die blau/braunen Hassprediger, gegen Rassisten, gegen Unmenschlichkeit - und nur wenn der Großteil der Bevölkerung aufsteht gegen das Idiotenpack und mutig gesteht :" Ja, ich will ein Gutmensch sein!" dann werden wir vielleicht erkennen, dass das "Problem" nicht nur lösbar ist, sondern auch eine Chance für uns. Man muss nämlich keine Bücher (oder Asylheime) verbrennen oder die Hakenkreuzfahne schwenken um eine Nazi zu sein. Es reicht wenn man durch seine Äußerungen (im Internet oder sonstwo) eine Atmosphäre von Angst und Hass schürt. Nur dadurch glauben nämlich die tatsächlichen Verbrecher, dass sie mit gutem Recht (weil ja alle dafür sind) Asylheime anzünden können.
Deshalb bin ich froh über jeden, der seine Prominenz dazu nutzt um mehr Menschlichkeit in unsere Köpfe zu bringen, um die Leute zum Nachdenken zu bringen - um zu zeigen, dass ein Flüchtling keine Bedrohung ist, sondern nur ein Mensch, der auf der Suche nach ein bisschen Glück, Frieden und Sicherheit ist.

Roland

... und weil ich nicht anonym bleibe:
Roland Haider
[email protected]
www.artex-design.at
 

maeeeth

Damasonrenette
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Roland

... und weil ich nicht anonym bleibe:
Roland Haider
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wahre Worte auch von dir!
Aber aufpassen, deine Ausführungen und insbesondere dass du [Ironie] vorschickst [/Ironie] nicht anonym bleiben zu wollen wird Leute glauben lassen, dass du nur Werbung für deine Kerzenmanufaktur betreibst. Um in der Analogie zu Joko und Klaas zu bleiben.
 
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wahre Worte auch von dir!
Aber aufpassen, deine Ausführungen und insbesondere dass du [Ironie] vorschickst [/Ironie] nicht anonym bleiben zu wollen wird Leute glauben lassen, dass du nur Werbung für deine Kerzenmanufaktur betreibst. Um in der Analogie zu Joko und Klaas zu bleiben.
Man ist nicht verantwortlich für das was Leute glauben - wenn es eine gute Absicht war zählt nur diese - und nichts sonst.
 
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Martin Wendel

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Man muss schon sagen, dass da immer ein wenig der Hauch einer Profilierung mitschwimmt. Von daher kann ich die Kritik ein wenig nachvollziehen. Letztendlich lässt sich das bei Personen, die im öffentlichen Leben stehen, aber nie vermeiden. Beispiel aus der Apple-Welt: Tim Cook und seine Spendenaktivitäten. Trotzdem finde ich es gut, wenn Personen öffentlich Meinung beziehen – auch wenn es notleidenden Menschen nicht unmittelbar hilft. Ich habe doch noch den Glauben, dass solche klaren Meinungsäußerungen, die in den letzten Wochen ja stark zugenommen haben und denen man fast nicht mehr entgehen kann, irgendwann zu einem Umdenken bei gewissen Leuten führen (sicher nicht bei allen, aber zumindest bei einigen). Und alleine das ist meiner Meinung nach sehr wertvoll.
 

Michael Reimann

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Ich danke euch allen für diese engagierte Diskussion und ich lese jeden Beitrag mit großem Interesse und Begeisterung. Gerade auch weil hier viel aus tatsächlichem Erleben berichtet wird. Ich habe mit meinem Text oben genau das erreichen wollen. Hier wird sich qualifiziert ausgetauscht.

Ich bin - genau wie viele andere auch - überwältigt von der Machtlosigkeit, die man angesichts dieser ganzen Tragödien hat. Ich versuche halt - weil ich glaube das das am Besten gelingt - im Kleinen zu helfen.

Ich würde mein Angebot aber sogar noch ausweiten: Ich nehme gerne gebrauchte Smartphones aller Art an und sorge für eine Verteilung an entsprechende Einrichtungen. Wer also sein altes Phone (muss nicht "i" sein) nicht mehr braucht, kann es gerne an mich senden und ich kümmere mich dann um die Verteilung. Einzige Voraussetzung: Es sollte noch funktionieren.
 

maeeeth

Damasonrenette
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Ich würde mein Angebot aber sogar noch ausweiten: Ich nehme gerne gebrauchte Smartphones aller Art an und sorge für eine Verteilung an entsprechende Einrichtungen. Wer also sein altes Phone (muss nicht "i" sein) nicht mehr braucht, kann es gerne an mich senden und ich kümmere mich dann um die Verteilung. Einzige Voraussetzung: Es sollte noch funktionieren.

Je nach Bedarf könnte man diese Plattform dazu nutzen, einen solchen Spendenaufruf einem großen Zielpublikum zukommen zu lassen. Nicht nur in diesem einen Beitrag, sondern größer und öffentlicher.
Über das Für und Wider musst du oder euer Team entscheiden und diskutieren, mach deine Gedanken aber mal transparent und dann werden wir vielleicht Punkte sehen, die (evtl) auch Joko und Klaas durchdacht haben, als sie sich dazu entschieden KEINEN Spendenaufruf zu starten. Und damit wären wir dann wieder bei deinem Ausgangspost.
 

Papa_Baer

Jakob Lebel
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Mh. Schwieriges Thema. Zuerstmal möchte ich sagen das ich nicht rechts angehaucht bin. Aber mal ehrlich: Warum soll Deutschland immer für alles bluten?

Wir zahlen für Griechenland, wir nehmen immer und immer wieder Flüchtlinge auf usw. Ich finde Deutschland hat erstmal genug mit sich selbst zu tun. Genug Probleme gibt es ja vor der eigenen Haustür.

Versteht mich bitte nicht falsch aber ich höre nur Deutschland muss hier helfen, Deutschland muss da helfen. Irgendwann ist auch mal gut. Andere Staaten sind genauso in der Pflicht. Finanziert wird das Ganze wie immer über unsere Steuergelder.

Auch verstehe ich nicht wirklich warum Flüchtlinge Snartphones brauchen. Da wären doch Spielzeuge und Bekleidung angebrachter oder nicht?

Das sollte man aber auch sagen dürfen um mal den Titel dieses Threads zu zitieren.
 

maeeeth

Damasonrenette
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Zuerstmal möchte ich sagen das ich nicht rechts angehaucht bin. Aber mal ehrlich: Warum soll Deutschland immer für alles bluten?
Ich habe nichts gegen Ausländer, ABER


Edit: auch noch was konstruktives zu

Versteht mich bitte nicht falsch aber ich höre nur Deutschland muss hier helfen, Deutschland muss da helfen. Irgendwann ist auch mal gut. Andere Staaten sind genauso in der Pflicht. Finanziert wird das Ganze wie immer über unsere Steuergelder.
Folgende Antwort aus der ZEIT Online:
http://www.zeit.de/wirtschaft/2015-08/fluechtlinge-unterbringung-kosten-laender-bund-verteilung-ueberschuesse-steuerausgleich/seite-2 schrieb:
Aber rechnet man um, was jeder Bundesbürger heute "zahlt", um die Asylsuchenden zu unterstützen, kommt man auf einen verschwindend kleinen Betrag: Im Schnitt, so zeigen es Zahlen des Statistischen Bundesamts, gab Deutschland 2013 pro Bundesbürger 18,50 Euro für Flüchtlinge aus. Ja, es war 2008/2009 bloß die Hälfte, 9,50 Euro nämlich. Doch Anfang des Jahrtausends lag der Betrag bei 15 Euro und Anfang der neunziger Jahre waren es sogar 34 Euro. Damals hatten wir – trotz der immensen Kosten der gerade erst erfolgten Wiedervereinigung – im Verhältnis noch das Doppelte für jeden Flüchtling übrig. Pleite ging die Bundesrepublik deswegen nicht. Selbst Berlins Ex-Finanzsenator Urlich Nussbaum sagt über die chronisch klamme Hauptstadt: "Rein finanziell können wir also mindestens noch mal so viele Menschen aufnehmen wie bisher."

Bärbel Hildebrand vom Bund der Steuerzahler (BdSt) kann über die angeblich große Geldnot ohnehin nur den Kopf schütteln: "Die Länder und Kommunen sollten mal lieber weniger Geld zum Fenster rausschmeißen und sich auf Dinge konzentrieren, die wirklich wichtig sind. Dann hätten sie auch genug Geld." Jedes Jahr rechnet der Steuerzahlerbund zusammen, wie viel Geld für unsinnige Projekte verschwendet werden, wie Autobahnen ins Nirgendwo oder Brücken ohne Straßenanschluss. Allein 2014 hätten sich Bund und Länder 30 Milliarden Euro sparen können, ohne nennenswerte Verluste für die Allgemeinheit. "Genug Geld wäre da, die Politik müsste nur die richtigen Prioritäten setzen", sagt Hildebrand. "Es ist ja nicht so, als ob Bürger und Firmen nicht ausreichend Steuern zahlen würden. Aus meiner Sicht hat der Staat ein Ausgabenproblem und keines bei den Einnahmen."

Die Fixierung auf die Kosten sei auch zu kurz gedacht, kritisiert Ökonom Marcel Fratzscher: "Die Frage ist nicht: Was kosten uns die Flüchtlinge in diesem Jahr? Sondern: Wie wirkt sich die Zuwanderung langfristig aus? Da steht außer Frage, dass diese Menschen langfristig zum wirtschaftlichen Aufschwung beitragen. Die Zuwanderung ist ein wichtiger Grund für den Beschäftigungsboom, den wir zuletzt erlebt haben."
 
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Michael Reimann

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Je nach Bedarf könnte man diese Plattform dazu nutzen, einen solchen Spendenaufruf einem großen Zielpublikum zukommen zu lassen. Nicht nur in diesem einen Beitrag, sondern größer und öffentlicher.
Über das Für und Wider musst du oder euer Team entscheiden und diskutieren, mach deine Gedanken aber mal transparent und dann werden wir vielleicht Punkte sehen, die (evtl) auch Joko und Klaas durchdacht haben, als sie sich dazu entschieden KEINEN Spendenaufruf zu starten. Und damit wären wir dann wieder bei deinem Ausgangspost.

Das werden wir diskutieren. Bei AT handelt es sich im weitem Sinne um eine technisch orientierte Plattform. Ob und wie wir das komplexe Thema des Spendenaufrufs (und an wen man spenden soll) hier thematisieren können, müssen wir sehen. Mein Post hier sollte ja in erste Linie Initiativen erzeugen. Einen Unterschied zu J&K gibt es schon wir haben sicherlich eine geringere Reichweite und schieben diese auch nicht vor. Wir machen es - wenn wir es machen - weil wir es wollen. :)
 
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Papa_Baer

Jakob Lebel
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@maeeeth

Und was soll mir dein Kommentar jetzt sagen.?Da ist nichts gegensätzliches erkennbar.
 

Frischluft

Oberdiecks Taubenapfel
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Solange es solch eine Not und Elend gibt, muss geholfen werden.
Da ist die Einstellung: Warum sollten wir noch mehr Flüchtlinge aufnehmen, während andere Länder sich dagegenstellen, für mich unglaublich beschämend.