Apple scheint das, angesichts Ihrer Produktpolitik offenkundig ganz genauso zu sehen und die werden sich wohl, vor der Entwicklung, die Mühe gemacht haben entsprechende Marktforschung zu betreiben.
Tut mir leid, aber mir fällt das weiterhin schwer, aus Apples Produktpolitik eine Rechtfertigung für Deine Annahme, z. B. dass Desktoprechner nur für Zocker auf den Markt gebracht werden, nachvollziehen zu können.
Aus meiner bescheidenen langjährigen Erfahrung waren die vorkonfigurierten Desktoprechner aus den Mediamärkten auch zu der Hochzeit der Big-, Midi- und Mini-Tower schon immer zweite Wahl für jemanden, der mehr als einen Office-Rechner benötigte und sich aufgrund fehlenden Fachwissens vertrauensvoll an einen Mitarbeiter im roten Kittel gewandt hat. Zu dieser Zeit hat der Aldi bereits allen diesen Märkten die Kunden abgelaufen, wenn dort ein neuer "bestausgestatteter" Tower im Prospekt angekündigt wurde. Alle anderen haben sich den Tower entweder selbst konfiguriert oder beim kleinen Krauter (von mir aus auch bei Atelco oder ähnlichen Ketten wie Gravis, Cyberport) bauen lassen oder sie bei Alienware bestellt.
Mediamarkt/Saturn, Berlet und wie sie alle heißen, hatten noch nie eine wirkliche Zielgruppe für Desktop-Rechner. Zumindest in meiner ganzen Zeit, in denen ich mich mit IBM Kompatiblen beschäftigt habe.
Die Tatsache, dass es nun überwiegend Laptops gibt, bzw. die Entwicklung diesen Weg gegangen ist, liegt wohl in erster Linie daran, dass heutzutage der billigste Laptop die Performance eines damaligen High-Tower locker erreicht und die Ansprüche der Leute an die Leistung nicht genauso proportional gestiegen ist. Und natürlich richtet sich da auch ein neues, relativ frisch aufblühendes Umweltverständnis der Kunden in diese Richtung. Anstelle Monitor, Tower, Drucker und sonstige Peripherie unter Strom setzen zu müssen, reicht nun das Aufladen eines Akkus für teilweise den ganzen Arbeitstag. Ich denke, hier liegt die einzige richtige Richtung Deiner Vermutung, dass dem überwiegendem Teil der Computernutzer ein Laptop mittlerweile reicht. Und vor allen Dingen geht es in Richtung Kohle. Ein Laptop ist heute für jeden bezahlbar. Warum also Monitor, Tastatur, Maus und den Kram zum Desktoprechner noch dazu kaufen, wenn ich für weit weniger Geld ein Laptop bekomme.
Ich würde mir den Mini ja sogar selber kaufen, wenn ich die Möglichkeit hätte mir ein Büro einzurichten, obwohl auch ich nicht die Zielgruppe bin...
Dann sei mal froh, dass Du nicht vor 20 Jahren schon auf einen Rechner angewiesen warst. Den Ort für Monitor, Tastatur und Tower hatte jeder irgendwo in der Bude, egal ob der Schreibtisch da reinpasste oder nicht.
Ich bin auch immer noch nicht dabei, dass der Mini sich an Pros (nach Apples Definition) wendet.
Das heißt doch nicht das private sich den Mini nicht kaufen dürfen, es heißt nur das die Teile nicht unbedingt auf die zugeschnitten sind.
Exakt darauf ist der aber zugeschnitten.
Ich habe damals den Mini
nach einem iMac und nach einem MacBook Pro gekauft. Er war die perfekte Ergänzung für alle Anwendungen, die keinen Monitor benötigten und somit unbemerkt und sparsam irgendwo im Haus seinen Dienst verrichten konnte.
Ursprünglich dachte ich zwar auch, dass der Mini einen Einstieg in macOS bereiten sollte. Quasi als Übergang für diejenigen, die vom Windows-Desktop kommen und Monitor und Co weiter benutzen wollten. Aber ich denke, da habe ich mich auch getäuscht.
Der Mini addressiert sich eindeutig an den ganz normalen Computernutzer, dem der Laptopbildschirm zu klein ist, dem All-In-One zu kompakt und gebunden ist, und dem ein großes Angebot von Peripherie-Anschlüssen wichtig ist.
Ich kann mir kaum vorstellen, dass Apple mit einem kurzen Bildchen einer MacMini Serverfarm bei der Präsentation nun die Netzwerkkunden zurück ins Boot holen will, nachdem sich jetzt fast schon 10 Jahre nicht mehr um die Custom-Kunden gekümmert wurde. Das scheint mir dann doch zu weit hergeholt.