Editor's Blog

Ein Jahr Apple Watch am Arm: Eine Bilanz


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Am 18. Mai 2015 habe ich meine erste Armbanduhr seit 15 Jahren angelegt. Die Apple Watch wurde pünktlich vom DHL-Kurier geliefert. 15 Jahre konnte ich gut ohne Uhr am Handgelenk leben, denn schließlich gibt es überall in meiner Umgebung ausreichend Zeitanzeigen. Nicht zuletzt auch in meinem iPhone. Nun lebe ich ein Jahr mit der Apple Watch und ziehe Bilanz.

Ich habe mich anfangs ja gegen eine Smartwatch entschieden. Gar nicht so sehr wegen der Preise. Es ist ja hinlänglich bekannt, dass gute Uhren gutes Geld kosten. Nein ich sah nicht so recht den Sinn in einem Gadget, das nicht viel mehr als ein ausgelagertes Display für das iPhone sei soll. Daher kam eine Anschaffung für mich zunächst nicht in Frage.

Das ich mich dann doch um entschieden habe liegt vielleicht auch daran, dass mich neue Technik doch immer fasziniert und irgendwas muss doch dran sein an diesem neuen Hype. Also habe ich die einzige Uhr von Apple bestellt, die mir damals zugesagt hat: Eine Apple Watch Sport 42mm in Schwarz mit schwarzem Armband.

Einrichtung und App-Nutzung waren kein Problem. Auch die Zeit zeigt das Gadget zuverlässig an. Funktioniert also im Rahmen der beworbenen Parameter. Das nicht immer alle Apps korrekt auf dem kleinen Display installiert wurden – manchmal wird nur ein grauer Kreis angezeigt und man muss raten, um welche App es sich handelt – hat mich nicht gestört. Auch nicht, dass es quasi wenig bis keine Watch-Exklusiven Apps mit sinnvoller Funktion gibt. Es hat mich zwar manchmal ein wenig geärgert, dass meine Sport-Erfassungs-App nicht so richtig mit der Watch kommuniziert und ich dadurch das eine oder andere Training nicht speichern konnte. Das alles ist aber nur oberflächlich betrachtet ein Problem.

Jetzt hat meine Uhr dank des tiefen Kratzers halt Charakter.
Jetzt hat meine Uhr dank des tiefen Kratzers halt Charakter.

Auch dass ich die Uhr einmal am Tag aufladen und dazu immer vom Arm abnehmen muss, stört mich nicht. Ich habe mich an den Ritus gewöhnt, dass ich am Abend meine Uhr auf dem Nachttisch an die Ladebuchse hänge und sie morgens wieder voll Energie ist.

Ich habe mich sogar an den großen und leider sehr tiefen Kratzer auf dem Display gewöhnt, den ich mal einer ungeschickten Armbewegung in der Nähe der Kellerwand erzeugt habe. Dann hat meine Apple Watch eben Charakter, habe ich so bei mir gedacht.

Was ich denn so mit meiner Apple Watch alles mache, werde ich immer wieder gefragt. So als müsste man eine Uhr zu viel mehr verwenden, als die Zeit anzuzeigen. Ich berichte dann davon, dass ich gerne meine Platzreservierung im Zug als Kalendereintrag hinzufüge und diese dann am Tag der Reise bequem unter dem Zifferblatt ablesen kann, ohne konstant mit der Fahrkarte herum zu hantieren. Und ich schaue ab und zu mal, wie spät es ist. Gerne lasse ich mich auch mit einem Timer daran erinnern, dass mein Tee seit vier Minuten zieht.

Praktisch ist die Anzeige des nächsten anstehenden Kalendertermins. Ich nutze es für meine Zugreservierung.
Praktisch ist die Anzeige des nächsten anstehenden Kalendertermins. Ich nutze es für meine Zugreservierung.

Das sind alles gute Eigenschaften und damit macht die Apple Watch Spaß.

Was mich allerdings regemäßig in den Wahnsinn treibt ist die Tatsache, dass eben nicht alles immer so reibungslos funktioniert, wie oben beschrieben. Es sind lästige Kleinigkeiten, aber genau die sind es doch, die man von Apple nicht erwartet. Es wird doch auch sonst Wert auf kleine Dinge gelegt. Ein Beispiel: In der Regel ist das Display der Uhr dunkel. Dreht man den Arm, um auf die Uhr zu blicken, wird es aktiv. Zum einen gibt es dabei eine klitzekleine Verzögerung. Sagen wir nicht mal eine viertel Sekunde zum anderen funktioniert es manchmal auch erst beim zweiten Mal. Mal ehrlich Apple: Das könnt ihr doch besser, oder? Die Verzögerung ist nur lästig, dass man aber manchmal zweimal den Arm drehen muss ist unentschuldbar. Das macht die ganze so genannte User Experience zunichte.

Fazit

Man könnte jetzt meinen, ich hätte absichtlich nach einem Haar in der Suppe gesucht. Nein, habe ich nicht. Ich benutze ein teures Apple-Device im Rahmen der zulässigen Möglichkeiten und von Apple bin ich halt besseres gewohnt. Ich will aber auch nicht sagen, dass die Uhr deswegen nichts taugt. Sie macht in der Regel was sie soll und fällt dabei nicht weiter auf. Ich bin allerdings auch gespannt, was Apple uns in den nächsten Jahren noch so alles an neuen Uhren präsentieren wird. Ob ich dann aufrüste? Ich bin mir nicht sicher.


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Tags: Apple Watch, Editor's Blog, Apple Watch Sport, Bilanz, Erfahrung

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