... es ging mir nur darum, auf eben diese Ausführungen der verschiedenen Standpunkte aufmerksam zu machen - das ist durchaus topic, meine ich.
Verschiedene Standpunkte in dieser Angelegenheit sind jedoch (bei allem Respekt den Diskutierenden gegenüber) hinfällig. Derzeit zumindest noch, wenn man die reale Lage betrachtet: eben real umgesetzte Sicherheitsprobleme. Dabei geht es dann auch nicht um Standpunkte. Diese setzten vorraus, dass man eine Realität unterschiedlich betrachten könnte und damit auch zu unterschiedlichen Handlungsoptionen gelangte. Nur geht es hier um
eindeutige Realitäten.
Beispiel: In einigen Ländern ist die Wasserqualität schlecht. Dem kann man begegnen, indem man durch Einnahme bestimmter Mittel oder Anwendung bestimmter Praktiken (Wasseraufbereitung), Risikofaktoren mindert. In anderen Ländern ist die Wasserqualität hingegen außerordentlich gut, man hat eben Trinkwasserqualität - und jede Maßnahme, mögliche Risikofaktoren zu mindern (die ich in den Ländern mit schlechter Wasserqualität vorraussetzen muss), ist unsinnig, überflüssig und womöglich sogar schädigend.
Genau so sieht es hinsichtlich der Virengefahr bzw. potentieller Sicherheitslücken bei OSX/WIndows aus. Windows hat schwerwiegende Designfehler, die OSX nicht teilt. Das Konzept ist ein anderes. Und das wird von vielen nicht verstanden: man glaubt, OSX sei nur ein anderes Windows. Nur ist das keine Frage der vermeintlichen Standpunkte. Und MacMarc führt das (so weit ich das übersehen kann) sehr gut aus. Die alltägliche Realität von unzähligen Mac-Usern bestätigt diese Ausführungen des weiteren - so wie eben auch die Gefährdung (und zwar per Design) von Windowsusern bzgl. des von ihnen genutzten Betriebssystems bestätigt werden kann. Und diesbezüglich weist MacMarc in der verlinkten Diskussion richtiger Weise auf Irrtümer hin, die sein Gegenüber jedoch meinte, den Ausführungen MacMarcs entgegensetzen zu können. Aber eben von falschen Grundannahmen ausgehend.
Also, bleiben wir bei den Fakten (einigen zumindest, weil eine ausführlichere Ausarbeitung derzeit immer noch unsinnig ist). Und wohlgemerkt sprechen wir jetzt erst einmal lediglich über das 'Virus-Problem' und nicht über andere, potentielle Sicherheitslücken, die einen anderen Diskussionsgegenstand darstellen:
1. Eine akute Virengefahr für OSX besteht derzeit nicht. Zumindest nicht in dem allgmein wahrgenommenen Rahmen, der von 'Windows-Erfahrungen' herrührt, allerdings auf OSX übertragen wird, ohne maßgebliche Unterschiede zu berücksichtigen. Ängste werden dabei gewiss auch von entsprechenden Nutznießern geschürt, also jenen Firmen, die Abhilfe versprechen, aber bereits unter Windows lediglich Flickschusterei betreiben.
2. Für Mac-User (wie für alle anderen User auch anderer Betriebssysteme) gibt es empohlene Verhaltensweisen, um potentielle Gefahren abzuwenden. Doch dazu braucht es keine Virensoftware, sondern schlicht das angewendete Basis-Verhalten, das sich jeder Computer-User aneignen sollte. Analog zur realen Welt: Dort lässt man ja auch nicht mutwillig die Türe offenstehen und ruft auf die Straße: Kommt rein - ich helfe euch beim Ausräumen meiner Wohnung... Kurioser Weise verhalten sich viele Computer-Nutzer diesbezüglich recht leichtsinnig, was ihre Internetnutzung z.B. angeht.
Bei vielen mutmaßlichen Gefährdungen (egal, ob Windows oder Mac) machen sie Tür und Tor auf: und leisten die häufig notwendige, aktive Mithilfe des Users, indem z.B. unbekannte Dateien angeklickt und Warnhinweise des OS weggedrückt werden. Virensoftware soll dann die letzte Schutzaufgabe übernehmen. Aber mal ehrlich: ich arbeite nicht gerne mit einem kompromittierten System, auch nicht, wenn mir eine vermeintliche Sicherheitssoftware eine Bereinigung nach einer Kompromittierung verspricht. Die Erfahrung musste ich leider bereits unter Windows mal machen: Virensoftware, die mir ein reines System bescheinigt, während sich weiterhin ein Virusabkömmling im Hintergrund austobt.
3. Es kann Gründe geben, Virensoftware auch als Mac-User anzuwenden. Aber nicht hinsichtlich des Betriebs des eigenen Computers mit OSX (derzeit zumindest noch nicht). Sondern allenfalls in übernommener Mitverantwortung in gemischten Netzwerken mit Windows-Usern, die wahrlich reine Bazillenverteiler sein können - mit vielfältiger Gefährdung für die Windowsuser, nicht aber für die Macuser.
Zur Ausgangsfrage bzg. Virenscanner für Mac gegen Windowsviren: Diesbezüglich könnte es nur um die Überprüfung einzelner Dateien gehen, die in gemischten Netzwerken verteilt werden. Für einzelne Dateien ist die Anwendung eines ständig laufenden Hintergrundprozesses aber überaus übertrieben. Wie sich wiederholt zeigte, reißen entsprechend kommerzielle Programme auch eher Löcher auf. Sie bieten neue Angriffsflächen und eigenen sich pot. OS-Rechte an, die gefahrenträchtig sind. Da wird potentiell der Bock zum Gärtner gemacht.
Abhilfe: ClamXAV (OpenSource) unter OSX. Ohne Hintergrundprozess laufen lassen und nur dezidierte Dateien überprüfen. Andere Möglichkeit: Ein virtuelles Windows (z.B. mittels des kostenlosen VirtualBox), um dort Dateien auszufiltern, die ich aus Windows-Netzwerken erhalte (mit Freeware-Antivirensoftware, z.B. Antivir). Dies scheint etwas aufwendiger zu sein. Aber es ist das sicherere Konzept, wenn man wengistens sein OSX nicht kompromittieren will. Eben auch nicht mittels eines pot. gefährdenden Programms (irgend eine Mac-Antivirus-Variante), das mir zwar Sicherheit verspricht, aber in der Regel für keine Mehrsicherheit, sondern für neue schwerwiegende Probleme sorgen kann.