Du musst anders denken. Eine kleine Conversion-Rate würde bereits ausreichen, um Steigerungen im zweitstelligen Prozentbereich zu realisieren.
Na ja, absolut ausschließen will ich es nicht, dass jemand sich tatsächlich mehr Musik kauft, wenn der USB-Stick 1,-- EUR billiger wird oder das iPhone sogar 30,-- EUR. Aber trotz des in diesem noch fiktiven Szenario durchaus vorhandenen Zusammenhangs einer Preisänderung mit der GEMA ist das für die meisten Kunden doch wohl eine Spur zu abstrakt und ich würde vermuten, eventuelle Umsatzeffekte, die wirklich auf die Veränderung des GEMA-Gebarens zurückzuführen wären, würden nicht über die normalen Markschwankungen hinausgehen und damit vermutlich niemals konkret dem Ereignis zuzuordnen sein.
Ebenfalls Fehlschluss. Künstler sind Künstler. Die sind ungefähr die letzten, die wissen können, ob so etwas klappt. Dafür machen die halt bessere Musik als jeder BWLer.
Lol, der Meinung bin ich auch. Die Aussage war auch sehr simplifiziert gestellt, gemeint war schon derjenige, der für den jeweiligen Musiker die Preise festlegt, also vermutlich das Management. Ich wollte einfach nur hinterfragt wissen, ob der Anbieter mit diesem in meinen Augen schon erheblichen Umsatzeinbußen leben könnte, wenn er sich ausschließlich von Live-Events, Öffentlichen Auftritten und Vorführungen und Merchandising ernährt und auf den Umsatz aus Dosenmusik komplett verzichtet. Jedenfalls glaube ich nicht, dass man dadurch viel an Werbekosten einsparen kann, denn selbst wenn man die Ankündigung der nächsten Tour den verschenkten CDs beilegt, erreicht man damit einfach viel weniger Leute, als über die klassischen Wege. Wobei man allerdings die Gruppe der Fans damit sicher zu 100% erreichen würde, aber eben auch nur die, neue Kunden könnte man nur erreichen, wenn man die Kostenlos-CD mit der Konzertwerbung quasi an alle Haushalte verteilen würde. Täte mir gefallen, auf diese Weise würde man sicher Künstler kennenlernen, auf die man sonst nicht gekommen wäre. Vermutlich könnte man auf diese Weise wohl wirklich auf Fernsehwerbung verzichten, aber ob das billiger wäre - es gibt ne Menge Haushalte...
Zunächst einmal ist zusagen, dass die Mehrheit der auf YouTube verwendeten Hintergrundmusik nicht legal ist. Denn neben GEMA-Gebühren müsste man den Titel eines bekannten Künstlers für mehrere hundert Euro lizensieren. Kann sich im privaten Rahmen natürlich niemand wirklich leisten. Aber hey, so ist halt das Gesetz.
Wenn ich da so drüber nachdenke, dann ist es tatsächlich nur sehr wenig verständlich, dass die GEMA bei privaten Amateurvideos auf YouTube überhaupt Gebühren verlangt. Das ist nämlich wirklich mal eine Werbeplattform für den Künstler und wenn man dort im Rahmen eines z. B. Urlaubs- oder Partyvideos - natürlich nicht gewerblich und kommerziell, rein privat - einen interessanten Song hört, ist die Chance doch groß, dass man den auch kauft. Bessere Viralwerbung als YouToube oder Shazam & Co können sich die doch eigentlich nicht wünschen. Dafür noch Gebühren zu kassieren ist wirklich unnötig bis sinnlos. Und wenn man das ganze noch weiter denkt, dann könnte man das von Dir vorgeschlagene Konzept auch komplett umdrehen: Konzerte, TV-Auftritte und jedwede öffentliche Vorführung könnten kostenlos sein, um den Dosenmusikverkauf zu bewerben. Vermutlich dürften beide Modelle auch so ihre Kehrseiten haben...
Meinst Du ich sehe das falsch?
Würde ich so platt nicht sagen. Recht hast Du damit, dass niemand gezwungen wird, Musik zu kaufen. Sich von dem Musikkonsum vollständig zurückzuziehen wird - wie oben schon erwähnt - schon weniger einfach, weil man dann wohl viele öffentliche Räume meiden müsste, die vom Inhaber mit GEMA-Inhalten bedient werden.
Im Kern ist es sicherlich schon so, dass das derzeitige GEMA-Modell seine Schwächen und seine Ungerechtigkeiten hat - und das möglicherweise nicht nur für die Verbraucher, sondern auch für die Künstler - aber zu sagen, die wäre komplett überflüssig, das können wir als Konsumenten überhaupt nicht. Das könnten nur die Künstler, die die GEMA nutzen, um Ihr Einkommen und die Wahrung ihrer Rechte darüber abzuwickeln. Zu dem Thema passt auch das folgende Zitat:
Wenn die GEMA dann auch wirklich den Betrag an den Künstler ausschütten würde, wäre das natürlich transparent. In der Realität schaut man sich dann aber ein Video von "Gustavs und die Gartenzwerge" an und das Geld landet in den Taschen der Bohlens dieser Welt und nicht bei den eigentlichen Urhebern.
Denn wenn die GEMA die Künstler, Rechteinhaber, Komponisten, Produzenten und wer auch immer sonst noch auf der "anderen Seite" der GEMA sitzt, ungerecht behandelt, dann ist das nun wirklich nicht mehr mein Problem. Ob gerecht oder nicht, es wird schon dem Vertrag entsprechen, den diese Leute mit der GEMA eingegangen sind. Denn im Gegensatz zum Verbraucher haben die die Möglichkeit, einen Vertragsinhalt zu prüfen, ggf. abzuändern und dann entweder zu akzeptieren oder nicht. Wenn die mit ihrem eigenen Vertrag nicht einverstanden sind, wäre es an der Sache dieser Betroffenen sich da gegen die GEMA zu wehren und gegebenenfalls nach einem andern Management umzugucken - was ja in Einzelfällen sogar wohl getan wird, im Großen und Ganzen aber wohl eher nicht.