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smoe

Roter Winterkalvill
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Dazu folgende Überlegung: Es ist der Musikindustrie offenbar gelungen, den Gesetzgeber davon zu überzeugen, den §54 Abs. 1-3 ins UrhG aufzunehmen, nachdem sie den §53 wohl eher weniger gerne hinnehmen mussten. Was waren wohl die Argumente? War der Gesetzgeber zu leichtgläubig? Hat er die Fakten nicht ausreichend geprüft? Oder platt gesagt: Hat er sich von der Musikindustrie verarschen lassen?
Sowas nennt sich Lobbyarbeit, und die Content-Industrie war da in der Vergangenheit recht erfolgreich.

Die von dir genannten Zahlen sind einfach nur Fantasie-Werte und genau da liegt das Problem, denn auch die Zahlen die offiziell in diesem Zusammenhang genannt werden sind nur Fantasie-Werte. Niemand hat es bisher geschafft da wirklich belastbare Zahlen vorzulegen, daher sollte eigentlich niemand auf dieser Basis Gesetze erlassen. Und genau da kommt leider die Lobbyarbeit ins Spiel...
 
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Welscher Taubenapfel
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Ist aber schon ziemlich gut bei den Strafvorschriften versteckt. Das Verbot der Umgehung eines wirksamen Schutzes steht deutlich weiter vorne und ist weiter gefasst. Letztendlich ist die Umgehung grundsätzlich verboten, wird aber bei privatem Gebrauch nicht bestraft.
Wichtig und richtig ist IMO, dass es drin steht und dass die Formulierung so angelegt ist, dass einem möglichen Prozessgegner kein Angriffspunkt geboten wird. Die Positionierung spielt dabei zum Glück keine Rolle. Und ich habe im Verlauf dieser Diskussion schon einiges zu dem Thema gelernt, das ist doch auch was wert :)
 

Bananenbieger

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Ok, dann hast Du sicherlich nur vergessen das zu erwähnen
Nö, Du hattest nur danach gefragt, wo es geschrieben steht, dass es kostenlos sein muss. Das Gesetz sagt aber lediglich etwas zu Vergütungspflicht.

denn wie man auf diese Idee kommen kann, genau das wird ja mit diesem Absatz erklärt.
Nein. Das ist lediglich eine stupide Vorschrift und hat nicht viel Aussagekraft, ohne den Kontext der Entstehung zu sehen. Die im UrhG gemeinten Vervielfältigungen sind zu Zeiten der Schaffung des UrhG Mitte der 60er wirkliche Vervielfältigungen im Sinne der Privatkopie (sprich: Vervielfältigung und Verteilung eines Werkes im engeren Familien und Bekanntenkreis). Dass man im 21. Jahrhundert für den simplen Genuss einer gekauften Nutzungslizenz bereits rein technisch gesehen eine Vervielfältigung vornehmen muss, war damals völlig undenkbar. Selbst Videorekorder waren damals noch nicht mal erfunden.

Oder platt gesagt: Hat er sich von der Musikindustrie verarschen lassen?
Kurz und knapp: Ja! Um nochmals zum Kernproblem zurückzukommen. Die Medienindustrie jammert, wie schlecht es ihr doch geht. Dabei will sie an altertümlichen Geschäftsmodellen festhalten. In allen anderen Industrien werden Geschäftsmodelle laufend angepasst, weil sich die Rahmenbedingungen ändern.
Komischerweise hat die Softwareindustrie, die ja ebenfalls auf die Schaffung urheberrechtlich geschützter Werke aufsetzt, die Probleme der Musikindustrie nicht und freut sich über rasante Umsatzsteigerungen. Softwarehersteller haben halt erkannt, dass der "Revenue Stream" nicht zwangsläufig über den Verkauf von Lizenzen läuft und nicht jede Lizenz bepreist werden muss.
Freemium funktioniert bspw. für Spielehersteller, aber auch für SaaS-Angebote. Durch den Trend weg vom PC und hin zu Tablets und Smartphones haben viele Hersteller ihre Lizenzmodelle dahingehend geändert, dass nicht mehr pro Gerät, sondern pro User abgerechnet wird. Aus Sicht der Nutzer ist das deutlich attraktiver und damit für den Softwarehersteller Umsatztechnisch ebenfalls. Viele Unternehmen geben sogar kostenlos ihre Software ab und verdienen Geld damit. Sei es mit OpenSource-Software, wo dann eben Implementierung, Support und Consulting an den Kunden verkauft werden oder sei es, um die Bekanntheit der Software zu steigern und damit einen Fuß in die Zielunternehmen zu bekommen (das macht man besonders mit Software, die ansonsten kein einziger Privatkunde kaufen würde).
Und was macht die Musikindustrie? Lobbyarbeit, um das UrhG nach ihren Wünschen anzupassen und die zahlenden Kunden möglichst stark zu verärgern. Und da wundert man sich, dass die Umsätze in den Keller gehen?
 
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Sowas nennt sich Lobbyarbeit, und die Content-Industrie war da in der Vergangenheit recht erfolgreich
Na ja, die sogenannte Lobbyarbeit ist ja weder verboten noch verwerflich. Letztlich handelt es sich bei Lobbyarbeit um Überzeugungsarbeit und überzeugen muss man mit Hilfe starker Argumente, nachweisbarer Fakten und gerne auch einer Menge anderer Leute, die derselben Meinung sind wie ich. Wer also sagt, der "Andere" hatte eine bessere Lobby, der sagt gleichzeitig, dass er selbst entweder die schwächeren Argumente hatte oder seine Argumente weniger überzeugend vorgetragen hat - womöglich beides. Dazu vielleicht auch weniger Fakten und weniger Unterstützer auf seiner Seite.

Natürlich geht es dabei auch immer um die Durchsetzung und Wahrung eigener Interessen - im Falle der Musikindustrie also bei der Wahrung der Rechte der Musikschaffenden und nicht zuletzt natürlich auch beim Profit. Sobald es eine Gegenbewegung gibt ist es wahrscheinlich, dass es am Ende einen Kompromiss gibt. Nur selten bekommt eine Seite alles und die andere nichts. Und im vorliegenden Thema finde ich, dass "unsere" Lobby, also die des Verbrauchers, so schlecht gar nicht abgeschnitten hat. Wir haben heute doch viel mehr Möglichkeiten, legal mit unserer Musik umzugehen, als noch vor einigen Jahren: Wir dürfen das Werk des Künstlers zum persönlichen Gebrauch vervielfältigen, anstatt fürs Auto einen zweiten Originaldatenträger kaufen zu müssen. Wir können tausende Songs im Handy überall hin mitnehmen, können einzelne Songs kaufen statt eines ganzen Albums, können online probehören und ganze Songs streamen. Möglich gemacht hat das natürlich der technische Fortschritt aber die Lobby der Verbraucher hat dafür gesorgt, dass wir durch die Novellierung und Erweiterung von Gesetzen wie §§53-54 und 108 UrhG diese Technik auch legal nutzen können. Apple hat durch lange und zähe Überzeugungsarbeit bei der Musikindustrie erst dafür gesorgt, dass wir iTunes heute so nutzen können, wie wir es tun. So schlecht war unsere Lobby also auch wieder nicht.

Hätte die Lobby der Musikindustrie bessere Arbeit geleistet und hätte die Musikindustrie alles bekommen, was sie will, würden wir heute noch jedes Album komplett auf einem physischen Tonträger kaufen müssen, könnten nichts legal downloaden und nichts legal kopieren, wären diese Tonträger mit starken Kopierschutzmechanismen versehen, deren Bruch in jedem Fall mit Strafe belegt wäre. Der technische Fortschritt würde es der Musikindustrie ermöglichen, solche Rechtsbrüche sofort festzustellen und verfolgen zu lassen. Nur mit illegalen Methoden wäre eine derart freizügige Nutzung, wie wir sie heute selbstverständlich nehmen, zu bewerkstelligen. Und ja, vermutlich wäre die Musikindustrie an diesen illegalen Aktivitäten zugrunde gegangen, wenn sie diesen Weg tatsächlich konsequent verfolgt hätte. Aber schön wäre das alles auch nicht geworden und ich bewege mich - wie die meisten Nutzer - lieber im legalen Rahmen. Von daher denke ich, ist es für uns als Nutzer so schlecht nun wirklich nicht gelaufen.
 

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Die im UrhG gemeinten Vervielfältigungen sind zu Zeiten der Schaffung des UrhG Mitte der 60er wirkliche Vervielfältigungen im Sinne der Privatkopie (sprich: Vervielfältigung und Verteilung eines Werkes im engeren Familien und Bekanntenkreis). Dass man im 21. Jahrhundert für den simplen Genuss einer gekauften Nutzungslizenz bereits rein technisch gesehen eine Vervielfältigung vornehmen muss, war damals völlig undenkbar.
Verstehe, es geht Dir dabei also darum, dass man bereits bei der erstmaligen Nutzung eines gekauften Songs auf nur einem einzigen Gerät ein Speichermedium verwenden muss, das man zusätzlich kaufen muss und dessen Kauf eine weitere Gebühr für den Anbieter des Titels nach sich ziehen wird. Das ist soweit richtig, liegt aber natürlich in der Sache des Downloadmodells.

Die Alternative, was den Erwerb des Titels angeht, wäre aber das "veraltete Geschäftsmodell", bei dem der Verkäufer Dir den Tonträger mitliefert und Du die Musik auch nur direkt von diesem Tonträger in einem geeigneten Gerät abspielen darfst. Jedes weitere Kopieren auf andere Wiedergabegeräte für private Zwecke wäre aber nach Deiner Aussage - und richtigerweise - durchaus eine Vervielfältigung im Sinne des UrhG, für die der Anbieter eine Gebühr verlangen kann. Man müsste also eine Möglichkeit finden, den für die Erstnutzung benötigten Speicher von dieser Gebühr auszuschließen und nur den Speicher für weitere Kopien mit Gebühr zu belegen. Lösungsvorschläge?

Und was macht die Musikindustrie? Lobbyarbeit, um das UrhG nach ihren Wünschen anzupassen und die zahlenden Kunden möglichst stark zu verärgern. Und da wundert man sich, dass die Umsätze in den Keller gehen?
Echt, die Umsätze gehen in den Keller? Vor kurzem sagtest Du noch
Umsatzeinbußen für Künstler konnten übrigens noch nie auch nur im geringsten nachgewiesen werden. Das ist einfach eine Behauptung von Leuten, die in einer Traumwelt leben.
Und was meine Meinung zur Lobbyarbeit der Musikindustrie angeht, möchte ich freundlichst auf meinen vorherigen Post verweisen.
 

Bananenbieger

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Man müsste also eine Möglichkeit finden, den für die Erstnutzung benötigten Speicher von dieser Gebühr auszuschließen und nur den Speicher für weitere Kopien mit Gebühr zu belegen. Lösungsvorschläge?
Nein, man müsste das komplett umkrempeln und die Nutzungsrechte bei Downloads für Privatpersonen personengebunden abrechnen. Das wäre praktisch sowohl einfacher und transparenter für die Kunden als auch abrechnungstechnisch deutlich simpler, da nur noch beim Verkauf Abgaben anfallen.


Echt, die Umsätze gehen in den Keller? Vor kurzem sagtest Du noch[...]
Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Einerseits gehen die Umsätze der Musikindustrie in den Keller, andererseits behauptet die Musikindustrie, dass ihr durch bestimmte Sachverhalte Umsätze flöten gehen. Bei letzterem geht die Musikindustrie bspw. davon aus, dass ein Musikpirat, der 40.000 Songs illegal heruntergeladen hat tatsächlich 40.000€ für diese Songs investiert hätte. Das ist natürlich an den Haaren herbeigezogen.

Die Musikindustrie besteht weiterhin darauf, dass jeder Konsument eines Titels dafür zahlen muss. Diverse Studien, aber auch die Praxis in der Softwareindustrie, haben gezeigt, dass es beim Privatkundengeschäft besser ist, sein immaterielles Gut einer möglichst breite Masse an potentiellen Nutzern zur Verfügung zu stellen und dann darauf zu setzen, dass sie von einem kleinen Prozentanteil Umsatz generieren kann. Rechenbeispiel dazu: Erreiche ich mit einer Software, die 0,99€ kostet einen Nutzerkreis von vielleicht 10.000, kann ich mit einer kostenlosen Software schon locker 1.000.000 Nutzer erreichen. Um auf den gleichen Umsatz wie beim "Jeder-zahlt"-Modell zu kommen, braucht man da nur eine 1% Conversion-Rate. Viel mehr noch: Wenn man sein Produkt als Werbung ansieht, kann man auch Werbeausgaben sparen. Aber was rede ich schon... Die Musikindustrie (und auch die Film- und Verlagswelt) hat ihre kleine eigene Sicht auf die Welt. Da wundert es kaum, dass die tatsächlichen Umsätze weit unter dem liegen, was eigentlich möglich wäre und man den schwarzen Peter anderen zuschiebt.
 

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Hätte die Lobby der Musikindustrie bessere Arbeit geleistet und hätte die Musikindustrie alles bekommen, was sie will, würden wir heute noch jedes Album komplett auf einem physischen Tonträger kaufen müssen, könnten nichts legal downloaden und nichts legal kopieren, wären diese Tonträger mit starken Kopierschutzmechanismen versehen, deren Bruch in jedem Fall mit Strafe belegt wäre. Der technische Fortschritt würde es der Musikindustrie ermöglichen, solche Rechtsbrüche sofort festzustellen und verfolgen zu lassen. Nur mit illegalen Methoden wäre eine derart freizügige Nutzung, wie wir sie heute selbstverständlich nehmen, zu bewerkstelligen. Und ja, vermutlich wäre die Musikindustrie an diesen illegalen Aktivitäten zugrunde gegangen, wenn sie diesen Weg tatsächlich konsequent verfolgt hätte. Aber schön wäre das alles auch nicht geworden und ich bewege mich - wie die meisten Nutzer - lieber im legalen Rahmen. Von daher denke ich, ist es für uns als Nutzer so schlecht nun wirklich nicht gelaufen.

Naja und die allgemeine Stimmung und auch die hier im Forum ist tatsächlich sehr moderat und sorgfältig abwägend.
Es könnte auch sehr viel schlimmer laufen für die
Industrielle Musik.
 

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Das wäre praktisch sowohl einfacher und transparenter für die Kunden als auch abrechnungstechnisch deutlich simpler, da nur noch beim Verkauf Abgaben anfallen.
Das wäre in der Tat eine Möglichkeit, die Abgabe auf den Speicher zu vermeiden. Aber was würde ein einzelner Song wohl kosten, wenn die Gebühr für die Möglichkeit der Privatkopie komplett mit dem Kaufpreis erschlagen wird und wir mal annehmen, dass der Künstler dabei zumindest keine Umsatzeinbußen hinnehmen will? 3,-- EUR oder 5,--? - keine Ahnung. Allerdings würden dann wahrscheinlich wieder die Leute, auf die Barrikaden gehen, die niemals eigene Vervielfältigungen erstellen, so wie heute diejenigen, die USB-Sticks nur für eigene Daten verwenden. Allen wirst's nie recht machen können.

Bei letzterem geht die Musikindustrie bspw. davon aus, dass ein Musikpirat, der 40.000 Songs illegal heruntergeladen hat tatsächlich 40.000€ für diese Songs investiert hätte. Das ist natürlich an den Haaren herbeigezogen.
Da stimme ich voll zu, diese Art der Aufrechnung geht absolut an den Fakten vorbei. Diskussionswürdig wäre demnach vermutlich in erster Linie die Höhe der von der GEMA geforderten Abgaben.

Diverse Studien, aber auch die Praxis in der Softwareindustrie, haben gezeigt, dass es beim Privatkundengeschäft besser ist, sein immaterielles Gut einer möglichst breite Masse an potentiellen Nutzern zur Verfügung zu stellen und dann darauf zu setzen, dass sie von einem kleinen Prozentanteil Umsatz generieren kann.
Da wurde bestimmt viel Geld an viele Fachleute bezahlt, damit diese feststellen, dass Waren sich besser absetzen lassen, wenn man sie verschenkt anstatt sie zu verkaufen. Wenigstens diese Fachleute verdienen dann mal wirklich Geld - Sorry, der musste sein. Aber im Ernst: wie könnte so ein Modell in der Musikindustrie aussehen? Was schenke ich der breiten Masse, um von dem von Dir angesprochenen, kleinen Prozentsatz davon Umsatz zu generieren - und wie generiere ich dann?

Verschenke ich einen Titel eines Albums, damit der Kunde sich die restlichen Songs kauft? Verschenke ich die ersten 60 Sekunden, damit sich der Kunde den Rest kauft? Verschenke ich den Song "Always Coca Cola", damit der Kunde Cola kauft? Oder soll ich die Cola verschenken, damit der Kunde den Song kauft? Baue ich Werbung direkt in den Song ein, damit der Kunde wasauchimmerdabeworbenwird kauft? Wenn es weitere Songs sind, die der Kunde kaufen soll, was ist dann bei denen mit Kopierschutz und Privatkopie? Spätestens mit diesen Kaufsongs hätten wir dann wieder die gleichen Probleme wie heute mit den Kaufsongs.

Erreiche ich mit einer Software, die 0,99€ kostet einen Nutzerkreis von vielleicht 10.000, kann ich mit einer kostenlosen Software schon locker 1.000.000 Nutzer erreichen
...und hätte in diesem Moment erstmal noch nix verdient. Es ist ja schön und gut wenn man der Ansicht ist, dass im Grunde alles kostenlos an den eigentlichen Verbraucher abgegeben werden müsste und die Anbieter sich gefälligst andere Modelle zum Geldverdienen suchen sollen. Irgendjemand bezahlt am Ende immer, auch bei Freemium und anderen Gewächsen der "Geiz-ist-Geil"- und der "All-for-free"-Mentalität. Diskussionen dazu wurden im Rahmen der Flappy-Bird-Story hier schon geführt. Der für mich am ehesten spürbare Aspekt dieser Kostenlos-Modelle ist es, dass ich ständig mit immer mehr Werbung zugeballert werde und meine persönlichen Daten bei immer mehr Leuten gespeichert sind, die damit irgendwie Geld verdienen müssen, weil ihre Kunden nicht mehr bereit sind, einen Preis für ihre Ware zu bezahlen.
 
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Naja und die allgemeine Stimmung und auch die hier im Forum ist tatsächlich sehr moderat und sorgfältig abwägend.
Es könnte auch sehr viel schlimmer laufen für die Industrielle Musik.
Sicherlich hätte es das - aber sicherlich hätte es das auch für den Konsumenten. Wie so oft ist das bestehende Modell ein Kompromiss. Das ursprüngliche Modell wäre ja auch über kurz oder lang weder dem einen noch dem anderen gut bekommen, von daher dürften eigentlich alle Beteiligten mit den Änderungen in diesem Bereich nicht komplett unzufrieden sein. Aber es gehört natürlich zum guten Ton und zur Taktik für die Zukunft, sich erstmal als übervorteilt und benachteiligt zu präsentieren.
 

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Aber was würde ein einzelner Song wohl kosten, wenn die Gebühr für die Möglichkeit der Privatkopie komplett mit dem Kaufpreis erschlagen wird und wir mal annehmen, dass der Künstler dabei zumindest keine Umsatzeinbußen hinnehmen will? 3,-- EUR oder 5,--? - keine Ahnung.
Also ich gehe davon aus, dass es keine Umsatzeinbußen geben wird, da der Absatz und damit auch der Umsatz steigen wird.

Was schenke ich der breiten Masse, um von dem von Dir angesprochenen, kleinen Prozentsatz davon Umsatz zu generieren - und wie generiere ich dann? Verschenke ich einen Titel eines Albums, damit der Kunde sich die restlichen Songs kauft? Verschenke ich die ersten 60 Sekunden, damit sich der Kunde den Rest kauft? Verschenke ich den Song "Always Coca Cola", damit der Kunde Cola kauft? Oder soll ich die Cola verschenken, damit der Kunde den Song kauft?
Für mich ist bei Musik die digitale Dosenmusik komplett als zu streuendes Werbemittel zu sehen. Geld lässt sich mit Musik am Besten über Fans machen, die bereit sind, Konzerte zu besuchen und Artikel ihrer Stars zu kaufen, seien es limitierte Album-Editionen oder T-Shirts. Daneben lässt sich weiterhin über Fernsehauftritte oder Abgaben auf öffentliche Vorführungen (z.B. Discotheken, Coverbands, Radio) Umsatz generieren. Mit YouTube und Co. ließe sich auch noch Geld machen, denn dort ist man ja bereit, die Werbeeinnahmen zu teilen. Hier dürfte allerdings das normale GEMA-Umverteilungssystem nicht angewendet werden, denn bei den digitalen Plattformen kann man ja jeden gespielten Titel eindeutig automatisch identifizieren und dem Urhebern direkt zuordnen.
Das würde alles dazu führen, dass die "Mega-Stars" vielleicht weniger (aber immer noch genug) Geld verdienen, aber die kleineren Künstler mehr verdienen.

Der für mich am ehesten spürbare Aspekt dieser Kostenlos-Modelle ist es, dass ich ständig mit immer mehr Werbung zugeballert werde und meine persönlichen Daten bei immer mehr Leuten gespeichert ist, die damit irgendwie Geld verdienen müssen, weil ihre Kunden nicht mehr bereit sind, einen Preis für ihre Ware zu bezahlen.
Es gibt sowohl komplett werbefinanzierte Modelle als auch teils werbefinanzierte Modelle als auch komplett werbefreie Modelle. Bei letztgenannten sind die "Free Tiers" quasi unbegrenzte Testaccounts, die aber bereits nützlich sind. Dort hat man auch üblicherweise keine Probleme mit Datenschutz etc.
 
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Also ich gehe davon aus, dass es keine Umsatzeinbußen geben wird, da der Absatz und damit auch der Umsatz steigen wird.
Du nimmst an, dass ein Song sich öfter verkauft, wenn die Gebühr auf den Speicherkauf wegfällt? Und zwar soviel öfter, dass durch diesen Mehrverkauf der Gebührenausfall trotz gleichbleibendem Verkaufspreis ausgeglichen würde? Hab ich das so richtig verstanden? Käme auf einen Versuch an, glauben mag ich nicht, dass der Verkauf dadurch so stark ansteigen würde. Oder sind die Gebühren so niedrig?

Für mich ist bei Musik die digitale Dosenmusik komplett als zu streuendes Werbemittel zu sehen. Geld lässt sich mit Musik am Besten über Fans machen, die bereit sind, Konzerte zu besuchen und Artikel ihrer Stars zu kaufen[…]
Da müsstest Du mit den Künstlern drüber sprechen, ob so was klappen könnte. Ich persönlich könnte mich wohl dafür begeistern, denn ich habe zwar knapp 6000 Songs im iTunes und durchaus den einen oder anderen Lieblingsmusiker. Aber Konzerte besuche ich höchst selten, vielleicht alle 4-5 Jahre mal eins - und sonstige Merchandise-Artikel habe ich auch nicht gekauft. Die 6000 Songs in iTunes jedoch, die habe ich alle bezahlt, größtenteils als CD, teilweise als LP, einen guten Teil aber auch als Download. Nach Deinem Modellvorschlag hätte kein Musiker nennenswert an mir verdient - auf jeden Fall aber deutlich viel weniger als jetzt.

Na ok, wenn ich eine Fernsehsendung sehe, in der ein Künstler auftritt, der dafür bezahlt wird, dann habe ich wohl auch indirekt diesen Künstler bezahlt. Allerdings nutze ich die meisten Musikeinlagen als verlängerte Werbepause und gucke mir den Musik-Act eigentlich nicht bewusst an. Im Gegenteil, ich würde es sogar begrüßen, wenn man bei Sendungen wie Schlag den Raab oder so auf derlei Showeinlagen verzichten würde - bin mir aber wohl bewusst, dass das eine Minderheitenmeinung ist.

Was Youtube angeht finde ich auch, dass man dort ruhig die GEMA bezahlen könnte, statt den eigenen Kunden Inhalte bewusst vorzuenthalten, weil jemand darin einen geschützten Song verwendet hat. Man könnte ja statt des o_O - Bildes dann vor dem Video einen kurzen Hinweis einblenden im Sinne von "durch das Anschauen dieses Videos erhält der Künstler XY via GEMA einen Obolus in Höhe von X,xx EUR" - Das wäre mal Transparenz.

Ich gebe Dir also auch damit Recht, es gibt Möglichkeiten für Künstler, durch andere Dinge als Dosenmusikverkauf Geld zu verdienen. Ob das allerdings ausreichend ist, das kann ich mir nicht vorstellen - es aber auch nicht beurteilen. Und davon mal abgesehen vermute ich, dass Musiker sich ihrem Wesen nach auch am liebsten für Ihre Musik bezahlen lassen, statt für T-Shirts. Und zwar auch in allen Darreichungsformen.

Bei letztgenannten sind die "Free Tiers" quasi unbegrenzte Testaccounts, die aber bereits nützlich sind.
Was hat der Anbieter davon? Womit generiert der bei diesem Modell Geld? Gibt es dann kostenpflichtige Versionen mit erweitertem Funktionsumfang?
 

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Käme auf einen Versuch an, glauben mag ich nicht, dass der Verkauf dadurch so stark ansteigen würde. Oder sind die Gebühren so niedrig?
Du musst anders denken. Eine kleine Conversion-Rate würde bereits ausreichen, um Steigerungen im zweitstelligen Prozentbereich zu realisieren.

Da müsstest Du mit den Künstlern drüber sprechen, ob so was klappen könnte.
Ebenfalls Fehlschluss. Künstler sind Künstler. Die sind ungefähr die letzten, die wissen können, ob so etwas klappt. Dafür machen die halt bessere Musik als jeder BWLer.


Aber Konzerte besuche ich höchst selten, vielleicht alle 4-5 Jahre mal eins - und sonstige Merchandise-Artikel habe ich auch nicht gekauft.
Dann bist Du auch wahrscheinlich nicht die Haupt-Zielgruppe. Ich gehöre zwar auch nicht zu den Mainstream-Konsumenten, bin aber regelmäßig in Klassikkonzerten oder auf kleineren Konzerten relativ unbekannter Künstler in irgendeinem Berliner Hinterhofclub. Alle Konzerte, die ich so besuche, sind immer gut ausgebucht.

Zurück zum Mainstream: Auch die Konzerte der bekannten Stars sind meistens ausgebucht. Und selbst bei unbekannteren Nischenbands sind die Konzerttickets binnen Minuten weg.

Was Youtube angeht finde ich auch, dass man dort ruhig die GEMA bezahlen könnte, statt den eigenen Kunden Inhalte bewusst vorzuenthalten, weil jemand darin einen geschützten Song verwendet hat.
Zunächst einmal ist zusagen, dass die Mehrheit der auf YouTube verwendeten Hintergrundmusik nicht legal ist. Denn neben GEMA-Gebühren müsste man den Titel eines bekannten Künstlers für mehrere hundert Euro lizensieren. Kann sich im privaten Rahmen natürlich niemand wirklich leisten. Aber hey, so ist halt das Gesetz.
Und dann ist da natürlich die Tatsache, dass Google gerne zahlen würde, aber die Mondpreise der GEMA nicht akzeptiert.

Man könnte ja statt des - Bildes dann vor dem Video einen kurzen Hinweis einblenden im Sinne von "durch das Anschauen dieses Videos erhält der Künstler XY via GEMA einen Obolus in Höhe von X,xx EUR" - Das wäre mal Transparenz.
Wenn die GEMA dann auch wirklich den Betrag an den Künstler ausschütten würde, wäre das natürlich transparent. In der Realität schaut man sich dann aber ein Video von "Gustavs und die Gartenzwerge" an und das Geld landet in den Taschen der Bohlens dieser Welt und nicht bei den eigentlichen Urhebern.


Was hat der Anbieter davon? Womit generiert der bei diesem Modell Geld? Gibt es dann kostenpflichtige Versionen mit erweitertem Funktionsumfang?
Steigerung des Bekanntheitsgrades und Gewöhnung potentieller Unternehmensnutzer an die Software. Geld wird dann damit verdient, dass entweder Upgrades (z.B. mehr Speicher) oder Unternehmenslizenzen verkauft werden.
 

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Sicherlich hätte es das - aber sicherlich hätte es das auch für den Konsumenten. Wie so oft ist das bestehende Modell ein Kompromiss. Das ursprüngliche Modell wäre ja auch über kurz oder lang weder dem einen noch dem anderen gut bekommen, von daher dürften eigentlich alle Beteiligten mit den Änderungen in diesem Bereich nicht komplett unzufrieden sein. Aber es gehört natürlich zum guten Ton und zur Taktik für die Zukunft, sich erstmal als übervorteilt und benachteiligt zu präsentieren.


@McMartin
Ich stimme Dir zu nur...
es geht hier um die industriell vermarktete Musik.
Es gibt keinerlei Kauf- oder Konsumpflicht.

wir reden nicht über etwas, dass man dringend braucht, zum Leben, zur Teilhabe an der Gesellschaft, oder Erhalt der Gesundheit.
Wir reden auch von einer Droge, die körperliche Abhängigkeit erzeugt.
Selbst auf Kaffee oder Tee könnte man vermutlich schwerer verzichten als auf kommerziell vermarktete Musik für einen begrenzten Zeitraum. Es müsste ja noch nicht mal auf Dauer sein.

Wenn die Verwerter also dann wirklich irgendwann mal so richtig fies abzockermäßig, unsympathisch aber dafür medienwirksam rüberkommen. Und zwar so unsympathisch, dass es relevante Massen ärgert, nervt, diese bündelt und dann bewegt ist es sehr gut möglich dass so ein GEMASumpf mal trockengelegt wird.

Wie gesagt selbst Ölkonzerne haben sich da schon verschätzt wie schnell sich eine Stimmung auf die wirtschaftliche Lage auswirken kann. Und Öl IST schon eher ein kaum ersetzbares Gut in unserer Zeit.

Irgendwer schrieb die GEMA gebärdet sich wie eine Behörde.
Das ist ein schwerer Fehler. Die GEMA ist auf die Kunden die sie ständig melkt oder gar in den Hintern tritt existentiell angewiesen. Nur kann sie bei Konsumverzicht nichts mit Gewalt eintreiben.

Meinst Du ich sehe das falsch?
 

Bananenbieger

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es geht hier um die industriell vermarktete Musik.
Ja, auch, aber eben nicht nur.

wir reden nicht über etwas, dass man dringend braucht, zum Leben, zur Teilhabe an der Gesellschaft, oder Erhalt der Gesundheit
Musik gehört zur Kultur. Und Kultur ist essentiell. Ohne Kultur gäbe es diese Gesellschaft nicht.


Nur kann sie bei Konsumverzicht nichts mit Gewalt eintreiben.
Doch. Sobald Du einen Computer oder ein Smartphone kaufst, bist Du dran. Ist genauso wie beim Rundfunkbeitrag. Selbst, wenn Du rein gar nichts konsumierst oder mangels Fernseher nicht mal die Möglichkeit dazu hättest, darfst Du brav zahlen.
 

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Stimmt da haben sie mich. Auf mein IPhone würde ich nicht verzichten.
 

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Indirekt zahlst Du aber auch Gema über Produkte des täglichen Bedarfs, sofern beim Verkauf (sei es Werbung oder im Laden) Musik gespielt wird.
 

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Du musst anders denken. Eine kleine Conversion-Rate würde bereits ausreichen, um Steigerungen im zweitstelligen Prozentbereich zu realisieren.
Na ja, absolut ausschließen will ich es nicht, dass jemand sich tatsächlich mehr Musik kauft, wenn der USB-Stick 1,-- EUR billiger wird oder das iPhone sogar 30,-- EUR. Aber trotz des in diesem noch fiktiven Szenario durchaus vorhandenen Zusammenhangs einer Preisänderung mit der GEMA ist das für die meisten Kunden doch wohl eine Spur zu abstrakt und ich würde vermuten, eventuelle Umsatzeffekte, die wirklich auf die Veränderung des GEMA-Gebarens zurückzuführen wären, würden nicht über die normalen Markschwankungen hinausgehen und damit vermutlich niemals konkret dem Ereignis zuzuordnen sein.

Ebenfalls Fehlschluss. Künstler sind Künstler. Die sind ungefähr die letzten, die wissen können, ob so etwas klappt. Dafür machen die halt bessere Musik als jeder BWLer.
Lol, der Meinung bin ich auch. Die Aussage war auch sehr simplifiziert gestellt, gemeint war schon derjenige, der für den jeweiligen Musiker die Preise festlegt, also vermutlich das Management. Ich wollte einfach nur hinterfragt wissen, ob der Anbieter mit diesem in meinen Augen schon erheblichen Umsatzeinbußen leben könnte, wenn er sich ausschließlich von Live-Events, Öffentlichen Auftritten und Vorführungen und Merchandising ernährt und auf den Umsatz aus Dosenmusik komplett verzichtet. Jedenfalls glaube ich nicht, dass man dadurch viel an Werbekosten einsparen kann, denn selbst wenn man die Ankündigung der nächsten Tour den verschenkten CDs beilegt, erreicht man damit einfach viel weniger Leute, als über die klassischen Wege. Wobei man allerdings die Gruppe der Fans damit sicher zu 100% erreichen würde, aber eben auch nur die, neue Kunden könnte man nur erreichen, wenn man die Kostenlos-CD mit der Konzertwerbung quasi an alle Haushalte verteilen würde. Täte mir gefallen, auf diese Weise würde man sicher Künstler kennenlernen, auf die man sonst nicht gekommen wäre. Vermutlich könnte man auf diese Weise wohl wirklich auf Fernsehwerbung verzichten, aber ob das billiger wäre - es gibt ne Menge Haushalte...

Zunächst einmal ist zusagen, dass die Mehrheit der auf YouTube verwendeten Hintergrundmusik nicht legal ist. Denn neben GEMA-Gebühren müsste man den Titel eines bekannten Künstlers für mehrere hundert Euro lizensieren. Kann sich im privaten Rahmen natürlich niemand wirklich leisten. Aber hey, so ist halt das Gesetz.
Wenn ich da so drüber nachdenke, dann ist es tatsächlich nur sehr wenig verständlich, dass die GEMA bei privaten Amateurvideos auf YouTube überhaupt Gebühren verlangt. Das ist nämlich wirklich mal eine Werbeplattform für den Künstler und wenn man dort im Rahmen eines z. B. Urlaubs- oder Partyvideos - natürlich nicht gewerblich und kommerziell, rein privat - einen interessanten Song hört, ist die Chance doch groß, dass man den auch kauft. Bessere Viralwerbung als YouToube oder Shazam & Co können sich die doch eigentlich nicht wünschen. Dafür noch Gebühren zu kassieren ist wirklich unnötig bis sinnlos. Und wenn man das ganze noch weiter denkt, dann könnte man das von Dir vorgeschlagene Konzept auch komplett umdrehen: Konzerte, TV-Auftritte und jedwede öffentliche Vorführung könnten kostenlos sein, um den Dosenmusikverkauf zu bewerben. Vermutlich dürften beide Modelle auch so ihre Kehrseiten haben...

Meinst Du ich sehe das falsch?
Würde ich so platt nicht sagen. Recht hast Du damit, dass niemand gezwungen wird, Musik zu kaufen. Sich von dem Musikkonsum vollständig zurückzuziehen wird - wie oben schon erwähnt - schon weniger einfach, weil man dann wohl viele öffentliche Räume meiden müsste, die vom Inhaber mit GEMA-Inhalten bedient werden.

Im Kern ist es sicherlich schon so, dass das derzeitige GEMA-Modell seine Schwächen und seine Ungerechtigkeiten hat - und das möglicherweise nicht nur für die Verbraucher, sondern auch für die Künstler - aber zu sagen, die wäre komplett überflüssig, das können wir als Konsumenten überhaupt nicht. Das könnten nur die Künstler, die die GEMA nutzen, um Ihr Einkommen und die Wahrung ihrer Rechte darüber abzuwickeln. Zu dem Thema passt auch das folgende Zitat:

Wenn die GEMA dann auch wirklich den Betrag an den Künstler ausschütten würde, wäre das natürlich transparent. In der Realität schaut man sich dann aber ein Video von "Gustavs und die Gartenzwerge" an und das Geld landet in den Taschen der Bohlens dieser Welt und nicht bei den eigentlichen Urhebern.
Denn wenn die GEMA die Künstler, Rechteinhaber, Komponisten, Produzenten und wer auch immer sonst noch auf der "anderen Seite" der GEMA sitzt, ungerecht behandelt, dann ist das nun wirklich nicht mehr mein Problem. Ob gerecht oder nicht, es wird schon dem Vertrag entsprechen, den diese Leute mit der GEMA eingegangen sind. Denn im Gegensatz zum Verbraucher haben die die Möglichkeit, einen Vertragsinhalt zu prüfen, ggf. abzuändern und dann entweder zu akzeptieren oder nicht. Wenn die mit ihrem eigenen Vertrag nicht einverstanden sind, wäre es an der Sache dieser Betroffenen sich da gegen die GEMA zu wehren und gegebenenfalls nach einem andern Management umzugucken - was ja in Einzelfällen sogar wohl getan wird, im Großen und Ganzen aber wohl eher nicht.
 
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