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(Update) ZPÜ fordert horrende Abgaben für Abspielgeräte

Bananenbieger

Golden Noble
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Ich meine nicht die technische Distribution, sondern den Rechtevertrieb, der noch noch auf Gegebenheiten aus der Zeit stammt, in der Musik primär über Musikinstrumente erzeugt wurde.
 

deckl

Angelner Borsdorfer
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?
Meinst du die Rechteverwaltung oder wie jetzt? Was stört dich daran?
Wenn du keine Tantiemen zahlen musst, dann werden dir die Rechte oder das was man dafür hinlegen muss egal sein... oder nicht?
 

Bananenbieger

Golden Noble
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Was ist an dem Worten "Vertriebsmodell" und "Rechtevertrieb" eigentlich so schwer zu verstehen :p <-- Auf Smiley achten!

Die MI ignoriert einfach den Trend, was Leute mit der Musik machen wollen. Gegenbeispiel wäre z.B. die Autoindustrie: Leute wollen schnellere Autos -> Es kamen Sportwagen auf den Markt. Leute wollten mehr Platz -> Es kamen Kombis auf den Markt.
Die MI hingegen ist immer noch der Ansicht, dass Musik auf unkopierbaren Medien verkauft wird (früher Orchester, heute kopiergeschützte CD) und zudem auch von nur von diesem abgespielt werden kann und ja nicht anders verwendet werden kann. In den Augen der MI scheint das wohl ein unabänderliches Ding zu sein.
Warum ist die MI nicht ein wenig kreativ? Wer privat Filme schneidet und den dann mit einem aus dem iTunes gekauften Titel nachvertont und bei YouTube veröffentlicht, muss bislang einen unverhältnismäßig großen Batzen an Gebühren bezahlen. Also macht das niemand. Wäre es kostenlos erlaubt, mit der Pflicht, dass der Titelname und Interpret im Abspann genannt werden muss, dann würde sich der ein oder andere Betrachter denken "Hey, der Titel ist cool, den kauf ich" und sich ihn im iTS besorgen. Das ging mir schon häufiger so. Z.b. hab ich "Le Disko" in einem Honda-Commerical gehört und mir prompt gekauft.
Zudem ist die Preispolitik sicher nicht wirklich attraktiv. Bei 10 cent würde ich mir nicht überlegen, ob ich jetzt nen Titel kaufen soll oder nicht, bei 99 cent wohl. Somit baut sich die MI unnötigerweise eine eigene Preisbarriere.
Ich könnte noch weitere Fehler nennen. Und Marketingexperten könnten sogar ganze Bücher damit füllen, aber ich breche hier mal ab.

Fakt ist: Die MI vertreibt Musik komplett am Markt vorbei und ignoriert Trends. Und wie wir ja alle wissen "Ein Unternehmen, dass nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit"
 

deckl

Angelner Borsdorfer
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Was ist an dem Worten "Vertriebsmodell" und "Rechtevertrieb" eigentlich so schwer zu verstehen :p <-- Auf Smiley achten

Dabei wollte ich doch nur meinen Horizont um deinen Ansatz erweitern :-c
Das Smiley hätt ich schon gefunden ;)

Dein Vergleich wäre also auf Autos umgemünzt "Die Leute wollen Autos gratis fahren, also gibt es an jeder Ecke einen gratis Autoverleih."
Die die Honda Werbung gemacht haben mussten sicher ordentlich dafür zahlen. Wenn nicht war es deren Glück. Aber das heißt nicht, dass das jeder so machen will.

Wenn es jetzt jemand auf YouTube seinen Film gratis vertonen darf, dann darf das auch jede beliebige Filmproduktionsfirma. Solche Rechtefreigaben sind immer freiwillig. So wie du entscheiden kannst, ob du für eine Dienstleistung deinerseits Geld verlangst.
Stell dir vor Musik wäre gratis zu haben (Abgesehen davon gibts dieses "Alles-Gratis-System namens Kommunismus schon - aber ich wette du unterstützt diese Parteien nicht). Kein Musiker könnte sich es mehr leisten den ganzen Tag mit komponieren, üben oder studieren zu verbringen. In unserem jetzigem Wirtschaftssystem (das hoffentlich bald eine Ablösung bekommt) geht das eben nicht etwas zu machen, das kein Geld einbringt. Das heißt Musik "verkommt" zu einem Hobby. Das würde bedeuten, dass Jazz und Klassik mit ziemlicher Sicherheit aussterben würden und somit der Fortschritt fehlen würde. Das heißt, dass selbst Pop oder Rock, der im Radio läuft, nicht mehr so gut klingen wird (wer soll die Lieder aufnehmen?) Oder elektronische Musik. Die würde genau so wie einfach alle an Qualität verlieren. Mit Qualiät mein ich hier nicht nur technisches Können sondern ebenso Vielfalt(die auch dadurch entstehen kann).

Viele Weltklassemusiker verdienen gerade mal so viel, dass sie sich das Leben leisten können. Ohne denen können auch die besseren nicht existieren.

Wenn also ein paar Wichtigtuer viel Kohle haben - es dafür diese Musiker gibt, dann ist es mir egal wie viele Porsche Mr. Universal und Sony und wie sie nicht alle heißen haben. Und es führt eben kein Weg am Marketing vorbei.

Also hätte ich jetzt, nachdem ich dir mein Herz ausgeschüttet habe, gerne einen Namen von solch einem "Marketingexperten" :p

Sicher kann man einiges besser machen. Aber nicht billiger (Wertverlust der Musik wird durch mp3 sowieso gerade gepushed) oder gar gratis.

Teuer sind mp3s nicht. 10 € ein Album ist günstig. Das wäre als würde es jede CD um 11 oder 12 € geben. Wenn die CDs so morgen im Laden stehen würden, würdest du dann noch immer sagen, dass die Musikindustrie zu hohe Preise ansetzt?

Hui das war lang ;)
 

offtopic

Weisser Rosenapfel
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Teuer sind mp3s nicht. 10 € ein Album ist günstig. Das wäre als würde es jede CD um 11 oder 12 € geben. Wenn die CDs so morgen im Laden stehen würden, würdest du dann noch immer sagen, dass die Musikindustrie zu hohe Preise ansetzt?

Warum kostet der Film auf DVD 8€ und der Soundtrack auf CD satte 19€? Für 11 oder 12€würde ich den Soundtrack kaufen. So zeichne ich ihn für meinen Privatgebrauch legal von einem Radiostream auf. Dann sind zwar teilweise nervige Jingles dazwischen, aber das ist mir die Preisdifferenz wert.
 

Bananenbieger

Golden Noble
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Dein Vergleich wäre also auf Autos umgemünzt "Die Leute wollen Autos gratis fahren, also gibt es an jeder Ecke einen gratis Autoverleih."
Ich habe nichts von "gratis" gesagt. Es war auf legal gekaufte Musik bezogen. Zudem ist ein Autoverleih eine Dienstleistung, die man wohl kaum mit Musik vergleichen kann. Musik läßt sich heute in beliebiger Menge fast kostenlos reproduzieren. Autos sind in der Herstellung dagegen teuer.

Die die Honda Werbung gemacht haben mussten sicher ordentlich dafür zahlen. ...
Wenn es jetzt jemand auf YouTube seinen Film gratis vertonen darf, dann darf das auch jede beliebige Filmproduktionsfirma.
Auch ein völlig anderes paar Schuhe. Honda hat die Musik kommerziell als Werbung genutzt. Ebenso stellt eine Produktionsfirma mit Musik kommerziell etwas her. Private Nutzung ist dagegen nicht gewerblich.

Solche Rechtefreigaben sind immer freiwillig. So wie du entscheiden kannst, ob du für eine Dienstleistung deinerseits Geld verlangst.
Richtig. Aber es steht auch jedem anderen Unternehmen vollkommen frei, ob es Produkte herstellen oder Dienstleistungen anbieten will und welchen Preis sie dafür verlangen. Nur orientieren sich andere Unternehmen am Markt und die MI schwebt wohl in eigenen Sphären.

Stell dir vor Musik wäre gratis zu haben ... Kein Musiker könnte sich es mehr leisten den ganzen Tag mit komponieren, üben oder studieren zu verbringen.
Ich niemals gefordert, dass Musik vollkommen gratis zu haben sein soll. Ebenso finde ich, dass es Musiker vom Komponisten bis zum Produzenten eine faire Entlohnung erhalten sollen.
Worum es aber eigentlich geht: Marketing und Marktverständnis. Man gebe hier ein Recht kostenlos ab, um nachher das Geld x-Mal über einen anderen Kanal wieder hereinzuholen.


In unserem jetzigem Wirtschaftssystem (das hoffentlich bald eine Ablösung bekommt)
Verglichen mit anderen Wirtschaftssystemen ist unseres gar nicht so schlecht. Leider sind alle Deutschen ein "wir sehen das Glas immer halb-leer"-Volk.

Also hätte ich jetzt, nachdem ich dir mein Herz ausgeschüttet habe, gerne einen Namen von solch einem "Marketingexperten" :p
Gerne: Marketing (Meffert Marketing Edition): Grundlagen marktorientierter Unternehmensführung.
Gerne auch Kotler, Backhaus und andere. Notfalls darf man mich auch gerne fragen. Ich arbeite im strategischen Marketing und nicht gerade bei einer Wald-und-Wiesen-Firma (ja, auch Du hast Produkte von uns irgendwo in der Wohnung stehen :) ).

Sicher kann maneiniges besser machen. Aber nicht billiger (Wertverlust der Musik wird durch mp3 sowieso gerade gepushed) oder gar gratis.
Billiger geht gerade bei Musik sehr gut. Durch die nahezu kostenlose Reproduzierbarkeit und dem dadurch immensen Fixkostendegressionseffekt ist eigentlich Musik ein perfektes Produkt für Preispolitische Strategien. Und nein: Wir machen es teuer und vermiesen allen Leuten die Freude an der Musik" ist keine wirkliche Strategie, da eigentlich abzusehen ist, dass man mit dieser Strategie niemals das Ziel (hier: Gewinnmaximierung) erreichen kann.
Und billiger heißt auch nicht, dass dadurch weniger Geld in die Taschen fließt (siehe Aldi).

Teuer sind mp3s nicht. 10 € ein Album ist günstig. Das wäre als würde es jede CD um 11 oder 12 € geben. Wenn die CDs so morgen im Laden stehen würden, würdest du dann noch immer sagen, dass die Musikindustrie zu hohe Preise ansetzt?
Ähm? 0,99ct. pro Song IST Wucher. Und selbst 11 oder 12 Euro pro CD liegt deutlich über dem, was ich als faire Gegenleistung für 90% der Musik ansehe.
 

Bananenbieger

Golden Noble
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@offtopic: Genau das ganze Frage ich mich auch schon lange. Vor allem bei wirklicher Soundtrackmusik (z.B. von Hans Zimmer).

Um übrigens noch mal mit dem Preis zu argumentieren: Warum gibt es Sonderangebote in Supermärkten, die teilweise noch unter den Einkaufspreisen der Handelsunternehmen liegen? Ganz einfach: Erst mal den Kunden zur Ware locken und dann einen Kaufrausch auslösen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das nur bei physischer Ware und nicht bei Musik funktioniert.

So, jetzt hab ich mich aber genug über die MI ausgelassen. Morgen früh wird sich wieder mit richtigem Marketing beschäftigt.
 

deckl

Angelner Borsdorfer
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z.B. die Autoindustrie: Leute wollen schnellere Autos -> Es kamen Sportwagen auf den Markt. Leute wollten mehr Platz -> Es kamen Kombis auf den Markt.

Zudem ist ein Autoverleih eine Dienstleistung, die man wohl kaum mit Musik vergleichen kann. Musik läßt sich heute in beliebiger Menge fast kostenlos reproduzieren. Autos sind in der Herstellung dagegen teuer.
...
(Musik kostet auch nicht tausende Euro und wird nach fünf mal hören kaputt)



Auch ein völlig anderes paar Schuhe. Honda hat die Musik kommerziell als Werbung genutzt. Ebenso stellt eine Produktionsfirma mit Musik kommerziell etwas her. Private Nutzung ist dagegen nicht gewerblich.
Man merkt, dass du eindeutig aus der Marketingecke kommst :p Aber stimmt schon...


Ich niemals gefordert, dass Musik vollkommen gratis zu haben sein soll. Ebenso finde ich, dass es Musiker vom Komponisten bis zum Produzenten eine faire Entlohnung erhalten sollen.
Und wie geht das dann von statten? Das wollte ich nämlich eigentlich von dir hören. Nichts anderes. Einen Vorschlag, der mich begeistert... Das wäre dann ein System, bei dem du als Marketingexperte dein Gehalt zurückschrauben müsstest. Deinen prozentuellen Anteil.
Ich bin mir sicher, dass die Leute bessere Möglichkeiten wissen. Aber wer gibt schon freiwillig Geld ab.
Und wie machen das dann die Kleinen (auf die ich mich meistens beziehe)? Die großen verscherbeln ihr Album um 4 € - die Leute gewöhnen sich dran und kaufen keine teuren alben um 15€ mehr.
Wenn man Absatz hat, dann kann man sich die Preisreduktion leisten. Was aber, wenn man erst am Anfang steht?

Gerne: Marketing (Meffert Marketing Edition): Grundlagen marktorientierter Unternehmensführung.
Gerne auch Kotler, Backhaus und andere. Notfalls darf man mich auch gerne fragen.
Ich nehm dich :-D

Billiger geht gerade bei Musik sehr gut. Durch die nahezu kostenlose Reproduzierbarkeit und dem dadurch immensen Fixkostendegressionseffekt ist eigentlich Musik ein perfektes Produkt für Preispolitische Strategien. Und nein: Wir machen es teuer und vermiesen allen Leuten die Freude an der Musik" ist keine wirkliche Strategie, da eigentlich abzusehen ist, dass man mit dieser Strategie niemals das Ziel (hier: Gewinnmaximierung) erreichen kann.
Und billiger heißt auch nicht, dass dadurch weniger Geld in die Taschen fließt (siehe Aldi)
Okay, dann müsste sich die Musikindustrie sich auch wie ein Supermarkt verhalten und z.B. Bei einem verkauften Album auch einen prozentuellen Teil an alle anderen Künstler im Label zahlen. Tut ein Label aber nicht... Warum?

Alles nicht bös gemeint. Aber du weißt wahrscheinlich selbst, dass man Musik und ihre Industrie nicht so leicht mit anderen Vergleichen kann.

Cool, dass ich mal die Möglichkeit habe mit jemanden darüber zu reden! Ist bei mir auch alles gerade aktuell... Danke für deine Ansichten bisher :-D:-D
 

Bananenbieger

Golden Noble
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Und wie geht das dann von statten? Einen Vorschlag, der mich begeistert...
Aber gerne doch :) Ich habe da sogar viele Vorschläge.
1.) Private Nutzung von gekaufter Musik günstiger machen. Die momentanen Gebühren für die Nutzung von urheberrechtlich geschützter Musik in im Internet veröffentlichen Videos sind mehr als utopisch (Mit anderen Worten: Das macht kein Mensch, weil's zu teuer ist). Man könnte hier pro Video 1-2 Euro "Soundtracklizenz" zusätzlich nehmen, gerne auch mit den Auflagen,
  • Umgebungsgeräusche/Sprache wenigstens teilweise über den Titel zu legen, damit man den Song nicht wieder aus dem Video extrahieren kann bzw. den Titel maximal 1 Minute am Stück spielen zu lassen (Kopierschutz)
  • den Song im Abspann zu nennen (Werbung)
Sehen wir es doch mal realistisch: Die Videos werden doch eh schon mit kommerzieller Musik nachvertont, aber aus Angst vor Lizenzgebühren nicht veröffentlich oder eben ohne Lizenz auf YouTube gestellt. Hier verdient die MI momentan keinen Heller dran, obwohl sie es könnte.

2.) Tauschbörsen als Distributionskanal entdecken. Warum nutzt die MI nicht einfach die bereitgestellte Infrastruktur? Gegen Monatsflatrate von sagen wir mal 10 Euro stellt die MI torrents bereit. Oder auch gegen Gebühr pro torrent. Oder Dateien können frei getauscht werden und die Musikplayer erwerben dann automatisch beim abspielen der Musik passende, günstige Lizenzen bei der MI (hierfür würden sich MP3 mit Wasserzeichen anbieten)

3.) Musik schweinebillig machen: 0,09 Euro pro MP3-Song. Da fallen beim Konsumenten jegliche Preisbedenken und wenn es dann noch komfortabel über eine Onlineplattform geht, dann werden auch Tauschbörsen nicht mehr bemüht. Für Fans gibt es natürlich weiterhin CDs zu Preisen ab 10 Euro mit tollem Booklet oder ab 20 Euro mit zusätzlichen Extras für Liebhaber (z.B. Making-of DVD, Zusatzbooklet, ausgefallenes Jewelcase etc.)

4.) Differenziertes Preismodell mit DRM: 5ct. pro Song, um ihn eine Woche hören zu können, 10 Cent für einen Monat, 50 Cent für ein halbes Jahr und 99 Cent für zeitlich unbegrenzte Nutzung. Natürlich mit Upgradefunktion zu Differenzpreisen, wenn möglich, sogar automatisch.

Was aber ganz wichtig ist: Die MI muss unbedingt aufhören, für einen Song doppelt und dreifach zu kassieren (CD-Kaufpreis, Urheberrechtsabgaben iPod, Urheberrechtsabgaben PC usw.) und den Kunden wieder entkriminalisieren.

Das wäre dann ein System, bei dem du als Marketingexperte dein Gehalt zurückschrauben müsstest. Deinen prozentuellen Anteil.
Da nehme ich doch lieber 1% von einer Milliarde Euro als 90% von 2000 Euro. :)

Okay, dann müsste sich die Musikindustrie sich auch wie ein Supermarkt verhalten und z.B. Bei einem verkauften Album auch einen prozentuellen Teil an alle anderen Künstler im Label zahlen. Tut ein Label aber nicht... Warum?
Soweit ich das mal vor zwei Jahren gehört habe, ist nur jede 10. bis 15. CD ein Markterfolg und diese finanziert dann die Ladenhüter-CDs mit. So, wie ich die momentane Chartliste aber sehe, sind da fast nur noch Flops drin und keine Songs mit "will unbedingt haben"-Faktor. Von daher ist die MI auch im Grunde selbst schuld, dass keiner mehr ihre Musik kauft.

Alles nicht bös gemeint. Aber du weißt wahrscheinlich selbst, dass man Musik und ihre Industrie nicht so leicht mit anderen Vergleichen kann.
Keine Sorge, jeder darf seine Meinung haben und ich bin auch nicht allwissend und unfehlbar. :) Deshalb finde ich die Diskussion sehr erfrischend.
 
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Angelner Borsdorfer
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1.) Private Nutzung von gekaufter Musik günstiger machen. Die momentanen Gebühren für die Nutzung von urheberrechtlich geschützter Musik in im Internet veröffentlichen Videos sind mehr als utopisch (Mit anderen Worten: Das macht kein Mensch, weil's zu teuer ist). Man könnte hier pro Video 1-2 Euro "Soundtracklizenz" zusätzlich nehmen, gerne auch mit den Auflagen,
  • Umgebungsgeräusche/Sprache wenigstens teilweise über den Titel zu legen, damit man den Song nicht wieder aus dem Video extrahieren kann bzw. den Titel maximal 1 Minute am Stück spielen zu lassen (Kopierschutz)
  • den Song im Abspann zu nennen (Werbung)
Klingt gut. Wo zahlt man die Musik dann? Müsste man einen Shop eigens dafür einrichten und den promoten.

2.) Tauschbörsen als Distributionskanal entdecken. Warum nutzt die MI nicht einfach die bereitgestellte Infrastruktur? Gegen Monatsflatrate von sagen wir mal 10 Euro stellt die MI torrents bereit. Oder auch gegen Gebühr pro torrent.
Meiner Meinung kann das zu schnell aus dem Ruder geraten legales mit illegalem ins selbe Regal zu stellen. Kann aber auch die illegalen Downloads nach hinten reihen. Dafür wurde die Torrent-Technologie aber nicht entwickelt.

Oder Dateien können frei getauscht werden und die Musikplayer erwerben dann automatisch beim abspielen der Musik passende, günstige Lizenzen bei der MI (hierfür würden sich MP3 mit Wasserzeichen anbieten)
Was mach ich, wenn ich eine CD besitze? Muss ich mir dann nochmal die Lizenz kaufen. Der Gedankengang gefällt mir sehr gut, nur muss jedes andere Medium zuerst sterben, damit das auch durchgesetzt werden kann ohne doppelt zu kassieren.
3.) Musik schweinebillig machen: 0,09 Euro pro MP3-Song. Da fallen beim Konsumenten jegliche Preisbedenken und wenn es dann noch komfortabel über eine Onlineplattform geht, dann werden auch Tauschbörsen nicht mehr bemüht. Für Fans gibt es natürlich weiterhin CDs zu Preisen ab 10 Euro mit tollem Booklet oder ab 20 Euro mit zusätzlichen Extras für Liebhaber (z.B. Making-of DVD, Zusatzbooklet, ausgefallenes Jewelcase etc.)
Geht wie schon gesagt nur bei großen Produktionen wo der Absatz stimmt. Eigenproduktionen sterben aus und somit auch der Nachwuchs, der sich die Unterstützung von Labels etc. erst erarbeiten muss.
4.) Differenziertes Preismodell mit DRM: 5ct. pro Song, um ihn eine Woche hören zu können, 10 Cent für einen Monat, 50 Cent für ein halbes Jahr und 99 Cent für zeitlich unbegrenzte Nutzung. Natürlich mit Upgradefunktion zu Differenzpreisen, wenn möglich, sogar automatisch.
Gefällt mir gut! Dann könnte man auch Charts mit Musik mit "Langzeitqualitäten" erstellen.

Was aber ganz wichtig ist: Die MI muss unbedingt aufhören, für einen Song doppelt und dreifach zu kassieren (CD-Kaufpreis, Urheberrechtsabgaben iPod, Urheberrechtsabgaben PC usw.) und den Kunden wieder entkriminalisieren.
Stimmt!

Soweit ich das mal vor zwei Jahren gehört habe, ist nur jede 10. bis 15. CD ein Markterfolg und diese finanziert dann die Ladenhüter-CDs mit. So, wie ich die momentane Chartliste aber sehe, sind da fast nur noch Flops drin und keine Songs mit "will unbedingt haben"-Faktor. Von daher ist die MI auch im Grunde selbst schuld, dass keiner mehr ihre Musik kauft.
Was finanzieren die mit? Die Musiker. Denk ich mal nicht... Gute Sachen gibts genug. Nur weiß keiner davon, weil die schlechten Pop Sachen viel mehr promotet werden. Ich weiß nicht wie das in Deutschland ist, aber hier in Österreich hab ich schon lange kein gutes Lied mehr im Radio gehört. Ich hab schon angefangen Klassik auf Ö1 zu hören, weil ich diesen Ö3, FM4, Kronehit, 88.6, usw. Einheitsbrei echt nicht mehr hören kann. Aber Selbstinitiative zum Entdecken von neuen Musikern ist rar, da ja man eh seinen Musikgeschmack auch von Leuten die man mag bezieht.


Aber hier sind eindeutig die Shops gefragt. Labels arbeiten mit Kontakten und nicht mit IT. Keiner bietet Alternativen an. Da komm ich zu dem Schluss, dass wohl Apple bei der Markteinführung des iTunes Store geschlafen haben muss - da hätte man am meisten bewegen können. Die haben schlussendlich keine Neuerungen gebracht, da sie wahrscheinlich von ihrem grandiosen Erfolg des legalen Runterladens geblendet waren. Da ist es nur um den Zugang gegangen. Weiter wurde nicht gedacht. Und jetzt schlapfen die anderen Stores hinterher und machen nichts anderes außer von der strengen Preispolitik abzuweichen. Amazon zumindest - mal schaun was sich da noch tut.

Deine Erläuterungen haben mich wieder viel kritischer gemacht. Danke (oder auch nicht :p). Hab schon gar nicht mehr gewusst, was ich alles noch bemängeln kann... :-D:-D:-D